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500 Kollegen demonstrieren in Stuttgart gegen Arbeitsplatzvernichtung bei der Allianz

500 Kollegen der "Allianz" Versicherung sowie der "Commerzbank" und der "Zürcher" und "Württembergischen" Versicherungen demonstrierten gestern gemeinsam mit Kollegen aus der Metallindustrie, u.a. Daimler - Chrysler und Bosch Feuerbach in Stuttgart auf dem Marktplatz gegen die geplante Arbeitsplatzvernichtung bei der Allianz Versicherung. Aufgerufen hatte ver.di.


Bilderserie: Gemeinsame Kundgebung von Kollegen der Versicherungen und der Metallindustrie gegen Arbeitsplatzvernichtung

Mehrere Redner aus den Standorten der Allianz, der Commerzbank, der Zürcher und anderer Betriebe setzten sich mit den Hintergründen der Kahlschlagspläne auseinander und forderten den Erhalt der Arbeitsplätze. "Wir fordern die Konzerne auf, mit ihrem Arbeitsplatzabbau aufzuhören", sagte der Verdi-Bezirksgeschäftsführer Bernd Riexinger. Die Unternehmen, die die Streichung tausender Stellen in der Region planten, hätten "auch eine Verantwortung für die Beschäftigten", zumal es sich um Konzerne handle, "die schwarze Zahlen schreiben", kritisierte Riexinger.

Nach ver.di-Schätzungen sind rund 10.000 Familien von den Umstrukturierungsplänen des Unternehmens durch Stellenabbau und Standortschließungen betroffen. Dazu kommen weitere rund 2.500 geplante Stellenstreichungen bei der Dresdner Bank.

Ein Schreiben von Oberbürgermeister Wolfgang Schuster an die Betriebsratsvorsitzenden von Allianz Sach und Allianz Leben wurde gestern ebenfalls verlesen. Er äußerte darin seine "Sorge über mögliche betriebsbedingte Kündigungen am Allianz-Standort Stuttgart"

“Die Stadt wolle alles tun, dass der Allianz-Standort stark bleibe. Dafür habe er sich in Gesprächen mit Vorständen der Allianz AG eingesetzt. Wichtig sei, dass der Standort für die Allianz nicht zur Disposition stehe und "die meisten Arbeitsplätze" langfristig erhalten werden könnten. Allerdings sei auch er der Auffassung, "dass ein Unternehmen, wenn es ihm relativ gut geht, auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten sollte", so Schuster. "Daher bin ich beim Einsatz für die Arbeitsplätze an Ihrer Seite."”


(Stuttgarter Zeitung 27.7.2006)



Bilderserie: Pfeifkonzert für OB Schuster für dessen - nach Ansicht von Kollegen - vorauseilendes Einknicken

Als Folge der Gesundheitsreform sind bei den Krankenkassen 30.000 Arbeitsplätze gefährdet.


Bilderserie: ver.di Betriebsgruppe bei der Wüttembergischen Leben

In der Metallindustrie in der Region Stuttgart sollen tausende Arbeitsplätze vernichtet werden.


Bilderserie: Grund genug also, gemeinsam zu kämpfen!

Dieser Kampf gehört auch auf die geplanten Aktionen der Montagsdemobewegung am 16.9.2006 bzw. des DGB am 20.10.2006

Änderungen:
Veröffentlichung im StattWeb

Stoppt den den Krieg im Nahen Osten! Kundgebung am Samstag, 29. Juli, 13 Uhr Stuttgart

Wir unterstützen den Aufruf des Friedensnetz Baden Württemberg. Das Friedensnetz ruft zu einer Kundgebung am Samstag den 29.7.2006 sowie zu einer Demonstration am 5.8.2006 auf:

Stoppt den den Krieg im Nahen Osten!


Kundgebung

Samstag, 29. Juli, 13 Uhr Stuttgart


am Mahnmal für die Opfer des Faschismus beim Alten Schloß (Nähe Schlossplatz)

Im Nahen Osten und überall:


Die Waffen nieder!!


Israel hat einen offenen völkerrechtswidrigen Krieg gegen sein Nachbarland Libanon begonnen. Täglich sterben Menschen, werden ihre Lebensgrundlagen zerstört. Eine halbe Million Menschen wurden bisher vertrieben. Auch im Gazastreifen sterben täglich Menschen unter israelischem Beschuss, wurde und wird überlebenswichtige Infrastruktur wie die Wasserversorgung dauerhaft zerstört. Auch die israelische Bevölkerung leidet unter dem Krieg.

Täglich besteht auch die Gefahr, dass sich dieser Krieg zu einem noch größeren Flächenbrand ausweitet.

Es gibt kein politisches Ziel, auch nicht den Kampf gegen den Terror, das die Unmenschlichkeit des Krieges rechtfertigen könnte. Krieg ist Terror - er kann den Terror nicht beenden, sondern potenziert ihn!


Wir fordern von der israelischen Regierung und allen anderen Beteiligten:

· Sofortige bedingungslose Einstellung aller Kampfhandlungen!

Wir fordern von der Bundesregierung:

· Schluss mit jeder Rechtfertigung und Relativierung des Krieges!

· Fordern Sie von Israel nachdrücklich ein sofortiges Ende der Kriegshandlungen!

· Stoppen Sie sofort und dauerhaft alle Waffenlieferungen in die Region!

· Initiieren und unterstützen Sie konkrete Schritte für die Organisierung einer Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Nahost.

Die Einhaltung der UN-Charta und die Umsetzung und Respektierung aller UN-Resolutionen, die die Region betreffen, durch alle Beteiligten ist der Schlüssel zur Lösung der Probleme.

Wir rufen auf:


Stoppt den Krieg!


