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Heiligendamm: Informationen zum G8-Gipfel 2007

Die G8-Xtra - Zeitung für eine Interventionistische Linke infomierte in einem Newsletter über die Planungen, die Ereignisse und Debatten rund um den G8-Gipfel und den Widerstand dagegen.

Es ging dabei um

- allgemeine Infos zum Gipfel
- Planungen rund um den Gipfeltermin
- Überblick der Gipfeltage
- Internationale Aktionskonferenz in Rostock
- Vorbereitungen laufen in allen Spektren auf Hochtouren
- Kurzer Bericht über das “Camp Inski”


Bildquelle: G8-Xtra
1. ALLGEMEINE INFOS ZUM GIPFEL
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Der G8-Gipfel wird 2007 vom 6.-8.Juni (Mittwoch bis Freitag) im Kempinski Hotel
in Heiligendamm (etwa 20 km von Rostock) stattfinden. Das Tagungshotel:
Kempinski Heiligendamm.

Grundsätzliche Informationen zur G8 und den Gipfeln.


Die Bundesregierung wird wahrscheinlich am 11.10 auf einer Kabinettsitzung
entscheiden, welche Themen sie als Gastgeberein für den G8 2007 vorschlägt. Mit
hoher Wahrscheinlichkeit werden dies u.a. sein: Energie/Klima und Geistige
Eigentumsrechte.

In Kühlungsborn (Nachbarort von Heiligendamm) wird bereits ein großes
Pressezentrum gebaut. Die Staatsmacht bereitet sich auch auf die Proteste gegen
den Gipfel vor. Schon vor Monaten ist der Einsatzleiter benannt worden, der auch
schon den Bush-Besuch in Heiligendamm/Stralsund im Juni 2006 polizeilich
koordiniert hat. Hierbei waren nach offiziellen 12.500 PolizistInnen im
Einsatz. Die Dimension des Einsatzes 2007 dürfte noch einmal deutlich darüber
liegen. Hierbaei kann sich die Polizei in Mecklenburg-Vorpopmmern auf ein
jüngst verschärftes Polizeigesetz stützen.

In den verschiedenen Protestspektren werden seit Monaten die Tage rund um das
Gipfeltreffen diskutiert. Es wird versucht, eine gemeinsame „Choreographie des
Widerstands“ zu entwickeln. Der „Protestfahrplan“ wird voraussichtlich im
Rahmen der zweiten Rostocker Aktionskonferenz vom (10. - 12.11.2006)
abschließend diskutiert werden.

Informationen zur Rostocker Aktionskonferenz

Für Demonstrationen in Rostock ist bereits vorsorglich der Zeitraum zwischen
Samstag, dem 2.6.2007 bis zum Samstag, dem 9.6.2007 angemeldet worden.

2. PLANUNGEN RUND UM DEN GIPFEL-TERMIN
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Gegengipfel:
Es gab bereits erste Treffen zur Konstituierung eines Trägerkreises. Derzeit
wird darüber nachgedacht den Gegengipfel am Dienstag Nachmittag (5. Juni 2007),
im Anschluss an die Flughafen-Blockaden, zu beginnen Der Gegengipfel soll dann
mit einer Abschlussaktion am 7. Juni enden. Es wird darüber nachgedacht den
Gegengipfel auf die Straße in Rostocks Innenstadt zu holen, Aktionsfenster
freizuhalten, ReferentInnen des Gegengipfels abends auch auf das Camp
einzuladen, damit auch hier über globalisierungskritische Analysen und
Widerstandsperspektiven im Anschluss an die täglichen Aktionen diskutiert
werden kann. Alle sind herzlich dazu eingeladen, sich an den Vorbereitungen des
Gegengipfels zu beteiligen!

Kultur:
Deine Stimme gegen Armut (global call for action against Poverty) und Grönemeyer
planen ein Konzert mit mobiler Bühne in der Nähe von Heiligendamm für 40.000
Personen. Da Grönemeyer im Juni kommenden Jahres auf Tour ist, kann er laut
Selbstauskunft nur am Donnerstag, den 7. Juni auftreten. Es werden seitens der
Organisatoren (Deine Stimme gegen Armut) neben dem Konzert „music and messages“
geplant. Inwiefern auf der Bühne das G8-Protest-Bündnis zu Wort kommt, wird noch
abgesprochen.
Neben dem Konzert von Grönemeyer laufen weitere Planungen für Kultur-Events, die
die gesamte Aktionswoche vom 2.-8.6. begleiten sollen. Ein Hauptkonzerttag wird
voraussichtlich am Samstag, 2. Juni oder Sonntag den 3. Juni sein, da viele der
organisierenden Gruppen am Samstag mit der Groß-Demo starten wollen.

