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Vierter Jahrestag des rassistischen Terroranschlags von Hanau

Das Foto von Foto © Protestfotografie.Frankfurt via Umbruch Bildarchiv zeigt von einer Brücke aus gesehen den Demozug vom 17.02.2024 zum 4. Jahrestag des Mordanschlags in Hanau
Foto © Protestfotografie.Frankfurt via Umbruch Bildarchiv: 17.02.2024 - Hanau - Demo zum 4. Jahrestag
Wie bereits in den letzten Jahren fanden am 19. Februar 2024 in nahezu 100 Städten lokale Gedenkaktionen statt in Gedenken an Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Kaloyan Velkov und Ferhat Unvar, die vor vier Jahren aus rassistischen Motiven in Hanau ermordet worden sind. In Hanau beteiligten sich 8000 Menschen an der bundesweiten Gedenkdemonstration, in Berlin kamen rund 1.500 Menschen zu der Gedenkveranstaltung am Mahnmal am Oranienplatz. Mehrere tausend Menschen beteiligten sich am Abend an einer vom Migrantifa-Bündnis organisierten Demonstration unter dem Motto: »die Konsequenz ist Widerstand« durch Neukölln.

Zu den Fotos beim Umbruch Bildarchiv.

„Rund 8000 Menschen beteiligten sich an der bundesweiten Gedenkdemonstration, zu der die Initiative 19. Februar Hanau für Samstag, den 17. Februar 2024 – zwei Tage vor dem 4. Jahrestag – aufgerufen hatte. Nach einem kurzen Auftakt am Kurt-Schumacher-Platz in Kesselstadt, dem zweiten Tatort, zog ein endlos lang erscheinender Demonstrationszug mit den Bildern der Ermordeten aus Hanau sowie mit Schildern der Namen aller Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Deutschland seit 1989 in die Hanauer Innenstadt. Nach einem Zwischenstopp am Heumarkt, dem ersten Tatort, fand die zentrale Abschlusskundgebung am Marktplatz statt. Unter großem Beifall ergriffen Hinterbliebene aller Hanauer Opferfamilien das Wort, darunter auch Angehörige, die noch niemals zuvor in der Öffentlichkeit gesprochen hatten. Zudem gab es solidarische Redebeiträge von Betroffenen früherer Anschläge in Nürnberg und Dortmund (NSU-Opfer 2000 und 2006), in München (2016) und in Halle (2019).“  – Initiative 19. Februar Hanau

FOURTH ANNIVERSARY OF THE RACIST TERRORIST ATTACK IN HANAU
As in previous years, local commemorations were held in almost 100 cities on 19 February 2024 in remembrance of Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Kaloyan Velkov and Ferhat Unvar, who were murdered in Hanau four years ago for racist motives. In Hanau, 8,000 people took part in the germanwide memorial demonstration; in Berlin, around 1,500 people attended the memorial event at the Oranienplatz monument. In the evening, several thousand people took part in a demonstration organised by the Migrantifa alliance through Neukölln under the slogan: „the consequence is resistance“.

„Around 8,000 people took part in the germanwide memorial demonstration called by the Initiative 19 February Hanau for Saturday, 17 February 2024 – two days before the 4th anniversary. After a short opening at Kurt-Schumacher-Platz in Kesselstadt, the second crime scene, an apparently endless march with pictures of the murdered victims from Hanau and signs bearing the names of all victims of right-wing, racist and anti-Semitic violence in Germany since 1989 made its way into Hanau city centre. After a stopover at Heumarkt, the first crime scene, the central manifestation took place at Marktplatz. The bereaved families of all the Hanau victims spoke to great applause, including relatives who had never spoken in public before. There were also speeches of solidarity from those affected by earlier attacks in Nuremberg and Dortmund (NSU victims in 2000 and 2006), Munich (2016) and Halle (2019).“ – Initiative 19 February Hanau

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Weitere Fotos im alten Bildarchiv (1980 - 2018)

