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"Murder Incorporated". 500 Jahre Kolonialismus, Massenmord und White Supremacy.

Buchreihe von Mumia Abu-Jamal und Stephen Vittoria
Online & Radio Lesung mit Stephen Summers

Die USA nach den Präsidentschaftswahlen - woher kommt die gewalttätige "White Supremacy"? Und warum geht das weit über Trump hinaus?

Spurensuche nach der Geschichte der Amerikas von unten - Lesung (und Gespräch) aus den ersten beiden Bänden von "Murder Incorporated": Kolonialismus, Massenmord und White Supremacy aus Perspektive der Betroffenen seit Beginn der europäischen Landnahme bis zur zugespitzten Gegenwart - von den Autoren Mumia Abu-Jamal (gefangener Journalist seit 1981) und Stephen Vittoria (Filmemacher aus New Jersey).

Lesen wird Stephen Summers - Vietnam Veteran, Zeitzeuge der Black Power Bewegung in den USA und Anti-Kriegsaktivist.

Veranstaltung auf englisch mit deutscher Simultanübersetzung. Corona-bedingt wird leider niemand vor Ort teilnehmen können. Zwei Internet-Livestreams für jeweils die englische und deutsche Version sind eingerichtet:

deutsche Version:

englische Version:

Das Freie Radio Berlin-Brandenburg (ebenfalls mit Internetlivestream) wird die dt. Simultanübersetzung live übertragen: Berlin 88,4 FM & Potsdam 90,7 FM

Datum: Mi, 9. Dezember 2020 -“ 19:00 Uhr (39. Haftjahrestag von Mumia Abu-Jamal)
veranstaltet von: Buchladen Schwarze Risse & Free Mumia Berlin

Eine gleichlautende englische Version dieses Textes befindet sich hier.

Segeltuchfabrik Blancke. Jute- und Leinenweberei mit Dampfantrieb.

Die Jute- und Segeltuchweberei Blancke repräsentierte (kurz vor ihrer Stilllegung 1981) als eine der ältesten Textilfabriken am Ort das ehemals bedeutende Textilgewerbe des Niederrheins mit einer zum Teil aus der Jahrhundertwende stammenden Technologie. Herzstück der Firma ist die Dampfmaschine. Sie dient dem Antrieb der Webereimaschinen und liefert die Heizenergie für die Fabrikräume und über einen Generator elektrischen Strom. In der Näherei und Weberei werden Leinen -“ und Jutegarn zu Sackstoffen, Segeltuch und grober Leinwand verarbeitet.







Heinsberg 1981 -“ 35 min. Aufnahme: Gabriel Simons; Schnitt: Gabriele Harzheim, Ayten Fadel; Kommentar: Gabriele Harzheim

Info zur Lizenz

Kurt Tucholsky: Lorbeeren der herrschenden Klasse. Für Max Hoelz

Max Hoelz
Von Bundesarchiv, Bild 183-L1129-511 / CC-BY-SA 3.0
Aus Anlass des 131. Geburtstages von Max Hoelz folgt Kurt Tucholskys für ihn verfasstes Gedicht "Lorbeeren der herrschenden Klasse". Mehr zu Max Hoelz, der als Anarchist zu den führenden Köpfen der Märzkämpfe in Mitteldeutschland gehörte, findet sich zum Beispiel bei Nick Brauns.

Du sitzt für uns alle.
     Unerschütterlich.
Wir gedenken deiner. Wir grüßen dich.
Als es aus war, hast du deinen Kopf hingehalten.
Gegen die Presse, die Bürger, die Polizei -“ gegen alle Gewalten.

Als es aus war, hast du vor Gericht gestanden.
Als ein Mann!
     Alle Paragraphen wurden zuschanden.
Der Richter funkelte -“ weiß vor ohnmächtiger Wut.
Du sahst ihn nur an wie der Hauptmann den dummen Rekrut.
Der Richter kreischte und schimpfte unflätig -“ gemein.
Da standest du auf! Und spieest der Justiz mitten in ihr Gesicht hinein!
"Wer seid ihr?" Und: "Ich erkenne dies Gericht nicht an!"
     Und: "Was könnt ihr mir schon -“?"

Die zappelnden Talare übertönte dein Ruf:
     "Es lebe die Weltrevolution -“!"

Jetzt sitzt du im Zuchthaus.
     In der Hand von Gefängniswärtern und Direktoren.
Du wirst schikaniert, geschlagen, gequält ...
     Du hast den Mut nicht verloren.
Tausende sitzen wie du. Tapfer, ohne zu klagen, stumm.
Opfer der Richter. Wer kümmert sich drum -“?

Wer -“?
     Wenn wo Proletarier zusammenstehn,
wenn sie deinen Namen hören, dein Bildnis sehn -“
dann wird es ganz still. Die Köpfe neigen sich.

Du sitzt für sie alle.
Sie geloben Rache. Schweigen ...
     Und grüßen dich.


Theobald Tiger. Der Knüppel, 01.07.1926, Nr. 7.

TV-Tipp: "Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez"

José Antonio Gutierrez war einer von 300.000 Soldaten, die in den Irak-Krieg geschickt wurden. Bereits wenige Stunden nach dem Beginn der Invasion ging sein Foto um die Welt. Er war der erste Soldat, der auf amerikanischer Seite in diesem Krieg ums Leben kam. Nicht erschossen durch Iraker, sondern durch US-Soldaten. Er starb durch "friendly fire".

