Am 23. Juni verfassten die Ver.di-Vertrauensleute im Klinikum Stuttgart folgende Solidaritätserklärung mit den Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie, die gegenwärtig um die Verlängerung der Altersteilzeit kämpfen.
Ver.di-Vertrauensleute im Klinikum Stuttgart 23. Juni 2008
Ein Gruß an die Metaller
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir gratulieren Euch zu den beeindruckenden Warnstreiks und Kundgebungen für die Fortführung der Altersteilzeit.
Bis 67 arbeiten ! Wer kann das schon? Ihr in der Metallindustrie genauso wenig wie wir im Klinikum.
In den letzten 10 Jahren wurden in den Krankenhäusern in Deutschland 90.000 Pflegearbeitsplätze vernichtet. Die Zahl der Patienten nimmt stetig zu. Die Arbeitsbelastung steigt ins Unerträgliche.
Bis 67 arbeiten -“ wöchentlich 40 bis 42 Stunden -“ an Wochenenden und nachts! Die Arbeitgeber versuchen ständig, die Arbeitszeiten zu verlängern. Da machen wir nicht mit!
Wir brauchen Zeit zum Leben und Lieben, für Familie und Freunde.
In unserer Tarifrunde im öffentlichen Dienst in diesem Frühjahr haben wir die Erfahrung gemacht, dass zersplitterte Tarifverträge uns schwächen.
Deswegen unsere gemeinsame Forderung:
Verkürzung der Lebensarbeitszeit für alle und unter Beteiligung der Arbeitgeber an den Kosten. Nicht nur für einzelne Kollegen und nicht nur auf Steuerkosten. Wer, wie Daimler oder Porsche, Milliarden-Gewinne einfährt, kann auch eine frühere Rente mitbezahlen.
Schließlich habt Ihr die Milliarden erarbeitet!
Euer Kampf nutzt auch uns. Am besten fänden wir, wenn wir uns gemeinsam dafür einsetzen, die wöchentliche Arbeitszeit zu verkürzen und die Rente mit 67 wegzuputzen.
Runter mit dem gesetzlichen Rentenalter und der Wochenarbeitszeit!
Wir wünschen Euch viel Erfolg in Eurem weiteren Arbeitskampf!
Die ver.di-Vertrauensleute des Klinikums Stuttgart
Volker Mörbe
Vertrauensleutesprecher
Nächsten Mittwoch findet ab 13.00 Uhr auf dem Schlossplatz eine ver.di Protestkundgebung statt. Die KollegInnenbrauchen in ihrem Kampf auch die Unterstützung anderer Gewerkschaften. Die KollegInnen freuen sich über jede Unterstützung.
Eines vorweg: Es sollen hier nicht die ollen Kamellen mit der Vorratsdatenspeicherung ausgegraben werden. Da sind wir lange genug darauf herumgeritten.
Wie sicher Privatsphäre im Bundestag aufgehoben ist, zeigte die Bundestagsdebatte zum BKA-Gesetz. Ein schöner Steinbruch zum Zitieren und ein Spiegel für das Demokratieverständnis einiger von den Hampelmännern Abgeordneten. Beispiel gefällig?:
Gisela Piltz, innenpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion: "Neben den polizeilichen Standardbefugnissen werden dem BKA besondere Mittel der Datenerhebung sowie die Möglichkeit der Ausschreibung zur Polizeilichen Beobachtung und der Rasterfahndung zur Verfügung gestellt. Insbesondere erhält das BKA die Befugnis zum verdeckten Eingriff in informationstechnische Systeme (sog. Online-Durchsuchung). Auch erhält das BKA durch den Entwurf Befugnisse zur Überwachung der Telekommunikation, zur Erhebung von Verkehrs- und Nutzungsdaten sowie zum Einsatz von technischen Mitteln zur Identifizierung und Lokalisation von Mobilfunkendgeräten, die auch bereits in etlichen Polizeigesetzen der Länder vorgesehen sind. Ebenfalls enthalten ist eine Befugnis zur Wohnraumüberwachung."
