Skip to content

Abschiebehaft abschaffen! Isolation durchbrechen!

Kommt zum Aktionstag am Sa. 5. Okt. 2019 nach Pforzheim. Wir beginnen ab 11 Uhr. Unterstützt den Aufbau ab 10 Uhr.

Flyer zum herunterladen | Plakat | Sticker | Bild für Twitter, Facebook, Facebook

In Pforzheim sind unschuldige Menschen im Gefängnis. Sie hatten nicht die richtigen Papiere, sie hatten ihr Recht auf Bewegungsfreiheit und Freizügigkeit in Anspruch genommen. Allein deshalb sind sie in Haft, teilweise monatelang. Gefangene, die nicht bereitwillig alles unterschreiben, protestieren oder auch nur ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrnehmen, werden mit Isolationshaft innerhalb des Gefängnisses bestraft. Dafür gibt es gesonderte Zellen.
Die Isolierten haben keinen Kontakt mit anderen Gefangenen. Sie müssen Anstaltskleidung tragen, dürfen weder duschen noch die Wäsche wechseln. Während der Isolation bekommen sie nichts, um die Zeit zu verkürzen, Kein Buch, keine Zeitschriften, keine Gebetskette, kein Radio -“ nichts. Und sie wissen nicht, wie lange sie in Isolationshaft bleiben müssen. Das können schon mal acht zermürbend lange Tage werden.

Abschiebe- und Isolationshaft müssen aufhören!


Mit einer Veranstaltung rund um den Abschiebeknast in Pforzheim wollen wir, wenn auch nur für kurze Zeit, die Isolation der Menschen im Knast durchbrechen. Wie schon am 11.Mai wollen wir mit Gefangenen Kontakt aufnehmen und unsere Solidarität zeigen.
Quelle

I am Troy Davis. You are Troy Davis. We will not stop fighting for justice.

Vor acht Jahren wurde Troy Davis, einer der damals bekanntesten Todeskandidaten in den USA, hingerichtet. "Der Kampf für Gerechtigkeit endet nicht mit mir. Dieser Kampf ist für alle Troy Davise, die vor mir kamen und die nach mir kommen werden. Ich bin guter Verfassung und voller Gebete und in Frieden. Aber ich werde bis zu meinem letzten Atemzug nicht aufhören zu kämpfen."

Lesung am 22. September im Hotel Silber: "Der Attentäter"- die Geschichte des Herschel Grynszpan

„Der Attentäter“ -“ die Geschichte des Herschel Grynszpan

Lesung, Filmausschnitte und Diskussion mit dem Autor und Historiker Dr. Lutz van Dijk zu den Hintergründen der Pogromnacht 1938

Eine Veranstaltung für die Akzeptanz menschlicher Vielfalt und gegen Antisemitismus, Homophobie sowie alle weiteren Formen von menschenverachtenden Haltungen

Moderation: Janka Kluge (VVN-BdA)
Musik: Chor „Avanti Comuna Kanti“
Sonntag, 22. September 2019, 18 Uhr im Hotel Silber, Dorotheenstraße 10, Stuttgart

Veranstalterin: AG Vielfalt der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V.
Eintritt frei. Unterstützt von: Projekt 100% Mensch

Herschel Grynszpan flüchtet vor den Nazis nach Paris, wo er sich wie viele jüdische Emigrant*innen in einer rechtlich ausweglosen Situation befindet. Im Alter von 17 Jahren erfährt er, dass seine Familie ohne Hab und Gut aus Hannover an die polnische Grenze abgeschoben wurde. In der deutschen Botschaft verletzt er den Beamten Ernst vom Rath so schwer, dass dieser seinen Verwundungen erliegt. Kannten sie sich aus der Schwulenszene? Hatte er gehofft, über den Beamten an Ausreisepapiere zu gelangen?

Hitler missbraucht diese Verzweiflungstat, um zur „Rache für die Mordtat von Paris“ aufzurufen. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 kommt es beinahe überall in Deutschland -“ auch in Stuttgart -“ zu einem Pogrom: jüdische Menschen werden geschlagen, verhaftet und auch ermordet, jüdische Geschäfte geplündert und Synagogen in Brand gesteckt.

Van Dijks Buch ist hochaktuell: Mangelnde Hilfe für Geflüchtete, Aufhetzung von Menschen zu „Vergeltungsaktionen“ und „Deutschland den Deutschen“-Sprüche werfen die Frage auf: Wie können wir rechter Propaganda und Demagogie am besten entgegentreten?


