Skip to content

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

BOLIVIEN
Die rechte Putschregierung von Bolivien hat die diplomatischen Beziehungen zum sozialistischen Kuba abgebrochen.

BRASILIEN
Ohne Rücksicht auf Mensch und Umwelt. In Brasilien treibt Bolsonaro die ökonomische Erschließung indigener Territorien voran.

KOLUMBIEN
Führende soziale Aktivisten stehen in Kolumbien dem ungehemmten Wachstum vieler Unternehmen im Weg. Um ihre wirtschaftlichen Interessen durchzusetzen, entledigen diese sich der Aktivisten mithilfe von Paramilitärs. Dass diese Verbindung eine lange Tradition hat, zeigt eine Datenbank der Forschungsgruppe “Staat, Konflikte und Frieden- der Fakultät für Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen an der Universität Javeriana in Bogotá.

KUBA
Ein schweres Erdbeben hat am Dienstagnachmittag den Meeresboden zwischen Kuba und Jamaika erschüttert. Das Epizentrum des Bebens mit einer Stärke von 7,1 auf der Richterskala befand sich rund 120 Kilometer südlich der kubanischen Küste. Entgegen anfänglicher Warnungen der US-Erdbebenwarte USGS konnte die Gefahr eines Tsunamis rasch ausgeschlossen werden.

Der multinationale lateinamerikanische Fernsehkanal Telesur hat seine Produktions- und Sendekapazitäten erweitert und ein neues Studio in der kubanischen Hauptstadt Havanna eingeweiht.

PERU
Bei den Kongresswahlen in Peru hat es keine klaren Sieger gegeben, wohl aber klare Verlierer: Die fujimoristische Partei Kraft des Volkes (Fuerza Popular, FP) erhielt nach jetzigem Stand der Stimmenauszählung nur sieben Prozent der Stimmen und sackt somit um 30 Prozentpunkte ab. Keine der Parteien erreicht mehr als zehn Prozent.

VENEZUELA
In der venezolanischen Hauptstadt Caracas ist am Freitag ein internationaler dreitägiger Kongress zu Ende gegangen, der sich mit dem Kampf gegen den Imperialismus beschäftigt hat. Eingeladen waren Mitglieder des São-Paulo-Forums, das als bedeutendste Plattform der lateinamerikanischen und karibischen Linken gilt, sowie zahlreiche weitere Organisationen aus anderen Regionen der Welt: Über 2.000 Aktivisten aus Venezuela und 400 internationale Delegierte aus 72 Ländern nahmen teil.

Der selbsternannte venezolanische Interimspräsident Juan Guaidó ist auf seiner Tour durch Europa in Brüssel, London, Paris, Madrid und Davos mit zahlreichen führenden westlichen Politikern zusammengekommen. In Spanien kam es indes zu einer innenpolitischen Kontroverse über die Haltung zu dem Oppositionspolitiker.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 31. Januar 2020

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

ARGENTINIEN
Zwei Tage vor seinem Abschied aus dem höchsten Staatsamt verlor ­Argentiniens Präsident Mauricio Macri die Kontrolle über Boca Juniors, Argentiniens populärsten Fußballverein. Lange war er Präsident des in der Hauptstadt Buenos Aires ansässigen Clubs gewesen, das Amt hatte ihm auch zur Vorbereitung seiner Karriere in der Politik gedient.

BOLIVIEN
Morales präsentiert Kandidatenduo: Frühere MAS-Minister treten bei Präsidentenwahl für Boliviens "Bewegung zum Sozialismus" an

Das bolivianische Verfassungsgericht hat die Mandate der selbsternannten Interimspräsidentin Jeanine Áñez und der amtierenden Parlamentarier bis zur Übernahme einer neuen Regierung und eines neuen Kongresses nach den Wahlen im Mai verlängert. Die rechtskonservative Áñez kann damit womöglich bis August kommenden Jahres im Amt bleiben.

Evo Morales kämpft von Argentinien aus um die Macht in Bolivien. Die USA steckten hinter seinem Sturz, sagt der Ex-Präsident: “Sie dulden keine Rivalen.- Er will zurück.

