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Afghanistan: "Partnering" - Guttenbergs wirklicher Betrug

Der Lügenbaron bei der Sicherheitskonferenz in München
Kein Zweifel: v. Guttenberg hat beschissen. Nicht als erster, nicht als letzter. Beschissen seine UNI, die aber wahrscheinlich wegschaute. Beschissen all diejenigen, die noch an Titel glauben. Beschissen auch die Leistungsfuzzis, die darauf bestehen, dass alle Sätze in einer Diss, wenn schon nicht wahr, dann wenigstens fleißig dokumentiert sind.

Wie wenig der Gesamt-Inhalt der Doktorarbeit wirklich interessiert - im Vergleich zu den copy & paste Nachweisen - wird an einem ersichtlich: es sind beim fleißigsten Suchen über google keine inhaltlichen Rezensionen zu finden. Worum ging es dem späteren Wehrmachtsminister in seinem Europa-Werk? Vermutlich um stärkeres Zusammenstehen Europas in Kampf und Völkerringen. Zusammengeklaut oder nicht - ein Autor steht für sein Assoziationen-Bündel ein, wieviel oder wie wenig er davon auch selbständig zusammen gekratzt hat. Bush jr. war hirn-und handmäßig wahrscheinlich nicht zu mehr als zu zwei eigenen Zeilen in der Lage - und muss mit Recht trotzdem für all den verbrecherischen Mist einstehen, den ihm  die Schreiberknechte in die Verlautbarungen klemmten.

Also Guttenberg kein Betrüger? Er war einer in viel schlimmerem Umfang, als das Gequengel über seine  schriftlichen Auswürfe ahnen lässt.

Betrüger war er als feuriger Propandist und Mitbetreiber dessen, was seit Obama "Partnering" heißen sollte - in Afghanistan.

Als man sich im head-quarter der USA eingestehen musste, dass ein Sieg über die verschiedenen Sorten der Aufständischen undenkbar war, fand keiner - kein Obama, kein Piräus- den Mut zum Abgang. Es musste was Neues erfunden werden, um am Kampfplatz Afghanistan weiterhin zu kleben.

"Partnering". Mit den afghanischen Soldaten zusammen sollte das Unterdrückerhandwerk weiter geübt werden. Bis die Afghanen es unter Chefbetrüger Karsai  - ab 2013 - immer besser und am Ende allein könnten.

Natürlich mussten die USA und ihr treuer Gefolgsmann Guttenberg - allzeit bereit - zu dem Zweck ein paar kleine Nebenumstände verdrängen. So die geringe Bezahlung der afghanischen Hiwis. Die Kollegen bei den unter dem Namen Taliban zusammengefassten Aufständischen scheinen besser zu zahlen. Hinzu kommt bei etwas klarer denkenden Angeworbenen die Erkenntnis, dass ein Kampf zur Weiterführung der Karsai-Wirtschaft nur immer tiefer in die Kloake führen wird.

Kurz und gut: Es kam wie es kommen musste. Ein eingeschleuster Sympathisant der Aufständischen schoss auf Deutsche. Drei sind schon tot. Zwei werden schwerverletzt gerade zurückgeflogen. Ein solcher Angriff bedeutet viel mehr. Das phantastische "Partnering" setzt nach allem, was man hört, voraus, dass Deutsche und US-Soldaten gemeinsam vorwärts stürmen - in vollem Vertrauen auf den afghanischen Nebenmann. Muss ich von dem einen Schuss in den Rücken erwarten, ist das ganze Konzept futsch. Dann stehen die Deutschen wieder allein und können sich die Phantasien abschminken vom Rückerobern feindlicher Gebiete.

Guttenberg erfindet auch in diesem Augenblick noch weiter, was ihm selbst, seiner Kanzlerin und den Dümmsten in den herrschenden Fraktionen  zu Eigenlob und Seelentrost gereichen soll.

Bewiesen freilich mit und ohne Guttenbergs Zuspruch: "Partnering" war die Schnapsidee einer Sippschaft von Endsiegern und Durchhalte-Aposteln. Sie bestand in einem leicht durchschaubaren Volksbetrug der USA-good-governance und bei uns der Guttenberg-Mafia. Wer so unter trügerischen Versprechen Bundestag und eine Minderheit von immer noch anfälligen Hurra-Brüllern hereingelegt hat, der hat wirklich verraten. Abtreten von alleine können solche so wenig wie Mubarak. Sie müssen durch Schläge ins Gesicht, durch Niederlagen, ihrer Lügen überführt werden - und  durch Abwahl den Teppich unter den Füßen weggezogen bekommen. Dann kann Guttenberg als grämlicher Festungskommandant seine Tage zählen und sich - allzujung - bei  Memoirenschreibern wie Helden-Fischer anklumpen. Und auf die alten Tage Zitieren üben.


