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Blogkino: George Orwell - Der Ruf nach Freiheit (2003)

Heute zeigen wir im Blogkino mit Filmen zum Thema Ⓐnarchismus die Dokumentation "George Orwell - Der Ruf nach Freiheit". In der Dokumentation des preisgekrönten schottischen Regisseurs Mark Littlewood werden Leben und Werk George Orwells, der mit bürgerlichem Namen Eric Arthur Blair hieß, noch einmal lebendig. Orwells Werk hat bis heute nichts von seiner Brisanz eingebüßt. Imperiale Kriegführung und totalitäre Strukturen bestehen auch in der Welt des 21. Jahrhunderts weiter, ja viele Aspekte seines Zukunftsentwurfs der totalen Überwachung sind sogar Wirklichkeit geworden. Der Film basiert auf biographischen Nachforschungen des Autors Anthony Grace, die Orwell als couragierten Kämpfer für Demokratie und Individualität zeigen. Dazu hat Regisseur Mark Littlewood faszinierende Archivaufnahmen gefunden und prominente Intellektuelle wie Noam Chomsky oder Richard Rorty befragt.

"Ich weiß sehr genau, wie es heute zum guten Ton gehört zu verleugnen, daß der Sozialismus etwas mit Gleichheit zu tun hat. In jedem Land der Welt ist ein ungeheurer Schwärm Parteibonzen und schlauer, kleiner Professoren beschäftigt zu „beweisen“, daß Sozialismus nichts anderes bedeutet als planwirtschaftlicher Staatskapitalismus, in dem das Motiv des Raffens erhalten bleibt. Aber zum Glück gibt es daneben auch eine Version des Sozialismus, die sich hiervon gewaltig unterscheidet..." (George Orwell - Spanische Erfahrungen)

Die schönsten Attentate des vorletzten Jahrhunderts Nr. 3: Wera Sassulitsch vs. Fjodor Trepow

Zeitgenössische Karikatur des Attentates
Zeitgenössische Karikatur des Attentates
Im Januar 1878 verübt die Anarchistin Wera Sassulitsch ein Revolverattentat auf den St. Petersburger Gouverneur Fjodor Trepow, der dabei schwer verletzt wird. Dieser hatte über einen politischen Gefangenen, Alexej Bogoljubow, die Prügelstrafe verhängt, weil der in der Gegenwart des Gouverneurs seine Mütze nicht gezogen hatte. Zudem ist Trepow verhaßt, weil er den polnischen Novemberaufstand niedergeschlagen hat.

Im April kommt es vor Gericht zu einem Freispruch für Wera Sassulitsch durch die Geschworenen.

Eine der schönsten Verschwörungstheorien: Die "Theorie der hohlen Erde"

Eine Querschnittszeichnung des Planeten Erde, die die „Innenwelt“ von Atvatabar zeigt, aus William R. Bradshaws Science-Fiction-Roman von 1892 The Goddess of Atvatabar.
Eine Querschnittszeichnung des Planeten Erde, die die „Innenwelt“ von Atvatabar zeigt, aus William R. Bradshaws Science-Fiction-Roman von 1892 The Goddess of Atvatabar.
Ich liebe Verschwörungstheorien, besonders, wenn sie schräg und unterhaltsam daherkommen. Daher habe ich mich über den Hinweis im Tweet vom Scharfrichter alias Peter Walther gefreut: Heute vor 204 Jahren, am 10. April 1818, veröffentlichte John Cleeves Symmes jr. seine »Theorie der hohlen Erde«. Ihr zufolge wäre die Erde aus konzentrischen Kugeln aufgebaut, mit Atmosphären dazwischen und sonnenartiger Beleuchtung, wodurch auch die inneren Sphären habitabel seien. Obwohl wissenschaftlich durch neuere Erkenntnisse widerlegt und verworfen, entwickelte sich die Theorie der hohlen Erde, wie auch die Idee eines Innenweltkosmos, zum Gegenstand pseudowissenschaftlicher und verschwörungstheoretischer Mutmaßungen und zu einem beliebten Motiv in fantastischer Literatur. Begegnet ist das vielen von uns, beispielsweise in Edgar Allan Poes Werk »Arthur Gordon Pym« oder durch Jules Vernes Roman »Die Reise zum Mittelpunkt der Erde«.

Quellen: Wikipedia

Neuauflage der politischen Schriften von Frantz Fanon erschienen: Für eine afrikanische Revolution.

Buchcover Frantz Fanon: Für eine afrikanische Revolution. Politische SchriftenZu Frantz Fanon hatte ich nur hier mal etwas kurz gebloggt. Das wird seiner Bedeutung für die antiimperialistischen und antikolonialen Befreiungskämpfe der Jahre nach dem 2. Weltkrieg - vor allem für den afrikanischen Kontinent - natürlich in keiner Weise gerecht. Umso mehr hatte mich die Mail eines Lesers mit dem Hinweis auf die Neuveröffentlichung der politischen Schriften des antikolonialen Revolutionärs gefreut, bietet diese Ausgae doch die Möglichkeit, das Werk Fanons in seiner ganzen Bandbreite kennenzulernen. Das Buch ist - ebenso wie die günstigere ebook Ausgabe in jeder Buchhandlung erhältlich, auf die Besprechung von Lutz Taufer im nd sei an dieser Stelle hingewiesen.

Diese Sammlung enthält 28 der politischen Aufsätze Frantz Fanons. Sie stammen aus seiner aktivsten Periode und reichen von der Erstveröffentlichung von Schwarze Haut, weiße Masken im Jahr 1952 bis zu Die Verdammten dieser Erde im Jahre 1961. Seiner Diagnose nach gibt es am Rassismus nichts Zufälliges. Vielmehr fügt er »sich in ein charakteristisches Ganzes ein, das die Ausbeutung einer Gruppe Menschen durch eine andere« impliziert. Für Fanon konnte es daher nur eine einzige Lösung geben: »Das logische Ende dieses Kampfwillens ist die totale Befreiung des nationalen Territoriums« und »der Kampf ist von Anfang an total«.

Die hier versammelten Aufsätze erlauben einen umfassenden Einblick in das Leben und Wirken eines der spannendsten und produktivsten Denker des 20. Jahrhunderts.

Frantz Fanon, geboren 1925 in Martinique, kämpfte als junger Mann im Zweiten Weltkrieg gegen die Achsenmächte und studierte anschließend Medizin und Philosophie in Lyon. Im Anschluss arbeitete er erst als Leiter einer Psychiatrie, danach für die Nationale Befreiungsfront in Algerien. Von der Négritude-Bewegung, der er zunächst anhing, trennte er sich, da ihm deren Forderungen nicht weit genug gingen. 1961 starb er an Leukämie und gilt heute als einer der einflussreichsten Philosophen und Politiker des 20. Jahrhunderts.
(Verlagstext)

Für eine afrikanische Revolution. Politische Schriften

Aus dem Französischen von Einar Schlereth, hrsg. von Barbara Kalender und mit einem Vorwort von François Maspero

259 Seiten, gebunden, €22,00

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