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ELV Gaszähler Integration in Home Assistant

Neulich konnte ich endlich in Zusammenarbeit mit einem Kollegen vom IOT Shop im Photovoltaik Forum meinen KLAX2.0 Optokoppler in Betrieb nehmen. Das Teil misst den Stromverbrauch am Stromzähler und überträgt seine Daten via LoRaWAN, von wo aus man sie mit einem TTN Mapper abgreifen und auswerten kann. Der zweite Energieträger bei uns ist Gas, was liegt also näher, als auch die Daten des Gaszählers abzugreifen und auszuwerten? Nun gibt es ja verschieden Methoden, die mit unterschiedlichem Bastelaufwand ebensolche Ergebnisse präsentieren. Auch beim Gas ist es so, daß eine Auswertung per WLAN wegen der Entfernung zum Zahler nicht in Frage kam. Auch ist wie beim Stromzähler selbst keine Stromversorgung vorhanden, was die Auswahl auch hier ziemlich eindampft. Ich hatte mich dann letztlich für den vergleichsweise günstigen LoRaWAN® Energiezähler-Sensorschnittstelle, C sowie den ES-GAS-2 Sensor entschieden, welche dann auch kurze Zeit später geliefert wurden. Der Zusammenbau wie auch die Montage gestalteten sich einfach, am Gaszähler muß nichts verändert werden, passende Adapter werden mitgeliefert. Für die Stromversorgung habe ich mir bei einen Battery Expansion Shield 18650 V3 besorgt, dafür ein Gehäuse gedruckt und zusammen mit einer 18650 Zelle an den ELV Zähler gesteckt. Das ist nun schon einige Tage her, der Stromverbrauch gestaltet sich recht zivil, man kann natürlich auch größere Akkupacks verwenden, sollte jedoch darauf achten, daß sich diese nicht abschalten, während der Zähler im Tiefschlaf ist, da sonst die Datenübertragung unterbrochen ist.

Für die Anleitung setze ich folgendes voraus:

  • Ein LoRaWAN Gateway ist vorhanden und eingebunden.

  • Es wird The Things Network (TTN) genutzt.

  • Homeassistant ist installiert und das Add-on Mosquitto broker ist hinzugefügt und aktiviert. Dieses Add-on muss wie folgt konfiguriert sein:
Der Screenshot zeigt die notwendigen Ergänzungen in der Konfiguration des mosquitto Plugins: Require Client Certificate auf "ono" und unter "customize" folgendes eingeben:"active:true" , "folder: mosquitto", require_certificate: false
Hier nun die Konfiguration im ttn Stack, als erstes eine Applikation anlegen, dann unter "Integrations" einen API Key sowie Username erstellen, abfragen und kopieren.

Der Screenshot zeigt die entsprechende Einrichtung der Einträge bei den "applications"
Bitte den API Key speichern und ebenfalls die anderen Informationen. Sie werden noch gebraucht. Der ELV-LW-ESI ist zu einer TTN Applikation hinzugefügt. Dazu den "Device Repository Formatter", den ELV zur Verfügung stellt nutzen:

der Screenshot zeigt die Auswahl des "Formatter Type": "Use Device Repository formatters" bei den Payload Formatters / Uplink
Für die nächsten Schritte, in denen unter anderem auf die Dateistruktur von Home Assistant zugegriffen werden muss nehme ich einfach das Add-on "File Editor", das einfach nachinstalliert werden kann. Wichtig für die folgenden Schritte: Änderungen in der Konfiguration vom "File Editor":

Der Screenshot zeigt die notwendigen Einstellungen in der Konfiguration des Editor Plugins.
Nun die Zertifikate von TTN in Homeassistant hinterlegen. Dazu laden wir die Zertifikatsdatei "minimal certificate list hier herunter: Root Certificates. Mit dem "File Editor" navigieren wir jetzt eine Ebene höher als /homeassistant und öffnen dann den Ordner "ssl". In diesem Ordner laden wir die ca.pem hoch.

