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nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

LATEINAMERIKA
Neu erschienen: ila-Ausgabe Nr. 438 mit dem Titelthema “Textilien–

BOLIVIEN
Bei Boliviens Rechten geht die Angst vor einer Rückkehr der »Bewegung zum Sozialismus« (MAS) an die Spitze des plurinationalen Staates um. Angesichts schlechter Umfragewerte verkündete die selbsternannte »Übergangspräsidentin« Jeanine Áñez am Donnerstag abend (Ortszeit), ihre Kandidatur für die am 18. Oktober geplante Wahl des Staatsoberhaupts zurückzuziehen.

Boliviens De-facto-Präsidentin Jeanine Áñez hat ihr Kalkül offen dargelegt: Jede Stimme für sie würde die Chance für den Sieg von Luis Arce, dem ehemaligen Wirtschaftsminister des ins Exil getriebenen Präsidenten Evo Morales von der Bewegung zum Sozialismus (MAS), vergrößern. Deswegen wirft Áñez das Handtuch: Sie zieht ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahl am 18. Oktober zurück, weil sie nicht gewinnen kann.

BRASILIEN
Wie Bolsonaro Brasilien ruiniert: Andreas Nöthen war Korrespondent in Brasilien und erlebte den Aufstieg Bolsonaros hautnah. In „Bulldozer Bolsonaro“ zeichnet er das Porträt eines gefährlichen Mannes

Insgesamt 110,7 Milliarden Reais, umgerechnet etwa 17,8 Milliarden Euro, will Brasiliens ultrarechter Präsident Jair Bolsonaro im kommenden Jahr für die »Verteidigung« des Landes ausgeben.

ECUADOR
In Ecuador hat das Linksbündnis »Unión por la Esperanza« (Unes, Union für die Hoffnung) am Mittwoch den Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten bei den Wahlen im Februar 2021, Carlos Rabascall, vorgestellt. Ursprünglich war der ehemalige Staatschef Rafael Correa für diesen Posten vorgesehen gewesen.

GUATELAMA
»Wir essen nur noch schwarze Bohnen«: Guatemalas Kaffeebauern leiden unter niedrigen Preisen, dem Klimawandel und der Corona-Pandemie

HAITI
Haiti befindet sich weiter im Ausnahmezustand. Die Welle der Gewalt durch rivalisierende Banden und Sicherheitskräfte hört nicht auf. Zu den anhaltenden massiven Protesten großer Teile der Bevölkerung gegen die Regierung von Präsident Jovenel Moïse und gegen die Unsicherheit kommt nun der Streik der Angestellten der staatlichen Universitätsklinik.

KOLUMBIEN
In Kolumbien haben am Montag (Ortszeit) erneut Tausende Menschen gegen Polizeigewalt, die jüngsten Massaker und die Arbeitspolitik der Regierung demonstriert. Aufgerufen zu dem Protest- und Streiktag hatte das »Nationale Streikkomitee« und mehrere Gewerkschaftsverbände.

KUBA
Am Wochenende lud die 1974 gegründete Freundschaftsgesellschaft BRD–“Kuba, die älteste Kuba-Solidaritätsorganisation, zur Bundesdelegiertenkonferenz nach Frankfurt am Main.

Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel hat am Dienstag darauf aufmerksam gemacht, dass der Kapitalismus die Folgen der Coronapandemie verschlimmert. »Die multidimensionale Krise, die sie ausgelöst hat, zeigt deutlich den tiefgreifenden Fehler der entmenschlichenden Politik, die um jeden Preis von der Diktatur des Marktes auferlegt wird«, sagte er in einer Videoansprache bei der Generaldebatte der Vereinten Nationen.

PERU
In Peru erkämpfen gewerkschaftlich organisierte Hausangestellte erfolgreich ihre Rechte. Ein Gespräch mit Leddy Mozombite

VENEZUELA
Die Regierung der USA hat neue Sanktionen gegen das iranische Verteidigungsministerium und den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro verhängt. Auf einer Pressekonferenz am Montag in Washington verkündeten US-Außenminister Mike Pompeo, Handelsminister Wilbur Ross, Finanzminister Steve Mnuchin und Verteidigungsminister Mark Esper die Maßnahmen.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 25. September 2020

Canción sin miedo - Vivir Quintana en la toma de la #CNDH México - CNDH-Besetzung in Mexiko-Stadt

Was hier aussieht wie ein autonomes Zentrum, ist das Gebäude der Nationalen Menschenrechtskommission von Mexiko (CNDH), das seit nunmehr zwei Wochen von feministischen Aktivistinnen besetzt gehalten wird, um gegen die alltägliche Gewalt an Frauen, die Femizide, das Verschwindenlassen und die völlige Gleichgültigkeit aller staatlichen Stellen wie auch der CNDH zu protestieren. Und wer da auf dem Balkon singt, ist allem Anschein nach Vivir Quintana–‹, die dieses Jahr zum 8. März mit ihrem "Lied ohne Angst" unversehens eine neue Hymne des feministischen Protestes in Mexiko schuf. Das Gebäude wurde von den Besetzerinnen umgetauft zu Casa de Refugio "Ni Una Menos" (etwa: Haus der Zuflucht "Nicht Eine Weniger").