Dies ist nur die Kurzzusammenfassung der wesentlichen Schwerpunkte des Gesetzentwurfs.
Es ist, wie ich finde, eine beeindruckende Liste, aber auch eine erschreckende Liste."
(Clemens Binninger (CDU/CSU): Warum denn erschreckend?)
Ein Best-of? Nein, eher ein Worst-of aus 16 Polizeigesetzen
- je lauter Sie werden, desto schlechter wird es -
(Beifall des Abg. Jürgen Koppelin (FDP))
"und zur Krönung noch ein paar weitere Befugnisse wie die zur heimlichen Onlinedurchsuchung oder die zur sogenannten Quellen-TKÜ. Ich habe in den letzten Tagen verschiedentlich gehört, es sei das modernste Polizeigesetz. Bei mir ist es nicht Mode, die Eingriffsintensität in die Grundrechte dadurch zu erhöhen, dass eine Kompetenz an die andere gereiht wird..."die Eingriffsintensität in die Grundrechte dadurch zu erhöhen, dass eine Kompetenz an die andere gereiht wird..." Usw. usf...
Kompetenz bedeutet in der Rechts- und Politikwissenschaft die Zuständigkeit eines Menschen oder Organs, bestimmte Aufgaben selbstständig durchzuführen. Die parlamentarische Kontrolle ist da eher ungeschickt bei der selbständigen Durchführung, denn das führt zu Kompetenzgerangel. Aber eigentlich könnte man dann ja noch ein paar Kompetenzen dazupacken. Dazu passt die Schlagzeile der Berliner Zeitung am gestrigen 24.5., gefunden bei annalist:
"Chipkarte für jeden Arbeitnehmer Lohn- und Gehaltsdaten sollen künftig auf elektronischem Ausweis gespeichert werden Wirtschaftsminister Glos erwartet Milliardeneinsparungen / Kabinett entscheidet morgen."
Aber aufpassen! Denn wie die Frankfurter Rundschau (auch via annalist) zu berichten weiß, können dabei auch peinliche Pannen passieren:
"Adresse, Passbild, Religion Bürgerdaten frei Haus Wo genau wohnt eigentlich Günther Jauch und welche Nummer hat sein Personalausweis? Bis zum vergangenen Freitag ist es ein Leichtes gewesen, die Meldedaten von 150 000 Potsdamern zu lesen. Religionszugehörigkeit, Geburtsdatum, Ehepartner - alles stand frei zugänglich im Internet, ein Mausklick genügte."
Das passiert unserem Parlament bestimmt nicht. Oder? Hier ein ein Ausschnitt (gefunden beim Roten Blog) aus einer Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Beginn der Agenda 2020, gehalten am 7. Oktober 2010:
"Schaffung einer bundesweiten Ausweispflicht, zudem müssen die in den Ausweisen vorhandenen Chips zwecks Strafverfolgung und Routineüberwachung jederzeit noch in mindestens 50 Metern Entfernung von Polizeibeamten auslesbar sein; hierfür wird der neue Straftatbestand “Vereitelung staatssicherheitlicher Maßnahmen- eingeführt, auf welchen eine Mindeststrafe von zwei Jahren Gefängnis oder alternativ 5 Jahren psychiatrische Behandlung stehen soll. Strafbar müssen sämtliche Vorkehrungen sein, die eine Kontrolle der biometrischen Personendaten (...) durch Ermittler behindern, es darf hier keine Ausnahmen oder Schlupflöcher wie “geschlossene Räume- oder “Alufolie- geben. Über ein generelles Verbot des Besitzes von Aluminiumfolie durch Privatpersonen wird nachgedacht."