Nächster Schritt: MQTT Bridge einrichten

Mit dem "File Editor" gehen wir wieder eine Ebene höher und öffnen dann den Ordner "share". Hier erstellen wir nun den Ordner "mosquitto" und darin dann die Datei "mosquitto.conf" mit folgendem Inhalt:

connection elv
    address eu1.cloud.thethings.network:8883
    cleansession true
    remote_username elv-lw-esi-xxxxx@ttn
    remote_password NNSXS.SupersicheresPasswort
    try_private false
    bridge_insecure false
    bridge_cafile /ssl/ca.pem
    topic # in 0 ttn/
Dabei setzt man in hinter remoteusername den oben erstellten Usernamen ein und hinter remotepassword den API Key.

Die /homeassistant/configuration.yaml wird am Ende um folgenden Code erweitert, der die "payload", also die Daten, die der ELV-LW-ESI liefert, für Home Assistant übersetzt:

# Anfang Gaszähler
    - name: "Gasverbrauch"
      state_topic: "ttn/v3/elv-lw-esi-xxx@ttn/devices/eui-xxxxxxxxx/up"
      value_template: "{{ value_json['uplink_message']['decoded_payload']['Energy_Data']['Energy_Counter'][0]}}"
      unit_of_measurement: "m³"
      device_class: "energy"
      state_class: "total_increasing"
      unique_id: elv_lw_esi
      device:
        identifiers: "elvlwesi"
        manufacturer: "ELV"
        name: "ELV Gaszähler"
# Ende Gaszähler
Folgende Anpassungen müssen darin noch vorgenommen werden:

Das state_topic entspricht der Kombination aus dem remote_username der Datei mosquitto.conf und der eui des ELV-LW-ESI in der Übersicht der angelegten Applikation:

Der Screenshot zeigt in der "Application Overview" unter "End Devices" die eui-*** des ELV-LW-ESI
Nach einem Neustart und Datenempfang vom Zähler sollte jetzt beim "Energie" Panel von Home Assistant der Gasverbrauch fertig zur Einrichtung sein: Dazu klickt man oben rechts im Drei Punkte Menü auf "Energiekonfiguration", woraufhin sich die unterschiedlichen Energiearten wie Strom, Gas, Wasser etc. konfigurieren lassen und nach dem Abspeichern in diesem Panel angezeigt werden.

Der Screenshot zeigt in Balkendiagrammen den Energieverbrauch bei Strom und Gas an.
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Der Görli bleibt auf!

Das Foto zeigt den von Menschen gefüllten Görli bei dem Openair Konzert
Foto: © Umbruch Bildarchiv | 1. Mai 1990. Als die ständigen militanten Scharmützel im Görlitzer Park für die Ordnungsbehörden zunehmend lästig werden, verordnen diese am 1. Mai 90 ein Versammlungsverbot im Park. Autonome überraschen die Polizeikräfte daraufhin mit einem unangekündigten Open-Air-Konzert. Innerhalb weniger Minuten werden - trotz Absperrungen - drei Anhänger mit einer versteckten Musikanlage auf den Görlitzer Park gefahren. Tausende Menschen strömen hinzu und das Fest ist durchgesetzt.
Vom 02. – 08. September 2024 findet eine Aktionswoche gegen die geplante Schließung des Görlitzer Parks statt. (Programm) Anlass für diesen Fotorückblick auf die Anfänge des Görlitzer Parks, als sich die Kreuzberger*innen die ehemalige Brachfläche Schritt für Schritt erobert und als Freiraum für sich nutzbar gemacht haben.

Zu den Fotos beim Umbruch Bildarchiv.

Wo früher im Görlitzer Park „Bürgerbeteiligung“ noch ganz oben stand, will heute der Berliner CDU-SPD-Senat gegen den ausgesprochenen Willen der Anwohner*innen und der Kreuzberger Bezirksregierung für Millionen Euro neue Zäune errichten samt verschließbarer Tore und Drehkreuze.

