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Landgrabbing oder: Kaufen wir mal dem Sudan und Äthiopien das Ackerland ab

Eine Fläche fruchtbaren Ackerlandes, halb so groß wie alle europäischen Ackerflächen wurde im Sudan und Äthiopien mittlerweile aufgekauft, um Lebensmittel für Länder wie China und den Golfstaaten, die nicht genügend Nahrungsmittel für ihre Bevölkerung produzieren können, anzupflanzen. Das sogenannte "Land Grabbing" befindet sich jedoch gerade erst am Beginn seiner Entwicklung, Experten befürchten eine regelrechte Welle solcher Aufkäufe auch durch andere Staaten nach dem Prinzip: "Land gegen Schulden". Südkorea zielt auf den Erwerb von 700.000 Hektar in der Republik Sudan, Saudi-Arabien und auf den Kauf von 500.000 ha in Tansania. Die Demokratische Republik Kongo erwartet, dass in Kürze über ein 800.000-Hektar Deal mit einer Gruppe von südafrikanischen Unternehmen zwecks Anbau von Mais und Sojabohnen, sowie zum Aufbau einer Geflügel-und Milchwirtschaft in trockene Tücher kommt.

Indien hat inzwischen über 80 Unternehmen umfangreiche Kredite zum Kauf von 350.000 Hektar in Afrika gewährt. Auf diese Weise wurden Flächen im vergangenen Jahr durch die Golf-Staaten, Schweden, China und Libyen erworben.  So hat die schwedische Alpcot Agro 120.000 Hektar in Russland, Süd-Korea's Hyundai hat sich für 6,5 Millionen Dolla eine Mehrheit der Anteile an dem russischen Agrarunternehmen Khorol Zerno, in dessen Besitz sich 10.000 Hektar in Ost-Sibirien befinden, einverleibt, während die Morgan Stanley Bank 40.000 Hektar in der Ukraine eingesackt hat. Im vergangenen Jahr hat Daewoo einen auf 99 Jahre angelegten Mietvertrag für 1,3 Mio. Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche in Madagaskar abgeschlossen. Die G8 Teilnehmer wollen das - natürlich nur zum Besten - auf dem Gipfel beim zur Zeit stattfindenden G8 Gipfel in L'Aquila machen. Laut International Food Policy Research Institute ist das ganze ein Bombengeschäft: Es geht um 20 bis 30 Milliarden US Dollar, die in die Landkäufe "investiert" werden. Und um ein Vielfaches an erwarteten Profiten.

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Kommentare

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data am :

Wenn dort wirklich moderne Landwirtschaft aufgezogen wird und nicht billige Sondermüll-Ablageplätze, dann könnte es sogar Fortschritt bedeuten. Warum wurde das mit den Geldern, die die Schulden erzeugt haben, nicht bewerkstelligt? Wurde zu scharf mit europäischen Agrarexport-Subventionen geschossen? Was ist statt dessen von den afrikanischen Autoritäten daraus gemacht worden? Nummenkonten in Schweiz oder Singapur, internationale Aktiengeschäfte oder bei der New Economy mitspekuliert?

Martina Marinari am :

Ich finde es eine Frechheit wie die armen Länder mit immer mehr Skrupellosigkeit ausgenutzt werden. Die Idee an sich ist gar nicht so schlecht, aber sollte das Ganze mit fairen Verträgen geschlossen werden, die den Menschen erlaubt in Würde zu arbeiten und bei denen die Natur nicht mit Füßen getreten wird. Das Ganze steckt noch in den Kinderschuhen und es ist überhaupt nicht absehbar was aus den Wasserreserven und mit der Infrastruktur in diesen Ländern passiert. Es ist richtig, das leider immer noch viele Menschen an Hunger sterben, es ist aber auch richtig, dass in Europa Lebensmittel zur Preisregulierung vernichtet werden. Wo liegt da der Sinn? Mir liegt am Herzen, das jeder etwas von dem Kuchen abbekommen soll !!! Und ich möchte nach dem Richtigen weg suchen !! Gibt es noch mehr Menschen, die so denken ??? Ich hoffe es, denn sonst wird unsere Welt immer Unmenschlicher !!

Lina Gross am :

Ausländische Investoren haben innerhalb von drei Jahren allein in Afrika 20 Millionen Hektar Ackerland aufgekauft! Während die lokale Bevölkerung an Hunger leidet, produzieren die Investoren Nahrungsmittel und Energiepflanzen für den Export.

Die Bundesregierung kann einiges dagegen unternehmen, doch bislang reagiert sie nur zögerlich. Es ist also höchste Zeit zu handeln!

Macht mit bei der Protestaktion von INKOTA und schickt eine Protestmail an die Bundesregierung mit der Aufforderung den Ausverkauf von Land in Afrika und anderswo sofort zu stoppen: http://www.inkota.de/landnahme

Gruß, Lina

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