Eine nette Vorstellung. Einer würde sich aber bestimmt darüber freuen:
Seit Montag hat ver.di in Baden-Württemberg eine neue Streikwelle gestartet. In der Region Stuttgart streiken ca. 600 Beschäftigte aus 22 Betrieben. Einbezogen sind auch die Landkreise Böblingen, Rems-Murr und Ludwigsburg.
ver.di fordert für die rund 220.000 Beschäftigten der Branche in Baden-Württemberg Tariferhöhungen um 5,5 %, mindestens 100 €, sowie ein tarifliches Mindesteinkommen von 1.500 €.
Die 5. Verhandlungsrunde in Baden-Württemberg war am 30. April ohne Annäherung der Tarifparteien zu Ende gegangen -“ ein neuer Termin ist bisher nicht vereinbart.
Das Arbeitgeberangebot sieht ab 1.4.2008 Entgelterhöhungen um 2,5% und ab 1.4.2009 um nochmals 2,5% sowie eine Einmalzahlung von 360 € für die bereits abgelaufenen ersten 12 Monate der Laufzeit vor. Gleichzeitig beharrten die Arbeitgeber jedoch auf ihren massiven Verschlechterungsforderungen bezüglich der Zuschläge für die Spät- und Nachtarbeit.
Die unstete, unsichere und unterbezahlte Beschäftigung breitet sich aus in Europa. Eine Tagung des DGB befaßte sich am vergangenen Freitag mit dem Auseinanderdriften der Niedriglohnsektoren in Europa, berichtet die "Frankfurter Rundschau". Dabei kam zutage, dass Deutschland bei der prekären Beschäftigung eine unrühmliche Rolle einnimmt: Zwar gerate "gute Arbeit" europaweit unter Druck, doch bei den Anteilen der Niedriglohnjobs an der Gesamtbeschäftigung gebe es gravierende Differenzen. Weit über dem Schnitt liegen mit je über 20 Prozent Deutschland und Großbritannien. Länder wie Frankreich (elf Prozent) oder Dänemark (neun Prozent) kommen auf deutlich niedrigere Werte. Auch sei in diesen Staaten die "Aufstiegsmobilität" spürbar höher als in Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien.
Der Dampfer -šDeutschland-™ ist in Not. Wird ihn die Flut vernichten? Sprengt ihn sein morscher Kessel tot? Stürmt ihn die Wut des Volks im Boot? - Die Zeitung wirds berichten.
Nach der bundesweiten Demonstration am 19. Mai 2007 in Karlsruhe, die anlässlich von Repressionen gegen Kritiker des G8-Gipfels in Heiligendamm stattfand, erhielt der Anmelder einen Strafbefehl über 4800 Euro. Er soll nicht ausreichend für die Durchsetzung der Auflagen gesorgt haben. Nachdem die Verhandlung am 2. Juni 2008 vertagt wurde fand nun gestern, am 19. Mai in Karlsruhe der zweite Prozesstag statt. Hierbei wurde der Anmelder dann letztlich verurteilt.
Karlsruhe, 19. 6.2008. Heute war der zweite Prozeßtag gegen den Anmelder der Demo unter dem Motto "Jetzt erst recht - Repression und G8 entgegentreten", er endete mit einer Verurteilung zu 60 Tagessätzen zu 15 Euro. Nach der Verurteilung stellt sich die Frage, wie es in Zukunft möglich sein kann, eine Demonstration anzumelden und durchzuführen, ohne mit einer Strafverfolgung rechnen zu müssen. Schuldlos schuldig
Bis zum Schluß blieb unklar, worin die Schuld des Angeklagten lag. Die Polizei sprach in ihrer eigenen Einschätzung von einer "friedlichen Demo". Die vermeintlichen Auflagenverstöße blieben in jeglicher Hinsicht folgenlos. Das einzige Vergehen ist die angebliche Untätigkeit des Angeklagten. Obwohl mehrere Zeugen sogar einen hohen Einsatz des Angeklagten bestätigten, schloß sich der Richter den Aussagen der Polizeizeugen an, denen das Engagement des Angeklagten gegen Auflagenverstöße nicht ausreichte. Es ist nicht Aufgabe der Polizei, das Engagement des Anmelders zu beurteilen; hier wird der Bock zum Gärtner gemacht.