Termine gegen den Krieg



Solidarität mit dem libanesischen und palästinenschen Volk



Auch in den kommenden Tagen wird es in vielen deutschen Städten Proteste der Friedensbewegung gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Israels auf Libanon und den Gazastreifen geben. Im folgenden eine Auswahl der Kundgebungen, Demonstrationen und Veranstaltungen:



Berlin

heute, 19 Uhr, Versammlungsraum Nord-Süd-Brücken e. V., Greifswalder Str. 33 a, Hinterhof, 4. Stock: "Zu den Ursachen des Palästina-Israel-Konfliktes", Diskussionsveranstaltung von ATTAC u.a. mit Sara und Gideon Reifenberg (Friedensaktivisten aus Israel),

28. Juli, 19 Uhr, Mehringhof, Gneise­naustr. 2a: "Araber und Deutsche, Muslime & Nicht-Muslime gemeinsam: Was können wir hier in Deutschland tun, um Israels Krieg im Nahen Osten zu stoppen?", Diskussionsveranstaltung von Linksruck mit Nabil Rachid (Vorsitzender der palästinensischen Gesellschaft für Menschenrechte)

29. Juli, 16 Uhr, Alexanderplatz: Demonstration des Dachverbandes der Arabischen Vereine zum Brandenburger Tor



Bielefeld

29. Juli, 11 bis 13 Uhr, Jahnplatz: Kundgebung u.a. der Ärzte gegen Atomkrieg



Bonn

29. Juli, 11 Uhr, Münsterplatz: Demonstration u. a. des Bonner Friedensbündnisses



Düsseldorf

Montags bis freitags, 17 bis 18 Uhr, vor dem Hauptbahhof: Mahnwache und Infostand

29. Juli, 11 bis 13 Uhr, Carsch-Haus: Kundgebung des Friedensbündnisses



Freiburg

29. Juli, 11 Uhr, Bertoldsbrunnen: Mahnwache des Friedensforums



Heilbronn

29. Juli, 11.30 Uhr, Nikolaikirche: Kundgebung des Friedensbüros



Karlsruhe

29. Juli, 11 Uhr, Stephanplatz (hinter der Postgalerie): Kundgebung des Friedensbündnisses



Stuttgart

29. Juli, 14 Uhr, Lautenschlager Str. (neben dem Hbf): Demonstration



Tübingen,

heute, 20 Uhr, Uni, Wilhelmstr. 7, Neue Aula, Hörsaal 1: "Vom Libanon-Krieg zum Iran-Krieg? Krieg und Terror ohne Ende?", Diskussion mit Claudia Haydt (Informationsstelle Militarisierung)



Wetzlar

29. Juli, 10 Uhr, Eisenmarkt: Mahnwache des Wetzlarer Friedenstreffs

Weitere Termine: www.friedenskooperative.de

Israels Angriffskrieg auf Palästina und Libanon: Das ist Völkermord!

Noch vor der Demonstration am 5. August kommt es in Stuttgart zu einer weiteren Demonstration gegen den Krieg im Nahen Osten, zu der verschiedene Organisationen aufrufen:

Israels Angriffskrieg auf Palästina und Libanon: Das ist Völkermord!



Im Libanon
Seit dem 12.7.06 führt Israel durch seine Kriegsmaschinerie einen Zerstörungskrieg im Libanon. Fast die gesamte Infra-struktur wurde dem Erdbeben gleichgemacht. Flughäfen, Häfen, Wasserwerke, Elektrizitätswerke, Autobahnen, fast alle Brücken des Landes, sogar Schleichwege wurden zerstört. Ganze Wohn-viertel, vor allem in Beirut, das ziemlich dicht besiedelt ist, wurden in Schutt und Asche gelegt. Der gesamte Südlibanon steht unter dem barbarischen Beschuss der israelischen Armee, wo zum Teil ganze Familien unter den Trümmern ihrer Häuser ausgerottet wurden.

In Gaza/Palästina
Seit dem 25.6.06 zerstörte Israel die gesamte Infrastruktur und führte wie danach auch im Libanon einen Vernichtungsfeldzug gegen Zivilisten und zivile Einrichtungen in Gaza. Schon nach dem Ergebnis der demokratischen Wahlen in den palästinensischen Gebieten verhängte Israel (aber auch die EU und die USA) eine Belagerung, die zur katastrophalen Hungersnot führte.

Die Zerstörung der Infrastruktur in Palästina und im Libanon ist keine Selbstverteidigung.

Der Vorwand: Israel führt als Begründung für diesen mörderischen Krieg, sowohl im Libanon als auch in Gaza, die Befreiung von drei gefangenen Soldaten an.

Tatsache ist: In den israelischen Gefängnissen befinden sich ca. 12000 arabische Gefangene, zum größten Teil Zivilisten, darunter viele Frauen, die in der Tat durch die israelische Armee entführt wurden. Ca. 2000 von ihnen sind unter 18 Jahre alt.
Die Widerstandsbewegung im Libanon und in Palästina (darunter auch Hisbollah + Hamas), unterstützt von der gesamten Bevölkerung in beiden Ländern, verlangt nichts anderes als die Befreiung dieser Gefangenen.

Die Wurzel all dieser Probleme ist die Besetzung Palästinas und die daraus entstandene Politik: Vertreibung, Landraub, Unterdrückung, Massaker, Verhaftungen, Kollektivstrafen, gezielte Morde usw. Der zionistische Staat Israel hat immer nach einem Vorwand gesucht, um seine Expansionspolitik voranzutreiben, z.B. mit Kriegen in den Jahren 1967, 1982, 1993 und 1996. Genauso handelte die amerikanische Regierung im Jahre 2003 im Krieg gegen den Irak.

Fazit: Amerika und Israel, unterstützt durch das Stillhalten der sog. Weltgemeinschaft, z.B. der EU, wollen eine Neuordnung im Nahen Osten und könnten die ganze Welt mit Krieg, Zerstörung und Unterdrückung überziehen. Die Bundesregierung macht sich hier mitschuldig, indem sie Waffen an Israel liefert, die größtenteils von den Steuerzahlern finanziert werden. Allein der Widerstand und die Solidarität der Völker sind in der Lage, im Interesse des Weltfriedens diesem Wahnsinn ein Ende zu setzen.

Israel: Stopp dem Völkermord in Palästina und Libanon!
Stopp allen Waffenlieferungen an Israel!
USA raus aus dem Irak!
Freiheit für die 12000 palästinensischen Gefangenen in Israel!
Widerstand gegen Besatzung und Aggression bleibt Völkerrecht

Demonstration Sa 29.7.06 um 14 Uhr ab Lautenschlagerstr. gegenüber dem Hauptbahnhof, beim Zeppelinhotel


Unterzeichner: Arabischer Kulturclub Stgt, Libanonhilfe e.V., Palästinakomitee Stgt, Palästinensische Gemeinde Deutschland/Stgt, Palästinensische Gemeinde Stgt, Immigranten-Arbeiter/innen Kulturverein e.V., Anatolisches Kultur- u. Kunsthaus e.V., Zeitung Revolutionäre Demokratie, ATIK (Konföderation der Arbeiter aus der Türkei in Europa) Stgt, Widerstandeinheit Plattform, Solidarität International e.V./Stgt, AG Globalisierung und Krieg der ATTAC Stgt.