Teil der aktuellen „Unser Görli bleibt auf“-Kampagne ist auch ein Aktionstag der Initiative Görli 24/7 am 08. September 24. „Hier können Teams über den Park verteilt an lustigen Spielen teilnehmen, etwa Zäune zerschneiden, über Mauern klettern, den Kanal auf der Suche nach einem Bolzenschneider überqueren, Farbbeutel-Zielwerfen oder ein Gedicht zum Thema „Wir lieben unseren Görli, der Senat ist scheiße“ schreiben.“

Der Berliner CDU-SPD-Senat wird sich wohl noch wundern, wie aufwendig und teuer sich so ein Zaunprojekt um den Görli entwickeln könnte.
Weitere Ereignisse zu diesem Thema
Links



Pussy Riots

Das Foto zeigt Mitglieder der Pussy Riot zusammen mit einem Patriarchen mit Masken
Foto: © Sabine Scheffer via Umbruch Bildarchiv
Stiefeltritte, angedeutete Faustschläge, geballte Fäuste und infernalischer Gitarrenlärm. Eine junge Frau schreit “Pussy”, etwa 50 Frauen in kurzen schwarzen Kleidern mit rosa Wollmützen antworten ebenso laut “Riot”. Unübersehbar bringt das russische feministische Frauenkollektiv “Pussy Riot” am 4. Juli 2024 auf der Terrasse der Neuen Nationalgalerie in Berlin ihre Wut auf das Patriarchat und die Kritik an Staatschef Vladimir Putin zum Ausdruck.

Zu den Fotos beim Umbruch Bildarchiv.

Die Punkband um Nadjeschda Tolokonnikowa zeigt in Berlin mit “Rage” eine Mischung aus Konzert und Performance. Ein Wolkenbruch kann die Frauen nicht aufhalten, völlig durchnässt wird der Protest eher deutlicher betont. Nadya schreit Texte und Parolen, die ihre Wut ausdrücken und brüllt ihre Kritik heraus. Zu verstehen ist allerdings nichts, vermutlich sind die Texte auf russisch. Die Performance mit 50 jungen Frauen im Punk-Outfit, die einen Halbkreis um die Sängerin bilden, funktioniert aber auch optisch gut. 50 wütende Punkerinnen sind eine unübersehbare Aussage.

Die 34-jährige Künstlerin Nadya Tolokonnikova, Gründerin des feministischen Punk Kollektivs Pussy Riot, wird in Russland für ihren künstlerischen Protest gegen die Putin-Regierung verfolgt.

Ihr regierungskritischer Auftritt “Punk Prayer” in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau endete für Nadya und ihre Bandkolleginnen mit Lagerhaft wegen „Rowdytums aus religiösem Hass“.

Die harten Repressionen gegen feministischen Protest machten die Künstlerinnen weltweit bekannt und traten eine Solidaritätswelle los.

Mit der aktuellen Performance versucht Tolokonnikowa auch ihre Traumata durch die Lagerhaft zu verarbeiten und klar zu äußern, das die Proteste nicht zu stoppen sind.

Das Tolokonnikowa in Putin die Personifizierung des Bösen sieht, eine Art Ausdruck Anti-feministischer Regierungsmacht, soll nicht darüber hinwegtäuschen, daß Anti Feminismus kein ausschließlich russisches Phänomen ist und sollte eher klar machen, auch in Europa und USA ist Frauenfeindlichkeit, Ungleichheit, Benachteiligung aufgrund des Geschlechtes,  Frauenhass und Hass auf Transpersonen und alles was als weiblich verstanden wird, weit verbreitet und teilweise auf dem Vormarsch.

- Sabine Scheffer -


Prellbock Altona e.V und Initiative Sternbrücke führen die Klage gegen die geplante Monsterbrücke weiter

Das Foto zeigt eine der kahlgeschlagenen Flächen aus dem Bildtext. Dazu: Wenn die DB Brücken baut, sieht es aus wie bei DUNE: Part two.
Was sagt die Deutsche Bahn über sich selbst? Hören wir mal rein:
„Deutsche Bahn - mit uns schützen Sie die Umwelt. Der Klimawandel ist für uns alle greifbar. Wir als Deutsche Bahn stellen uns der Verantwortung und handeln.“
Um die Sternbrücke herum handelt die Bahn mit der Motorsäge und verantwortet triste Flächen, wo vor wenigen Wochen noch Büsche und Bäumchen standen und Kleingetier Unterschlupf fand.
Das alles für den Bau einer überdimensionierten Brücke, die den Willen des rot-grünen Senats nach noch mehr Verkehr in der Stresemannstraße mit einem Ungetüm aus 3.600 Tonnen Stahl umsetzt.
Forderung für die Zukunft: frühzeitige Beteiligung auf Augenhöhe VOR Beginn von Planfeststellungsverfahren

Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Hamburg hat am 02. Mai den Eilantrag von Prellbock Altona e.V. und der Initiative Sternbrücke auf einen Baustopp abgelehnt. Die Ablehnung erfolgte auf Grundlage einer vorläufigen und summarischen Prüfung. Im nun folgenden Hauptverfahren werde die Argumente vertieft geprüft. Bis zur abschließenden Entscheidung des Gerichts baut die Deutsche Bahn auf eigenes Risiko weiter.