Die Verurteilung trotz unsicherer Beweislage begründete der Richter mit dem Spruch "wer bestellt muß auch bezahlen". Fragwürdiges Rechtsverständnis
Mit konkreten Vorwürfen befaßte sich Richter Neuberth weniger. Statt dessen monierte er die heutigen Protestformen. Allein die Tatsache, daß der Angeklagte gegen die teilweise rechtswidrigen Auflagen Widerspruch einlegte, wertete er als Beleg dafür, daß dieser die Auflagen ablehne und somit Verstöße billigend in Kauf nähme. Richter Neuberth leitete die Schuld des Angeklagten daraus ab, daß dieser seine Rechte in Anspruch nahm. Das ebenfalls rechtswidrige Abfilmen der Demonstration von Beginn an erklärte er für rechtens aufgrund der Annahme, daß nicht angekündigt werde, wann Auflagenverstöße stattfinden würden.
Statt einer Urteilsbegründung salbaderte er über die schlechte Demonstrationskultur und gab den ZuhörerInnen einen Einblick in sein politisches Weltbild. Man sei hierzulande doch viel besser gestellt als in anderen Ländern - "da muß man gar nicht nach Moskau oder Peking blicken". Danke Herr Richter! Grundrecht abgestraft
Nach der Verurteilung gerät das Demonstrationsrecht - zumindest im Einzugsgebiet der Karlsruher Staatsanwaltschaft - aus den Fugen. Mit dem heutigen Entscheid sind Versammlungen in Zukunft vom Wohlwollen der Ordnungsbehörden abhängig. Wie sollte ein Anmelder in einer großen Demonstration für alle einzelnen DemoteilnehmerInnen bürgen können?!
Es war ein politischer Prozeß, in dem die Fakten in den Hintergrund gerieten. Das fragwürdige Prinzip "Einer haftet für Andere" ist damit vorerst richterlich durchgesetzt.
Trotz direkter Nachbarschaft scheinen die Grundsatzurteile des Bundesverfassungsgerichts zum Versammlungsrecht nicht bis in die Amtsstuben des Amtsgerichts vorgedrungen zu sein.
Die Tarifverhandlungen für eine Neuregelung der Altersteilzeit in der Metall- und Elektroindustrie sind in der Nacht zum Donnerstag in Sindelfingen laut der "Zeit" ergebnislos abgebrochen worden.
Bilderserie: Protestkundgebung gegen Rente mit 67 und für neue Altersteilzeit bei Festo in Esslingen
Während der Verhandlungen liefen die Warnstreiks weiter. Nach Angaben der IG Metall sind erneut rund 6.000 Beschäftigte der Spät- und Nachtschichten u.a. bei Audi in Neckarsulm, Maquet und Coperion Werner & Pfleiderer den Aufrufen der IG Metall gefolgt und haben sich an Warnstreikaktionen beteiligt. Insgesamt haben sich im Bezirk Baden Württemberg somit bisher 170.000 Beschäftigte an Aktionen für eine neue tarifliche Altersteilzeit beteiligt.
Es lebe die Einheit und internationale Solidarität der Arbeiterklasse!
Abschlussresolution der 4. Internationalen Gewerkschaftskonferenz:
Die Internationale Gewerkschaftskonferenz fand vom 23.-25. Mai 2008 unter Beteiligung von Gewerkschaften, deren Vertretern sowie Arbeitern aus 15 Ländern in Gönen/Türkei statt.
Auf unserer Konferenz wurde über die Probleme, die Forderungen sowie die Kampferfahrungen der Arbeiterklasse und des gewerkschaftlichen Kampfes diskutiert ausgewertet, welche Linie der Organisierung und des Kampfes gegen die Angriffe des Kapitals zu verfolgen ist.
Es wurde deutlich, dass das internationale Kapital zum Zwecke der Profitmaximierung in fast allen Ländern ähnliche Angriffe verwirklicht.
