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Blogkino: La Grande Illusion (1937)

Heute zeigen wir im Blogkino den Spielfilm "La Grande Illusion" von Jean Renoir mit Jean Gabin und Erich von Stroheim in den Hauptrollen. "Erster Weltkrieg: Der französische Jagdflieger Maréchal und der Stabsoffizier de Boeldieu werden auf einem Aufklärungsflug von dem deutschen Jagdflieger Rittmeister von Rauffenstein abgeschossen und geraten in Kriegsgefangenschaft auf dessen Fliegerhorst. Im ersten Gefangenenlager beteiligen sie sich am heimlichen Bau eines unterirdischen Tunnels. Dabei lernen sie Rosenthal kennen, der die Gruppe mit köstlichen Konserven versorgt, die seine wohlhabenden Verwandten ihm schicken. Sie üben eine Farce im Boulevardstil ein; als während der Aufführung die Nachricht eintrifft, Fort Douaumont sei zurückerobert worden, stimmt Maréchal die Marseillaise an und wird dafür mit Einzelhaft bestraft. Die Isolation in der Zelle lässt ihn fast den Verstand verlieren.

Boeldieu, Maréchal und Rosenthal werden verlegt, bevor sie den Tunnel nutzen können. Nach etlichen weiteren Lagern und Fluchtversuchen werden sie und weitere Gefangene in eine als ausbruchssicher geltende süddeutsche Festung verbracht. Rauffenstein, der inzwischen selbst abgeschossen und schwer verwundet wurde, fungiert als Kommandant des Gefangenenlagers – was der alte Kämpfer als Demütigung empfindet. Zwischen Boeldieu und Rauffenstein entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft. In ausgedehnten Gesprächen beklagt Rauffenstein das Ende der alten, von ihm als glanzvoll verklärten Zeiten, während Boeldieu sich auf die Zukunft einzustellen versucht.

Ein erneuter Ausbruchsversuch erfolgt arbeitsteilig: Maréchal und Rosenthal sollen sich abseilen, während Boeldieu, auf einer Piccoloflöte spielend und in den Felsen umherkletternd, die Wachmannschaften und Rauffenstein ablenkt. Rauffenstein, der Boeldieus Verhalten als Fluchtversuch fehlinterpretiert, zielt auf dessen Knie, trifft ihn aber im Bauch. Als er von der Flucht der beiden Franzosen erfährt, versteht er Boeldieus Verhalten. Dieser stirbt kurz darauf, betrauert von seinem ritterlichen Freund, der sich den Todesschuss nicht verzeihen kann. Maréchal und Rosenthal gelingt die Flucht, und sie finden Unterschlupf bei einer deutschen Bäuerin, deren Mann im Krieg gefallen ist. Die beiden erholen sich bei der Bäuerin und ihrer kleinen Tochter von den Strapazen der Flucht. Maréchal und die Bäuerin verlieben sich ineinander. Maréchal verspricht ihr, nach dem Krieg zurückzukommen und sie zu sich nach Frankreich zu holen. Eine Grenzpatrouille spürt die beiden erst auf, als sie über die Grenze in die sichere Schweiz entkommen sind. Eine einzige abgefeuerte Salve trifft sie nicht, weil die Grenzsoldaten absichtlich danebenschießen. (...)"
(WikiPedia)


"Joseph Goebbels sorgte dafür, dass die Kopie des Films zu den ersten Dingen gehörte, die die Deutschen bei der Besetzung Frankreichs beschlagnahmten. Er bezeichnete Renoir als "cinematischen Staatsfeind Nummer 1". Lange Zeit ging man davon aus, dass der Film 1942 bei einem alliierten Luftangriff zerstört worden war. Tatsächlich aber hatte ein deutscher Filmarchivar namens Frank Hansel, damals Nazi-Offizier in Paris, den Film nach Berlin zurückgeschmuggelt. Als die Russen 1945 in Berlin einmarschierten, fand der Film seinen Weg in ein Archiv in Moskau. Als Renoir in den 1960er Jahren seinen Film restaurieren wollte, wusste er nichts von Hansels Erwerb und arbeitete mit einer alten, matschigen Kopie. Rein zufällig tauschte das russische Archiv zur gleichen Zeit Material mit einem Archiv in Toulouse aus. Zu diesem Tausch gehörte auch der Originalnegativabzug. Da zu dieser Zeit jedoch so viele Kopien des Films existierten, sollte es noch 30 Jahre dauern, bis jemand erkannte, dass die Version in Toulouse tatsächlich das Originalnegativ war." (IMDb)


