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Genmais Anbauverbot auch in Deutschland gefordert

Am 9. Februar wurde in Frankreich ein Anbauverbot für den Monsanto-Genmais MON 810 verhängt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bundesagrarminister Horst Seehofer aufgefordert, in Deutschland ebenfalls ein solches Verbot durchzusetzen.
In Deutschland soll MON 810 in diesem Jahr auf über 4000 Hektar Ackerfläche an mehr als 250 Standorten angebaut werden. Die öffentlich bekannten Anbauflächen zeigt die Seite http://www.xzcute.com. Dazu werden die Informationen des amtlichen Anbauregisters für gentechnisch veränderte Pflanzen die vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bereitgestellt  werden, verwendet.

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Thomas Mitsch's Weblog am : Interview mit Percy Schmeiser, Trager des alternativen Nobelpreises 2007

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Über 400 Menschen waren der Einladung, des Genbündnisses Nürtingen in die Seegrasspinnerei gefolgt, um den Ausführungen von Percy Schmeiser, Träger des alternativen Nobelpreises 2007, zuzuhören. Der 77jährige, kanadische Landwirt ist, durc...

Kommentare

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Böhmer am :

Sehr geehrte Damen und Herren,
würden Sie mir bite mitteilen, wofür genau das Ehepaar Schmeiser den alternativen Nobelpreis erhielt?
Mit bestem Dank im voraus
Böhmer

Thomas Mitsch am :

Schmeisers Großvater wanderte von Rosenheim nach Kanada aus und ließ sich dort als Farmer nieder. Percy Schmeiser betreibt auf der geerbten Farm seit knapp 60 Jahren Landwirtschaft, seit rund 40 Jahren hat er sich auf die Zucht und den Anbau von Raps spezialisiert. Im Oktober 1952 heiratete er seine Frau Louise. Von 1966 bis 1983 stand Schmeiser als Bürgermeister der Stadt Bruno vor.

Im Jahr 1997 wurden auf Schmeisers Land gentechnisch veränderte - žRoundup-Ready- œ-Rapspflanzen des Agrochemie-Konzerns Monsanto gefunden, deren Samen durch den Wind vom Feld eines benachbarten Bauern oder von einem vorbeifahrenden LKW vertragen worden waren und sich bei Schmeiser fortgepflanzt hatten, woraufhin Schmeiser im Folgejahr, als erneut GVO-Raps auf Schmeisers Feldern nachgewiesen wurde, vom Herstellerkonzern wegen Patentverletzung verklagt wurde. Der Rechsstreit zog sich über mehrere Jahre hin, die 2004 gefallene höchstrichterliche Entscheidung legte dem Landwirt keine Lizenzzahlungen und keinen Strafschadensersatz auf, da er nicht von den besonderen Eigenschaften der Roundup-resistenten Rapssorte profitiert hatte, hielt aber fest, dass er prinzipiell nicht das Recht hatte, die patentierte Sorte wissentlich anzubauen, nur weil sie zufällig auf seinem Land aufgetaucht war. Während dieser Zeit des Rechtsstreits wurde Schmeiser zunehmend bekannt als Symbolfigur und Sprecher im Kampf unabhängiger Landwirte um ihre Rechte und als Verfechter strenger Regulierungen und Haftungspflichten für den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen. Er nahm und nimmt noch immer weltweit viele Einladungen zu Vorträgen an und warnt eindringlich vor dem Einsatz von GVOs in der Landwirtschaft.

Im Jahr 2000 wurde Schmeiser für seinen Einsatz mit dem Mahatma Gandhi Award und im Jahr 2007 gemeinsam mit seiner Frau mit dem - žalternativen Nobelpreis- œ geehrt. In der Begründung der Jury heißt es - ž- ¦ for their courage in defending biodiversity and farmers' rights, and challenging the environmental and moral perversity of current interpretations of patent laws- œ (- ž- ¦ für ihren Mut bei der Verteidigung der Biodiversität und der Rechte der Landwirte und (dafür dass) sie die Perversität der gegenwärtigen Auslegung der Patentgesetzgebung in Bezug auf die Umwelt und die Moral aufzeigen und anprangern- œ). Im Januar 2008 war Schmeiser für drei Wochen auf Vortragsreise in Süddeutschland und Österreich, nach seiner Rückkehr nach Kanada wird am 23. Januar 2008 ein weiterer Prozess eröffnet, in dem diesmal Schmeiser die Firma Monsanto verklagt.

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