VisdP. M.Kunkel, Rosengartenstr. 80, 70184 S.

Im Nahen Osten und überall: Die Waffen nieder!!

Wir unterstützen den Aufruf des Friedensnetz Baden Württemberg:

Stoppt den Krieg!


Israel hat einen offenen völkerrechtswidrigen Krieg gegen sein Nachbarland Libanon begonnen. Täglich sterben Menschen, werden ihre Lebensgrundlagen zerstört. Eine halbe Million Menschen wurden bisher vertrieben. Auch im Gazastreifen sterben täglich Menschen unter israelischem Beschuss, wurde und wird überlebenswichtige Infrastruktur wie die Wasserversorgung dauerhaft zerstört. Auch die israelische Bevölkerung leidet unter dem Krieg.

Täglich besteht auch die Gefahr, dass sich dieser Krieg zu einem noch größeren Flächenbrand ausweitet.

Es gibt kein politisches Ziel, auch nicht den Kampf gegen den Terror, das die Unmenschlichkeit des Krieges rechtfertigen könnte. Krieg ist Terror - er kann den Terror nicht beenden, sondern potenziert ihn!

Wir fordern von der israelischen Regierung und allen anderen Beteiligten:

· Sofortige bedingungslose Einstellung aller Kampfhandlungen!

Wir fordern von der Bundesregierung:

· Schluss mit jeder Rechtfertigung und Relativierung des Krieges!
· Fordern Sie von Israel nachdrücklich ein sofortiges Ende der Kriegshandlungen!
· Stoppen Sie sofort und dauerhaft alle Waffenlieferungen in die Region!
· Initiieren und unterstützen Sie konkrete Schritte für die Organisierung einer Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Nahost.

Die Einhaltung der UN-Charta und die Umsetzung und Respektierung aller UN-Resolutionen, die die Region betreffen, durch alle Beteiligten ist der Schlüssel zur Lösung der Probleme.

Wir rufen auf:


Stoppt den Krieg!



Am Samstag, den 5. August ab 14 Uhr findet in Stuttgart Lautenschlagerstraße eine Demonstration statt unter dem Motto:

61 Jahre nach Hiroshima ist jeder Krieg ein Spiel mit dem atomaren Feuer:
Stoppt den Krieg im Nahen Osten


Die Friedensgruppen in Baden-Württemberg rufen wir zu einem Aktionstag, am Samstag, den 29. Juli auf.


Folgende weitere Aktionen sind bereits bekannt:


Samstag, 29.07.2006 Freiburg: Mahnwache anlässlich des Krieges im Libanon und im Gaza-Streifen, 11 Uhr, Bertoldsbrunnen, VA: Friedensforum Freiburg
Kontakt: Freiburger Friedensforum, Stühlingerstr. 7, 79106 Freiburg, Tel.: 0761/7678088, Fax: 0761/76789090
E-Mail: ribfr (at) breisnet-online (Punkt) de
Internet: http://www.rib-ev.de/fff/index.htm

Samstag, 29.07.2006 Heilbronn: Kundgebung "Stoppt den Krieg in Palästina - Israel - Libanon", 11.30 Uhr, vor der Nikolaikirche, Flugblatt: http://www.fb-hn.de/29072006.doc, VA: Friedensbüro Heilbronn
Kontakt: Heilbronner Friedensbüro, Am Wollhaus 13, 74072 Heilbronn, Tel.: 07131/962627, Fax: 07131/506741
E-Mail: info (at) friedensbewegung-heilbronn (Punkt) de
Internet: http://www.friedensbewegung-heilbronn.de

Samstag, 29.07.2006 Karlsruhe: Demonstration gegen den Krieg in Gaza und Libanon, Treffpunkt: 11 Uhr, Stephanplatz (hinter der Postgalerie), VA: Friedensbündnis Karlsruhe
Kontakt: Friedensbündnis Karlsruhe, Ulrich und Sonnhild Thiel, Alberichstr. 9, 76185 Karlsruhe, Tel.: 0721/552270, Fax: 0721/558622
E-Mail: suthiel (at) t-online (Punkt) de
Internet: http://www.friedensbuendnis-ka.de

Aktionstag in den USA am 16. August: Ist der Krieg und die Eroberung des Irak durch die USA illegal?

Wir hatten mehrfach über Ehren Watada, Oberleutnant in der U.S. Armee berichtet, der den Einsatz im Irakkrieg wegen dessen Illegalität verweigert. Dafür erwartet ihn ein Militärgerichtsprozeß sowie bei einer Verurteilung 7 Jahre Haft.

Bilderserie: "Meine Teilnahme würde mich zum Beteiligten an Kriegsverbrechen machen" - dafür drohen Lt. Ehren Watada 7 Jahre Haft!

Dagegen hat sich in den USA eine Solidaritätsbewegung formiert, die bereits mehrere Aktionen in über 30 Städten durchgeführt hat.

Bilderserie: "Courage to Refuse", Fourth Street Bridge, Olympia (Foto: Jeff Paterson, Not in Our Name)

Es gibt neue Informationen hierzu von den Freunden und Familie von Lt. Watada:

Am 17. August findet die Voruntersuchung gegen den Oberleutnant der U.S. Army, Ehren Watada, wegen seiner Verweigerung des Einsatzes im Irak statt. "Meiner Ansicht als Offizier der Streitkräfte nach ist der Irakkrieg nicht nur unmoralisch sondern auch ein abscheulicher Bruch des amerikanischen Rechtes. Der Krieg und das, was wir dort tun ist illegal," erklärte der erste U.S. Offizier seine Position öffentlich.

Am 16. August, dem Tag vor dieser Voruntersuchung stellen die Freunde und die Familie von Lt. Ehren Watada im Rahmen eines Infotages die Frage nach der Legalität des Krieges auf.

Bereits vor dem U.S. Angriff hatten über eintausend Rechtsorganisationen und -professoren erklärt, daß eine Invasion ohne eine neue Resolution des U.N. Sicherheitsrates einen Angriffskrieg und damit eine Verbrechen gegen den Frieden darstellt.

Seither hatte der U.N. Generalsekretär Kofi Annan eindeutig bekräftigt, daß der U.S. Krieg "illegal ist". Und Dokumente wie die “Downing Street Memos- machen klar, daß der Krieg und die Besetzung des Irak geplant und initiiert wurde als ein illegaler Angriffskrieg und eine Verletzung der U.N. Charta darstellt. Durch verschiedene Abkommen wurden diese internationalen Rechte lokales (U.S.) Gesetz (zum Landkrieg).

