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Wohnen unter Hartz IV - Freizügigkeit für alle - ein Bürgerrecht außer Kraft?

Die unsozialen Hartz IV Gesetze haben inzwischen zu enormen Verschlechterungen in der Wohnsituation bedürftiger BürgerInnen geführt. In Baden-Württemberg beklagt die Diakonie eine steigende Anzahl existentieller Notlagen. Die Verfasser der Broschüre „wohnst du noch oder haust du schon?“ stellen durch Recherchen der bundesweiten Kampagne gegen Zwangsumzüge fest, dass so gut wie jede Kommune die Mietobergrenze für die angemessene Miete für ALGII-EmpfängerInnen zu niedrig ansetzt. Hierdurch häufen sich Verschuldung und Wohnungslosigkeit bei den Betroffenen. Was natürlich dort am drastischsten auftritt, wo die Lebenshaltungs- und Energiekosten am höchsten sind. Obwohl keine günstigen Wohnungen am Markt oder im öffentlich geförderten Wohnungsbestand verfügbar sind, werden ALG II EmpfängerInnen nach wie vor unter Druck gesetzt, ihre Kosten der Unterkunft zu reduzieren, bzw. billigere Wohnungen zu finden.

Zu den Chancen von BezieherInnen von ALG II auf dem freien Wohnungsmarkt in der Stadt Freiburg gibt es hier das Ergebnis einer Auswertung von Wohnungsanzeigen in Freiburg zum Download

Das ist die Ausgangslage, doch weshalb trete ich hier für Freizügigkeit für alle ein? Worum geht es mir, wenn ich mich heute an euch persönlich wende?

Es geht mir heute darum, dass ich vom Süden in den Norden der Republik ziehen möchte. Ein Gespräch mit dem Fallmanager vor einem Jahr ergab, dass ein solcher Umzug nur im Zusammenhang mit einer Arbeitsaufnahme unterstützt würde. Seit dem Jahr 2004 bewerbe ich mich aber bereits in Hamburg, Schleswig-Holstein und den Küstenregionen -“ also dort. wo es mir gesundheitlich am besten geht. Im Sommer 2005 bin ich auf eigene Kosten ein paar Tage nach HH gefahren und habe in größeren Anwaltskanzleien Initiativbewerbungen verteilt. Außer ermunternden Worten oder Briefen ohne konkreten Erfolg -“ ich bin inzwischen über 50 und es gibt genügend jüngere KollegInnen, die mit weniger Gehalt zufrieden sind. Ohne tarifvertragliche Reglung sehe ich als RA-Fachangestellte wirklich alt aus. Als alleinerziehende Mutter musste ich in Freiburg umschulen, weil ich als Diplom-Pädagogin keine Stelle fand. Andererseits habe ich dadurch vielseitige Erfahrungen, Englischkenntnisse und möchte nicht einfach klein beigeben.

Ein Bekannter gab mir die die Adressen der Städtischen Wohnungsbaugesellschaften in HH, ein anderer die der kleinen Anzeigenblätter eben dort. Ich versuchte 2005 und 2006 eine Wohnung dort zu finden: Dies scheiterte, weil ich mangels Geldressourcen nicht schnell genug dort war oder keine Arbeitsstelle aufweisen konnte. Eine Rechtsanwältin hat vor einem ¾ Jahr auf meine Bewerbung hin mich zum Vorstellungsgespräch in HH eingeladen -“ sie teilte mir dies erst 24 Stunden vorher mit, ich musste passen. . .
Arbeitsmarktspezialisten wie Prof. Claus Orffe haben schon 2004 vor Einführung von Hartz IV davor gewarnt, dass diese Unsozialgesetze zu einer nicht wünschenswerten Unbeweglichkeit der Arbeitssuchenden führen würde, während in Skandinavien man schon längst mit staatlicher Unterstützung die Erwerbslosen dorthin bringt, wo für sie eine passende Erwerbsarbeit vorhanden ist.
Jedes Jahr macht mir das Klima in Freiburg mehr zu schaffen: Es liegt wohl auch an der zunehmenden Repression, dass ich hier kaum Luft bekomme. Ich leide unter multiplen Nahrungsmittelallergien. Durch Disziplin und Körpertraining konnte ich Asthma verhindern. Aber durch Sommersmog und Ozon kann ich nur ganz flach atmen, werde schnell müde und manchmal bleibt meine Stimme weg. Was in den Küstenregionen völlig anders ist, sogar mein Ausschlag geht weg!

Deshalb meine Hilferuf an alle Gleichgesinnten:

Wenn ihr eine Wohnung, ein Wohnprojekt, eine Hausgemeinschaft wisst, die für mich in Frage käme, meldet euch bei mir!
Wenn ihr ein Arbeitsprojekt wisst, wo ich einsteigen könnte, auch für befristete Zeit, sodass ich dadurch meinen Umzug nach Norddeutschland bewerkstelligen könnte und meinen Lebensschwerpunkt dorthin verlegen könnte: bitte meldet euch bei mir !
Ich bin zu jeder sinnvollen Tätigkeit bereit, auch außerhalb meiner beiden Berufe. In Berlin habe ich 2 Kinderläden mit aufgebaut, bin kinderlieb und habe eine erwachsene Tochter. Ich habe mehrfach in kleinen Stadtteilzeitungen mitgearbeitet, bin derzeit beim radio dreyeckland engagiert. Ich setze mich für ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle ein, gemäß der Kriterien des deutschen Netzwerks Grundeinkommen, das ich mitgegründet habe.

Bitte helft mir durch eure Unterstützung, in dem ihr mir Anlaufstellen in HH, Schleswig-Holstein, Bremen, Berlin Umland etc. mitteilt, denn ich will hier dringend weg!

Für das Recht auf selbstbestimmtes Leben, auch wenn frau älter und materiell arm ist!

Kontakt: email oder Tel. 0761-555688 (Nachricht auf AB hinterlassen, ich rufe immer zurück!)

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Eine besondere Bitte um Hilfe findet sich auf trueten.de. Ich bitte alle BesucherInnen dort vorbei zu schauen und wem es möglich ist, Ingrid zu helfen. ...

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