Nachtrag: Guttenberg - metaphorisch Frontschwein - real: FJ Strauss als Wiedergeburt
"Die angesehene „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ glaubt, dass die Plagiat-Affäre für Guttenberg zum Lackmustest dafür werden könnte, ob er überhaupt zum Kanzler taugt: Bisher habe der Minister „wie ein Überflieger“ gewirkt. Jetzt sei er „zum ersten Mal in einen Grabenkampf verwickelt“: „Das erfordert ein Durchhaltevermögen, das der Minister wegen der kurzen Verweildauer in seinen bisherigen Ämtern noch nicht hat aufbringen müssen ... Die Frage ist, ob er auch willens ist, in die Untiefen des politischen Kampfes hinabzusteigen“, schrieb die FAZ gestern.

Der Umkehrschluss: Wer in der Politik noch höher hinaus will, muss schwindelfrei sein!"

Der Bonner Politik-Professor Gerd Langguth ist davon überzeugt, dass der CSU-Star durch die Affäre sogar an Format und Profil gewinnen kann: „Ein Spitzenpolitiker muss Schrammen haben, muss durch Stahlgewitter gegangen sein. Das erdet ihn, das macht ihn menschlicher. Erst dann trauen ihm die Leute das für eine Kanzlerschaft absolut nötige Durchhaltevermögen zu. Deshalb kommt es jetzt darauf an, dass Guttenberg nicht den Kopf einzieht, sondern die Sache durchsteht -“ unabhängig davon, wie am Ende die juristische und wissenschaftliche Bewertung seiner Doktorarbeit aussieht.“
(Zitat aus BILD -19.02.2011, Zitiert nach NACHDENKSEITEN 21.2.2011)

KOMMENTAR: Metaphern beachten! "Grabenkampf" "Stahlgewitter" - nach Ernst Jünger - "erdet" - man soll das Verdreckte spüren ("für uns auf dem Bauch durch den Schlamm gerobbt"). Wozu der Aufwand? Wir sollen verstehen: auch im Zitatenkrieg führt Guttenberg - für uns - den wirklichen in Afghanistan. Dass er den verlieren wird, ist zustimmend vorausgesetzt.

Gerd Langguth, der unzersetzt dem Gymnasium in Wertheim entschritt, das ich als Assessor ehemals nach Ansicht der Oberschulämter geistig verwüstete, hat freilich auch handfeste Erinnerungen an Beispiele. Franz Josef Strauss - wegen juristischer Verfehlungen zum Rücktritt gezwungen, in undurchsichtige Geschäfte verwickelt, schaffte es dennoch "durchhaltend" annähernd zum Diktatoren-Posten in Bayern "ganz unabhängig von der juristischen Beurteilung des Sachverhalts". Mitgedacht: Nur wer Gesetz und Urteil mit Füßen tritt, kann bei seinen masochistischen Mitbürgern - eigentlich: Tributpflichtigen und anderen Untertanen - auf Unterwerfung und Anerkennung hoffen.

Kleider machen Leute. Oder: "... wie man als potentieller Terrorist Anschlagsziele auskundschaften kann"

Nicht umsonst ist das Video beim NDR Voting "Best of Schlegl in Aktion 2010" auf dem 1. Platz:

Tobias Schlegl hat sich in Berlin die Sicherheitsvorkehrungen näher angesehen - einmal als unauffälliger Tourist und einmal als Araber verkleidet. Potentielle Terroristen haben es in Berlin nicht leicht. Wenn sie das falsche Outfit haben. Kleider machen Leute. Und Rassismus ist ganz offensichtlich ein natürlicher Reflex bei dem beamteten und privaten Wachpersonal.

Ministerschreie im Schwelbrand des Polizeimanövers

Keine Panik bitte. Das ist nur eine Attrappe.
Momentaufnahme zur Einstimmung. (Von der Straße draußen dringen immer wieder Polizeisirenen ins Innere). Ich betrete das Polizeirevier schnell und fest. Lehne mich an die Wand vor dem Schalter. Um meine Erregung nicht sichtbar werden zu lassen.