BRASILIEN
Diktatur als Ansporn: Staatschef Jair Bolsonaro erinnert sich gern jener Zeit, als Staatsterror beim Regieren dazugehörte

Akt der Vergeltung: Brasiliens Staatsanwaltschaft klagt prominenten Enthüllungsreporter Glenn Greenwald als Hacker an

KOLUMBIEN
Am 16. Januar ist der Gewerkschafter Yordan Tovar in der Provinz Puerto Guzmán im südkolumbianischen Departamento Putumayo ermordet worden.

Kein Ende der Gewalt: Brutale Polizeiübergriffe gegen landesweite Protestbewegung. Staatschef will Konfrontation mit Venezuela

MEXIKO
Hunderte Menschen aus Zentralamerika haben am Donnerstag die Grenze zwischen Guatemala und Mexiko überwunden. Sie wateten durch den Fluss Suchiate, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP beobachteten.

PUERTO RICO
Seit über drei Wochen erschüttern Erdbeben das US-„Außengebiet“ Puerto Rico. Hilfe aus Washington kommt nur zögerlich, wie beim letzten Hurrikan.

VENEZUELA
Kueka-Stein: Nach der Rückgabe eines umstrittenen Kunstwerks aus Berlin an Venezuela hat das Auswärtige Amt direkte Verhandlungen mit der Regierung von Präsident Nicolás Maduro in Venezuela bestätigt. Der 30-Tonnen-Felsen war am Montag überraschend aus dem Berliner Tiergarten abtransportiert worden.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 24. Januar 2020

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

BOLIVIEN
Boliviens Putschistenregime hat "Interpol" zur Ausstellung eines internationalen Haftbefehls gegen den gestürzten Präsidenten Evo Morales aufgefordert, der nach dem Staatsstreich Schutz vor politischer Verfolgung in Argentinien gefunden hat.

BRASILIEN
Unter Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro wurden 2019 knapp 9.166 Quadratkilometer Wald im Amazonas abgeholzt. Damit haben sich die Rodungen seit 2018 fast verdoppelt.

CHILE
Die Regierung Chiles lässt sich nicht von ihrem Kurs abbringen und verstärkt den Druck auf die Protestbewegung, die seit mittlerweile mehr als zwölf Wochen die Menschen auf die Straße bringt. Nachdem wiederholt Zweifel an der Rechtmäßigkeit der teils brutalen Polizeieinsätze gegen Demonstranten geäußert wurden, möchte die Regierung nun die juristischen Grundlagen für das Agieren der Einsatzkräfte überarbeiten.

ECUADOR

HAITI
12 Milliarden Dollar Unterstützung: Trotzdem ist der Wiederaufbau gescheitert. Zehn Jahre nach dem großen Erdbeben ist die Situation in Haiti weiterhin dramatisch. Viele Hilfsgelder kamen nicht an.

KOLUMBIEN
Auch 2020 ist in Kolumbien kein Ende der systematischen Verfolgung, Vertreibung und Ermordung von Bauern, Indigenen, Aktivisten und Linken abzusehen. Seit Jahresbeginn wurden mindestens acht Menschen bei Anschlägen ermordet. Unter den Opfern befinden sich Bauern sowie Aktivistinnen und Aktivisten sozialer und indigener Bewegungen.

Für große Empörung hat in Kolumbien die jüngste Enthüllung der Zeitschrift Semana gesorgt, laut der das Militär unter der aktuellen Regierung von Präsident Iván Duque einen geheimen und rechtswidrigen Überwachungsapparat aufgestellt hat. Whistleblower des militärischen Geheimdienstes haben preisgegeben, dass die Zielpersonen der Spionage Journalisten, hohe Richter des Obersten Gerichtshofs und Politiker der Opposition sind.

KUBA
Yoerky Sánchez Cuellar, Chefredakteur der Tageszeitung Juventud Rebelde und Mitglied des Staatsrates von Kuba bedankt sich für die Möglichkeit, auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz reden zu können. Gemeinsam mit den anderen Teilnehmern könnten hier gemeinsam Überlegungen angestellt werden, um für eine bessere Welt zu kämpfen, so der 36jährige Chef der Zeitung des kommunistischen Jugendverbandes Kubas.

