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Rettet das Tuntenhaus!

Das Foto zeigt Einen Teil der Fassades des Tuntenhauses mit Menschen, die in den Fenstern sitzen und davor stehen. Verschiedene Transparente sind an der bunten Fassade angebracht unter anderem mit dem Text: "Wir lassen und nicht verputzen!"
Foto: © Sabine Scheffer via Umbruch Bildarchiv
Rettet das Tuntenhaus, einen Ort des queeren Berlin, in der Regenbogenhauptstadt. Menschen in Berlin kämpfen gemeinsam für den Erhalt eines experimentellen, subkulturellen und avantgardistischen Berlin für alle, auch für Leute mit wenig Geld. Zur Kundgebung und Party am 14. April 2024 mit Beiträgen von glamourösen Diven, Trümmertunten, Glitzer-Jacken-Träger*innen aus der Tuntenfabrik, heftigen Techno-Bässen, engagierten Politiker*innen, befreundeten Häusern und Projekten kamen erfreulich viele Unterstützer*innen.

Zu den Fotos beim Umbruch Bildarchiv.

Tausende Menschen unterstützten die Forderungen der Bewohner*innen an den Berliner Senat, den Kauf und die Sanierung des Tuntenhauses durch eine Genossenschaft mittels Fördermittel zu ermöglichen. Das Berliner Tuntenhaus ist eine Besonderheit und eine weltweite Berühmtheit: Zu Ende der DDR stand das Haus Kastanienallee 86 im Prenzlauer Berg leer. Es wurde 1990 besetzt, um für die Leute aus dem geräumten Tuntenhaus in der Mainzer Straße in Friedrichshain einen Ort zum Leben zu schaffen.

Ab 1990 entwickelte sich das Wohnprojekt zu einer weit über Berlin hinaus bekannten Institution für schwules und queeres Leben, mit enger Anbindung an Nachbarschaften und den Kiez. Im Februar 2024 wurde das Ensemble jedoch für wenig Geld an eine unbekannte Person verkauft. Scheinbar passt ein linkes Wohnprojekt nicht mehr in einen durchsanierten, glatt geputzten Kiez für eine wohlhabende Mittelschicht.

Die Menschen im Tuntenhaus wollen ihre Wohnungen, die Gemeinschaft und aktive queere Projekte nicht verlieren, wehren sich gegen Räumung, Auszug und eventuelle Obdachlosigkeit in einer Hauptstadt, die keine günstigen Wohnungen bereitstellen kann und gewinnen schnell eine breite Öffentlichkeit und Unterstützung für ihr Haus.

Die Bewohner*innen fordern vom Senat die Freigabe der benötigten Gelder für den Kauf des Hauses. Tatsächlich will der Bezirk Pankow das kommunale Vorkaufsrecht hier nutzen, um das Tuntenhaus an einen gemeinnützigen Träger zu übergeben. Das könnte beispielsweise das Mietshäuser Syndikat sein, das sich für selbstverwaltete Wohnprojekte einsetzt und Bereitschaft signalisiert das Tuntenhaus aufzunehmen. Bis Mitte Mai haben die Menschen im Tuntenhaus noch Zeit ihr Haus zu retten. Der Senat muß sich jetzt bewegen.
- Sabine Scheffer -

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k9 - combatiente zeigt geschichtsbewußt: „Die Rote Kapelle - das verdrängte Widerstandsnetz“

Die Vorderseite des Einladungsflyers zum Filmabend zeigt die ikonische Aufnahme: Ein Soldat hisst die sowjetische Flagge auf dem Reichstag (2. Mai 1945) sowie die Eckdaten zum Filmabend aus dem BeitragstextGeschichts-Dokumentation - Carl-Ludwig Rettinger — Deutschl., Belgien, Israel 2020 - 122 min. - dt. Originalfassung mit UT

