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Nokia: Mit gleicher Belegschaftsstärke Produktion verdoppeln oder um die Arbeitsplätze kämpfen?

Die "junge Welt" fasst die Ergebnisse des Treffens von NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben mit dem Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo zusammen: "Bildung eines Arbeitsteams einziges Ergebnis eines Treffens von Politik und Konzernspitze". Auch der WDR berichtete über die Suche nach "innovativen Lösungen". Als ersten Schritt legen nach Angaben der "Frankfurter Rundschau" Bundes- und Landesregierung großen Wert darauf, dass die Nokia-Unternehmensleitung "kurzfristig in ausführliche Gespräche mit dem Betriebsrat eintritt und bereit ist, auch dessen Vorstellungen für den Standort zu erörtern".
Nichts wirklich greifbares also, aber daß nach den kapitalistischen Spielregeln gespielt werden soll ist für die Protagonisten klar:
Statt Streik soll es am 10. Februar auch nur eine Menschenkette rund um das Werk geben. Neue Ziele werden denn auch in den Aussagen der Bochumer IG Metall-Bevollmächtigten Ulrike Kleinebrahm deutlich: "Unser Ziel ist, dass unsere Vorschläge geprüft werden". Unter anderem schlage der Betriebsrat Investitionen vor, um bei gleicher Mitarbeiterzahl die Produktion zu verdoppeln, so die "Aachener Nachrichten". Diese Investitionen wurden mit Sicherheit auch vom Nokia Vorstand bereits durchgespielt und zugunsten der Verlagerung verworfen. Statt zu unterstellen, daß der Nokia Vorstand nicht rechnen könne und Hoffnungen in eine "Einsicht" von Nokia zu schüren ist es höchste Zeit, die Lehren aus erfolgreichen Kämpfen zur Verhinderung von Werksschließungen wie HSP in Dortmund 1999 und 2005 oder BSH in Berlin oder Opel in Bochum zu ziehen und einen Kampf um jeden Arbeitsplatz zu organisieren. Laut NetZeitung kommen morgen Gewerkschafter in Brüssel zusammen, um europaweite Aktivitäten zu beraten. Zahlreiche Solidaritätserklärungen haben gezeigt, daß die Nokia Belegschaft Unterstützung rechnen kann, wenn sie kämpft. Solange Nokia noch auf die Fertigung in Bochum angewiesen ist, haben die KollegInnen auch noch Trümpfe in der Hand.

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Kommentare

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firewall am :

Kapitalismus (sprich Marktwirtschaft) funktioniert so wie es Nokia jetzt tut. Da sollten wir uns nichts vormachen.
Sorgen macht mir nur die Politik, das die aus dieser Subventionspolitik nichts lernt.
Wir sollten handeln und von Nokia die zu Unrecht gezahlten Subventionen zurück fordern, einen neuen Investor für das Bochumer Werk suchen und die zurück gezahlten Gelder dann dort einbringen. Nur eben nicht noch mehr Gelder locker machen.
Ich mache beim Nokia Boykott mit und kaufe mir kein Nokia Handy. Ich muss es nur bis zum Weihnahtsgeschäft durchhalten, alles Andere ist bei Nokia einkalkuliert.
Ich glaube nur das in 4 Monaten keiner mehr über Nokia spricht und hoffe aber das ich mich irre.

marcus regenberg am :

Apropos Witschaftswachstum :


"Den seinen gibt's der Herr im Schlaf", lautet eine Redensart.
Damit der Menschheitstraum, ohne eigene Anstrengung (und auf Kosten der Arbeitskraft anderer) steinreich zu werden,
kein Traum bleiben muss, hat eben diese Herr die wahrhaft göttliche Erfindung des Boersengewinn und Zinseszins gemacht.
Nach Jahrzehnten intensiven Zuwartens kann so aus einer kleinen Investition ein Vermögen werden.
Einziger Wermutstropfen: Diese antisozialen Menschen leben normalerweise nicht lange genug,
um die wirklich heiße Phase des Vermögenswachstums noch genießen zu können .

Diesem Gott sei gedankt (...)

post scriptum:

In einem geschlossenem System kann es zu keinerlei realWACHSTUM kommen.

Mit freundlichem Grusz,
marcus regenberg (Krefeld)

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