Ganz ruhig atmen. Endlich:
"Der Nachbar!"
"Was soll mit dem sein?"

"Seine Mülltonne fehlt. Die grüne. Heute ist Leerungstag."
"Wird es vergessen haben."
"Der vergisst nichts. Und sie wissen doch - die Mülltonnen!"
"Oder ist er verreist?"
"Sein Auto steht da."
"Mit der S-Bahn gefahren?"
"Der Bequemling doch nicht! Bei dem - für die kleinste Strecke -Umwelt schädigen!"
"Was soll mir das?"
"Ich bin der Bürger, der achtsam ist, aber Panik unter keinen Umständen zulässt! Attentat!"
"Wegen so wenig kann ich die Dienststelle nicht allein lassen."
"Was soll das: so wenig! Ich geh doch nicht mit in die Luft!!!"
"Ruhig! Nur ruhig! Haben sie die Anweisung des Innenministers vergessen? Keine Panik!"

"Ich -zahle -Steuern-und -will--- nicht--- in------ die -----Luft."
"Sie- rücken sie mal ihre Hand heraus- und den Puls..."
"Chiräckstemoi. (Stöhnjammerkotzen im Polizeigriff)"

Dachte  es  doch. Hochgradig Panik geschoben - trotz Minister. Abführen in die Abklingzelle. Ausschließlich Diätversorgung! Auf Verlangen Kamillentee. Allenfalls Baldrian. Müsste sich so hundertfach zugetragen haben gestern und heute. Nachdem de Maizière und die Seinigen unter heftigsten Verwarnungen Panik zu schieben, Panik schoben.

Der Vorgang ist klar und bekannt. Auch Schäuble benutzte seine regelmäßigen Alarme immer zur Personalaufschwemmung und zur Anschaffung knackiger Klein- und Großapparate. Der neue Minister, dem die zugehörigen Inszenierungen wohl lästig fallen, wollte am Anfang nicht. Wurde aber vom Personal gedrängt. Wann Alarm, wenn nicht jetzt? Man wartet zu lange - und schon schnappt die Schuldenbeseitigungsfalle. Also jetzt.

Nur dass in der Vorfreude in Hamburg bei der Beschaffungskonferenz  die meisten ihren eigenen Phantasien unterlagen. Als erst das Köfferchen in Namibia so termingerecht gefunden war, konnten sie die  Lustschreie nicht mehr zurückhalten. Jeder wusste: es stammt aus derTestmassenproduktion  der CIA. Trotzdem: ein Sonderkommando nach Aftika sollte nicht zu teuer sein, um genau herauszubekommen, dass das aus einer Testmassenproduktion der CIA stammte.

Der eigentliche Zweck des Unternehmens wurde dabei fast vergessen. Gottseidank passte das Morgenteam  im ZDF auf. Es vernahm auftragsgemäß mehrfach "Rufe". Rufe an sich - ohne benanntes Subjekt.

Diese verlangten gebieterisch Vorratsspeicherung all der telephonischen Daten, die jetzt schon erfasst werden. Mit denen man vor Gericht aber noch nicht auftrumpfen darf. Das Verfassungsgericht- mit Überalterten besetzt - hatte dem Verfassungsschutz mal wieder nicht zugetraut, dass er wirklich die Verfassung schützt - und sonst gar nichts. Jetzt aber - wo es doch die "Rufe" gibt. Und wo in der SPD die noch gierigeren Heißhäse geiern und eiern.

Nur die Ruhe! Vielleicht schon nach diesem Alarm, sicher aber nach dem nächsten und übernächsten stehen wir in Augenhöhe vor den stattlichen USA und können selber Krimis drehen wie "Criminal intent".
Jeder Verdächtige im eigenen Datenhagel erschlagen!

PS: Im begreiflich flammenden Freudenflug wurde einer der Minister beim Interview all zu offen. Zur Begründung der Vorratsspeicherung führte er den schon "überführten" Terroristen an. Entschuldigung, wenn man einen einzigen ausnahmsweise schon sicher hätte, wieso dann noch Spitzeln auf Vorrat? Vorrat- bezieht sich auf die Zukunft. Die Verdächtigen - Alle Verdächtigen - WIR ALLE  sollen doch schließlich ins Netz. Sonst fehlt der Sache der letzte Vorwand. Und jeder Polzeihand Grapschseligkeit und Zugriffslust.