Doch wen stört das? Einige Leute sind der Ansicht, daß Präsident Bush's Machtbefugnisse beinahe grenzenlos sein sollten. Andere wiederum glauben, daß über Recht und Unrecht letztlich der militärische Sieg entscheidet. Dagegen fand Lt. Watada den Mut aufzustehen für die Wahrheit und fordert damit alle heraus.


Fünf Jahre Gefängnis für diese Aussagen?

Die Armee belastet Lt. Watada wegen angeblicher “verachtungsvoller- und “schändlicher- öffentlicher Bemerkungen gegenüber Präsident Bush. Zusammengefaßt hatte Lt. Watada seine Überzeugung zum Ausdruck gebracht, daß "die Regierung uns in den Krieg mit Fehlinformationen und Lügen geschickt hat." Dies ist die erste bekannte Anwendung des Artikels 88 der U.S. "Uniform Code of Military Justice (UCMJ)" seit 1965 in der Sache Howe gegen die Vereinigten Staaten. Leutnant Howe protestierte damals gegen den Vietnamkrieg.

Kann es sein, daß diese Anklagepunkte deshalb eher allgemein gehalteten sind weil der eigentliche Grund für die Anklage für den Kriegskurs der Regierung für diese so bedrohlich sind?

Die Anklage wegen § 933 UCMJ, des "Uniform Code of Military Justice", Art. 133. "Conduct unbecoming an officer and a gentleman" bezieht sich auf das Verhalten von Ehren Watada. Dies entspricht nicht dem Codex, sich wie ein "Offizier und Gentleman" - eines Offiziers nicht würdig - zu verhalten.

Allein für diese beiden Anklagepunkte drohen Lt. Watada 5 Jahre Haft.

Es ist Lt. Watadas ausdrückliches Beharren auf der Wahrheit, was einige hohe Tiere in der Führung der Armee am meisten ärgert. Schon vor seiner Weigerung, mit der "3. Stryker Brigade" am 22. Juni per Flugzeug in den Irak geflogen zu werden stand er wegen dieser Haltung zum Irakkrieg unter Beobachtung

Teach-in's, Hausversammlungen und weiteres

Am Mittwoch, den 16. August, den Tag vor der Voruntersuchung bitten wir darum, Hausversammlungen oder größere Zusammenkünfte abzuhalten um sich mit den zu beschäftigen. Schüler, Studenten sowie Lehrer im Sommeruntericht könnten bei "Teach - Ins" Lt. Watada-™s Position als Zündstoff für Diskussionen verwenden.

Dafür schlagen wir folgende Punkte vor:


• Ist dies ein Angriffskrieg, wie er von der UN Charta, der Genfer Konvention und den Nürnberger Prozessen gekennzeichnet wurde?
• Hat das Verhalten des U.S. Militärs zu Kriegsverbrechen geführt?
• Verstößt der Krieg gegen die U.S. Verfassung und den "War Powers Act"?
• Haben Militärangehörige das Recht, illegale Befehle zu verweigern?

Protestiert bei Fort Lewis, Washington
!

Zusätzlich zur Aufklärungsarbeit werden am 16. August Aktionen wie Massenversammlungen usw. zwischen 16 und 18 Uhr an der Interstate 5, Ausfahrt 119 / Richtung Eingang zu Fort Fort Lewis, Washington durchgeführt.

Die Freunde und Unterstützer überall im Land sind gleichfalls aufgefordert, die Gelegenheit zu nutzen und ebenfalls Massenkundgebungen, Mahnwachen und Transparent- und Plakataktionen an den Autobahnen zu organisieren. Dies sind weitere Schritte zur Massenmobilisierung nach Fort Lewis zu Lt. Watadas Gerichtsverhandlung im Herbst.

Helft Lt. Watada, den Krieg weiterhin in Frage zu stellen! Unterstützt die Spendensammlung zur Finanzierung der Gerichtskosten!

Freunde und Familie von Lt. Watada 25.7.2006
www.ThankYouLt.org


Quelle: Eigene Übersetzung der Info und Rundbrief vom 25.07.2006

Eine Möglichkeit für jeden Interessierten, sich zu informieren und auch seine Solidarität zu zeigen, gibt die englischsprachige Kampagnenseite http://www.thankyoult.org, dort besteht auch die Möglichkeit, eine Onlinepetition zu unterzeichnen. Stand der Unterschriftensammlung am 21.7.2006: 7700 Unterzeichner

Einige weitere Informationen zu dem Fall:

Eigener bebilderter Bericht zur Anklage gegen Lt. Ehren Watada vom 6.7.2006

Bebilderter Kurzbericht vom landesweiten Aktionstag am 1.7.2006

In dieser Information haben wir die Berichterstattung der Tageszeitung "junge welt" vom 24.6.2006 aufgegriffen

Unser ausführlicher Bericht zur Anklage auf IndyMedia mit einigen Ergänzungen und Kommentaren.

Ein sehr ausführlicher Bericht vom 10.7.2006 in "Zeit-fragen", "Wochenzeitung für freie Meinungsbildung, Verantwortung und Ethik"

Das lesenswerte Blog politblog.net einen Bericht am 10.7. zum Fall des U.S. Leutnants Ehren Watada veröffentlicht. Hier ein weiterer Bericht des politblog.net vom 7.6.2006

Ein Bericht im kulturblog.net

Die freace.de Berichterstattung

Wiener Zeitung vom 24.6.2006

Der österreichische "Standard" berichtete am 26.07.2006

Friedensdemonstrationen am 29.7.2006 in Baden - Württemberg

Das Friedensnetz BaWü ruft die Friedensinitiativen und alle Friedenskräfte in BaWü auf, am kommenden Samstag, den 29. Juli 2006, landesweit gegen den Krieg im Nahen Osten, gegen die damit verbundene Gefährdung des Weltfriedens und gegen das verantwortungslose Spiel der Kriegstreiber mit dem Feuer zu protestieren.

Israel - Libanon: Sofortiger Waffenstillstand ohne Bedingungen!

Seit Tagen wird der Libanon von Israel - unter Mißachtung selbst der Genfer Konventionen - brutal attackiert. Die Leidtragenden sind die Menschen. Die Folgen für sie werden in den Mainstream Medien wie immer verharmlost. Die Seite "From Israel to Lebanon" zeigt die Realität dieses Krieges.