Die Rote Kapelle war eines der bedeutendsten Widerstands-Netzwerke in Nazideutschland. Ein Spionagering, der sich von Berlin bis nach Paris und Brüssel erstreckte. Im Gegensatz zur Weißen Rose und zum Stauffenberg-Kreis sind die Widerstandskämpfer:innen der „Roten Kapelle“ in der BRD lange Zeit als „Vaterlandsverräter“ denunziert worden. Während in der BRD ehemalige Gestapo-Leute die „Rote Kapelle“ als kommunistisches Spionagenetzwerk diskreditierten, vereinnahmte die DDR, das angeblich nur kommunistische Netzwerk für ihre Zwecke. So wurde das Andenken der „Roten Kapelle“ historisch verfälscht.

Der Dokfilm beschäftigt sich mit zentralen Akteuren des Widerstandsnetzwerks und Spionagerings „Rote Kapelle“ und deren verzerrtem filmischen Gedenken.

Dafür werden Interviews mit Hinterbliebenen und Historikern, historisches Foto- und Filmmaterial u. Ausschnitte aus den zwei fiktionalen Aufbereitungen aus den ehemaligen DDR bzw. der BRD-Filmen zusammenmontiert, um so unterschiedliche Formen filmischer Geschichtsaufbereitung miteinander zu verbinden und dadurch zu reflektieren.

Um den tatsächlichen Aktivitäten der „Roten Kapelle“ auf den Grund zu gehen, gleichzeitig die historische Verzerrung ihres Andenkens in BRD und DDR zu hinterfragen, werden in dieser Dokumentation Ausschnitte aus beiden Filmen gewissermaßen „wiedervereinigt“. Ergänzend hierzu kommen ausgewählte heutige Protagonist:innen zu Wort, darunter Kinder und Enkel der beteiligten Personen, sowohl der Berliner wie auch der Pariser bzw. Brüsseler Gruppe. Wir besuchen mit ihnen die Schauplätze des Geschehens. Diese Begegnungen sind in den Fluss der dramatischen Handlung eingefügt.

combatiente zeigt geschichtsbewußt: revolucion muß sein! filme aus aktivem widerstand & revolutionären kämpfen

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Blogkino: Berlin - Alexanderplatz (1931)

Heute zeigen wir im Blogkino das Drama "Berlin - Alexanderplatz", gedreht 1931 von Phil Jutzi nach dem Roman von Alfred Döblin. Vor einiger Zeit hatten wir bereits die Serienfassung von Rainer Werner Fassbinder gezeigt. Der bekannte Plot: Berlin in den 1920er Jahren: Franz Biberkopf kommt nach vier Jahren aus dem Gefängnis frei und möchte ein anständiges Leben führen, aber die Rückkehr in den Alltag fällt ihm schwer. Der Ganove Reinhold will ihn über die junge Cilly für seine Bande gewinnen, doch Franz weigert sich. Es kommt zu folgenschweren Verwicklungen, in deren Verlauf Franz schwer verletzt und seine neue Freundin Mieze getötet wird. Erst an der Seite Cillys gelingt Franz die Rückkehr ins bürgerliche Leben.



Erklärung des Bundesauschusses Friedensratschlag zum Verbot des Palästina Kongresses in Berlin

Logo des Bundesausschusses: Eine gezeichnete Friedenstaube neben einem GesichtDer vom 12.-14.4. geplante Palästina-Kongress in Berlin unter dem Motto: „Wir klagen an“ wurde nach im Vorfeld bereits stattgefundenen massiven Diffamierungen aus Politik und Medien am Freitag nur kurze Zeit nach Beginn aufgelöst und verboten. Mehrere Menschen, darunter auch Personen jüdischer Herkunft, wurden verhaftet. Das Vorgehen von Politik und Polizei - obwohl es weder vor, noch während noch nach dem Kongress zu keinerlei strafbaren Äußerungen gekommen ist - darf nicht hingenommen werden.