Blockaden:
Gruppen aus sehr unterschiedlicher Aktions-Tradition (avanti, alb, grüne Jugend,
x-tausend mal quer, solid, attac) haben sich zusammen gefunden, um gemeinsam ein
Konzept für Massenblockaden des G8 zu entwickeln, an denen sich viele Menschen
beteiligen können und sollen. Blockiert werden soll die Transporte von Menschen
und Material während der Gipfeltage, um den G8 von seiner Infrastruktur
abzuschneiden. Ein erster Aufruf.

Antimilitaristischer Aktionstag:
Am Dienstag vor dem Gipfel sollen Aktionen am Flughafen Rostock-Laage
stattfinden. Rostock-Laage ist sowohl Übungsflughafen für die Eurofighter als
auch Ankunftsort der Regierungschefs.

Migrationspolitischer Aktionstag:
Während oder vor dem G8-Gipfel-Treffen soll eine große migrationspolitische
Demonstration in Rostock stattfinden. Sie soll für globale Rechte,
Bewegungsfreiheit und Gleiche Rechte für Alle streiten. Bereits am 10.11.2006
soll im Vorfeld der Rostocker Aktionskonferenz eine flüchtlingspolitische
Aktion stattfinden.

Camp:
Die spektrenübergreifende Camp-AG hat die Platzsuche gestartet und hat insgesamt
durch die Neugründung auf dem Camp 06 an Teilnehmenden gewonnen.

3. ÃœBERBLICK DER GIPFELTAGE
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Samstag, 2. Juni:
mit großer Wahrscheinlichkeit GROSSDEMO in Rostock
Beginn CAMP

Sonntag, 3. Juni
Kultur / Konzerte

CAMP Montag, 4. Juni
Großer AKTIONSTAG zu KRIEG oder MIGRATION
CAMP

Dienstag, 5. Juni
Großer AKTIONSTAG zu KRIEG, Ankunft der G8 (Rostock-Laage)
wahrscheinlich GEGEN-GIPFEL
CAMP

Mittwoch, 6. Juni
G8-Gipfel, 1. Tag
BLOCKADE-Tag auf der Straße und an anderen Orten
wahrscheinlich GEGEN-GIPFEL
CAMP

Donnerstag, 7. Juni
G8-Gipfel, 2. Tag
Fortsetzung der BLOCKADEN auf Straßen und an anderen Orten
wahrscheinlich GEGEN-GIPFEL
wahrscheinlich ABSCHLUSS-DEMO
KONZERT am Zaun mit Grönemeyer u.a.
CAMP

Freitag, 8. Juni
G8-Gipfel, 3. Tag
Fortsetzung der BLOCKADEN auf Straßen und an anderen Orten
Ende CAMP

4. INTERNATIONALE AKTIONSKONFERENZ in ROSTOCK, 10.-12. November 2006
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Vom 10. bis 12. November 2006 ist es soweit: Die zweite G8-Aktionskonferenz wird
in Rostock stattfinden. Eine erste Einladung ist bereits verschickt.

Weitere Mobilisierungsmaterialien in mehreren Sprachen werden ab Ende September
fertig sein. Aus der Einladung: „Rostock II hat die Aufgabe die Gemeinsamkeiten
aller beteiligten AkteurInnen auszuloten. Wir wollen alle AkteurInnen, die
internationalen AktivistInnen einbezogen, nach zentralen Gründen für die
Beteiligung am Protest gegen G8 und ihre jeweiligen Forderungen fragen, die
Antworten in Bezug zueinander setzen und Schnittstellen und Anknüpfungsstellen
für den Gipfelprotest finden. Die unterschiedlichen Analysen und Zugänge
konstruktiv zu diskutieren und nach Synergien zu suchen ist eine der zentralen
Aufgabe dieser Konferenz. Nur so werden wir eine angemessene politische Wirkung
erzielen. Auch die bisherigen Planungen und Ãœberlegungen von der ersten
Rostocker Konferenz und den Koordinierungstreffen der NGOs (Großdemo, Konzept
des Gegengipfels, migrationspolitische Aktivitäten, Möglichkeiten des Zivilen
Ungehorsams, Camp, Serie von Großveranstaltungen im Vorfeld)sollen vorgestellt
und in Arbeitsgruppen weiter geplant werden. Der Verständigungsprozess über den
konkreten Ablauf der Aktions- und Diskussionstage im Juni 2007 sollte möglichst
in verbindlichen Absprachen über den gemeinsamen Vorbereitungsprozess und die
Internationalisierung dieses Prozesses münden.“