Gutierrez gehörte zu den sogenannten "Green Card Soldiers". Ausländer, die in den Reihe der US-Armee kämpfen und sich somit die US-Staatsbürgerschaft "verdienen". Etwa 32.000 "Green Card Soldier" sind in den Reihen der US-Armee zu finden. Diese Unterprivilegierten kämpfen und kämpften vor allem an vorderster Front. Er wollte Architekt werden. Im Umweg über die Armee sah er die einzige Möglichkeit zur Verwirklichung seines Traumes.


Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez ist ein präziser und eindringlicher Film. Er erzählt Gutierrez Kindheit in Guatemala durch Interviews mit denen, die ihn gekannt haben. Gutierrez wuchs als Straßenkind auf, wie viele Kinder, die ihre Eltern im Bürgerkrieg verloren hatten. Die Regisseurin Heidi Specogna konzentriert den Fokus jedoch nicht nur auf die Biografie von José Antonio, sondern setzt sie in Verbindung zur Geschichte des mittelamerikanischen Landes.

Die US-Staatsbürgerschaft wurde ihm posthum verliehen.

Heidi Specognas Film ist eine Anklage, die nur empfohlen werden kann. Lateinamerika gehört zu einem Schwerpunkt ihres Filmschaffens. In ihrem 1991 produzierten Dokumentarfilm Tania la Guerillera porträtiert sie die bolivianische Guerilla-Kämpferin Tamara Bunke und 1996 im gleichnamigen Dokumentarfilm die Tupamaros, eine Guerillabewegung aus Uruguay. Beide Filme sind ebenfalls sehr zu empfehlen.


Im Jahr 2007 gewann der Film beim Schweizer Filmpreis in der Kategorie Bester Dokumentarfilm, 2008 erhielt er den Grimme-Preis in der Kategorie "Information & Kultur".

Samstag, 07.06.

23:15-00:45 Uhr, Phoenix
Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez. Von Heidi Specogna.



Trailer

So long, RedBlog!

(Vorerst) beendet ist das Projekt redblog, was wir sehr bedauern, nicht nur wegen der freundschaftlichen Bande und der bei uns von redblog erschienenen Gastbeiträge und Kommentare, sondern auch, weil so ein wichtiges Blog mit Nachrichten abseits des bürgerlichen Mainstreams damit eingestellt wird. Aber eine Neuorientierung kann andererseits etwas Positives und Quelle neuer Ideen seien, wofür wir das Beste wünschen!

redblog selbst will in dem Sinne auch nicht verstummen, fortgeführt wird das kürzlich begonnene Projekt "che 1928 2008", das zum Leben, Werk und Wirken von Ernesto "Che" Guevara bereits zahlreiche Beiträge gesammelt hat.

"Erinnerungen" an Che

Cover der italienischen Ausgabe
Aleida March, Witwe von Ernesto Che Guervara, stellte am Donnerstag in der "Casa de las Américas" in Havanna ihr Buch "Erinnerungen" vor. Sie habe sich nie zum Schreiben berufen gefühlt, trotzdem musste sie ihre "teuersten Erinnerungen an meinen Mann erzählen". "Ich habe nie Journalisten Interviews gegeben und werde es auch nicht tun, hier ist alles geschrieben, was ich zu sagen habe."

Die beiden lernten sich während des Guerillakampfes gegen die Batista-Dikatur kennen und lieben. Nach dem Sieg der Revolution heirateten sie und lebten acht Jahre zusammen, bevor Che zunächst in den Kongo und später nach Bolivien aufbrach. Sie leitet das "Centro de Estudios Che Guevara" in Havanna.
Das Buch widmete sie ihren gemeinsamen vier Kindern und früheren kubanischen Präsidenten Fidel Castro.

Erschienen ist das Buch bisher in Italien, Spanien, Grichenland und Serbien. Im Mai erfolgt die Veröffentlichung in Japan. Auf eine deutsche Ausgabe darf man sich sicherlich schon mal freuen.

Heizung an!

Heute morgen hatte es gerade mal 7,1°, als ich zur Arbeit losgetrabt bin. Es wurde zwar tagsüber etwas wärmer, aber trotzdem haben wir heute mal kurz eingeheizt. Laut Frank Wettert war der gestrige 4. September der kälteste seit Aufzeichnungsbeginn 1908.

Bei wetter.com zeigt übrigens unsere WebCam seit einigen Jahren die aktuelle Wetterlage an. Zumindest visuell. In Dresden war es jedoch kälter. Klar, liegt näher am Nordpol.

Linktipp: monopolis.net

Auf der Linkseite der c't 2/07 bin ich über die lesenswerte Seite monopolis.net von Peter Hetzler gestossen:
Auf Monopolis gibt es trockene Zahlen zum globalen Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich übersichtlich aufbereitet. Gut sortiert wartet die Website mit Fakten zur Verteilung von Reichtum auf, vergleicht die Ausgaben für Rüstungs- und Entwicklungshilfe und vergisst dabei auch nicht Frauen und Kinder, die fast überall in der Welt besonders leiden.

Dabei treten auch erstaunliche Feststellungen zutage, beispielsweise dass Venezuela und Pakistan pro Kopf der Bevölkerung ungefähr zehnmal so viele Flüchtlinge aufnehmen wie Deutschland, dass selbst im Musterland Dänemark der Verdienst von Frauen bei gleicher Arbeit rund zwölf Prozent niedriger liegt als der von Männern oder dass das Privatvermögen des Microsoft-Gründers Bill Gates dem jährlichen Nationaleinkommen von Vietnam entspricht. Das Quiz wartet mit einer Überraschung auf und sollte daher nicht ausgelassen werden.


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