Zur Entscheidung des OVG erläutert Michael Jung, Sprecher von Prellbock Altona e. V.: „Wir freuen uns, dass das OVG die Klageberechtigung von Prellbock Altona e.V., die vom Eisenbahn-Bundesamt und von der Deutschen Bahn in Frage gestellt wurden, voll umfänglich bestätigt hat. Allerdings hat das OVG mit der Ablehnung des Eilantrages die Chance vergeben, in einer offenen Verhandlung die heutzutage immer wichtiger werdenden Argumente wie Klimaschutz, Hitzevorsorge, menschenfreundliche Verkehrsentwicklung und faire Bürgerbeteiligung ausreichend zu würdigen. Die Entscheidung des OVG erfolgte eindeutig unter dem Druck des Planungsbeschleunigungsgesetzes der Ampelkoalition und wird sich als Pyrrhussieg für den Senat und die DB erweisen. Wir sind auf die Verhandlung im Hauptverfahren gespannt.“

Marlies Thätner, Sprecherin der Initiative Sternbrücke, ergänzt: „Unabhängig von der Entscheidung im Eilverfahren: Die von Senat und Bahn gegen den Widerstand von Stadtentwicklung und Denkmalschutz durchgedrückte Monsterbrücke ist und bleibt eine Fehlplanung. Sie zerstört mitten in Altona einen von vielen Menschen geschätzten urbanen Raum. Wir wollen hier offensichtlich eine andere Stadt als der Rot-Grüne Senat. Gemeinsam mit vielen anderen Initiativen, unterstützt von über 1100 Spender:innen und vielen Menschen in der Stadt werden werden wir den politischen und öffentlichen Druck weiter erhöhen. Unsere Forderung bleibt: Baustopp, Beteiligung und Neuplanung.“

Der Denkmalschutz spielt in der laufenden Klage eine wesentliche Rolle. Dazu Kristina Sassenscheidt, Geschäftsführerin des Denkmalvereins Hamburg e.V.: „Bei einem Abriss der Sternbrücke würde nicht nur ein bedeutendes und denkmalgeschütztes Zeugnis der deutschen Architektur- und Ingenieurbaugeschichte verloren gehen, das eigentlich noch eine lange Lebensdauer besitzt. Darüber hinaus würde auch der Umgebungsschutz aller benachbarten Denkmäler und Denkmal-Ensembles durch den überdimensionierten Brücken-Neubau wesentlich beeinträchtigt werden.“

„Wir haben gelernt, wie schwierig und aufwändig es ist, in einem laufenden Planfeststellungsverfahren Einfluss zu nehmen. Damit schält sich über das aktuelle Projekt hinaus eine politische Schlüsselforderung an die Parteien für die nächste Bürgerschaftswahl heraus: echte Beteiligung auf Augenhöhe VOR Beginn von Planfeststellungsverfahren. Wir werden die Parteien daran messen, ob und wie sie diese Forderung umsetzen werden,“ schließt Marlies Thätner.

Prellbock Altona e.V. stellt die Klagebegründung und unterstützende Anlagen, die der Öffentlichkeit zum Teil bislang nicht bekannt waren, zum Download bereit.

