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Ver.di-Vertrauensleute im Klinikum Stuttgart solidarisch mit dem Kampf um Altersteilzeit

Am 23. Juni verfassten die Ver.di-Vertrauensleute im Klinikum Stuttgart folgende Solidaritätserklärung mit den Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie, die gegenwärtig um die Verlängerung der Altersteilzeit kämpfen.

Ver.di-Vertrauensleute im Klinikum Stuttgart 23. Juni 2008

Ein Gruß an die Metaller

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir gratulieren Euch zu den beeindruckenden Warnstreiks und Kundgebungen für die Fortführung der Altersteilzeit.

Bis 67 arbeiten ! Wer kann das schon? Ihr in der Metallindustrie genauso wenig wie wir im Klinikum.

In den letzten 10 Jahren wurden in den Krankenhäusern in Deutschland 90.000 Pflegearbeitsplätze vernichtet. Die Zahl der Patienten nimmt stetig zu. Die Arbeitsbelastung steigt ins Unerträgliche.

Bis 67 arbeiten -“ wöchentlich 40 bis 42 Stunden -“ an Wochenenden und nachts! Die Arbeitgeber versuchen ständig, die Arbeitszeiten zu verlängern. Da machen wir nicht mit!

Wir brauchen Zeit zum Leben und Lieben, für Familie und Freunde.

In unserer Tarifrunde im öffentlichen Dienst in diesem Frühjahr haben wir die Erfahrung gemacht, dass zersplitterte Tarifverträge uns schwächen.

Deswegen unsere gemeinsame Forderung:

Verkürzung der Lebensarbeitszeit für alle und unter Beteiligung der Arbeitgeber an den Kosten. Nicht nur für einzelne Kollegen und nicht nur auf Steuerkosten. Wer, wie Daimler oder Porsche, Milliarden-Gewinne einfährt, kann auch eine frühere Rente mitbezahlen.

Schließlich habt Ihr die Milliarden erarbeitet!

Euer Kampf nutzt auch uns. Am besten fänden wir, wenn wir uns gemeinsam dafür einsetzen, die wöchentliche Arbeitszeit zu verkürzen und die Rente mit 67 wegzuputzen.

Runter mit dem gesetzlichen Rentenalter und der Wochenarbeitszeit!

Wir wünschen Euch viel Erfolg in Eurem weiteren Arbeitskampf!

Die ver.di-Vertrauensleute des Klinikums Stuttgart

Volker Mörbe

Vertrauensleutesprecher


Nächsten Mittwoch findet ab 13.00 Uhr auf dem Schlossplatz eine ver.di Protestkundgebung statt. Die KollegInnenbrauchen in ihrem Kampf auch die Unterstützung anderer Gewerkschaften. Die KollegInnen freuen sich über jede Unterstützung.

Nähere Infos: ver.di

Am 27.7. findet voraussichtlich in Sindelfingen, die 7. Verhandlungsrunde zur Altersteilzeit statt.

26.06.08: Einzelhandel - Landesweite ver.di Demonstration und Kundgebung in Stuttgart

Seit Montag hat ver.di in Baden-Württemberg eine neue Streikwelle gestartet. In der Region Stuttgart streiken ca. 600 Beschäftigte aus 22 Betrieben. Einbezogen sind auch die Landkreise Böblingen, Rems-Murr und Ludwigsburg.

ver.di fordert für die rund 220.000 Beschäftigten der Branche in Baden-Württemberg Tariferhöhungen um 5,5 %, mindestens 100 €, sowie ein tarifliches Mindesteinkommen von 1.500 €.

Die 5. Verhandlungsrunde in Baden-Württemberg war am 30. April ohne Annäherung der Tarifparteien zu Ende gegangen -“ ein neuer Termin ist bisher nicht vereinbart.

Das Arbeitgeberangebot sieht ab 1.4.2008 Entgelterhöhungen um 2,5% und ab 1.4.2009 um nochmals 2,5% sowie eine Einmalzahlung von 360 € für die bereits abgelaufenen ersten 12 Monate der Laufzeit vor. Gleichzeitig beharrten die Arbeitgeber jedoch auf ihren massiven Verschlechterungsforderungen bezüglich der Zuschläge für die Spät- und Nachtarbeit.
Quelle: ver.di

Bilderserie: Stuttgart: 2.2.2008 Menschenkette und Flashmob bei verdi Tarifrunde im Einzelhandel

Am Donnerstag ruft ver.di zu einer landweiten Demonstration und Kundgebung in Stuttgart auf. Erwartet werden 1500 bis 2000 Streikende.

Demonstation um 11:30 Uhr

auf dem Gustav-Heinemann-Platz (Vorplatz des Gewerkschaftshauses)

Kundgebung um 13:15 Uhr


auf dem Gustav-Heinemann-Platz (Vorplatz des Gewerkschaftshauses)

Die Streikenden würden sich über praktische Solidarität sehr freuen.