Der genaue Veranstaltungsort in Rostock ist noch nicht endgültig klar, wird aber
bis Ende September geklärt sein.

Bislang ist folgender Ablauf der Konferenz vorgesehen:
Freitag, 10.11.:
(16.00 Migrations-Demo)
18.00 Eintrudeln und Registrierung
19.30 Eröffnungsveranstaltung mit unterschiedlichen Akteuren;
Strategie und Ziele der G8-Proteste

Samstag, 11.11.:
9.30 Plenum
12.00 Mittagspause
13.00 Erste AG Phase (Netzwerkbildung und ggf. Ortsbesichtigung)
15.30 Pause
16.00 Zweite AG Phase („Module“: Großdemo, Konferenz , Motto, Camp, Blockade
etc) (Neben beiden Workshops soll es auch inhaltliche AG-Angebote geben)
18.30 Pause
19.30 Plenum (Funktion: Debatte über Ergebnisse aus Modul-AGs und Debatte über
Gesamtchoreographie)

Sonntag, 12.11
9.30 AGs
10.30 Abschlussplenum
12.00 Pressekonferenz
12.00 Vernetzung

Da die Konferenz einen internationalen Charakter haben soll, wird eine
Übersetzungsanlage besorgt und für Simultanübersetzung mindestens
Deutsch-Englisch evtl. auch für Französisch gesorgt. Eine englische Fassung der Einladung


5. VORBEREITUNGEN LAUFEN IN ALLEN SPEKTREN AUF HOCHTOUREN
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G8-Koordinationstreffen und Vorbereitung der Rostocker Konferenz:
Für die Vorbereitung der Rostocker Aktionskonferenzen kommen in regelmäßigen
Abständen VertreterInnen der Friedenskoordination, der Interventionistischen
Linken, der Gründen Jugend, solid, des nolager-Netzwerkes, der NGO-Platform,
der Linkspartei, der Euromärsche, der Radikalen Linken, Attac usw. zusammen.
Sie bereiten einerseits die Aktionskonferenzen vor, versuchen aber auch die
Choreographie des Widerstands für den Gipfelprotest konkreter zu organisieren.
Die Diskussion über den letzteren Punkt und damit die Koordinierung von
Großdemo, Blockaden, Kulturveranstaltungen, Gegengipfel und Camp wird in den
kommenden in diesem Kreis an Gewicht gewinnen, da die NGO-Plattform eine engere
Koordinierung mit dem Rostocker-Kreis eingegangen ist. Es hat Ende September
bereits ein erstes Treffen stattgefunden. Ein nachfolgendes Treffen wird am 22.
Oktober 2006 in Hannover sein.

„Dissent! Camp and more“- Netzwerk:
Auf dem Camp Inski ist ein Folge-Treffen vereinbart worden. Dieses findet vom
27. bis 29. Oktober in Osnabrück statt. Weitere Infos

BUKO:
Der Kongress der Bundeskoordination Internationalismus (Buko-Kongress) wird über
Ostern im April 2007 stattfinden.