Die in den letzten Tagen heftig einsetzende Reisediplomatie drückt aus, daß die verschiedenen Machtblöcke versuchen, ihre Einflüsse in Nahost auszubauen und zu festigen. Hinter den angeblichen "humanitären" Motiven stecken jedoch neben machtpolitischen auch knallharte ökonomische Interessen. Die scheinbare Zurückhaltung insbesondere der "westlichen" Welt und der deutschen Regierung bei der Verurteilung der von Israel im Libanon und im Gaza-Streifen begangenen Kriegsverbrechen hat vor allem das Ziel, die Friedensbewegungen in diesen Ländern zu lähmen um diesen Interessen in Ruhe nachgehen zu können. Condoleezza Rice verstieg sich bereits zur zynischen Aussage, daß man die Zustände im Nahen Osten als “Geburtswehen eines neuen Nahen Ostens” verstehen solle und Israel die Forderungen nach Einstellung der Kampfhandlungen daher ignorieren solle.

“Kein Blut für Öl”

Von der Lage im nahen Osten profitieren bereits die internationalen Ölmonopole, die umfangreiche Preiserhöhungen angekündigt bzw. durchgeführt haben. Unter anderem der “Spiegel” berichtete am 14.7.:

In den Rohstoffmärkten hat sich die Rekordjagd bei den Ölpreisen nach einer Eskalation der Lage im Nahen Osten fortgesetzt. In der Nacht sprang der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI im asiatischen Handel zeitweise auf den Rekordwert von 78,40 US-Dollar. Erst im weiteren Handelsverlauf legten die Händler eine kleine Verschnaufpause ein und der WTI-Preis stand im späten Vormittagshandel bei 77,25 Dollar.


Psychologische Kriegsführung und der Versuch der Manipulation der öffentlichen Meinung

Statt über den brutalen Überfall auf den souveränen Staat Libanon als solches zu berichten, schrieben beispielsweise die US-Medien anfangs lediglich, daß Israel in den Libanon "hineingegangen" ist, so wie man mal eben in einen Raum im eigenen Haus hineingeht. Kein Wunder, für die U.S. Rüstungskonzerne sind die Widersprüche im Nahen Osten schon immer eine Goldgrube gewesen: Wie azonline berichtet, beträgt alleine das Volumen eines aktuellen amerikanischen Waffendeals mit Saudi Arabien 276 Millionen Dollar. Französische Rüstungskonzerne können gleichzeitig mit 4 Milliarden Euro allein für Helikopter und Flugzeuge rechnen. Darin nicht eingerechnet sind die geplanten Geschäfte mit U-Booten usw.

Über die Folgen wird mit dieser Berichterstattung - als Bestandteil der psychologischen Kriegsführung - hinweggetäuscht:

Mit solchen Angriffen unterstreicht die israelische Militärführung, daß es nicht um 2 entführte Soldaten geht. Der Grundstein wurde bereits 1996 mit der Operation Dornenfeld gelegt. Weitere Informationen dazu im Buch von Tanya Reinhart.

Das nur von wenigen "echten" Ausnahmen durchbrochene Schweigen hierüber ist zweifellos geeignet, jeglichen Haßgefühlen der Menschen in der Region gegenüber dem "Westen" neue Nahrung zu geben. Äußerungen wie jene der US-Außenministerin Condoleezza Rice, ein Waffenstillstand sei derzeit nicht "dienlich" könnten die Wut kaum effektiver schüren.

Zitat: freace.de

“Antifaschistische” Rechtfertigung für den Angriff?

Bei aller berechtiger Kritik an Hizb Allah (Hisbollah) ist deren reaktionäre und spaltende Politik keine Rechtfertigung für den israelischen Angriff. Laut Reuters sieht die Todesliste (Donnerstag, 20.7.2006) wie folgt aus: 25 Tote in Israel, 292 im Libanon. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht, allein über 60.000 flüchteten nach Zypern.

Angesichts dessen ist es geradezu unverschämt, den Protest gegen die Aggression in die faschistische Ecke zu stellen, wie es beispielsweise die Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch in dem Artikel des "Westfälischen Anzeigers" macht. Mit dem durchsichtigen Versuch, die antifaschistische Grundeinstellung der breiten Masse der Bevölkerung zu manipulieren, sollen diese offenbar vom Protest gegen den Krieg abgehalten werden.

Der Zentralrat spricht aber keineswegs für alle Juden in Deutschland. Die "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost", die deutsche Sektion der Organisation "European Jews for a Just Peace" (EJJP) veröffentlichte am Montag folgende Erklärung:


Wider die Kriegshandlungen Israels im Gazastreifen und in Libanon - Stellungnahme zur Presseerklärung des Zentralrats der Juden in Deutschland

Ungeachtet der Frage, ob die Entführung israelischer Soldaten oder das Abfeuern von Quassam-Raketen auf israelische Ortschaften angesichts der Absperrung und Besatzung des Gaza-Streifens durch Israel legitim sind oder nicht und jenseits einer Klärung der Schuld an der gegenwärtigen Situation, nimmt die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost zu den gegenwärtigen Vorgängen im Gaza-Streifen und in Libanon wie folgt Stellung: Die Angriffe der israelischen Armee gegen die Zivilbevölkerung, die Zerstörung von Elektrizitätswerken, Flughäfen, Brücken, Straßen und anderen Einrichtungen der lebensnotwendigen Infrastruktur sind unverhältnismäßig und inakzeptabel. Ohne die Intervention der Regierungen der internationalen Völkergemeinschaft drohen die gegenwärtigen Kriegshandlungen Israels zu einem Flächenbrand zu eskalieren, der die gesamte Region erfassen könnte. Noch ist es möglich, umzukehren. Noch kann ein Weg zu einem dauerhaften Frieden eröffnet werden.

Die Geschichte Israels und Palästinas belegt seit 1948 unmißverständlich: Ein dauerhafter Frieden kann durch Krieg und Zerstörung nicht erzielt werden. Jeder Waffengang brachte bisher nur Blutvergießen sowie den Verlust bitter benötigter Ressourcen. Das Ergebnis: Leid und Haß auf beiden Seiten.

Es ist an der Zeit, daß die internationale Gemeinschaft, allen voran die EU-Regierungen und die USA, sich besinnen und, ehe es zu spät ist, die israelische Regierung zwingen, von einem Kriegspfad abzukehren, der schon jetzt außer Kontrolle geraten ist.

Es ist an der Zeit, daß die Vereinten Nationen - anstelle bloßer Lippenbekenntnisse - endlich Schritte einleiten, die geeignet sind, das Leben und Überleben von Millionen Menschen in der Region wirksam zu schützen.