Die Beiträge der Gewerkschafter aus verschiedenen Ländern, die übereinstimmend von der Liquidierung der öffentlichen Dienste, der Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen, der Senkung der Reallöhne, Angriffen gegen das soziale Sicherungssystem, Privatisierungen usw. in ihren Ländern berichteten, machte dies deutlich.
Andererseits machte diese Besonderheit der Angriffe die internationale Solidarität und den gemeinsamem Kampf als eine praktische Aufgabe umso notwendiger denn je.
Auf Konsens ausgerichtetes Gewerkschaftsverständnis ist eine Sackgasse
Es wurde festgestellt, dass das Verständnis von einer Gewerkschaft, die auf Konsens und “sozialen Dialog- ausgerichtet ist, uns in eine Sackgasse führt. Die auf der Konferenz geführten Diskussionen zeigten, dass es möglich ist, die Gewerkschaften als Organisations- und Kampfzentren der Arbeiter wieder auf die Beine zu stellen. Die in einzelnen Ländern gemachten und auf der Konferenz wiedergegebenen Erfahrungen waren Hinweise auf die vorhandenen konkreten Grundlagen hierfür. Übereinstimmend wurde festgestellt, dass die Verantwortung dafür heute Gewerkschafter, Betriebsräte und kämpferische Arbeiter tragen, die sich für kämpferische Gewerkschaften einsetzen und die dies als eine prioritäre Aufgabe erachten.
Das Konzept der “Bekämpfung des Terrors- USA, EU und NATO und anderer politischer und militärischer Institutionen, das besonders seit den Angriffen vom 11. September umgesetzt wird, führt zu einer Verbreitung nationalistischer und rassistischer Ideen und Praktiken in Ländern, allen voran in Europa. Andererseits versuchen imperialistische Kräfte mit allen, darunter auch militaristischen Mitteln, ihre Herrschaft quer durch Asien und Nahost, Osteuropa und Lateinamerika zu festigen. In allen Ländern werden deshalb die Militärausgaben erhöht und politische Freiheiten und demokratische Rechte eingeschränkt.
Die Front des internationalen Kapitals nutzt diesen Prozess, um den wahren Grund der Arbeitslosigkeit und Armut zu verschleiern, antidemokratische Gesetze zu verabschieden und gegen die Souveränitätsrechte einzelner Länder zu verletzen. Unsere Konferenz unterstreicht, dass sie gegen jegliche rassistischen Ideen und Praktiken, gegen die Versuche des Kapitals die Arbeiterklasse zu spalten, und gegen die Politik ist, Völker zu versklaven.
Beschlüsse
Bei den Diskussionen auf der Konferenz wurde besonders auf folgende Punkte hingewiesen:
- In allen Ländern muss das Recht sich zu organisieren gewährleistet sein. Die Hindernisse vor gewerkschaftlichen Rechten und Freiheiten müssen beseitigt werden. Repressionen gegen Gewerkschaften und deren Vertreter müssen beendet, inhaftierte Gewerkschafter freigelassen werden.
- Arbeitsbedingungen und Maßnahmen für Gesundheit und Arbeitsschutz müssen verbessert, Arbeitsplatzunfälle verhindert werden.
- Der Kampf für höhere Löhne und bessere soziale Rechte, für den Ausbau der gewerkschaftlichen und politischen Rechte muss angesichts des Lohndumpings in allen Ländern verstärkt werden.
- Der Kampf für soziale Sicherung, gegen Erhöhung des Rentenalters, die Privatisierung im öffentlichen Dienst, allen voran im Bildungs- und Gesundheitssystem muss verstärkt werden. Der Forderung nach
gebührenfreier Bildung und Gesundheit ist Nachdruck zu verleihen.
- Der Kampf gegen die imperialistische Politik der EU und für die Einführung von Referenden gegen die EU-Konvetion muss verstärkt und ausgebaut werden.