Luther als Papstersatz - mit Reservefüllung

Das der freie Wille nichts sey...
(Quelle: Wikimedia)
Zum Film über den zweitgrößten Mann der deutschen Geschichte - recycled angesichts der heutigen Wiederholung des Films:

Adenauer war der größte. Gegen ihn kam keiner auf in der ZDF-Umfrage. Unser Marx bekam einen ehrenvollen Platz drei.

Vor ihm aber hielt sich Martin Luther. Rechtzeitig zur Abstimmung war der Film herausgekommen, der uns das richtige deutsche Vorbild zeigte. “LUTHER“ aus dem Leben gegriffen - von den größten internationalen Schauspielern garniert, in Kämpfe verstrickt, von Leidenschaften erschüttert, aber am Ende -“ nicht Sieger, eher - Versöhner. Genauer gesagt: Versöhnter.

Der Rebell der heimfand, der das Werk der Vorfahren glänzender, größer und vor allem dauerhafter vor uns hinstellte.

Luther- trotziger Sohn


Mit dem trotzigen Sohn setzt der Film ein: der junge Luther benutzt die Erschütterung durch einen Blitzschlag, um durch ein Gelübde seinen Vater tödlich zu ärgern. Er gibt das Jurastudium auf und will ins Kloster gehen.

Das klassische Vater-Sohn-Drama wird abgespult.Papa Luther erscheint zwar zur ersten Messfeier in der Kirche, aber nur, um seinen Sohn so einzuschüchtern, dass der den Messwein während der Messe verschüttet. Und will keine Entschuldigung von seinem Tölpel hören, der ihn vor allen Gevattern blamiert hat.

Aber unser Luther Junior wächst über sich hinaus: er lernt, nun selbst Befehle geben, Widerworte, allerlei Markiges. Und als die alte Welt sich gegen ihn erhebt, wer steht da vor der Klostermauer? Der Vater.

Versöhnt erkennt der Zuschauer: Sie wollten am Ende doch beide das selbe.

Papst Ochsenknecht - zu kurz gesprungener Luther

Auch der Papst im Film ist so ein Vater. Auf der Pilgerschaft nach Rom steht der junge Mönch Luther erschüttert am Straßenrand, als der Hirt der Christenheit im Jagdkostüm durch engen Gassen braust. Er will ja die Kirche zusammenhalten- aber schafft nur einen Petersdom,ansatzweise. Die treuen Begleiter -“Kardinal Cajetan und Sekretär Aleander später an seinem Grab:

„Er hätte die Welt verändern können......Er war ein geistiger Zwerg, als wir einen Riesen gebraucht hätten...Einen Mann wie Luther“

Fazit: Luther macht besser, was der Seniorchef nicht schaffte.

Einen wirklichen Gegensatz zwischen den beiden scheint es nie gegeben zu haben.

Autorität- Ordnung- Unterwerfung

Dass Luther,angeblicher Rebell, eigentlich letzter Verteidiger von Autorität und Ordnung war- wo lässt sich das besser zeigen als an seinem Vorgehen gegen die „Schwärmer“ in Wittenberg und später gegen die aufständischen Bauern?

Kaum war der Gründer und Verwalter der neuen Lehre aus dem Verkehr gezogen und übersetzte auf der Wartburg seine Bibel, kamen in Wittenberg eine Art finsterer Ajatollahs an die Macht. Sie warfen Fenster ein, wollten von keiner Obrigkeit mehr wissen und verzichteten auf ihre akademischen Titel.Am schlimmsten der ehemalige Prof Luthers- Karlstadt. Wörtlich spricht er vom „Heiligen Krieg“.

Gottseidank gibt es die politische Feuerwehr. Erst in Gestalt des jungen Melanchthon.Der fährt ihn an: „Du träumst, wie eh und je. Was Du predigst, führt zu Rebellion und Aufruhr: Im Süden sollen sich Menschen zusammenschließen, um gegen ihre Herren zu Felde zu ziehen.“

Dann Luther selbst. Kaum erkennen ihn die Anhänger Karlstadts, da lassen sie den links liegen und ordnen sich dem umsichtigen Herrn unter.

Dass der Bauernkrieg dann nur sehr undeutlich abgehandelt werden kann, versteht sich. Im Film wird er ins Jahr 1523 vorverlegt, wahrscheinlich um das Jahr der Hochzeit mit Katharina von Bora - 1525 - nicht mit Schmerzlichem zu belasten. Die Andeutungen zum Bauernkrieg geben Luther vor allem Gelegenheit, als Früh-Schröder aufzutreten. Er mahnt, warnt, schlägt unbarmherzig zu- und leidet furchtbar darunter.