In den Unterlagen findet sich unter anderem das bislang unbekannte Planungsverlangen des Senats an die Deutsche Bahn aus 2014, in dem die Verkehrsbehörde die Aufweitung unter der Brücke mit dem Argument verlangt, dass von einem Gesamtquerschnitt der Stresemannstraße von 35 m vor und hinter der Brücke auszugehen sei. Die Verkehrsbehörde ging damals noch davon aus, dass zumindest auf einer Seite der Stresemannstraße zwischen Holstenstraße und Pferdemarkt die Gründerzeitbauten abgerissen würden. Heute undenkbar - damit hat sich eine wesentliche Planungsgrundlage verändert. Eine Neuplanung könnte entsprechend deutlich kleiner ausfallen. (Anlage K 5)

Hinweis: Spendenkampagne zur Klage Sternbrücke

Quelle: Pressemitteilung 6. Mai 2024

Häuserrennen 2024

"Nach 8 langen, qualvollen Jahren des Wartens steigt es auf wie ein Phönix aus der Asche, das einzige, das wahre, das ultimative: HÄUSERENNEN“

Das Foto zeigt einen Teil der Demo mit einem von mehreren Personen geschobenen aus Mülleimern und Einkaufswägen gebildeten Gefährt, an dem Transparente hängen.
Foto: © Sabine Scheffer via Umbruch Bildarchiv
Unter dem Motto: „GentriFickDich“ zog am 27. April 2024 eine Demo mit bunten Karren aus Schrott, Pappe, Holz und Farbe für alternative Wohn- und Lebensformen von der Mainzer Straße bis zur Köpi.

Zu den Fotos beim Umbruch Bildarchiv.

„Zeigen wir allen ein paar Alternativen zum kapitalistischen Gentrification-Shit! Kämpfen wir gemeinsam für unsere letzten Lebensräume und gedenken der verlorenen Projekte. Gegen den Ausverkauf der Stadt, für selbstverwaltete Wohn- und Lebensprojekte überall!

Setzen wir kreative Zeichen für alternative Lebens- und Wohnentwürfe jenseits kapitalistischer Marktlogiken

Unsere Forderungen sind klar und unmissverständlich
  • Wir verlangen eine entschlossene Unterstützung, einen wirksamen Schutz und eine nachhaltige Förderung für kreative und soziale (Wohn- und Lebens-) Projekte sowie Wagenplätze.
  • Wir setzen uns energisch gegen Verdrängung und die zunehmende Mietbelastung ein.
  • Belastbare, nachhaltige Maßnahmen, die Verdrängung entgegenwirken und bezahlbaren Wohnraum für alle ermöglichen
  • Wir fordern die Anerkennung alternativer Lebens- und Wohnformen jenseits der kapitalistischen Ausbeutungsmechanismen
  • und wollen endlich konkrete und durchsetzungsfähige Maßnahmen, die der Verdrängung entgegenwirken und erschwinglichen Raum für alle gewährleisten.
  • Wir erwarten Respekt für und die Förderung alternativer Lebensentwürfen, sodass diesen sowohl öffentlicher als auch privater Raum in der Stadt zugestanden wird“
- Aufruf zum Häuserrennen -

Weitere Fotos im alten Bildarchiv (1980 - 2018)

Der Görli bleibt auf

Drei junge Teilnehmer:*Innen der Demo halten ein Transparent mit der Aufschrift: "Der Görli bleibt auf! Nein zur Symbolpolitik!"
Foto: © heba / Umbruch Bildarchiv
Am 24. Februar demonstrierten rund 1000 Menschen bunt und lautstark im Görlitzer Park und drum herum gegen die geplante Umzäunung und nächtliche Schließung des Parks.

Zu den Fotos beim Umbruch Bildarchiv.

Den Umzug hat das Bündnis „Görli Zaunfrei“ organisiert, Initiativen, Nachbar*innen und soziale Einrichtungen aus dem Kiez, die soziale Lösungen fordern statt einer Law and order Politik des Berliner Senats. Unter dem Deckmäntelchen der Sicherheit für Frauen und Anwohner*innen im Görlitzer Park hat der CDU/SPD Senat einen Maßnahmenkatalog beschlossen, der vorsieht einen Zaun um den Görli zu bauen, ihn nachts abzuschließen und Videokameras zu installieren.

Ja, es gibt Drogenhandel, Drogenkonsum und Verelendung im Kiez. Aber es geht dem Senat nicht um die Sicherheit von Frauen, der Menschen im Park oder Maßnahmen gegen patriarchale Gewalt. Es geht auch nicht um Lösungen für soziale Konflilte, sondern um rassistische Verdrängung und repressive Migrationspolitik und Gentrifizierung.