Migrations-AG / No Lager:
Das No-Lager-Netzwerk und die Migrations-AG des Rostocker-Bündnisprozesses zur
Vorbereitung einer migrationspolitischen Demo im Rahmen der Gipfelproteste wird
sich vom 14. bis 15. Oktober in Göttingen treffen (mehr dazu hier )

Entwicklungspolitische NGO-Szene:
Bereits seit Beginn dieses Jahres treffen sich Akteure wie Brot für die Welt,
Evangelischer Entwicklungsdienst, VENRO, medico international und Netzwerken
Erlassjahrkampagne, Gerechtigkeit Jetzt!, Forum Umwelt und Entwicklung sowie
kleinere NGOs (FIAN, WEED, Germanwatch etc.). Aber auch Attac und die BuKo sind
mit den NGO-VertreterInnen vernetzt. Derzeit ist eine Veranstaltungsreihe
entlang der Themen der G8 (Energie, Entschuldung, Geistige Monopolrechte,
Entwicklungsfinanzierung, Globale soziale Rechte) in Planung. Die erste
Veranstaltung wird am 17. Oktober in Berlin stattfinden. www.g8-germany.info

Gewerkschaftsjugend:
Die Herbstakademie Globalisierung unter dem Motto »Die G8 kommen nach
Deutschland - are you ready?« findet vom 29.09. - 03.10.06 in Kooperation mit
Attac in Flecken Zechlin statt. (Mehr Informationen ) Im kommenden
Frühjahr werden noch zwei weitere Seminare zum Thema G8 stattfinden.

Kirchen:
Seitens der Kirche wurde ein Hauptamtlicher für den Bereich „G8 und Kirche“ für
die Organisation in Rostock und Heiligendamm eingestellt.

6. ERSTES ANTI-G8-"CAMP INSKI“ VIElVERSPRECHEND VERLAUFEN
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Vom 4.-13. August 2006 hat etwa 35 Kilometer entfernt von Heiligendamm das in
vielerlei Hinsicht dynamische Anti-G8-Camp "Campinski" stattgefunden. Zehn Tage
lang haben G 8 GegnerInnen in Steinhagen den Protest gegen den Gipfel in
Heiligendamm 2007 diskutiert und vorbereitet. "Das Camp hatte in erster Linie
die Idee, Widerstand zu vernetzen, um im kommenden Jahr gemeinsam den Protest
zu koordinieren und zu gestalten. Das ist voll gelungen", so Rosa Camper,
Sprecherin des Campinski. Neben der konkreten Vorbereitung gab es über 150
Workshops und Veranstaltungen nicht nur zu den vier Schwerpunkten globale
Landwirtschaft, NPD-Wahlkampf in Mecklenburg-Vorpommern, Migration,
Militarismus. "Die Zahl von über 1000 TeilnehmerInnen hat unsere Erwartungen
übertroffen. Das ist ein gutes Zeichen für die Proteste im kommenden Jahr", so
Camper. Mit zahlreichen Aktionen wurde in der Region auf den bevorstehenden
Protest und Widerstand gegen das Gipfeltreffen der G8 nach dem Motto „Wer sich
die G8 einlädt, der lädt sich auch den Widerstand ein“ aufmerksam gemacht. Es
wurde auch ein deutliches Signal für ein gemeinsames, spektrenübergreifendes
Camp 2007 gesetzt. Es ist in Bezug auf das Camping 2007 ausführlich debattiert
worden, welcher Art Camps es nächstes Jahr während des Gipfels geben soll und
wie dies mit den jeweiligen Blockade- und Aktionskonzepten zusammenhängt. Die
in mehreren Workshops sowie auf dem Zwischen- und Abschlussplenum geführte
Debatte ist unter anderem deshalb bemerkenswert gewesen, weil sich eine große
Mehrheit dafür ausgesprochen hat, gemeinsame, d.h. strömungsübergreifende Camps
zu organisieren (ob es ein oder mehrere Camps geben wird, hängt nicht nur davon
ab, was durchsetzbar ist, sondern auch davon, was aus aktionistischen Gründen
sinnvoll ist). Noch auf dem Camp hat sich eine gemeinsame Camp-AG
zusammengefunden, bestehend erstens aus AktivistInnen der aus dem
Rostockprozess hervorgegangenen Camp-AG, zweitens aus Campinski-AktivistInnen.
Es sind im Diskussionsprozess jedoch auch zahlreiche Bedenken zur Sprache
gekommen und es wurde sich auf mehrere Bedingungen für ein gemeinsames Camp
verständigt, unter anderem basisdemokratisische Organisations- und
Entscheidungsstrukturen, große Autonomie der Barrios innerhalb des Camps (bzw.
der Camps) und keine Distanzierung im Falle von Repression, d.h. Anerkennung
der Vielfalt und Unterschiedlichkeit von Aktionsformen.

Presseinformationen von und Stimmen über das Camp 2006

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