Es ist an der Zeit, daß die Regierungen Europas alle politischen und wirtschaftlichen Mittel, einschließlich Sanktionen, einleiten, um die israelische Regierung zu Verhandlungen mit der gewählten Regierung der Palästinenser zu bewegen.

Es ist an der Zeit, daß die Regierung der Bundesrepublik Deutschland, die vorgibt, aus historischen Gründen eine besondere Verantwortung für die sechs Millionen in Israel lebenden Juden wahrnehmen zu wollen, konstruktive Beiträge zum jeweiligen Schutz sowohl der israelischen als auch der palästinensischen Bevölkerung einleitet. Die stattdessen praktizierte Waffenbrüderschaft mit der israelischen Armee, die Lieferung von Waffen zu Test- und Einsatzzwecken, schürt das Feuer. Sie verstößt zudem gegen die Gesetzgebung der Bundesrepublik Deutschland, die Waffenlieferungen in Kriegsgebiete aus eben diesem Grund strikt untersagt.

Wir kritisieren den Zentralrat der Juden in Deutschland, der in einer am 14. Juli verbreiteten und vor allem an den Außenminister gerichteten Erklärung, die "einseitige Kritik an Israel scharf zurückweist". In dieser Erklärung wird die Politik der israelischen Regierung blind unterstützt. Das halten wir für verantwortungslos. Der Zentralrat kann in dieser Frage nicht im Namen aller in Deutschland lebenden Juden sprechen.

Wir kritisieren den stellvertretenden Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, der der Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) angesichts ihrer Einlassung im Berliner Tagesspiegel vom 16. Juli "antiisraelische Reflexe" vorgeworfen hat. Wer wie Herr Graumann indirekt sogar den Rücktritt einer Politikern fordert, hätte die Pflicht, die Bevölkerung darüber aufzuklären, daß die von ihr geäußerte Kritik und Besorgnis ausdrücklich beide Seiten in den Blick nimmt, die israelische und die palästinensische. Anderenfalls macht er sich schuldig, bloße Propaganda zu betreiben.

Eine Beilegung der Feindseligkeiten, die zur aktuellen Eskalation geführt haben sowie eine vertragliche Übereinkunft zu einer dauerhaft tragfähigen Lösung hängen maßgeblich davon ab, daß die Regierung Israels ihre Weigerung aufgibt, mit der gewählten Regierung Palästinas zu verhandeln. Der Hauptdruck der internationalen Gemeinschaft muß daher gegen Israels Politik gerichtet sein, die unter Missachtung einschlägiger Bestimmungen des internationalen Rechts allein auf militärische Gewalt setzt.

Der Aufbau der Vereinten Nationen nach der Niederschlagung der Naziherrschaft im Jahre 1945, die Verkündung der UN-Charta und das Regelwerk des Internationalen Rechts hatten von Anbeginn einen einzigen Zweck: Zu verhindern, daß ein Volk sich über ein anderes erhebt, es geringschätzig behandelt, unterdrückt oder terrorisiert und sicherzustellen, daß ein einzelner Staat die Territorialgrenzen des ihm zugeschriebenen Geltungsbereichs nicht eigenmächtig überschreiten oder gar einen Krieg gegen einen anderen Staat entfachen darf. Diese wichtigsten Errungenschaften der Menschheit werden nicht nur gefährdet, sondern regelrecht preisgegeben, wenn die internationale Gemeinschaft nicht umgehend einen Weg findet, Israel dazu zu bringen, alle bereits verabschiedeten UN-Resolutionen anzuerkennen, sich auf Verhandlungen mit der gewählten Regierung Palästinas einzulassen und auf einen Vertrag hinzuwirken, der die friedliche Koexistenz mit einem künftig an der Grenze Israels von 1967 zu errichtenden Staat Palästina sowie mit allen anderen Anrainerstaaten garantiert.

Die Jüdische Stimme ist die deutsche Sektion der in zehn Nationen wirkenden European Jews for a Just Peace und versteht sich als Teil der internationalen Solidaritätsbewegung, die Palästina in seinem Kampf für Selbstbestimmung und die Widerstands- und Friedensbewegung in Israel unterstützt.

Wir sind hier und anderswo immer noch zu wenige.

Bitte verbreiten Sie diesen Aufruf. Bitte helfen Sie mit, einen Flächenbrand in Nahost abzuwenden. Noch ist Zeit.


(Quelle: "Jüdische Stimme")

Ebenso kommt es in verschiedenen anderen Ländern zu Protesten jüdischer Organsiationen gegen den Krieg:

Bericht zur von der Jewish Voice for peace organisierten Demonstration am 17.7.2006 in San Francisco


Weltweiter Protest nimmt an Fahrt auf!


Inzwischen demonstrierten weltweit hunderttausende Menschen für die sofortige Beendigung der Bombardierung des Libanon durch Israel:

Allein am Freitag wurde - meist vor den Botschaften Tel Avivs - in Dutzenden Staaten demonstriert, darunter in Sri Lanka, Indonesien, Pakistan, Indien, Irak, Philippinen, Syrien, Malaysia, Südkorea, Griechenland, Mexiko, Venezuela, Brasilien. In der spanischen Hauptstadt Madrid gingen am Donnerstag abend nach Agenturmeldungen "Tausende Menschen" (AFP) gegen die "Eskalation der Gewalt im Nahen Osten" auf die Straße. Auf der "Puerta del Sol", dem zentralen Platz von Madrid, forderten mindestens 2000 Demonstranten unter libanesischen Flaggen ein Ende der "Aggression gegen den Libanon" und ein "Ende der Besetzung" des Landes.
(...)
Auch in der BRD wurde demonstriert, so am Freitag in München und Hamburg, aber auch in Berlin. Dort verlangte ein breites Bündnis aus deutschen und arabischen Friedensorganisationen von der Bundesregierung den "Stopp von Waffenexporten in die Krisenregion, die Verurteilung der völkerrechts- und menschenrechtswidrigen Kriegshandlungen und den Einsatz aller diplomatischen Mittel auch innerhalb der EU zur Erreichung einer sofortigen Waffenruhe". Unter dem Motto "Die Besatzung ist das Problem, nicht der Widerstand" rief in Ulm der "deutsch-arabische Freundeskreis" für Samstag zu einer Demonstration auf.