„Verarmung von Kindern durch Hartz IV“

Kürzlich fand eine Veranstaltung des Stuttgarter Bündnisses "Reiche Stadt -“ Arme Kinder" mit Prof. Rainer Roth vom Rhein-Main Bündnis gegen Sozialabbau in Stuttgart statt. Unter dem Titel „Verarmung von Kindern durch Hartz IV“ stellte Prof. Roth vor ungefähr 50 Besuchern die skandalösen Auswirkungen der Hartz-Gesetze für arme Kinder dar:

• für den Besuch von Freizeit- und Sportveranstaltungen gibt es 1,96 € pro Woche
• für Sportartikel, Spielwaren und Hobbys 0,32 € pro Woche
• für Kleidung 14,81 € und für Schuhe 4,58 € pro Monat
• für Schulsachen sind 0,00 € pro Monat

Erstklässlern wurde die Erstausstattung bei Einschulung gestrichen. Das bedeutet, Schulranzen, Schultüte usw. vom Essen abzusparen. Doch für Nahrungsmittel und Getränke sind gerade mal 2, 57 € täglich vorgesehen.

Ausführlich ging Prof. Roth auf das Problem der Mangelernährung und Missachtung des Wachstums armer Kinder ein. Mit Einführung von Hartz IV wurden die Regelsätze für Schulkinder bis 14 auf das Niveau von Säuglingen gekürzt. Vor Hartz IV waren sie rund 20% höher.

Die Kinderarmut lässt sich nicht mehr verschweigen, deshalb gab es im Mai 08 den Bundesratsbeschluss, dass die Regelleistung für Kinder neu bemessen werden muss. Allerdings werden die neuen Erhebungen und Auswertungen frühestens 2010 vorliegen.

Prof. Roth schlussfolgert: Wir brauchen eine sofortige Anerkennung des Wachstumsbedarfs. Dass Kinder einen speziellen Wachstumsbedarf haben, muss nicht erst untersucht werden. Es ist seit vielen Jahrhunderten bekannt.

Der Bundesratsbeschluss zeigt aber auch, dass durch den hohen Druck von unten die Hartz-Parteien bereit sind, Zugeständnisse zu machen, die sie bisher entschieden abgelehnt haben.

In der Diskussion berichteten zwei betroffene allein erziehende Mütter von der täglichen Not, mit dem zugewiesenen Geld zurecht zu kommen. Die Kinder wachsen, die Schuhe werden zu klein. Sie sollen gesundes Essen bekommen, aber wie soll das gehen, wenn man gezwungen ist, in den Discountern oder sogar Tafelläden zu kaufen. Und bekommt ein Kind einmal eine Zuwendung von außen, wie z.B. Geld für einen Musikunterricht, dann bewegt man sich schon am Rande der Illegalität, denn jeder zusätzliche Euro muss beim Jobcenter angegeben werden.

Mit einer einstimmig angenommenen Resolution der Initiative „Reiche Stadt-Armes Land“ wurde der Wille bekräftigt, die Forderung nach einem Schulfond von 100 Euro für jedes Kind einer Familie mit Bonuscard für jedes Schuljahr ab sofort durchzusetzen.

Reiche Stadt -“ Arme Kinder


Veranstaltung mit Rainer Roth am 5.6.08

Resolution:

13 000 Kinder sind in Stuttgart von Armut betroffen.
Dies ist eine Folge der Hartz-Gesetze:

Beim Hartz IV Regelsatz sind für Bildung 0,00 € vorgesehen.
Beim Übergang von der Sozialhilfe zu Hartz IV wurde der Regelsatz für Schulkinder um mehr als 10 % gesenkt.

Das führt zu einer systematischen Unterversorgung dieser Kinder in allen Lebensbereichen, wie bei der Ernährung, bei der Gesundheit usw.
Bei den Bildungschancen dieser Kinder wird eine aktive Diskriminierung betrieben.
Das ist ein Skandal!
Chancengleichheit für alle Kinder!

Wir begrüßen es, dass jetzt in Stuttgart im Gemeinderat auch über einen Schulfonds diskutiert wird.

Aber die Kinder brauchen die Unterstützung sofort für das kommende Schuljahr!

Deshalb sind wir aktiv geworden und fordern:
Einen Schulartikel-Fonds von 100 € pro Kind für Familien mit Bonuskarte zu jedem Schuljahresbeginn!

Ohne Gegenstimme auf der Veranstaltung der Initiative „Reiche Stadt-Arme Kinder“ mit Prof. Rainer Roth am 5.6.08 verabschiedet


Die Initiative unterstützt auch eine Plattform „Hartz IV -“ vorsätzliche Kürzungen bei Schulkindern“ , die von Prof. Roth vorgestellt wurde. Wir möchten bitten, diese Plattform bekannt zu machen und Unterstützer zu gewinnen, um Druck auf die große Koalition in dieser Richtung auszuüben.

(Der Text der Plattform ist auch zu bestellen unter: edgar.schu@die-soziale-bewegung.de, Vernetzungsbüro Aktionsbündnis Soziale Proteste)
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