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Glitzer im Kohlestaub. Vom Kampf um Klimagerechtigkeit und Autonomie

Buchcover: Glitzer im Kohlestaub Vom Kampf um Klimagerechtigkeit und AutonomieZucker im Tank (Hg.)
Glitzer im Kohlestaub
Vom Kampf um Klimagerechtigkeit und Autonomie

ISBN 978-3-86241-487-1 | erschienen 06/2022 | 416 Seiten | Paperback | lieferbar | 19,80 €
Mit zahlreichen Fotos

Zum Buch

In mehr als 60 Beiträgen beschreiben Aktivist*innen aus unterschiedlichen Spektren die Aktionen der Klimagerechtigkeitsbewegung. Sie legen ihre politischen Überlegungen dar und geben einen durchaus selbstkritischen Einblick in das Zusammenleben in Klimacamps, besetzten Dörfern und Wäldern.

Die Aktivist*innen wissen, dass weder der von der Politik eingeschlagene Weg noch das vorgelegte Tempo geeignet sind, die sich vollziehende Klimakatastrophe mit all ihren "Nebenwirkungen" wie bspw. dem Artensterben, den weltweiten Hungerkatastrophen und Kriegen zu verhindern. Deshalb besetzen sie Wälder wie den Hambacher oder Dannenröder Forst, setzen sich auf Tagebaubagger in der Lausitz oder in Garzweiler, blockieren Zufahrtsgleise zu Kohlekraftwerken, kämpfen um den Erhalt von Dörfern wie Lützerath, springen vor Kreuzfahrtschiffen ins Wasser, um sie am Auslaufen zu hindern, oder sabotieren Maschinen und anderes Gerät, das für den Ablauf des zerstörerischen Geschäfts nötig ist.

Sie wissen, dass ihre Kämpfe soziale Kämpfe sein müssen. Denn nur in einer radikal anderen Form des weltweiten Zusammenlebens und Zusammenwirtschaftens sind der Erhalt bzw. die Herstellung einer für die absolute Mehrzahl der Menschen lebenswerten Gegenwart und Zukunft möglich. Deshalb stellen sie sich gegen die weltweiten Ausbeutungsverhältnisse und tragen ihre Wut und ihren Protest auch dort auf die Straße, wo es nicht unmittelbar um Kohlekraftwerke, industrialisierte Landwirtschaft oder andere lebenszerstörende Wirtschaftsbereiche geht. Im Bewusstsein, dass es in diesen Zeiten wortwörtlich um alles geht.

Europas Klima im Jahr 2050

Interessante Datenaufbereitung, leider erweckt der Kommentar an der einen oder anderen Stelle den Eindruck, es würde etwas wirkunksvolles gegen die drohende Klimakatastrophe unternommen. Und vor allem, daß die in ein paar Jahrzehnten vorbei sei. Also so nach 2050. Welche sozialen Veränderungen diese Entwicklung eruptiv begleiten werden, wird praktisch ausgeblendet.

Ich prognostiziere, daß der 26. Teil von Mad Max vermutlich in der Steppe um Berlin herum gedreht werden kann. Ohne Kulissen. Aber hey: Dafür können dann überall wirkungsvolle Sonnenkollektoren aufgebaut werden. Nur die Freizeitindustrie in den Höhenlagen wird sich ein klein wenig vom Skifahren weg- und zu anderen Formen des Tourismus umorientieren müssen.

Aber 2050 leben die Leute, die diesen Unsinn verzapft haben, vermutlich schon nicht mehr. Oder woanders, in angenehmen Halbhöhenlagen.

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