Skip to content

Stuttgart: Nachträgliche Kriminalisierung des Bildungsstreiks

Das Stuttgarter Bündnis für Versammlungsfreiheit hat eine neue Pressemitteilung veröffentlicht:

AktivistInnen des Bündnisses bei den Protesten gegen das "Sparpaket" der Bundesregierung in Stuttgart am 13.11.2010
"Am 14. Dezember findet vor dem Amtsgericht Stuttgart der Prozess gegen den ver.di Gewerkschaftssekretär Marc Kappler statt. Was ist geschehen?

Am 9.6.2010 fand im Rahmen des Bildungsstreiks eine Demonstration von ca. 1.000 Auszubildenden, Schülern und Studierenden statt.

Die Staatsanwaltschaft wirft Marc Kappler, dem Versammlungsleiter, vor, dass die Demonstranten die ohnehin gesperrten Straßenkreuzungen am Berliner Platz und am Rotebühlplatz je 6 und 9 Minuten blockiert hätten.

Des Weiteren wird dem Versammlungsleiter vorgeworfen „die Zwischenkundgebung entgegen der Auflage auf Höhe der Eberhardstraße/Tübingerstraße abgehalten [zu haben], anstatt in der Eberhardstraße auf Höhe der Firma Kaufhof“ (Zitat aus dem Strafbefehl).

Dabei liegt die Einmündung der Tübingerstraße in die Eberhardstraße ziemlich exakt auf Höhe der Firma Kaufhof. Auch wurde der Zwischenkundgebungsplatz von den begleitenden Polizeibeamten akzeptiert. Dies scheint für die Staatsanwaltschaft Stuttgart keine Rolle zu spielen. So wird aus einer normalen Demonstration eine Straftat konstruiert.

Das Stuttgarter Bündnis für Versammlungsfreiheit stellt dem gegenüber fest, dass die Verzögerung im Rahmen einer Demonstration eine legitime Aktionsform ist. Das Versammlungsrecht darf nicht durch willkürliche Definitionen der Staatsanwaltschaft eingeschränkt werden.

Der angebliche Verstoß gegen das Versammlungsgesetz soll mit einer Geldstrafe von 600,- Euro geahndet werden. Unter solcher Strafbedrohung wird das Demonstrationsrecht zu einer Sache des Geldbeutels. Die nachträgliche Klageerhebung wegen des Ablaufs einer Demonstration, während der die anwesenden Polizeibeamten keine Einwände erhoben hatten, erzeugt eine Rechtsunsicherheit, die einschüchternd wirken muss - und wohl soll.

Das Bündnis für Versammlungsfreiheit beanstandet zum wiederholten Male, dass die Stuttgarter Staatsanwaltschaft die demokratischen Grundrechte einschränkt. "Ziel dieses schikanösen Verfahrens ist offensichtlich, die Wahrnehmung des Grundrechts auf Versammlungsfreiheit immer mehr zu erschweren und Einschüchterung zu betreiben.", so Thomas Trueten, Sprecher des Stuttgarter Bündnis für Versammlungsfreiheit.

Wir rufen deshalb Alle auf, gegen dieses Vorgehen zu protestieren und durch zahlreiche Teilnahme am Gerichtsverfahren Marc Kappler den Rücken zu stärken."


Ort: Amtsgericht Stuttgart, Hauffstr. 5, Saal 104, Zeit: 14.12.2010, 9.45 Uhr. Zum Amtsgericht kommt man von der Haltestelle Neckartor, die Neckarstraße stadtauswärts gehen, dann nach links in die Hauffstr. abbiegen.

Blogkino: The Weather Underground

"Hallo. Ich werde eine Erklärung über den Kriegszustand zu lesen ... In den nächsten 14 Tagen werden wir ein Symbol oder Institution der amerikanischen Ungerechtigkeit anzugreifen." - Bernhardin Dohrn.

Heute in unserer Reihe Blogkino: Eine US-Dokumentation über die "Weathermen". Vor dreißig Jahren rief eine Gruppe von jungen amerikanischen Radikalen "The Weathermen" mit diesen Worten dazu auf, die US-Regierung zu stürzen.

Angetrieben durch die Empörung über den Vietnamkrieg und Rassismus in Amerika, gingen sie in den 1970er Jahren in den Untergrund, verübten landesweit Bombenanschläge auf staatliche, vor allem auf militärische und polizeiliche Einrichtungen, bei denen allerdings nie Personen getötet wurden. Dies wollten sie als Protest gegen die "wahre Gewalt", die die US-Regierung und das kapitalistische System weltweit verübte, verstanden wissen. Sie organisierten militante Straßenkämpfe mit der Polizei auf Chicagos Straßen, halfen Timothy Leary bei seinem spektakulären Ausbruch aus dem Gefängnis, versuchten eine nationale Revolution in den USA zuorganisieren und entkamen erfolgreich immer wieder einer der größten FBI Menschenjagden in der Geschichte. Der Weather Underground betrieb bis ca. Mitte der 1980er Jahre weitere bewaffnete Kämpfe und Anschläge. Ihre Spur verlor sich seitdem in legalen antifaschistischen Organisationen gegen den Ku-Klux-Klan.

Der Film verbindet umfangreiches Archivmaterial mit aktuellen Interviews. Ehemalige "Weather Underground" Mitglieder reflektieren daüber wie sie versuchten, "den Krieg nach Hause" zu bringen, womit sie ein Porträt der unruhigen und revolutionären Zeiten zeichnen, mit unerwarteten und oft auffallenden Parallelen zur derzeitigen Weltlage. Ihre Aktivitäten wirken bis in die heutige Zeit nach...

Stuttgart: Rock gegen S21 am 27.11.2010

Im LKA Longhorn findet am 27.11. die Benefizveranstaltung Rock gegen Stuttgart 21 statt. Rock gegen Stuttgart 21 ist ein „thematisches Rockkonzert“ mit Redebeiträgen in den Umbaupausen. „Rock gegen Stuttgart 21“ wird als Auftaktveranstaltung im L.K.A Stuttgart stattfinden, voraussichtlich am 27./28.11.2010 von 18 bis 6 Uhr. Weitere Clubs haben sich ebenfalls bereiterklärt, als Mitveranstalter bei dem Projekt mitzuwirken.

Der Erlös kommt einem Augenverletzten des 30.09.2010 sowie dem Projekt der “Wasserträger-, einer Videoinstallation zum Thema “Grundwassermanagement-, zugute.



Bisher haben zugesagt:

David Hanselmann Band

Dr. Drunk-™n'Stoned

The Savants

The Jack

Mindead

Roadducks

Dead End Dreaming

My Little Rockstar Dream

Locke und die grüne Welle



Via
cronjob