("Junge Welt" 22.7.2006)

Diese Demonstrationen beginnen sich weltweit immer mehr Bahn zu brechen gegen die gezielte Desinformation und Desorientierung durch die Medien und Militärpropaganda. Gerne werden dabei Demonstrationen besonders in Israel und den arabischen Ländern verschwiegen bzw. als "verhetzt" diffamiert oder einseitig auf religiöse oder ethnische Ursachen beschränkt.

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Demonstration in London 22.7.2006 - 10.000 Menschen gegen westliche Einmischung (Quelle: Intifada.Net)

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Demonstration in Manchester 22.7.2006 - 2.000 Menschen gegen den Krieg (Quelle: IndyMedia Beirut)

Die gemeinsame Demonstration verschiedenster Solidaritätsorganisationen sowie muslimischer, jüdischer und christlicher Menschen in Manchester reihte sich ein in die an diesem Wochenende in verschiedenen englischen Großstädten stattgefundenen Demonstrationen gegen den Krieg.

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Demonstration in Berlin am 21.7.2006 - 6.000 Menschen protestieren gegen den israelischen Angriff (Quelle: Bernd Kudanek / IndyMedia)

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Demonstration in Berlin am 21.7.2006 - 6.000 Menschen protestieren gegen den israelischen Angriff (Quelle: Bernd Kudanek / IndyMedia)

Protestmöglichkeiten
Wir können und wollen keinen Überblick über jede Protestmöglichkeit geben. Wir wollen unsere Besucher und FreundInnen jedoch auffordern, sich an lokale, (über) regionale Friedensgruppen und Organisationen z.B. in Baden Württemberg zu wenden und mitzuhelfen, Demonstrationen und andere Aktionen zur Beendigung des Krieges zu organisieren.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich an der internationalen Unterschriftensammlung zu beteiligen. Um diesen Krieg zu beenden wird es allerdings wesentlich mehr Kraftanstrengung kosten.

Save the Lebanese Civilians Petition


Weitere Berichterstattung, Standpunkte sowie einige weitere Quellen:

Eine Erklärung von 50 kommunistischen und Arbeiterparteien: Solidarität mit den Völkern Palästinas und des Libanon

Auszüge aus der Rede von Kofi Annan am 21.7.2006 vor dem UN-Sicherheitsrat

IndyMedia am 21.07.2006 und am 20.7.2006 und hier direkte Berichte aus Beirut

Ein Blick in die arabische Berichterstattung:
electronicintifada.net

angryarab

Zu Hintergründen und Fakten zur Aggression Israels gegen den Libanon:

junge welt vom 20.7.2006, vom 24.7.2006 weiterer Artikel sowie ein Interview mit Rania Masri. (Sie ist Direktorin des Southern Peace Research Institute, einer Friedensforschungseinrichtung mit Sitz im US-Bundesstaat North Carolina. Sie lehrt außerdem an der Balamand-Universität in Beirut)

Analysen des politblog

Hintergründe in der Wochenzeitung "Rote Fahne" 20.7.2006

Aufruf an israelische Soldaten, Kriegsverbrechen zu stoppen

Änderungen:
23.07.:
- Ergänzung "Westfälischer Anzeiger": Position Charlotte Knobloch
- Ergänzung "azonline.ch": Rüstungsgeschäfte Saudi Arabien
- Ergänzung "Rote Fahne": Hintergründe

- Bildgröße reduziert

24.07.
- Weitere Artikellinks und Änderungen
- ePetition hinzugefügt

OBW9: Pressemittelung zur Gerichtsverhandlung am Amtsgericht Stuttgart am 19.07.2006

Folgende Pressemittelung des Jugendhausclub Degerloch e.V. zur Gerichtsverhandlung am Amtsgericht Stuttgart am 19.07.2006 gegen 6 Jugendliche, die in Zusammenhang mit der Räumung des Hauses am 27.07.2005 festgenommen wurden, wurde gestern veröffentlicht:


Pressemittelung zur Gerichtsverhandlung am Amtsgericht Stuttgart am 19.07.2006

Angeklagt waren die sechs die sich während der Räumung im Haus befanden wegen Hausfriedensbruch, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und eine Person zusätzlich wegen Beleidigung.

Der Prozess gegen die Jugendlichen die im Juli 2005 das Haus an der Oberen Weinsteige als letzte Möglichkeit selbstverwaltete Jugendkultur in Stuttgart zu erhalten besetzten, ging mit zwei zur Bewährung ausgesetzten Geldstrafen in Höhe von je 40 Tagessätzen á 10 Euro und 3 Jugendstrafen in Form von je 30 Sozialstunden aus und 1x 40 Stunden wegen zusätzlicher Beleidigung, die in unseren Augen nicht bewiesen wurde. (Man kann ja auch schlecht was beweisen was nicht so war...) Verurteilt wurden die Angeklagten weniger wegen dem Vorwurf des Hausfriedensbruchs, sondern aufgrund der Barrikaden mit denen sie das Haus gesichert hatten. Diese Barrikaden welche zum größten Teil aus Sperrmüll und verankerten und Verschraubten Brettern bestanden, wurden von der Staatsanwaltschaft als vorsätzlicher Versuch der Verletzung der räumenden Vollzugsbeamten gewertet. Dies bedeutet letztendlich dass der Schutz, den die Jugendlichen vor dem Räumungskommando gebaut hatten, als Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ausgelegt wird. Dies erfüllt nach unserem Ermessen nicht den Tatbestand des Widerstandes, sodass dieses Urteil zivilen Personen den Eigenschutz vor polizeilicher Gewalt verbietet.
Stellungnahme zum Vorwurf der Beamtenbeleidigung: Nachdem der Jugendliche ausserhalb des Hauses von Polizeibeamten mit dem Gesicht auf den Boden und in dort liegende Scherben gedrückt wurde, wollte er diese Ausspucken. Da er aber inzwischen von den Polizisten unter den Achseln gehalten und hinter ihnen hergeschleift worden war, konnte er diese nur zur Seite ausspucken und dort befanden sich anscheinend genau in diesem Moment die Stiefel eines Polizisten. Als der Jugendliche in diese Richtung spuckte, sah ein anderer, ca. 15 m weiter weg stehender Polizeibeamter angeblich, wie der Speichel den Schuh eines ihn tragenden Polizisten traf. Als dies dem Polizisten später mitgeteilt wurde fühlte der sich plötzlich in seiner Ehre verletzt und sah sich "gezwungen" Strafantrag zu stellen.
Dass der Angeklagte Scherben im Mund hatte, wurde vom Gericht nicht beachtet. Seine Verurteilung fiel dementsprechend wegen Beamtenbeleidigung höher aus.
Aufgrund dieser Umgehensweise mit uns und dem Vorwurf des Widerstandes werden wir aller Wahrscheinlichkeit nach in Berufung gehen.
Wir sehen in diesem Prozess weniger den Versuch der Wahrheitsfindung als ein geplantes und bewusstes Vorgehen der Stuttgarter Staatsanwaltschaft, die Hand in Hand mit der Stadtverwaltung versucht das Engagement der Angehörigen des JHCD zu kriminalisieren. Zum einen soll so der Verein politisch diskreditiert werden, zum anderen wird unsere Vereinskasse natürlich auch mit den Verfahrenskosten belastet, was den Spielraum für sonstige Vereinsarbeit dramatisch einengt.
Die einzige Lösung des Konfliktes kann in unseren Augen nach wie vor nur eine politische sein. Solange die Stadtverwaltung derartig offensiv gegen einen beglaubigt gemeinnützigen Verein mit starkem Rückhalt in der Stuttgarter Bevölkerung vorgeht sehen wir uns zur Fortsetzung unseres Protestes gegen ebendiese autoritäre Politik genötigt.
Wir sind nach wie vor ein politischer Faktor im gesellschaftlichen Leben Stuttgarts und fordern dementsprechend dass unser Anliegen, die Bereitstellung von für den Jugendhausbetrieb geeigneten Räumlichkeiten wieder ein Thema im Gemeinderat wird.

