Skip to content

Blogkino: George Orwell - Der Ruf nach Freiheit (2003)

Heute zeigen wir im Blogkino mit Filmen zum Thema Ⓐnarchismus die Dokumentation "George Orwell - Der Ruf nach Freiheit". In der Dokumentation des preisgekrönten schottischen Regisseurs Mark Littlewood werden Leben und Werk George Orwells, der mit bürgerlichem Namen Eric Arthur Blair hieß, noch einmal lebendig. Orwells Werk hat bis heute nichts von seiner Brisanz eingebüßt. Imperiale Kriegführung und totalitäre Strukturen bestehen auch in der Welt des 21. Jahrhunderts weiter, ja viele Aspekte seines Zukunftsentwurfs der totalen Überwachung sind sogar Wirklichkeit geworden. Der Film basiert auf biographischen Nachforschungen des Autors Anthony Grace, die Orwell als couragierten Kämpfer für Demokratie und Individualität zeigen. Dazu hat Regisseur Mark Littlewood faszinierende Archivaufnahmen gefunden und prominente Intellektuelle wie Noam Chomsky oder Richard Rorty befragt.

"Ich weiß sehr genau, wie es heute zum guten Ton gehört zu verleugnen, daß der Sozialismus etwas mit Gleichheit zu tun hat. In jedem Land der Welt ist ein ungeheurer Schwärm Parteibonzen und schlauer, kleiner Professoren beschäftigt zu „beweisen“, daß Sozialismus nichts anderes bedeutet als planwirtschaftlicher Staatskapitalismus, in dem das Motiv des Raffens erhalten bleibt. Aber zum Glück gibt es daneben auch eine Version des Sozialismus, die sich hiervon gewaltig unterscheidet..." (George Orwell - Spanische Erfahrungen)

Abschluss der Ostermärsche am Ostermontag: Netzwerk Friedenskooperative zieht positive Bilanz

Das Netzwerk Friedenskooperative zieht eine positive Bilanz der Ostermärsche 2022. In über 120 Städten fanden über Ostern Aktionen für Frieden und Abrüstung statt. Zentrale Forderungen bei den Ostermärschen waren ein Waffenstillstand und Beendigung des russischen Krieges gegen die Ukraine und die Ablehnung gegenüber den Aufrüstungsplänen der Bundesregierung. Insgesamt stieg die Zahl der Teilnehmenden 2022 im Vergleich zu den Vorjahren moderat an. Auch in diesem Jahr kamen weitere Städte mit Ostermärschen hinzu, wie etwa in Weimar, Nordenham und Neuruppin.

„Der Krieg in der Ukraine hat über die Ostertage viele Menschen auf die Straßen getrieben, die nicht ohnmächtig die Nachrichten verfolgen möchten, sondern sich aktiv gegen den Krieg, für diplomatische Lösungen und gegen Aufrüstung engagieren wollen.“, sagt Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative. „Krieg ist ein so gewaltiges Unrecht, dass wir uns niemals an diese Bilder gewöhnen dürfen. Die Ostermärsche sind auch 2022 der richtige Ort, um dem Wunsch nach Frieden Ausdruck zu verleihen.“, so Golla weiter.

Viele Veranstalter*innen und Teilnehmende zeigten sich bei den Ostermärschen besorgt über eine drohende Ausweitung und Verlängerung des Krieges. Auch wenn das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine gegen die russische Aggression vollkommen außer Frage steht, sehen sich viele Friedensbewegte besorgt über Pläne zur möglichen Lieferungen von schweren Waffen in den Krieg. So schwer dies in der derzeitigen Situation erscheinen mag, wird vielerorts auf weitere diplomatische Bemühungen gepocht. Ein deutliches Nein von Seiten der Friedensbewegung gibt es zur Aufstockung des Wehretats und der Einrichtung eines Sondervermögens für die Bundeswehr. Insbesondere wird die Anschaffung von F35-Kampfflugzeugen für die nukleare Teilhabe kritisiert. Mit diesen Flugzeugen soll die Luftwaffe künftig die neuen US-Atombomben vom Typ B61- 12 einsetzen können.