- Gewerkschaften müssen sich für die Organisierung insbesondere von Frauen und jungen Arbeitern stark machen, die in prekäre Beschäftigungsverhältnisse ohne soziale Sicherung gewzungen werden.
- Der Kampf gegen die Versuche des Kapitals, die Arbeiter in unterschiedlich entlohnte Beschäftigungsverhältnisse zu stecken, sie dadurch in Konkurrenz gegeneinander zu zwingen und zu spalten, ist zu verstärken. Der Kampf für gleiche Löhne für gleiche Arbeit muss ausgeweitet werden.
- Die Gewerkschaften müssen dem Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Armut sowie der Orgnaisierung von arbeitslosen Massen besonderen Augenmerk widmen.
- Die Benachteiligung und Diskriminierung von Frauen am Arbeitsplatz müssen bekämpft, der Sexismus beendet werden.
- Der Kampf für das Verbot von Flexibilisierung und Leiharbeit muss verstärkt werden. In allen Ländern muss die reguläre Arbeitszeit geschützt sein.
- Der Kampf für den Beibehalt von regulären Arbeitszeiten, für gesicherte Beschäftigungsverhältnisse ist auszubauen.
- Für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ist die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalaugleich ist zu unterstützen.
- Die Gewerkschaften müssen sich für die Einheit und Brüderlichkeit der Arbeiterklasse stark machen und gegen die Anfänge jener Politik wehren, die darauf ausgerichtet ist, Arbeiter nach ihrer ethnischen Herkunft zu spalten und gegeneinander auszuspielen.
- Die Schädigung der Umwelt, die auf kapitalistische Produktionsweise mit ihrem alleinigen Ziel der Profiterzielung zurückzuführen ist, muss bekämpft werden. Die Gewerkschaften müssen sich entschieden den Versuchen insbesondere von Großkonzernen widersetzen, Wasser und andere Ressourcen sich anzueignen.
Aufruf zur Solidarität
Zu Abschluss unserer Konferenz wurde festgestellt, dass die Teilnehmer darin übereinstimmen, dass es eines gemeinsamen Kampfes zur Lösung der oben aufgezählten Probleme bedarf.
Die Fortführung der Konferenz wurde als neues Ziel bestimmt. Die auf der Konferenz geknüpften Kontakte sollen verstärkt, die dafür notwendigen Kommunikationsstrukturen und praktische Solidarität geschaffen werden.
Arbeiter, Werktätige und unterdrückte Völker setzen ihren Kampf und ihren Widerstand unter imperialistischer Belagerung. Unsere Konferenz bringt ihre Solidarität mit den weltweiten antiimperialistischen Widerstandbewegungen und Unabhängigkeitskämpfen insbesondere in Lateinamerika, im Mittleren Osten undin Asien zum Ausdruck. Unter Achtung des nationalen Selbstbestimmungsrechts muss die imperialistische Besatzung im Irak und in Afghanistan sofort beendet werden. Wir fordern Unabhängigkeit für das palästinensische Volk und die demokratische Lösung des kurdischen Problems auf der Grundlage der Gleichberechtigung.
Unsere Konferenz solidarisiert sich mit Streik und Kämpfen der Arbeiter weltweit, insbesondere der Beschäftigten in der Zuckerproduktion im Iran, der Belegschaften von Tuzla, Yörsan, Desa und TEGA in der Türkei, der Arbeiter bei Fiat und Alfa Romeo in Italien. Wir fordern die sofortige Freilassung von inhaftierten Gewerkschaftern und Arbeitern wie von den im Zusammenhang mit dem Widerstand von Mahalla/Ägypten Inhaftierten und von Mansour Osanlou, der im Iran in Haft sitzt.
Es lebe die Einheit und internationale Solidarität der Arbeiterklasse!
Zu Mansour Osanlou hier noch ein Hinweis auf den Beitrag bei entdinglichung.