Hier noch einmal der Taz-Artikel zum Hintergrund der Besetzung, die übrigens mittlerweile an mehreren Orten in Mexiko nachgeahmt wurde.



Via Yabasta Jena.

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

LATEINAMERIKA
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat sich gegen das EU-Handelsabkommen mit den Mercosur-Staaten in Südamerika gestellt. Dass der Pakt ratifiziert werde, sehe sie noch nicht, sagte die Politikerin am Dienstag bei einem Treffen mit ihren EU-Kollegen in Koblenz

ARGENTINIEN
Fast alle privaten Gläubiger haben dem über Monate ausgehandelten Schuldenschnitt für Argentinien zugestimmt. Präsident Alberto Fernández sagte am Montag abend (Ortszeit) in Buenos Aires, Argentinien sei in einem »Labyrinth« von Schulden gewesen. Er dankte Verbündeten, darunter Papst Franziskus und dem mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador.

BOLIVIEN
“Der Putsch gegen die Regierung ist auch ein Putsch gegen das Volk–: Adriana Guzmán und Diana Vargas vom Feminismo Comunitario Antipatriarcal über die anhaltende politische Repression in Bolivien

BRASILIEN
Keine Heckler&Koch-Waffen mehr für Bolsonaro: “Politische Unruhen– und “harter Polizeieinsatz gegen die Bevölkerung– Motiv für Stopp von H&K-Waffenlieferungen.

CHILE
Vor 50 Jahren gewinnt Salvador Allende in Chile die Präsidentschaftswahlen. Den Aufbruch im Land erleben auch viele Nicht-Chilenen.

Zwei Monate vor dem Referendum über die Ausarbeitung einer neuen Verfassung hat in Chile offiziell der Wahlkampf begonnen. Seit Mittwoch (Ortszeit) dürfen Parteien und politische Organisationen für oder gegen das aktuelle Grundgesetz werben.

Seit dem 24. August haben 16 Mapuche in verschiedenen Gefängnissen einen bereits mehr als 100 Tage andauernden Hungerstreik verschärft, indem sie auch das Trinken verweigern. Ihr Zustand verschlechtert sich zunehmend.

KOLUMBIEN
Die Regierung des rechten Präsidenten Iván Duque hat den Aufenthalt und Einsatz einer aus 53 US-Militärs gebildeten Spezialeinheit in Kolumbien genehmigt. Am Donnerstag [vergangener Woche] berichtete die Zeitung El Tiempo, Verteidigungsminister Carlos Holmes Trujillo habe bestätigt, dass die US-Truppe bereits am 20. Juli ihre Tätigkeiten wieder aufgenommen habe.

Dass gegen den ehemaligen Präsident Álvaro Uribe ermittelt wird und er unter Hausarrest steht, hat in Kolumbien für eine heftige Reaktion seiner rechten Regierungspartei gesorgt.

KUBA
Am Montag vergangner Woche hatte Kuba als erstes lateinamerikanisches Land mit der klinischen Erprobung eines eigenen Impfstoffes gegen SARS-CoV-2 an zunächst 20 Freiwilligen zwischen 19 und 59 Jahren begonnen.

Zusammenarbeit verstärkt: Kuba kooperiert mit China und Russland, aber auch mit westlichen Ländern im Kampf gegen die Pandemie

Der schwere Tropensturm “Laura– hat auch in Kuba Schäden verursacht, die jetzt schnellstmöglich beseitigt werden sollen. Wie Präsident Miguel Díaz-Canel erklärte, sind mehr als 2.000 Wohngebäude betroffen. Über 435.000 Personen wurden im Vorfeld des Sturms evakuiert, Tote oder Verletzte sind nicht zu beklagen.

VENEZUELA
Nachdem der venezolanische Präsident Nicolás Maduro ein entsprechendes Dekret unterzeichnet hatte, verkündete Kommunikationsminister Jorge Rodríguez am Montag die Begnadigung von insgesamt 110 Politikern und Aktivisten, die teils wegen schwerer Straftaten inhaftiert waren.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 04. September 2020

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