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Gedenken an Burak Bektaş

Das Foto zeigt das Gedenken an Burak: Zwei Teilnehmer*Innen sprechen am Mikrofon, im Hintergrund das schwarze Transparent mit der Aufschrift "Zum Gedenken an Burak - Rassismus wieder das Motiv?"
Foto: © heba / Umbruch Bildarchiv
Am 14.2.2024 wäre Burak Bektaş 34 Jahre alt geworden. An seinem Geburtstag kamen Freund*innen, Familie, Unterstützende und Aktivist*innen am Gedenkort zusammen. „Wir zeigen, dass Burak unvergessen bleibt.“

Burak kann seinen Geburtstag seit dem 5. April 2012 nicht mehr feiern. Er wurde im Alter von 22 Jahren gegenüber dem Krankenhaus Neukölln auf offener Straße ermordet. Der Mord an Burak Bektaş und der Mordversuch an seinen Freunden sind nach wie vor nicht aufgeklärt.

An Buraks Geburtstag kamen wir – 70 Freund*innen, Familienangehörige, Unterstützende und Aktivist*innen – am Gedenkort Burak Bektaş, Rudower Straße Ecke Möwenweg, zusammen. Wir haben Blumen niedergelegt, Kerzen angezündet und gemeinsam Burak gedacht. Wir zeigen, dass Burak unvergessen bleibt. Wir danken allen, die vorbeikamen und mit uns gemeinsam ein solidarisches Zeichen am Gedenkort Burak Bektaş setzen.

Die Skulptur am Gedenkort „Algorithmus für Burak und ähnliche Fälle“ weist auch über Burak hinaus auf die vielen anderen Opfer hin. Gedenkorte an Opfer rechter, rassistischer Gewalt sind nach wie vor gefährdet. Am 9. Februar 2024 entdeckten Aktivist*innen in der Hufeisensiedlung den Diebstahl der Gedenktafel neben dem Gebäude der Onkel-Bräsig-Str. 2. Sie erinnert an ein Zwangsarbeiterlager auf dem Gelände Onkel-Bräsig-Str. 2-4 und 12, in dem ab Ende 1941 bis zum April 1945 18 sowjetische und polnische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter unter menschenunwürdigen Verhältnissen untergebracht waren. Die Tafel wurde umgehend durch eine provisorische Holztafel ersetzt. Wir solidarisieren uns mit der Initiative Hufseisern gegen rechts.

Seit fast zwölf Jahren kämpfen die Familie und Freund*innen von Burak Bektaş für Aufklärung und gegen das Vergessen. Seit fast zwölf Jahren fragen wir: War das Motiv Rassismus?

Lange haben wir für einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss „Neukölln-Komplex“ gekämpft, um zu erfahren, warum der Mord und so viele extrem rechte Straftaten in Neukölln nicht aufgeklärt wurden. Nun gibt es ihn seit Sommer 2022. Ob die Aufklärung des Mordes an Burak und des Mordversuchs an seinen Freunden durch den Ausschuss vorankommen wird, wissen wir noch nicht. Wir werden euch informieren, wenn die Morde an Burak und Luke Holland endlich behandelt werden. Kommt zum Untersuchungsausschuss. – Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş –

Mehr Infos: burak.blackblogs.org

Zu den Fotos beim Umbruch Bildarchiv

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Großdemo gegen Rechts in Berlin

Das Foto zeigt das Transparent von Nationalismus ist keine Alternative
Foto: © heba / Umbruch Bildarchiv
„Alle zusammen gegen den Faschismus“ und „Ganz Berlin stoppt die AfD“. Unter dem Motto: „Wir sind die Brandmauer“ demonstrierten am Wochenende in Berlin erneut mehr als 150.000 Menschen gegen Rechtsextremismus und die AFD.
Zu der Kundgebung vor dem Berliner Reichstag hatten über 1300 Initiativen, Verbände und Organisationen des Netzwerks „Gemeinsam Hand in Hand“ aufgerufen.

Zu den Fotos beim Umbruch Bildarchiv.

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