Mißbrauch in der US-Armee

Jürgen Heiser berichtete in der Tageszeitung junge welt vom 17.07.2006

Kein Einzelfall: Die US-Soldatin Suzanne Swift ist in einem Militärgefängnis inhaftiert, weil sie vor ihren Vergewaltigern floh



Die US-Soldatin Suzanne Swift hat am vergangenen Samstag ihren 22. Geburtstag gefeiert - in der Arrestzelle der Fort-Lewis- Militärbasis im US-Bundesstaat Wa­shington. Der jungen Soldatin wird "unerlaubtes Entfernen von ihrer Einheit" vorgeworfen. Doch das hat einen Grund.

Swift war im aktiven Dienst in Irak von drei Mitgliedern ihrer Einheit vergewaltigt worden. Nach ihrer Rückkehr im Februar 2005 zeigte sie ihre Vergewaltiger zwar an, doch die Militärführung ignorierte die Meldung. Als Swift im Januar dieses Jahres wieder nach Bagdad verlegt werden sollte, leistete sie dem Einsatzbefehl daher nicht Folge und blieb bei ihrer Mutter im Bundesstaat Oregon. Am 11. Juni wurde sie dort festgenommen und nach Fort Lewis überstellt. Bis zur Untersuchung ihres Falles soll sie im Arrest bleiben. An ihrem 22. Geburtstag nun demonstrierten Unterstützer für ihre Freilassung.

Swift erklärte gegenüber der Presse, die drei Sergeants hätten sie vom Beginn ihres aktiven Dienstes an im Visier gehabt. "Wenn du als Soldat dort drüben bist, dann bist du weniger wert als Dreck", erklärte Swift, "aber als Soldatin, als Frau, ist es noch schlimmer." Sara Rich, die Mutter der Inhaftierten, beklagt indes eine Informationssperre der Armee. Sie bekommt keinerlei Informationen über den Stand der Ermittlungen.

Obwohl der Fall auch über die Landesgrenzen der USA hinaus Aufmerksamkeit erregt hat, werden sexuelle Übergriffe in der Besatzungsarmee meist verheimlicht. "Was Swift geschehen ist, ist kein Einzelfall", bestätigt Anita Sánchez von der Miles Foundation, einer Nichtregierungsorganisation, die Opfern von Gewalt im Militärdienst zur Seite steht. "Es gibt eine ganze Reihe von jungen Frauen, die wegen >unerlaubten Entfernens< gesucht werden, sich in Wahrheit aber wegen der sexuellen Übergriffe in Behandlung begeben haben. Aber die meisten haben Angst, darüber zu sprechen", sagt Sánchez.

Seit Herbst 2003 hat die die Miles Foundation 518 Fälle von sexueller Gewalt gegen Soldatinnen dokumentiert, die in Irak, Afghanistan, Bahrain oder Katar stationiert waren. Rund um die Uhr sind Nottelefone der Organisation besetzt, die oft von Gewaltopfern oder ihren Angehörigen genutzt werden. Anwälte und Begleiterinnen helfen den Frauen dabei, medizinische Erstversorgung zu bekommen, beraten sie über den offiziellen Beschwerdeweg und versuchen sie in der Regel, an sichere Orte zu bringen, wo sie weitere Unterstützung und medizinische und psychologische Behandlung erhalten.

Sánchez berichtet, eine Beraterin habe erst kürzlich den Anruf einer jungen Frau erhalten, die sich nachts in Panik aus der Grünen Zone von Bagdad meldete: "Ich bin eben vergewaltigt worden, aber ich habe nur noch zehn Minuten auf meiner Telefonkarte! Was soll ich tun?" Sie hatte Glück - durch direkte Intervention der Miles Foundation wurde die Soldatin mit einem Helikopter aus der Grünen Zone geflogen, über Kuwait schließlich nach Deutschland gebracht, von wo aus sie in die USA zurückkehren konnte.

Die Organisation Woman Veterans of America schätzt, daß neun von zehn Frauen in der Armee sexueller Gewalt ausgesetzt sind. Seit 2003 verlangt der US-Kongreß vom Verteidigungsministerium Rechenschaft über die aktenkundigen Fälle. Im Jahr 2005 wurden 2374 Fälle von sexuellen Übergriffen innerhalb der US-Armee weltweit angezeigt und untersucht. "Das ist ein Anstieg um 40 Prozent seit 2004", erklärt Anita Sánchez. Dabei habe es bereits von 2003 bis 2004 einen Anstieg von 25 Prozent gegeben.

Dorothy Mackey, die während ihres Dienstes vor 1992 in der Luftwaffe selbst Opfer von Vergewaltigungen wurde, spricht die politische Dimension der Fälle an: "Die Regierung ist angeblich auch in diesen Krieg gezogen, um die systematischen Vergewaltigungen in Saddams Gefängnissen zu beenden". Wenn aber die eigenen Soldaten vergewaltigt würden, bekämen die dafür Verantwortlichen durch die Untätigkeit der Militärführung auch noch einen Freibrief, so Mackey.

www.suzanneswift.org

Suzanne Swift kann in einer Onlinepetition unterstützt werden.
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