Während Wegner behauptet, sich um die Sicherheit von Frauen und Anwohner*innen zu sorgen, sind zeitgleiche zahlreiche Projekte unterfinanziert und von der Schließung bedroht. Das ist purer Populismus. Die 3,9 Millionen Euro, die gegen den Willen der Anwohner*innen und des Bezirks für den Bau und Unterhalt des Zauns veranschlagt werden sollten besser in soziale Maßnahmen investiert werden! - Gesa vom Bündnis “Görli Zaunfrei” -

Links

Instagram Archiv #4: Eine Seefahrt ist nicht lustig...

Ich hatte ja hier vermerkt, daß ich Instagram den Rücken gekehrt habe. Natürlich nicht, ohne das Archiv meiner Beiträge zu besorgen. Daraus zeige ich hier in lockerer Folge ein paar meiner Lieblingsfotos. Als ich damals™ in Bremerhaven auf der Buque Escuela Cuauhtémoc angeheuert hatte, durfte ich als erstes Messing und die Planken schrubben.

Buque Escuela Cuauhtémoc in Bremerhaven
Buque Escuela Cuauhtémoc in Bremerhaven

Das Ergebnis:

Blank polierte Schiffsglocke der Cuauhtémoc
Blank polierte Schiffsglocke der Cuauhtémoc

In Acapulco, dem Heimathafen der Bark, habe ich dann später den gleichnamigen Cocktail erfunden.


Ein Rant auf meine "lieben Nachbarn"

Liebe Nachbarn, jahrelang haben wir Euch und Euer Verhalten ertragen. "Euch und Euer Verhalten" ist für uns und andere hier gleichbedeutend mit Ignoranz, Selbstsucht, Rüchsichtslosigkeit, kurz: Wohlstandsverwahrlosung. Dass wir Euch nicht längst die Türe eingetreten haben, hängt vor allem mit unserer guten Erziehung und - zugegebenermaßen - mit falschen Illusionen über die Solidarität der Menschen untereinander - zusammen. Wie oft haben wir Euch über Jahre hinweg gebeten

  • nicht jedes gottverdammte Heimwerkergerät, das gerade in irgendeinem Baumarkt für Lau rausgehauen wird, ausgiebig und vor allem Samstag nachmittags oder an irgendwelchen anderen Feierabenden "open end" zu erproben. Auch vor Sonntagen oder Feiertagen hattet Ihr und Eure Abkömmlinge irgendeinen Respekt.
     
  • Eure verdammte Brut im Zaum zu halten, damit die eben nicht über Wochen auf Eurem Balkon hocken, brabbelnd nicht mehr wissend, was sie machen, ihre Bongs rauchen, herumzukrakeelen und mit ihrer Boombox und Mucke allerunterster Schublade (Ihr wisst schon, hab isch dicke Hose, Bitch isch fick disch Rap) das Quartier zu beschallen. Wenn Menschen sich darüber auf Zuruf beschweren, gibt es Beleidigungen und Drohungen zurück, gerne auch von "Gästen" des Hauses. Auf der anderen Seite entblödet sich Euer Nachwuchs nicht, spielenden und lärmenden Kindern aus der Nachbarschaft mit "Halt endlich die Fresse!" ganz handfest zu drohen. Und Ihr seht bei alldem zu und sagt - nichts.
     
  • Euch nicht hinter der glatten Lebenslüge "in meiner Eigentumswohnung / haus / whatever" darf ich, was ich will und wie laut ich will und vor allem, wann und wie lange ich will machen, zu verstecken. Auf der anderen Seite kommt Ihr mit der platten Entschuldigung um die Ecke, laut der alles vor 22:00 erlaubt ist. Was natürlich durch keinerlei "geltendes Recht" gedeckt ist.
     
  • auf Bedürfnisse anderer, die z.B. ihre Ruhe wollen, oder auch darauf angewiesen sind, wie Schichtarbeiter, Pflegepersonal usw. auch nicht das mindeste an Rücksicht zu nehmen, sondern darauf zu Scheißen. Kein Problem habt Ihr damit, Euch morgens um 03:00 auf Euren Balkon zu stellen und laut herum zu proleten. Mit "laut" meine ich "laut". Denn: seit Jahren können wir nur mit Ohrstöpseln schlafen. Schon allein deswegen gehört jedem von Euch der Weg durch die Schellengasse gezeigt.
     
