Manche Kommentare und Trackbacks möchte ich so nicht auf mir sitzen lassen.
"Stell dir vor es ist Krieg und keinen interessiert's" ist so ein Fall. "Blackbloc" verweist auf den von uns am 26.7.2006 zitierten Aufruf gegen
Israels Angriffskrieg auf Palästina und Libanon und meint:
"So oder so ähnlich stellt sich jedenfalls momentan die deutsche Friedensbewegung im Hinblick auf den Krieg im Kaukasus dar. Dort versucht Georgien gerade die abtrünnige Provinz Südossetien zurück zu erobern. Doch wo, so frage ich mich, sind die Demonstrationen und Mahnwachen gegen den "Völkermörder" Georgien und für die "Freiheitskämpfer" in Südossetien von friedensbewegten Deutschen? (...)"
Ich bin zwar nicht die
"deutsche Friedensbewegung" aber ich denke, so einfach kann man sich das nicht machen und das Thema darauf reduzieren, daß es keine Friedensdemonstrationen gebe, weil
"Israel und die USA nicht beteiligt sind". Für mich riecht das zwar schon wieder nach der rassistischen antideutschen Ecke, aber lassen wir das. Denn diese Leute kann man sowieso nicht überzeugen.
Stellen wir auch nicht die Frage, ob die USA etwa
keine Interessen an einer Destabilisierung in der Region bzw.
Russlands Einflußsphären hat. Denn es ist eine
zumindest eine Unterstellung, daß in "
der Friedensbewegung" "mit unterschiedlichen Maßstäben" gemessen oder
gar das
"Morden in Dafur von der deutschen Friedensbewegung weitgehend ignoriert wird". Ohne die
Verantwortlichen und die
Ursachen für diese Kriege beim Namen zu nennen,
ausgerechnet denjenigen die Verantwortung in die Schuhe zu schieben, die sich für Frieden einsetzen ist schon - eigenartig. Es stellt sich - hoffentlich nicht nur für mich - die Frage nach dem Motiv.
Wir predigen hier nicht Friede - Freude - Eierkuchen, sondern sind uns bewußt,
wo wir leben. Unserer Ansicht nach ist eine Welt, in der
Kriege, Ausbeutung und Unterdrückung des Menschen durch den Menschen Geschichte sind, nötig. Über den Weg dorthin gibt es viele
verschiedene Meinungen. Eine Befreiung von den heutigen Zuständen ist jedoch unter kriegerischen Bedingungen ungleich schwerer, wenngleich, wie
einige Befreiungskriege zeigten, nicht unmöglich. Deshalb richten wir uns gegen
jeden imperialistischen Krieg, der bekanntlich die
"Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln" ist. Leider entsteht nicht als Konsequenz aus aus jedem derartigen Krieg eine
Revolution. Eine Ursache dafür ist, daß der
Gegner nicht klar ist. Soviel nochmal als Statement. Im
Fall des derzeitigen
Krieges zwischen
Georgien und Russland ist die bei den Kollegen von "entdinglichung"
dokumentierte Erklärung wichtig:
Keine revolutionäre Stellungnahme aber das Kommunique von ITUC und ETUC ist in der Tendenz erst einmal wert dokumentiert zu werden ... niemand ausser der herrschenden Klasse in Südossetien und den umliegenden Regionen wird von dem derzeitigen Krieg zwischen Georgien und Russland profitieren und nationalistische Lösungen sind keine. Es gilt auch hier: Der Hauptfeind steht im eigenen (kapitalistischen) Land (egal ob dieses nun Georgien, Russland oder Südossetien heisst), nieder mit dem Krieg und denjenigen, welche ihn führen! (...) Weiterlesen
Davon abgesehen:
Offizielle 6300 deutsche Soldaten (6. August 2008) sind unter anderem im Libanon, in Kosova, Bosnien-Herzegowina, Afghanistan, dem Horn von Afrika, dem Sudan, Georgien, Äthiopien und der Demokratischen Republik Kongo im Einsatz und führen dort Krieg gegen die Bevölkerung. Am 20. September finden in Berlin und Stuttgart
Friedensdemonstrationen gegen die Verlängerung des Afghanistaneinsatzes statt. Den
Aufruf zu den Demonstrationen
unterstütze ich namentlich.