Abschluss der Ostermärsche am Ostermontag

Der Abschluss der traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung findet am heutigen Ostermontag statt. Dieser bildet neben dem Karsamstag, an dem bundesweit bereits rund 70 Ostermarsch-Aktionen stattgefunden haben, einen weiteren Hauptaktionstag der Friedensbewegung. Zu den etwa 30 Städten, in denen am Ostermontag Aktionen stattfinden, gehören u.a. Frankfurt am Main, Büchel, Nürnberg, Hamburg und Wilhelmshaven. Der Ostermarsch Rhein-Ruhr wird am Ostermontag seinen Abschluss in Dortmund finden.

Die Ostermärsche finden auch 2022 in lokaler und regionaler Verantwortung statt.

Informationsangebot zu den Ostermärschen 2022

Das Netzwerk Friedenskooperative stellt auch in diesem Jahr eine umfangreiche Übersicht der Termine, Aufrufe und Reden zur Verfügung.

Alle Infos: https://www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2022

Alle Termine: https://www.friedenskooperative.de/termine?thema=69

Eine Übersicht über viele der Reden, die in den verschiedenen Städten gehalten wurden: https://www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2022/reden

Q
uelle: Pressemitteilung, 18. April 2022

Neuauflage der politischen Schriften von Frantz Fanon erschienen: Für eine afrikanische Revolution.

Buchcover Frantz Fanon: Für eine afrikanische Revolution. Politische SchriftenZu Frantz Fanon hatte ich nur hier mal etwas kurz gebloggt. Das wird seiner Bedeutung für die antiimperialistischen und antikolonialen Befreiungskämpfe der Jahre nach dem 2. Weltkrieg - vor allem für den afrikanischen Kontinent - natürlich in keiner Weise gerecht. Umso mehr hatte mich die Mail eines Lesers mit dem Hinweis auf die Neuveröffentlichung der politischen Schriften des antikolonialen Revolutionärs gefreut, bietet diese Ausgae doch die Möglichkeit, das Werk Fanons in seiner ganzen Bandbreite kennenzulernen. Das Buch ist - ebenso wie die günstigere ebook Ausgabe in jeder Buchhandlung erhältlich, auf die Besprechung von Lutz Taufer im nd sei an dieser Stelle hingewiesen.

Diese Sammlung enthält 28 der politischen Aufsätze Frantz Fanons. Sie stammen aus seiner aktivsten Periode und reichen von der Erstveröffentlichung von Schwarze Haut, weiße Masken im Jahr 1952 bis zu Die Verdammten dieser Erde im Jahre 1961. Seiner Diagnose nach gibt es am Rassismus nichts Zufälliges. Vielmehr fügt er »sich in ein charakteristisches Ganzes ein, das die Ausbeutung einer Gruppe Menschen durch eine andere« impliziert. Für Fanon konnte es daher nur eine einzige Lösung geben: »Das logische Ende dieses Kampfwillens ist die totale Befreiung des nationalen Territoriums« und »der Kampf ist von Anfang an total«.

Die hier versammelten Aufsätze erlauben einen umfassenden Einblick in das Leben und Wirken eines der spannendsten und produktivsten Denker des 20. Jahrhunderts.

Frantz Fanon, geboren 1925 in Martinique, kämpfte als junger Mann im Zweiten Weltkrieg gegen die Achsenmächte und studierte anschließend Medizin und Philosophie in Lyon. Im Anschluss arbeitete er erst als Leiter einer Psychiatrie, danach für die Nationale Befreiungsfront in Algerien. Von der Négritude-Bewegung, der er zunächst anhing, trennte er sich, da ihm deren Forderungen nicht weit genug gingen. 1961 starb er an Leukämie und gilt heute als einer der einflussreichsten Philosophen und Politiker des 20. Jahrhunderts.
(Verlagstext)

Für eine afrikanische Revolution. Politische Schriften

Aus dem Französischen von Einar Schlereth, hrsg. von Barbara Kalender und mit einem Vorwort von François Maspero

259 Seiten, gebunden, €22,00

cronjob