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Erklärung der VVN-BdA zu den Anschlägen in Halle / Saale

Rassismus tötet!
Nach den bislang vorliegenden Informationen haben am Mittwoch mehrere Männer in Halle/Saale rassistisch motivierte Anschläge verübt. Begonnen hatten der bzw. die Täter an der Synagoge in der Hallenser Innenstadt, deren Tür jedoch dem mit einer Maschinenpistole vorgetragenen Angriff standhielt. Am jüdischen Friedhof wurde die erste Person getötet. Anschließend schossen der bzw. die Täter an einer Döner-Imbiss-Bude auf eine weitere Person. Zwei weitere Personen wurden mit Schussverletzungen in die Universitätsklinik eingeliefert. Ein Verdächtiger -“ laut Medien der 27jährige Neonazi Stefan Balliert -“ wurde festgenommen. Die Bundesanwaltschaft geht von einem extrem rechten Tatmotiv aus. Der Täter habe ein Video von seinem Überfall gedreht. Das erinnere an das Vorgehen des rassistischen Mörders vom neuseeländischen Christchurch.

Seit längerer Zeit müssen wir beobachten, dass die neofaschistische Szene sich zunehmend bewaffnet und gewaltbereitet agiert. Der Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke war dafür ein deutliches Zeichen. Nun scheinen erneut Neonazis ihre Gewaltbereitschaft unter Beweis gestellt zu haben. Wenn die Bundesanwaltschaft ein solches Verbrechen nun unter „Amokgefahr“ kategorisiert, verharmlost sie die von extremen Rechten ausgehenden Gefahren. Auch der Hinweis auf einen „Einzeltäter“ soll von dieser Gefahr ablenken. Es war erkennbar eine geplante Aktion, die am höchsten jüdischen Feiertag sich gegen jüdische Bürger unseres Landes und im nächsten Schritt gegen alle mit „Fremden“ verbundenen Menschen richtete. Solche Morde sind geplant und bewusst vorbereitet.

Wie schon bei dem Angeklagten Stefan Ernst im Fall Lübcke scheinen auch hier die Sicherheitsorgane dieser gewaltbereiten neofaschistischen Szene viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt zu haben. Ob der Anschlag dadurch hätte verhindert werden können, steht nicht zur Debatte. Die Freigiebigkeit der Behörden bei der Ausgabe von Waffenbesitzkarten für extreme Rechte muss auch in diesem Falle untersucht werden.

Die VVN-BdA erklärt ihr tiefes Mitgefühl gegenüber allen Opfern der Anschläge und ihren Familienangehörigen. Für uns ist eine zentrale Konsequenz: Keine Toleranz für Nazis! Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen! Rassismus und Antisemitismus töten -“ dies zeigen die Vorgänge in Halle/S. in aller Deutlichkeit.

Quelle: Erklärung der VVN-BdA zu den Anschlägen in Halle/ Saale, 9. Oktober 2019

Gedenkstättenfahrt zum Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Nürnberg

Die 5. Studienfahrt zum Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände der Stadt Nürnberg findet statt am

26.10.2019, 07:45 (Abfahrt Tübingen) - 20:45 Uhr (Rückkehr Tübingen)

Mit Zustiegsmöglichkeiten in Tübingen, Reutlingen, Stuttgart und Heilbronn

1994 beschloss der Stadtrat von Nürnberg die Einrichtung des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände. Am 4. November 2001 wurde es durch den damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau eröffnet. Die Dauerausstellung Faszination und Gewalt befasst sich mit den Ursachen, Zusammenhängen und Folgen des Nationalsozialismus. Aspekte, die einen deutlichen Bezug zu Nürnberg haben, werden dabei hervorgehoben. Seit Mai 2006 wird die Ausstellung im Dokumentationszentrum durch ein zweisprachiges Informationssystem mit 23 Stelen im historischen Areal ergänzt, die einen individuellen Rundgang über das ehemalige Reichsparteitagsgelände ermöglichen.

In knapp zwei Stunden führt ein Rundgang zu ausgewählten Stationen auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände. Hierzu zählen die ehemalige Kongresshalle, die große Straße und das Zeppelinfeld, zentraler Austragungsort der Reichsparteitagsveranstaltungen. Am Ende des Rundgangs findet eine knapp einstündige Führung durch die Dauerausstellung "Faszination und Gewalt" statt, in deren Mittelpunkt die Analyse der Selbst-Inszenierung der NSDAP auf den Reichsparteitagen in Nürnberg steht. Wunschbild und Wirklichkeit sowie Ausgrenzung und Verfolgung sind weitere Themen der punktuellen Führung durch die Ausstellung.. Im Anschluss an die Führung besteht die Möglichkeit, die Eindrücke individuell zu vertiefen.

Abfahrtsorte und -zeiten des Busses

• Tübingen, Busspur am Europaplatz: 07:45 Uhr
• Reutlingen, alter Busbahnhof (beim Hauptbahnhof), Steig 1: 08:00 Uhr
• Stuttgart, Flughafen Busterminal Fernbusse: 08:30 Uhr
• Heilbronn, Fernbushaltestelle am Hauptbahnhof: 09:30 Uhr

Teilnahmegebühr: 10 € regulär / 20 € Soli / 5 € oder kostenfrei ermäßigt (auf Anfrage)

Weitere Infos und Anmeldung hier: http://bw.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/62IKO

Eine gemeinsame Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung BW und der VVN-BdA - Kreisvereinigungen Tübingen-Mössingen, Reutlingen, Stuttgart, Esslingen

Rosa Luxemburg Stiftung Baden-Württemberg | Ludwigstr. 73A, 70176 Stuttgart

bawue@rosalux.de | Tel. 0711 99 79 70 90 | Fax 0711 99 79 70 91 | http://www.rls-bw.de/ | http://www.rosalux.de

Quelle: VVN-BdA Kreisvereinigung Esslingen
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