Quelle: VVN-BdA Kreisverband Esslingen

Blogkino: A nous la liberte (1931)

Heute zeigen wir im Blogkino mit Filmen zum Thema Ⓐnarchismus die Satire " A nous la liberte ", die in Deutschland unter dem Titel "Es lebe die Freiheit" erst 1958 in die Kinos kam, in Ungarn und Portugal jedoch verboten war, da der Film als "subversiv" galt. Um so besser: "Émile und Louis, zwei Kleinganoven, treffen in einem Gefängnis aufeinander und freunden sich an. Sie planen gemeinsam die Flucht aus der Vollzugsanstalt. Es scheint schief zu gehen, aber dank Emil gelingt wenigstens Louis die Flucht. Er kann sich nicht nur erfolgreich einer neuerlichen Verhaftung entziehen, er macht auch noch Karriere als Fabrikbesitzer. Jahre später treffen Émile und Louis erneut aufeinander, als der mittlerweile entlassene Emile zufällig in einer der Fabriken Louis arbeitet. Sie nehmen die Freundschaft wider auf. Emil passt mit seiner Sorglosigkeit und seinem romantischen Weltbild aber nicht in diese Welt voller Arbeitsmoral, was Louis in immer prekärere Situationen bringt. Louis möchte Emil zu verschiedenen Zeiten mit Geld ausbezahlen, was Emil jedes Mal ausschlägt und Louis an sein früheres Weltbild erinnert. Emil verliebt sich in eine Angestellte der Fabrik und möchte deshalb dort bleiben. Louis arrangiert eine Hochzeit der beiden. Als der Fabrikbesitzer von ehemaligen Mithäftlingen erkannt und daraufhin erpresst wird, muss Louis eine Entscheidung treffen. Gleichzeitig gerät Emil wieder in ein Schlamassel und flieht vor der Polizei. Beide treffen ihre Entscheidung zugunsten der Freiheit und zieht fortan mit Émile als Landstreicher über die Straßen. Die Fabrik überlässt Louis seinen Arbeitern." (WikiPedia)

"Alles aus zweiter Hand, ärmlich, schlecht stilisiert..."

Kurt Tucholsky in Paris, 1928
(Foto: Sonja Thomassen / WikiMedia)
“Rudolf Steiner, der Jesus Christus des kleinen Mannes, ist in Paris gewesen und hat einen Vortrag gehalten.

Ich habe so etwas von einem unüberzeugten Menschen überhaupt noch nicht gesehen. Die ganze Dauer des Vortrages hindurch ging mir das nicht aus dem Kopf: Aber der glaubt sich ja kein Wort von dem, was er da spricht! (Und da tut er auch recht daran.)

Wenns mulmig wurde, rettete sich Steiner in diese unendlichen Kopula, über die schon Schopenhauer so wettern konnte: das Fühlen, das Denken, das Wollen -“ das -šSeelisch-Geistige-˜, das Sein. Je größer der Begriff, desto kleiner bekanntlich sein Inhalt -“ und er hantierte mit Riesenbegriffen. Man sagt, Herr Steiner sei Autodidakt. Als man dem sehr witzigen Professor Bonhoeffer in Berlin das einmal von einem Kollegen berichtete, sagte er: -šDann hat er einen sehr schlechten Lehrer gehabt -!-˜ Und der Dreigegliederte redete und redete. Und [der bekannte Journalist Jules] Sauerwein übersetzte und übersetzte. Aber es half ihnen nichts. Dieses wolkige Zeug ist nun gar nichts für die raisonablen Franzosen.

Die Zuhörer schliefen reihenweise ein; dass sie nicht an Langeweile zugrunde gingen, lag wohl an den wohltätigen Folgen weißer Magie. Immer wenn übersetzt wurde, dachte ich über diesen Menschen nach. Was für eine Zeit -! Ein Kerl etwa wie ein armer Schauspieler. Alles aus zweiter Hand, ärmlich, schlecht stilisiert ... Und das hat Anhänger -!

Der Redner eilte zum Schluss und schwoll mächtig an. Wenns auf der Operettenbühne laut wird, weiß man: Das Finale naht. Auch hier nahte es mit gar mächtigem Getön und einer falsch psalmodierenden Predigerstimme, die keinen Komödianten lehren konnte. Man war versucht zu rufen: Danke -“ ich kaufe nichts.- (Kurt Tucholsky über Rudolf Steiner, 1924)

Quelle: anthroposophie.blog

Rheinmetall entwaffnen - wie eine diverse Bewegung gemeinsam kämpft

Foto: © Momo / Umbruch Bildarchiv Berlin
Vom 1. bis zum 8. September 2019 fanden in Unterlüß das „Rheinmetall Entwaffnen“-Camp und Aktionstage gegen Deutschlands wichtigste Produktionsstätte von Rheinmetall statt, in der knapp 2000 Menschen Waffen, Munition, Panzer und anderes Kriegsgerät produzieren. Momo schickte uns seine Eindrücke vom Camp und seine Bilder für diesen Foto-Rückblick. Vielen Dank dafür!