  • Eure Debatten über Euer armseliges Leben bitte hinter verschlossenen Türen und Fenstern zu führen. Während ich diesn Beitrag blogge, ist es wieder so: Geschrei aus Eurer Bude, mit Inhalten, die ich hier nicht wiedergeben möchte. Denn: Euer Lebensbild dringt auch nach außen. Da sind Eure nächtelangen Ballersessions auf Eurer ach so coolen Leinwand mit Eurer ach so coolen Playstation nur ein selbstverständlicher Teil des Bildes, das Ihr nach außen abgebt und für das ich nicht auf meinen Mittags- oder Nachtschlaf verzichten möchte. Für kein Geld der Welt.

Tja, Leudde. Irgendwie war das hier mal ganz anders. Und es nervt mich - das sage ich hier gerne auch öffentlich - daß ein Weg, diesen Konflikt zu umgehen, für uns inzwischen der ist, nach fast 30 Jahren dieses Quartier perspektivisch zu verlassen. Allerdings, nicht ohne Euch vorher noch ordentlich eines reinzudrücken. Denn wir wohnen hier im Grundsatz gerne und haben schließlich Unsummen an Kohle und Arbeit in die Bude hier investiert, die wir nun "abschreiben" können. 

Gerade auch in Zusammenhang mit der jahrelang nur heruntergeschluckten Wut über Euer Scheiß Verhalten haben wir allerdings, was positiv ist - neue und gute Verbindungen zu Nachbarn und auch kommunal geknüpft. Cool. Die Nachbarn kotzt Ihr auch an. Auch die haben schon versucht, Euch nahezbringen, daß hier noch andere Leute wohnen. Ihr verhaltet Euch dahingehend trotzdem wie unter Vollnarkose.

Wie auch immer:  Es dürfte jedeM klar sein, der sich mit uns anlegt, daß wir - wenn es reicht - keine Skrupel kennen. Das haben wir bereits in ganz anderen Konflikten unter Beweis gestellt, auch wenn es sich damit bislang stets um Konflikte mit "dem Staat" gehandelt hat, auch wenn wir hier  aus Gründen andere Mittel angewandt haben. Denn - bei allem Haß, der sich bei uns mittlerweile aufgebaut hat - wir rechnen Euch eher zum Lumpenproletariat denn zu staatlichen oder sonstigen Ecke. Das macht es nicht weniger schlimm.

Bei wem ich mich eher nicht bedanke, sind eine Reihe "Genoss:Innen", die uns vor allem nicht konkret sagen konnten, was sie denn in der Situation machen würden: "Unkalkulierbarer, vermeidbarer Lärm von 08:00 bis oft über 23:00 hinaus, bei Bedarf auch Nachts". Die schlimmsten sind die, die uns zum Aushalten aufgefordert haben. Weil es ja so schön sei, in der Provence oder sonst wo am Arsch der Welt wo sie die örtliche Folklore mitgenommen haben als coolen Event, selbst aber in Halbhöhenlage oder anderer recht ruhiger Lage wohnen.

Gespräche mit Leuten, die es wissen sollten, haben denn auch so verschobene Vorschläge erbracht wie: Die "Nachbarn einladen, mit ihnen sprechen damit sie selber hören / sehen, wie laut es bei Ihnen ist." Drauf geschissen. Die "lieben Nachbarn" wissen es im Grunde ganz genau und wenn ich mit ihnen rede, sehe ich, daß sie überhaupt nicht verstehen, was ich von ihnen eigentlich will. Das ist jedoch deren Dilemma oder kognitive Dissonaz "Normalität". Ich muss sehen, wie ich damit klarkomme.

Genoss:Innen von mir und sehr liebe Freund:Innen wohnen in änlicher Lage. Deren Altruismus geht so weit, daß sie jeglichen Protest eingestellt haben, obwohl das auch pädagogisch das völlig falsche Signal gegen solche infantilen Eskalationen ist. Ok, da ist eine Student:Innen WG das Problem. Und ok. ich weiß, es gibt Kreise in dieser Gesellschaft, wo eine Party, bei der Keine Bullen aufgekreuzt sind, keine "gescheite Party" war. Den Freund:Innen geht es deswegen nicht besser, im Gegenteil. Denn so etwas nagt an eine:M, zerfrisst das in diesen Zeiten sowieso lädierte Menschenbild und untergräbt - ganz praktisch - die Grundlagen für ein halbwegs erträgliches Zusammenleben im Kiez. Was im übrigen - elementare Grundvoraussetzung ist für einen gemeinsamen Streit gegen die herrschende Gesamtscheiße.