Metall sendikasından Tuzla tersane işçilerine mesaj. YaÅŸasın dünya işçilerinin dayanışması!Tuzla tersanelerinde sürekli yeni iÅŸ cinayetleri iÅŸleniyor. Işçiler ölüyor, çocuklar babasız, eÅŸler kocasız kalıyorlar. 40 bin işçinin kaderinden bahsediyoruz. Her sabah evinden çıkarken akÅŸam dönememe kaygısı taşıyan.
Sınıf kardeÅŸlerimizin bu trajedilerini, devletin ve patronların bürokratik, samimi olmayan kaderci yaklaşımını yakından izliyoruz. Ve biz kendi tecrübelerimize de dayanarak diyoruz ki: Ä°ÅŸ cinayetleri kader deÄŸildir. Gerekli önlemler alındığı takdirde bu ölümler elbette ki son bulacaktır. Bizler de tersane işçileriyiz ve burda, Almanya-™da mücadele ederek elde ettiÄŸimiz saÄŸlıklı çalışma koÅŸulları sayesinde daha güvenli çalışıyoruz. Almanya'da iÅŸveren, sakat kalan bir işçinin kalan yaÅŸamının tamamını garanti altına almak zorunda olduÄŸunu biliyor. Dolayısıyla güvenlik önlemlerini de kendiliÄŸinden artırıyor.
Ortak bir mücadele ve geniÅŸ bir dayanışmayla, yüksek sesle taleplerinizi yükselttiÄŸiniz zaman kimse sizlere karşı duramayacaktır.
Sizin mücadeleniz bizim de mücadelemizdir. Mücadelenizi yürekten destekliyoruz. KüreselleÅŸen sermaye sürekli ucuz iÅŸgücü pazarlarına yönelmeye devam ediyor. Buralardaki emekçilerin alınterleri vahÅŸice sömürülüyor. Bunlara karşı bizler de küresel mücadele ve dayanışmayla cevap vereceÄŸiz.
YaÅŸasın dünya işçilerinin dayanışması! YaÅŸasın Tuzla tersane işçilerinin etkin savaşı! Dayanışma dolu selamlarımızla...
Hamburg IG Metall
Tuzla 16.6.2008
In den Werften Tuzla werden immer wieder Arbeitsmorde begangen. Werfarbeiter sterben,und es bleiben die Kinder ohne Vater, und Ehefrauen ohne Ehemann. Das ist das Schicksal von 40.000 Arbeitern. Jeden Tag gehen sie aus ihren Häusern ohne zu wissen, ob sie je wieder zurückkehren werden.
Wir beobachten die Tragödie unserer Arbeitskolleginnen und -kollegen und auch das unehrliche und fatalistische Verhalten des Staats und der Arbeitgeber. Und wir IG Metall Mitglieder wissen auch aus eigenen Erfahrungen, dass es auf keinem Fall Schicksal ist. Würden die nötige Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, wird es keine tödlichen Arbeitsunfälle auf den Arbeitsplätzen geben. Wir sind auch Dock-Arbeiter hier. Die Arbeitsumgebungen die wir hier erkämpft haben, erlauben uns relative sichere Arbeitsbedingungen. Die Arbeitgeber in Deutschland wissen ganz genau, dass sie den Lebensunterhalt bezahlen müssen, wenn ein Arbeitnehmer auf dem Arbeitsplatz durch einen Unfall behindert leben muß. Damit wird ein sicherer Arbeitsplatz eine Selbstverständlichkeit.
Wenn ihr eure Forderungen im gemeinsamen Kampf mit breiter Solidarität stellt - wer soll Euch aufhalten?
Euer Kampf ist auch unserer. Wir unterstützen euch mit ganzem Herzen. Das globalisierte Kapital zielt weiterhin auf Billiglohnländer und -märkte ab. Die Arbeiterklasse hier wird eiskalt ausgebeutet.
Dagegegen werden auch wir mit globalen Kämpfen und Solidarität zurückschlagen. Hoch die internationale Solidarität! Lang lebe der Kampf der Werftarbeiter von Tuzla !