Jeden Abend werfe ich
Eine Zukunft hinter mich
die sich niemals mehr erhebt.
Denn sie hat im Geist gelebt.
Neue Bilder werden, wachsen;
Welten drehn um neue Achsen,
werden, sterben, lieben, schaffen.
Die Vergangenheiten klaffen.
Tobend, wirbelnd stürzt die Zeit
in die Gruft. -“ Das Leben schreit!
Der Auszug aus dem Gedicht „Ich bin ein Pilger -“ oder: Die beschauliche Suche“ von Erich Mühsam leitet die letzte Ausgabe vor einer kleinen kritisch-lesen.de-Auszeit ein. Wir wollen den August nutzen, um die ersten vier Monate unseres Projekts auszuwerten und technische Änderungen vorzunehmen. Anfang September erscheint dann die nächste Ausgabe. Schon vor der Auswertung können wir sagen, dass wir bisher vom Zuspruch sehr positiv überrascht sind. Nicht nur die Klickzahlen steigen von Ausgabe zu Ausgabe, vor allem die vielen Rückmeldungen von Leser_innen, Freund_innen und/oder (potenziellen) Autor_innen ermutigen uns. Mitte August trifft sich für drei Tage die Redaktion, um über konzeptionelle und technische Änderungen zu beraten. Wir würden uns sehr über weiteres Feedback freuen. Wenn ihr meint, wir sollten einen Schwerpunkt über dieses oder jenes Thema machen, oder ihr die Seite unübersichtlich oder verbesserungswürdig findet -“ oder andere Vorschläge habt, scheut euch nicht, uns die mitzuteilen. Einfach eine Mail an uns schicken: info[ät]kritisch-lesen.de.
Aber vor unserer kleinen Relaunch-Sommerpause haben wir noch ein paar Sommer-Leseempfehlunger für euch: Zu Anfang fragt sich Fritz Güde in seiner Rezension
Wagenknechts Verführung durch das Positive zu dem neuen Buch von Sarah Wagenknecht, ob die plötzlichen Sympathien der Autorin für die Soziale Marktwirtschaft einer strategischen Positionierung für kommende Möglichkeiten geschuldet sind. In dem Band
Von Jakarta bis Johannesburg sieht Regina Wamper anschließend eine gelungene Zusammenfassung unterschiedlicher anarchistischer Theorien und Praxen, weil das Buch die verschiedenen Kontexte, aber auch Gemeinsamkeiten herausarbeitet. Sebastian Kalicha beurteilt in
Anarchismus in der Sprechblase den Comic
Geschichte des Anarchismus als leicht verständlichen Einstieg in den Anarchismus, aber auch als Bereicherung für alle, die sich bereits (lange) mit diesem Thema beschäftigen. In der Rezension zu
Das Leben in Rot merkt Rezensent Fritz Güde an, dass der Versuch, den Polizeistaat unter Franco in Spanien aus verschiedenen subjektiven Sichtweisen zu durchdringen wegen der Verschleierung subjektiver Beliebigkeit nicht gelungen ist. Katharina Kaps bespricht sodann in
Körperperspektiven die 43. Ausgabe der
arranca!, die sich mit dem Thema
Körper in verschiedenen politischen Kontexten beschäftigt. Kaps konstatiert ein umfassendes Angebot an Einstiegstexten, welche auch die Notwendigkeit des Handelns im Alltag aufzeigen. Schließlich empfiehlt Rachel in der Rezension
Unsichtbare Selbstverständlichkeiten das Buch
Schöner kommen, ein Ratgeber für lesbischen Sex -“ für alle, die sich inspirieren lassen wollen.
Aus dem Archiv offenbaren wir dieses Mal zwei Biographien. Zum einen empfiehlt Sebastian Friedrich Georg Kreislers autobiographisches Werk
Letzte Lieder, zum anderen sei auf Sabine Kebirs gelungene Arbeit
Helene Weigel -“ Abstieg in den Ruhm hingewiesen.
An dieser Stelle noch -“ wie immer -“ der Hinweis auf den kritisch-lesen.de-Newsletter: Wer immer pünktlich über die neuste Ausgabe informiert werden möchte, der_die trage sich einfach in der rechten Spalte ein -“ oder „freunde“ sich
bei Facebook mit uns an.
Viel Spaß beim (kritischen) lesen!
Aktuelle Rezensionen
Wagenknechts Verführung durch das PositiveSahra Wagenknecht -
Freiheit statt KapitalismusSahra Wagenknecht verhilft in ihrem neuen Buch Erhard und seinen Kumpanen zu einem sozialen Glanz, den man ihnen nicht zugetraut hätte. Mit Recht?
Von
Fritz Güde
Globale libertäre NetzwerkeSebastian Kalicha / Gabriel Kuhn (Hg.) -
Von Jakarta bis Johannesburg: Anarchismus weltweitEin Sammelband über den Anarchismus in seinen weltweiten Verschiedenheiten.
Von
Regina Wamper
Anarchismus in der SprechblaseFindus -
Kleine Geschichte des Anarchismus: Ein schwarz-roter LeitfadenEin abwechslungsreicher Comic über Anarchismus.
Von
Sebastian Kalicha
Blendende Staatsgewalt- geblendeter AutorIsaac Rosa -
Das Leben in RotIndem der Autor sich zur präzisen Wahrheitsüberlieferung als unfähig bekennt, beweist er die Unabschaffbarkeit des verleugneten Polizeistaats.
Von
Fritz Güde
Körperperspektivenarranca! -
#43 - Bodycheck und linker HakenDie arranca! #43 stellt „den“ Körper ins thematische Zentrum und lässt wie immer viele unterschiedliche Positionen zu Wort kommen.
Von
Katharina Kaps
Unsichtbare SelbstverständlichkeitenManuela Kay & Anja Müller (Hg.) -
Schöner kommen: Das Sexbuch für Lesben
Das Sexbuch für LesbenDas „Drei-In-Eins-Produkt“ liefert nicht nur Antworten auf wichtige Fragen, sondern trägt letztendlich auch zur Sichtbarkeit von lesbischem Sex bei.
Von
Rachel
Rezensionen aus dem Archiv
Letzte LiederGeorg Kreisler -
Letzte Lieder. AutobiografieGeorg Kreisler veröffentlichte jüngst seine Autobiographie. Der Versuch einer Rezension.
Von
Sebastian Friedrich
Helene WeigelSabine Kebir -
Helene Weigel - Abstieg in den RuhmSabine Kebir schildert die Geschichte der künstlerisch-intellektuellen Symbiose von Helene Weigel und Bert Brecht als trotz allem geglücktes Arbeitsverhältnis.
Von
Fritz Güde
Erstveröffentlichung bei
kritisch-lesen.de