Sei's drum. Ich will hier nicht rumlabern. Wir haben als erstes eine Anzeige bei der Ordnungsbehörde der Stadt Esslingen gestartet. Macht 150€ für die lieben Nachbarn, gesetzt den Fall, sie akzeptieren. Und ändern ihr Verhalten. Wenn nicht: Zivilklage auf Unterlassung. Protokoll der Belästigungen führen wir bereits. Hatten wir auch 2019, aber damals abgeblasen - wegen Altruismus. Sprich: Weil Ihr mal ein paar Wochen ruhig wart. Das hatte aber damals dazu geführt, daß es uns schlechter ging wie je zuvor und Ihr Eurer Ding durchgezogen habet. Gab ja niemanden, der Euch daran gehindert oder sonstwie Einspruch eingelegt hätte.

Bittere Kiste. Ich hätte mir in meinem Leben nie geträumt, mal auf den Staat in so einem "inneren Widerspruch der Arbeiterklasse" zurückgreifen zu müssen. Aber das Leben ist kein Schlotzer und wie Adorno schon sagte: "Es gibt kein richtiges Leben im falschen".

Gerade deshalb nochmal, auch wenn Ihr das vermutlich nicht lesen werdet: Fuck you! Packt Euren Scheiß zusammen und haut aus unserem Kiez ab! 

Neustart: 41. Umsonst und Draussen

Plakat zum 41. Umsonst & Draussen 5. - 7. August 2022Zweimal musste das U&D in Stuttgart ausfallen. 2022 wird es wieder stattfinden!

Wir planen, organisieren, bereiten vor. Und wir stellen fest: hier und da sind wir in den vergangenen 3 Jahren etwas eingerostet. Aber so nach und nach fällt uns alles wieder ein. Und nicht mehr lange, dann wird die Brache wieder zur U&D-Wiese.

Ganz verlernt haben wir U&D aber nicht, das beweist schon dieses großartige Programm, das wir auf die Beine gestellt haben. Wir können es selber kaum noch erwarten und sind uns sicher, ihr freut euch ebenso.

Das Thema beim Forum dieses Jahr: Klimaschutz selber machen. Hier sind wir gerade noch dabei, Kontakte zu knüpfen und Initiativen einzuladen, ihr Projekt beim U&D vorzustellen.

Eine Woche vor dem U&D findet in Stuttgart die Politparade des CSD statt. Auch hier sind wir wieder dabei, mit fahrender Bühne und Gurutari live on Truck.

Wenn Ihr über die aktuellen Entwicklungen beim U&D auf dem Laufenden sein wollt, abonniert unseren Newsletter, schaut gelegentlich mal hier auf der Seite rein, folgt uns bei Twitter oder bei Facebook. Und Ihr könnt Vereinsmitglied werden.

Unterstützt Eure Künstler*innen, Bands, Clubs, Veranstalter wenn Ihr wollt, dass sie weiter für Euch da sind. Z.Bsp www.kuenstlersoforthilfe-stuttgart.de.

Und vor allem: Falls Ihr es noch nicht getan habt:

Lasst Euch impfen!

Passt auf Euch und die Menschen in Eurer Umgebung auf, seid zuversichtlich und solidarisch.

Aufs gute Wetter beim 41. U&D!

Das Schweinesystem nimmt uns alle mit. Ausnahmslos jede:*N

Habt Ihr geglaubt, daß der Übergang zur #Klimakatastrophe erst ab 2030 kommt? Und dann auch noch ganz langsam?




Der ausgetrocknete Aralsee, ohne Zweifel ein Menetekel für künftige globale Verwüstungen durch die Klimakatastrophe


Der ausgetrocknete Aralsee, ohne Zweifel ein Menetekel für künftige globale Verwüstungen durch die Klimakatastrophe Foto: User:Staecker, Public domain, via Wikimedia Commons

Allein die letzten Tage:



Aber hey - nächste Woche ist Primeday!








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