Die kubanischen Baseball-Meister dürfen nicht an der “Serie del Caribe-, der Karibik-Meisterschaft, teilnehmen. Dies wurde am 4. Januar von der Baseball-Konföderation der Karibik (Confederación de Béisbol Profesional del Caribe, CBPC) in einem Statement bekannt gegeben. Als Grund gab die Konföderation an, es bleibe nicht genügend Zeit, die Visen der kubanischen Sportler vor Beginn des Turniers zu regeln. Das Event findet vom 1. bis 7. Februar in Puerto Rico, Außengebiet der USA, statt.

MEXIKO
Die mexikanische Regierung hat erstmalig umfangreiche Daten über die Zahl der “Verschwundenen- im Land veröffentlicht. So sind seit 1964 über 60.000 Menschen als vermisst gemeldet und bis heute nicht aufgefunden worden.

VENEZUELA
In Venezuela hat der selbsternannte "Übergangspräsident" Juan Guaidó nun dem internationalen Nachrichtensender Telesur den Krieg erklärt. In einer Reihe von Mitteilungen über Twitter verkündete der Oppositionspolitiker am Sonntag abend (Ortszeit), dass er eine "Präsidialkommission" gebildet habe, deren Aufgabe sei, Telesur "zurückzuholen" und "das Signal in den Dienst der Freiheit" zu stellen.

In den USA zeichnet sich ein vorsichtiger Kurswechsel im Umgang mit Venezuela ab. Hatte Washington im vergangenen Jahr noch demonstrativ den selbsternannten "Übergangspräsidenten" Juan Guaidó unterstützt, Verhandlungen abgelehnt und den sofortigen Sturz von Staatschef Nicolás Maduro verlangt, setzt die US-Administration nun auf die in diesem Jahr bevorstehenden Wahlen.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 17. Januar 2020

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

BOLIVIEN
Nach dem Staatsstreich sollen in Bolivien am 3. Mai ein neuer Präsident und das Parlament gewählt werden. Der Vorsitzende des Obersten Wahlgerichtshofs (TSE), Salvador Romero, hat den Termin der Neuwahlen knapp zwei Monate nach dem Putsch am Wochenende auf einer Pressekonferenz bestätigt.

BRASILIEN
Wie jüngst bekannt wurde, hat das ehemalige Datenanalyse-Unternehmen Cambrige Analytica auch versucht, auf die brasilianische Präsidentschaftswahl 2018 Einfluss zu nehmen. Wie aus der Veröffentlichung von E-Mails aus einem Datensatz von rund 100.000 Dateien hervorgeht, war es im Vorwahlkampf zu Gesprächen zwischen Cambrige Analytica und einem bisher unbekannten Präsidentschaftskandidaten gekommen.

ECUADOR
Ecuadors ehemaliger Präsident (2007-2017) Rafael Correa muss sich wegen des Verdachtes auf Korruption vor Gericht verantworten.

KOLUMBIEN
Angst vor Rückkehr der Gewalt der Jahrhundertwende. Der Einmarsch von rund 300 bewaffneten Männern der sogenannten Gaitán-Selbstverteidigungsgruppen (Autodefensas Gaitanistas de Colombia, AGC) in mehreren Gemeinden des Landkreises Bojayá im kolumbianischen Departamento Chocó hat die Einwohner der Region in Angst und Schrecken versetzt.

KUBA
Exilkubaner, die ausländische Unternehmen vor US-Gerichten wegen der Nutzung ihrer nach dem Sieg der Revolution enteigneten Häuser und Grundstücke auf Schadensersatz verklagen wollen, haben Ende letzter Woche einen Dämpfer erhalten. Die Richterin Cecilia Maria Altonaga vom US-Bezirksgericht in Florida hat am Donnerstag entschieden, ein gegen den spanischen Hotelkonzern Meliá und touristische Buchungsdienste wie Expedia, Booking oder Trivago angestrebtes Verfahren, das am Freitag beginnen sollte, nicht zuzulassen.

Kuba steht vor umfangreichen Reformen. Mit der neuen Verfassung, die letzten April in Kraft getreten ist, soll sich schon bald der Aufbau von Staat und Wirtschaft deutlich verändern. Im Dezember wurde vom Parlament der Zeitplan hierfür beschlossen.