79. Jahrestag - Hiroshima mahnt

Heute ist der 79. Jahrestag des Atombombenabwurfes auf Hiroshima. Eine besondere Bedeutung erfährt dieser Tag durch die aktuellen Bestrebungen, ab 2026 weitreichende Waffensysteme wie Raketen des Typs Standard Missile 6 (SM-6), nuklear bestückbare Marschflugkörper des Typs Tomahawk sowie hypersonischen Waffen in Deutschland durch die US- und Bundesregierung. Das Netzwerk Friedenskooperative stellt eine umfangreiche Übersicht zu den Aktivitäten rund um die Gedenktage zur Verfügung. Aktuell finden sich in dem Terminkalender mehr als 80 Veranstaltungen bundesweit. Beteilige dich an den Aktionen! Hier findest du alle Infos und Termine:

Es waren nur wenige Wochen zwischen dem ersten Atomtest im US-Bundesstaat New Mexico und dem ersten Praxistest in Hiroshima. Am 16. Juli 1945 war die im Manhattan-Projekt entwickelte Atombombe auf dem Testgelände bei Alamogoro gezündet worden; ihre Sprengkraft betrug 21 Kilotonnen TNT. Die Explosion war erfolgreich, aber über die tödliche Wirkung konnte der Test nichts Definitives aussagen. 20 Tage später detonierte die 12,5-Kilotonnen-Bombe mit dem niedlichen Namen "Little boy" in Hiroshima, drei Tage später eine weitere Bombe namens "Fat Man" über Nagasaki. Die Wirkung der Bomben war kolossal: Zwischen 90.000 und 200.000 Menschen starben unmittelbar. Weitere 130.000 Menschen starben bis Jahresende. Bis 1950 war die Zahl der Spätopfer in beiden Städten auf insgesamt 230.000 gestiegen. Strahlenopfer sind auch heute noch in der dritten Generation zu beklagen.

„Der obige Befehl ergeht an Sie auf Anweisung und mit Zustimmung des Kriegsministers und des Generalstabschefs der amerikanischen Streitkräfte.“

(Befehl an den General Carl Spaatz, Oberkommandierender der amerikanischen strategischen Luftwaffe für den Abwurf der Atombombe auf Hiroshima)

„Ich habe nie bereut und mich nie geschämt, denn ich glaubte damals, dass ich meine patriotische Pflicht tat, als ich den Befehlen folgte, die man mir gab.“

(Oberst Paul W. Tibbets, der die Atombombe über Hiroshima ausklinkte)

Der Atompilz über Hiroshima fotografiert aus dem Heck der Enola Gay

Bildquelle: WikiPedia

Obwohl Japan zum damaligen Zeitpunkt militärisch bereits am Ende war, nahm die U.S. Militärführung unter der Führung von US-Präsident Truman zehntausende von Opfern in Kauf: 140.000 starben bis Ende 1945 an den Folgen des Abwurfs.

Der zweite Atombombenabwurf auf Nagasaki geschah drei Tage später, am 9. August 1945. Die Opfer steigerten sich dadurch auf über 250.000.

Opfer des Atombombenabwurfs in Hiroshima

Bildquelle: WikiPedia

Lesetipps zum Thema vom Lebenshaus Alb:
"Der Fluss war voll von toten Menschen und ich konnte die Wasseroberfläche überhaupt nicht mehr sehen"
"Ich fühlte, dass die Stadt Hiroshima auf einen Schlag verschwunden war"
Was den Menschen von Hiroshima und Nagasaki Grauenhaftes widerfahren ist
Nacht der 100.000 Kerzen zum Hiroshimatag - “Verhängnisvollste Erfindung der Menschheitsgeschichte–

Siehe auch:
"Erklärung der Weltkonferenz gegen Atomwaffen 2010", dokumentiert bei der "jungen Welt"
Democracy Now! Archive zu Hiroshima und Nagasaki
• Die Geschichte von Shin's Dreirad


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