Eine Woche lang wurde in Unterlüß bei Celle diskutiert und Alternativen zum Krieg aufgebaut. Ein buntes Workshopprogramm mit einem feministischen Schwerpunkt lud ein, sich auf eine basisdemokratische Organisierung einzulassen. Viel an der Strukturierung wurde an dem Vorbild der kurdischen Befreiungsbewegung in den Gebieten der Rojava angelehnt. So gab es unter anderem auf dem Camp auch ein FLINT*-Zelt (Frauen, Lesben, Nonbinary, Inter- Trans,*) für eine effektive Organisierung von feministischen Kämpfen. Die vegane Volxkücke kochte kollektiv gegen Spende und “Care--Aufgaben wurden gemeinschaftlich im morgendlichen Plenum beschlossen.

Während der Aktionstage wurde mit verschiedenen Taktiken Sand ins Getriebe von Rheinmetall gestreut: Mit Kletterblockaden über Barrikadenbau und Sitzblockaden konnten über viele Stunden die Zufahrten zu Rheinmetall versperrt und die Produktion der tödlichen Waren massiv gestört werden. Auch recht unterschiedliche Aktivist*innen schlossen sich zusammen, beispielsweise agierten Anarchist*innen Hand in Hand mit Kommunist*innen gegen eine der brutalsten Firmen der deutschen Wirtschaft.

Unter dem Lärm der knallenden Testbomben, der vom Gelände der Rheinmetall Defence herüberschallte, wurde ein wichtiger Schritt in Richtung einer radikalen und kämpferischen Anti-Militarismus-Bewegung gegangen.

Zur Bilderserie beim Umbruch Bildarchiv

Twitter-Kontakt: @Momozumkreis

Links:

ver.di unterstützt Fridays for Future Demonstrationen am 20. September in Baden-Württemberg

Der ver.di Landesbezirk und seine Bezirke unterstützen die Fridays for Future Demonstrationen am 20. September in Baden-Württemberg. An diesem Freitag wollen Schülerinnen und Schüler weltweit anlässlich der Tagung des Klimakabinetts in Berlin und vor einem der wichtigsten UN Gipfel des Jahres in New York den bisher größten globalen Klimastreik aller Zeiten durchführen. Die Gewerkschaft ver.di ruft ihre Mitglieder außerhalb ihrer Arbeitszeit zur Teilnahme auf. Konkrete Aufrufe gibt es unter anderem in Stuttgart, Heilbronn, Tübingen und Freiburg. Teilweise werden Vertreter*innen von ver.di auf den Kundgebungen sprechen.

Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter: „Unsere Schülerinnen und Schüler haben in nur einem Jahr geschafft, was die Erwachsenen in Politik und Gesellschaft über Jahrzehnte nicht hinbekommen haben: Klimapolitik auf Platz eins der politischen Agenda zu setzen. Wir werden jetzt eine starke gesellschaftliche Bewegung brauchen, wie sie die Schulstreiks der Jugendlichen angestoßen haben, um endlich eine umfassende und sozialverträgliche Klimapolitik voranzutreiben.“

Der Klimawandel ist eine der dringlichsten Herausforderungen der Menschheit in den nächsten Jahrzenten. Die menschengemachte Erderwärmung birgt nicht nur erhebliche Risiken für den gesamtgesellschaftlichen Wohlstand, sondern bedroht auch die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen. Um die im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Ziele zu erreichen, sind deutlich mehr Anstrengungen insbesondere zur Reduktion des CO2-Ausstoßes notwendig, auch in Deutschland.

Angesichts der sich immer noch viel zu langsam bewegenden Politik hält die Gewerkschaft weiterhin starken Druck von unten für dringend notwendig: Nur mit gesellschaftlichem Druck werden die notwendigen Rahmenbedingungen zügig geschaffen werden, um die Klimaziele zu erreichen und dabei die Interessen der Beschäftigten und sozial Schwachen zu wahren. Deshalb unterstützt ver.di die Proteste der Fridays for Future-Bewegung:

ver.di hat den Kompromiss in der Kommission Wachstum, Strukturwandel, Beschäftigung mitverhandelt und steht zu den Vereinbarungen, wie sie im Abschlussbericht formuliert sind.

ver.di vertritt dabei auch die Interessen der Beschäftigten, die in der Kohleverstromung arbeiten, allein in Baden-Württemberg sind davon rund 5.000 Beschäftigte betroffen. Dass die soziale Absicherung tausender Kolleginnen und Kollegen im Kommissionsergebnis durchgesetzt werden konnte, wertet die Gewerkschaft als großen Erfolg. Die Beschlüsse der Kommission müssen nun in politisches Handeln umgesetzt werden, um den gesellschaftlichen Konsens zu garantieren und unsere Kolleginnen und Kollegen zu schützen.

Überdies muss bei Verkehr, Gebäuden und Landwirtschaft dringend mehr getan werden, um den CO2-Ausstoß dieser Sektoren zu verringern und in Richtung CO2-Neutralität voranzukommen.

Quelle: Pressemitteilung 11. September 2019

cronjob