MEXIKO
Mexiko hat am Mittwoch von Bolivien für ein Jahr den Vorsitz der "Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten" (CELAC) übernommen.

VENEZUELA
In Venezuela geht die Auseinandersetzung um die Kontrolle der Nationalversammlung weiter. Nachdem es am Sonntag unter chaotischen Umständen zu einer doppelten Neuwahl des Parlamentspräsidiums gekommen war, beanspruchen sowohl der bisherige Amtsinhaber Juan Guaidó als auch der von ihm abgerückte Oppositionspolitiker Luis Eduardo Parra die Führung der Legislative.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 10. Januar 2020

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

ARGENTINIEN
Aufbruch in den Anden. Jahresrückblick 2019. Gegen soziale Ungleichheit. Proteste in Ecuador, Chile und Kolumbien gehen weiter

BOLIVIEN
Die Pläne für eine Festigung der politischen Situation in Bolivien nach dem Putsch gegen den linken Präsidenten Evo Morales nehmen Form an. Wie der Vorsitzende des Obersten Wahlgerichts (TSE), Salvador Romero, am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte, sollen bis Montag Zeitplan und Ablauf der Präsidentschaftswahl veröffentlicht werden. Sie soll dann laut Gesetz innerhalb von 120 Tagen erfolgen. Die De-facto-Regierung der selbsternannten "Interimspräsidentin" Jeanine Áñez sieht in den Wahlen ihre wichtigste Aufgabe, um sich einen legalen Status zu verleihen.

Mexiko hat eine Klage gegen Bolivien beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag angekündigt, weil seine Botschaft in La Paz Repressalien ausgesetzt sein soll. Mit der Stationierung großer Zahlen von Polizisten und Geheimdienstmitarbeitern rund um das Botschaftsgebäude verletze Bolivien das Wiener Übereinkommen von 1961 zum Schutz diplomatischer Missionen, sagte Außenminister Marcelo Ebrard am Donnerstag in Mexiko-Stadt.

Die De-facto-Präsidentin von Bolivien, Jeanine Áñez, hat die Botschafterin von Mexiko, María Teresa Mercado, sowie die Geschäftsträgerin von Spanien, Cristina Borreguero, und den spanischen Konsul, Álvaro Fernández, zu “personae non gratae- erklärt und ihnen 72 Stunden eingeräumt, das Land zu verlassen.

BRASILIEN
Straftäter in Uniform begnadigt: Der brasilianische Staatschef hat zu Weihnachten die Freilassung verurteilter Mitglieder der Armee und der Polizei erwirkt. Unklar ist, wieviele das betrifft.

Jahresrückblick 2019. Heute: Brasilien. Südamerikas Riese wird autoritär regiert und schwimmt im Fahrwasser der Vereinigten Staaten

CHILE
Nach monatelangen Protesten hat die chilenische Regierung das Referendum über eine neue Verfassung für den 26. April 2020 angesetzt. Präsident Sebastián Piñera unterzeichnete dazu am letzten Freitag ein Dekret.

KUBA
Millionen Kubaner feierten am Dienstag den Jahreswechsel und einen Tag später -“ trotz verschärfter US-Blockade -“ das 61. Jubiläum ihrer Revolution. Traditionell wird das neue Jahr um Mitternacht mit 21 Salutschüssen von der Festung San Carlos de la Cabaña über der Hafeneinfahrt Havannas begrüßt. Neben den privaten Feiern im Familien- und Freundeskreis finden allein in der kubanischen Hauptstadt 46 öffentliche Konzerte und Tanzveranstaltungen statt, deren Besuch für die Bürger in allen Stadtteilen kostenlos ist.

NICARAGUA
Die nicaraguanische Regierung hat zum Jahresende 91 Gefangene freigelassen, die im Zusammenhang mit den Protesten vom 18. April 2018 gegen die Regierung von Daniel Ortega und den nachfolgenden Auseinandersetzungen festgenommen worden waren.

VENEZUELA
Die von der Opposition dominierte venezolanische Nationalversammlung hat ihre Regeln geändert, um auch abwesenden Abgeordneten eine Teilnahme zu ermöglichen. Die Opposition erlaubt zukünftig auch eine “virtuelle Teilnahme-, um Abgeordneten außerhalb des Landes die Abstimmung bei der Gesetzgebung zu ermöglichen.

