Skip to content

"Gedenken heißt sich wehren"

Von Überlebenden der Zuchthäuser und Konzentrationslager begründet, wurde der zweite Sonntag im September in der frühen Nachkriegszeit zum ersten Gedenktag für die Opfer des Faschismus in Deutschland. Der Kalte Krieg führte zu einer Teilung der Gedenkkultur. In der Bundesrepublik wurde der Gedenktag weitgehend vergessen und in der DDR bis 1989 weiter geführt. (Geschichte des OdF-Tages)

Seit 1990 gehört der Aktionstag am zweiten Sonntag im September zu den größten regelmäßigen antifaschistischen Veranstaltungen in Berlin, die an Verfolgung und Widerstand in der Nazi-Zeit erinnern und sich zugleich mit Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus in der Gegenwart auseinandersetzen.

In einem breiten Bündnis tritt der Aktionstag für ein friedliches und gleichberechtigtes Miteinander von Menschen unterschiedlicher Kultur, Sprache, Religion und Lebensentwürfen ein, soll er Mut machen, sich einzumischen und gegen neofaschistische und rassistische Tendenzen im Alltag aufzutreten.

Keine Nazis, nirgends! Nicht auf der Straße, nicht in den Parlamenten, nicht in den Köpfen!
Aufruf Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg

Sonntag, 10. September 2006, 13 bis 18 Uhr, Marx-Engels-Forum 200 m neben dem Roten Rathaus.

Überlebende der nazistischen Zuchthäuser und Konzentrationslager begründeten 1945 die nunmehr jahrzehntelange Tradition, den zweiten Sonntag im September als Tag der Erinnerung und Mahnung unter dem Motto "Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg" zu begehen. Vom Ziel der „Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln“ und dem „Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit“ wie es im Schwur von Buchenwald heißt, sind wir weiter denn je entfernt.

Wenn die geistigen Erben der Nazis heute wieder ihren nazistischen Ungeist verbreiten, kommt dies einer Verhöhnung der Opfer und Überlebenden des Faschismus gleich. Während sich die NPD nach dem Wahlerfolg in Sachsen anschickt, auch in Mecklenburg-Vorpommern in den Landtag einzuziehen, versucht sie in Berlin den Sprung in die Bezirksverordnetenversammlungen. Im Wahlkampf verstärkt wahrnehmbar, verbreiten Nazis ihre Hetze gegen all jene, die nicht in ihr deutsch-völkisches Weltbild passen, mittels rassistischer, nationalistischer, autoritärer und antisemitischer Parolen in der Öffentlichkeit.

Anknüpfung an nicht geringe Teile der Bevölkerung finden sie vor allem mit ihrer sozialen Demagogie. Mit verlogenen Parolen gegen Sozialabbau und Globalisierung werben die Nazis für einen „nationalen Sozialismus“. Dieser völkische Antikapitalismus ist Träger rassistischer und antisemitischer Denkmuster, die seit 1990 auch weit über 130 durch Nazis getötete Menschen und eine Ansteigen nazistischer Straftaten zu verantworten haben.

Auch wenn die Nazis bei den Wahlen im März 2006 nicht in die Landtage einziehen konnten, gibt es keinen Grund zur Entwarnung. Das Problem einer erstarkenden Nazi-Szene, die im Hintergrund wächst, wird weiterhin verharmlost und geleugnet.

Wir treten dem gesellschaftlichen Vormarsch der Nazis, dem Vormarsch auf den Straßen und dem Versuch, diesen nach einem Wahlerfolg auch in den Parlamenten umzusetzen, entschieden entgegen. Wir stellen Projekte und Aktionen zu nazistischer Verfolgung und antifaschistischem Widerstand in der Vergangenheit und Gegenwart, gegen Rassismus, Antisemitismus vor und wollen Menschen ermutigen, einzugreifen und sich aktiv einzusetzen.

Halten wir die Erinnerung an Millionen Opfer nazistischer Verbrechen und jene, die uns und die Welt vom Faschismus befreit haben, als Mahnung und Auftrag wach. Erfüllen wir den Schwur von Buchenwald. Das sind wir den Gemordeten und ihren Angehörigen schuldig, aber auch uns selbst und künftigen Generationen.

Kontaktbüro:
c/o Berliner VVN-BdA
Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
Tel: 030 29 78 41 78/74
Fax: 030 29 78 43 78
E-Mail: info@tag-der-mahnung.de

Spendenkonto:
VVN-BdA Berlin
Postbank Berlin
Kto-Nr: 315904105
BLZ: 10010010
Stichwort: 10. September 2006
Eine Spendenquittung wird auf Wunsch ausgestellt.



Quelle


Interview mit Hans Coppi, Bundessprecher und Vorsitzender der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) und Mitorganisator des Tages der Erinnerung und Mahnung am Sonntag im Marx-Engels-Forum in Berlin-Mitte


Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben

Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.
Um einen Kommentar hinterlassen zu können, erhalten Sie nach dem Kommentieren eine E-Mail mit Aktivierungslink an ihre angegebene Adresse.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
BBCode-Formatierung erlaubt
Formular-Optionen
cronjob