Bereits im Vorfeld wurde alles versucht, um die friedliche Konferenz zu verhindern, auf der insbesondere eine Koexistenz von Israelis und Palästinensern praktiziert wurde. Die Schikanen gingen von Kontensperrungen und dem Versuch, mithilfe des Bauamts und der Feuerwehr unüberwindbare Hürden aufzubauen sowie willkürliche Auflagen zu erlassen, über Betätigungsverbote bis hin zur Verhinderung von Einreisen.

Neben ihren völlig haltlosen Anschuldigungen gegen den Kongress, seine Organisator:innen, Teilnehmer:innen und Redner:innen machen sich deutsche Politik und Medien der Verharmlosung israelischer Kriegsverbrechen an der Bevölkerung des Gazastreifens, der Westbank und Ostjerusalems schuldig. Selbst Zahlen der im Gazastreifen Getöteten sowie die von Israel verursachte Hungerkatastrophe in der Küstenenklave werden in Zweifel gezogen. Über die deutsche Mitverantwortung spricht man lieber nicht. Und das, während Deutschland als zweitgrößter Waffenlieferant Israels und wegen seiner Streichung der Gelder für das UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge UNRWA bereits vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag steht.

Die Bundesregierung isoliert mit ihrer Politik Deutschland in der gesamten Welt und handelt ohne jeden moralischen Kompass und Werte. Sie muss sich stattdessen für Deeskalation und diplomatische Lösungen im Israel-Palästina-Konflikt einsetzen.

Das Verbot des Kongresses ist ein riesiger Skandal und stellt eine weitere bedrohliche Eskalation bei der Aushebelung demokratischer Rechte dar. Die fortschreitende Einengung jeglicher Meinungskorridore in Deutschland ist brandgefährlich für alle, weil es das demokratisch verbriefte Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit einschränkt. Die zunehmende Unterdrückung von Meinungsäußerungen sowie die Repression aller kritischen Stimmen zum israelischen Krieg im Gazastreifen und dem absolut unverhältnismäßigen Vorgehen der israelischen Regierung und Armee geht uns alle an.

Kassel, den 14.4.2024
Frieden- und Zukunftswerkstatt e. V. c/o Frankfurter Gewerkschaftshaus

Quelle: Bundesausschuss Friedensratschlag

Berlin: Demo zum Tag der politischen Gefangenen

Das Foto zeigt das Fronttransparent: "Free all Antifas - Solidarität mit allen Gefangenen und Verfolgten des Budapest Verfahrens"
Foto: © Kinkalitzken via Umbruch Bildarchiv
Zum Tag der politischen Gefangenen am 18. März 2024 protestierten rund 350 Menschen in Berlin-Kreuzberg und Friedrichshain für die Freiheit aller Antifaschist*innen. Die Teilnehmenden solidarisierten sich insbesondere mit den Gefangenen und Verfolgten des sog. „Budapest Komplexes“. Beim Neonazi-Aufmarsch „Tag der Ehre“ 2023 in Budapest sollen Menschen als mutmaßlicher Teil einer kriminellen Vereinigung einige Neonazis angegriffen und verletzt haben.

Zu den Fotos beim Umbruch Bildarchiv.

Der „Tag der Ehre“ ist ein jährlich in Budapest stattfindendes Großevent der rechten Szene. Seit den 90er Jahren „gedenken“ Neonazis dabei einem gescheiterten Ausbruchsversuch der Waffen-SS aus dem von der Roten Armee eingekesselten Budapest am 11. Februar 1945. Antifaschist*innen protestieren seit den 2000ern gegen die geschichtsrevisionistische Veranstaltung.

Maja, Gabri, Ilaria, Tobi und alle anderen, ihr seid nicht allein. Wir denken an euch und kämpfen weiter gegen die Verleumdung“, heißt es im Grußwort der Kampagne „NS-Verherrlichung stoppen“.

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