Kurz vor Jahresende konnte Venezuelas Regierung eine Erfolgsmeldung verkünden. Am vergangenen Donnerstag (Ortszeit) übergab Staatschef Nicolás Maduro in der Hafenstadt La Guaira nördlich von Caracas die dreimillionste Wohnung, die durch das staatliche Bauprogramm "Gran Misión Vivienda Venezuela" (GMVV) fertiggestellt wurde. Er habe damit das vor acht Jahren vom damaligen Präsidenten Hugo Chávez gegebene Versprechen erfüllt, so Maduro.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 03. Januar 2020

Damián Gallardo Martínez : Ein Jahr in Freiheit

Am 28.12.2019 fand in Oaxaca eine Feier zum ersten Jahrestag der Freilassung von Damián Gallardo Martínez statt. Wir dokumentieren seine kurze Rede. (Übersetzung: B. / chiapas.eu)

Aus dem Oaxaca des Aufstands.
28. Dezember, 2019.

Schwestern, Brüder, Weggefährten und -gefährtinnen:

Vor einem Jahr hatten wir den Weg abgeschritten, den andere, die uns in Schmerz, Hoffnung und mit Beispiel vorausgegangen waren, bereits abgelaufen hatten. Sie, Männer und Frauen anderer Tage, anderer Zeiten; ebenfalls eingeschlossen durch die Dunkelheit, die Mauern, die Zäune und das Schweigen, die die von jeher Mächtigen den Kindern der Erde aufzwingen; Den Kindern des Volks (d.h., der Marginalisierten), die wir in Würde kämpfen für Gerechtigkeit. Wir sind nicht die ersten gewesen, nicht die einzigen und nicht die letzten. Vor einem Jahr eröffneten sich andere Wege in andere Richtungen. Die Nächte und die Tage waren länger gewesen und die Ungewissheit ein Kreis ohne Mitte, der sich in unseren Herzen drehte; So wie es auch heute geschieht in den Herzen anderer Gesichter mit anderen Namen, wenn sie das Wort "Freiheit" aussprechen.

Vor einem Jahr, zu den Seiten hin, öffnete sich die Solidarität, die Begleitung durch Angehörige, Freunde, Freundinnen, Schwestern und Brüder im Kampf. Mit ihnen kam das Wort anderer Frauen und Männer, ohne Gesicht, mit unbekannten Namen, die die Lüge und das Schweigen zerbrachen, die sich die Mächtigen gegen uns ausgedacht hatten. Mit dem Ruf: Freiheit den Politischen Gefangenen!

Ausgehend von der Lehrer*innenbewegung, Kollektiven und Organisationen verwandelten sich die Wege in weite Brücken, über die sich unauffällig die Freiheit annäherte, verkleidet als kleine Ameise, tapfer und gemeinschaftlich. Heute kann ich das Gesicht meiner Schwestern und Brüder sehen. Den Namen ihrer Herzen kennenlernen, ihre Hände und Hoffnungen erreichen. Denn unsere Schritte treffen sich weiterhin in neuen Kämpfen und Heiterkeiten, weben alte Aufstände und erfinden den Traum unserer Großmütter und -väter, die uns jene Sturheit frei sein zu wollen vererbten, neu.

Vor einem Jahr hatten wir eine mit dem Tod ringende Regierung, erstickt an ihren Lügen, gebadet in Blut, mit übel riechender Korruption, die in jedem Atemzug und jeder Rede umhertrieb. Zurück reichten die von vorn begonnenen und gelernten Pfade gegen ihre Bildungsreform; Auch die Kämpfe, die nach unserer Befreiung, gegen die Kriminalisierung von Protest und sozialen Kämpfen. Von dem zurückgelegten Weg erreichte und übertrug sich uns der Mut der Namen unserer 43 Verschwundenen, der Märtyrer aus Nochixtlán, Acteal, Loxicha und der APPO von 2006. Von dem zurückgelegten Weg her kommt die Geschichte, in der wir weitergehen.