„In einem Brief bat Martin die Führer der Aufständischen um Zeit. Die Welt, so schrieb er ihnen, sei nicht stark genug, zu viele Veränderungen auf einmal zu verkraften. Den Christen stehe nicht zu, sich mit Gewalt gegen die Obrigkeit aufzulehnen. Im Jenseits werde ihnen dafür Gerechtigkeit widerfahren.. Martin wusste wohl, dass diese Worte auf die Unterdrückten wie Hohn wirken würden, aber ihm blieb keine andere Wahl. Wollte er Schlimmeres verhindern, musste er sie aufhalten.“

Originalton Kanzler. Da gibt es in seiner Partei immer noch welche, die schauen nur auf das Soziale, und nicht auf die Pflicht zur Modernisierung. Dann hilft eben nur noch Haue.

Protestanten= Masochisten


Immerhin heißen die Anhänger der Lehre Luthers ja von alters her: PROTESTANTEN: Das heißt: Irgendwann müssen doch auch diese aufbauenden Werterhalter protestiert haben.

Wie wird der Film denn damit fertig? Spielend!

In der Schlusszene im Reichtstag zu Augsburg 1530.

Es stehen sich gegenüber auf der einen Seite Kaiser Karl, umschlichen vom päspstlichen Sekretär. Auf der anderen Seite die Reichsfürsten und Vertreter der freien Städte,sitzend nach Rang und Amt und Würde.

Kaiser Karl fährt die Lutheranhänger an: Morgen hätten sie alle zur Fronleichnamsprozession zu erscheinen - sonst.....

Da tritt Philipp von Hessen vor, bricht in die Knie, bietet seinem kaiserlichen Herrn den Hals fürs Richtbeil, wenn es dem beliebe, aber von seinem Glauben lasse er nicht. Und kaum kniet der eine, so gleich neben ihm Kurfürst Johann von Sachsen- schließlich andere Fürsten und die Vertreter von Nürnberg und Reutlingen. So auf den Knien leistet man in Deutschland Widerstand- wenn es nach den Filmemachern geht.

Luther -“der einsame Mann nach dem Herzen aller


Das also ist Deutschlands Zweitplatzierter auf der Chartliste.

Der Mann ohne Eigenschaften - aber für jede und jeden etwas.

Das ist natürlich logische Folge einer so international angelegten Produktion, die schließlich in allen Ländern verkauft werden soll. Da heißt es Gegensätze abstumpfen, nicht aufreißen, sonst kommt es doch zu Absatzstockungen.

Aber nicht nur. Der Personenkult, der mit dieser Art Filmen gefördert wird, reißt die gezeigte Figur notwendig aus allen Zusammenhängen seiner Zeit heraus. Vor allem aus den gedanklichen, die überhaupt erst eine Breitenwirkung ermöglichen.

Irgendetwas muss ja bei den verschiedensten Leuten schon vorher in die Richtung Luthers gedrängt haben, wenn sein Wort solche Wirkung hatte. Dem nachzugehen, würde aber ablenken vom gläubigen Blick auf die Allzweckwaffe :Großer Mann -“ fürsorgende Frau .Wenn nichts mehr hilft, dann einfach den Glauben nicht verlieren: Sankt Luther (Schröder, Merkel) machs für uns..

Und damit wir in diesem Glauben fest bleiben, hat es also die Reformation gegeben?

Wörtliche Zitate sämtlich entnommen aus dem BUCH ZUM FILM

Guido Dieckmann: Luther/Roman/Aufbau-Verlag Taschenbuch/Berlin 2003

Zuerst erschienen in StattZeitung für Südbaden Ausgabe 56, 2004-03

Zu Ostern: "Me and the Devil" & römische Dekadenz

An Ostern empfehle ich für alle Freunde der römischer Dekadenz ein anständiges Rezept mit Hase. Hat man gerade keinen zur Hand, tut es notfalls auch Kaninchen. Obwohl das auch schon immer ein "arme Leute Essen" war, geht es auch noch billiger: "Falscher Hase". (Veganer lassen den Hasen leben, entziehen ihm aber seine Nahrungsgrundlage.)

Dazu höre man beispielsweise Gil Scott Heron's "Me and the Devil":

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