Heute, mit neuen Vergehen und Ungerechtigkeiten, in diesen hybriden Zeiten, in denen sich neue Schwindeleien aufbauen und inmitten von Festtagen Anordnungen getroffen werden, der Tod des Neoliberalismus, ohne auch nur mit dem Blütenblatt einer Rose eine einzige Bergbaukonzession zu berühren, erhalten wir uns im Geist, auf den Lippen, im Herzen und in der Aktion:

• Weder Verzeihen, noch vergessen!
• Uns fehlen weiterhin 43 (Studenten)!
• Nicht eine Tote mehr, Lebend wollen wir uns!
• Freiheit für Pablo López Alavez, für Fredy García und alle Politischen Gefangenen des Landes!
• Stoppt die tödlichen Megaprojekte!
• Stoppt die Kriminalisierung, Verfolgung und die Attentate gegen Menschenrechtsverteidiger, Land und Territorien (der Marginalisierten)!

Vor einem Jahr, begannen die noch unbeschrittenen Wege in die Zukunft: Die formlose Amnestie einer neuen Regierung annehmen? Das Angebot einer Begnadigung annehmen zu einer Tat, die wir nicht begangen hatten? Oder das Risiko eingehen, weiterhin ungerechtfertigt gefangen zu bleiben bis wir eine würdige Freiheit erlangen würden? Wir entschieden uns für das Recht, um für eine Freiheit in Würde zu kämpfen.

Heute halten wir weiterhin daran fest:

„Das ist nicht passiert, damit wir zuhause bleiben, sondern wir gestalten ein Zuhause/
Nicht damit wir in der Liebe bleiben, sondern damit wir lieben/
Und wir sind nicht gestorben, um zu sterben/
Wir haben Durst und Geduld wie ein Tier“.

Wir verwechseln deshalb nicht die Veränderung eines politischen Regimes von oben mit dem Kulminationspunkt der Kämpfe unserer Bevölkerungen; Wir geben ebenso wenig unseren kritischen Blick oder die kreative Debatte auf. Ein Jahr nach dem gemeinschaftlichen Erringen unserer Freiheit. Heute ist weiterhin die Zeit der Würde, jene, nicht darauf zu warten, dass die Mächtigen unsere Probleme lösen; Es ist weiterhin die Zeit, um unsere Geschichte zurückzuerobern, unsere Stimme und um unsere Kämpfe aus fröhlicher Würde heraus neu zu erfinden.

Ein Jahr danach... noch mit dem Echo der Gitterstäbe meiner Zelle nachklingend in meinen Ohren beim Verschließen hinter mir glaube ich weiter daran, dass sich die wirklichen Transformationen von unten aufbauen. Durch Arbeit in Gemeinschaft, ohne Versprechen, und ohne Vortäuschen; Gestaltend aus unseren verschiedenen Wirklichkeiten heraus, die Initiativen und Kräfte, die uns ermöglichen, eine Alternative -“ zu leben und uns zu organisieren -“ aufrechtzuerhalten, gegen die Plünderung, die Zerstörung der Erde, der Menschheit und der Natur.

Weggefährtinnen, Weggefährten, Schwestern, Brüder: Ein Jahr, nachdem wir unsere Freiheit erobert haben, möchte ich euch allen; Einzelpersonen, Kollektiven, Sozialen Organisationen, Gewerkschaften, NGOs, Menschenrechtsverteidiger*innen auf nationaler und internationaler Ebene meine Dankbarkeit ausdrücken. Dafür, dass ihr es möglich gemacht habt, durch Begleitung, Solidarität und die Verpflichtung gegenüber den gerechten Sachen, dass ich am heutigen Tage das Wort „Freiheit“ unter blauem Himmel ausrufen kann, der mir nicht mehr fremd ist, und meine Füße auf der Erde rasten lassen kann, die neue Wege des Kampfes zeichnet. Für immer und von Herzen euch allen Danke für euren Kampf und eure Solidarität. Meine Schwestern und Brüder, ich erkenne euch anhand der Hoffnung und weil ihr das Leben verteidigt wie ein Feuer.

Brüderlich

Menschrechtsverteidiger und ehemaliger Politischer Gefangener
Damián Gallardo Martínez

cronjob