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"Eure Kinder, die werden so wie wir!"

Der "Marsch für das Leben" christlich-fundamentalistischer Abtreibungsgegner*innen durch Berlin Mitte wurde auch in diesem Jahr wieder von lautstarken Protesten begleitet. Die rund 5.000 Teilnehmer*innen mußten sich einiges anhören auf ihrem Schweigemarsch am 22. September 2018 durch Berlin-Mitte: „My body. My choice. Raise your voice“, "Eure Kinder, die werden so wie wir" oder einfach nur "Mittelalter, Mittelalter"-Sprechchöre. Denn die selbsternannten „Lebensschützer*innen“ richten sich mit ihrer Demonstration nicht nur gegen das Selbstbestimmungsrecht von Frauen* und schwangeren Personen über ihren eigenen Körper. Sie propagieren ein christlich-fundamentalistisches Weltbild, in dem kein Platz ist für Schwule, Lesben, Trans*, Inter, Queers* und alle, die nicht in heterosexuellen Kleinfamilien leben wollen.

Zu den Protesten hatte das „What the fuck“- und das „Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung“ aufgerufen. Mit dabei dieses Mal auch rund 200 Aktivist*innen verschiedener Chöre, (Chor der Barmherzigen, Judiths Krise, Jogida, Rattenchor), die mit ihren queerfeministischen Songs für einen lautstarken Auftakt der Proteste am Hauptbahnhof sorgten.

Zur Fotoreportage beim Umbruch Bildarchiv Berlin

Informationen zu den Gegenprotesten:
whatthefuck.noblogs.org
facebook.com/1000KreuzeWTF/

Weitere Informationen:

Offener Brief der VVN-BdA an den Polizeipräsidenten der Stadt Stuttgart

Wir dokumentieren an der Stelle den offenen Brief des baden-württembergischen geschäftsführenden Landesvorstandes der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) an den Polizeipräsidenten der Stadt Stuttgart.

An den
Polizeipräsidenten der Stadt Stuttgart
Herrn Franz Lutz
Willy-Brandt-Str. 41
70173 Stuttgart

Offener Brief

4. September 2018

Sehr geehrter Herr Polizeipräsident Lutz,

da von allen Seiten in der Presse und im Netz über die Ereignisse am 29. August 2018 bei der Kundgebung gegen Rassismus berichtet wird, sehen wir uns als geschäftsführender Landesvorstand der VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Bund der AntifaschistInnen) gezwungen Stellung zu nehmen.

Die VVN BdA sieht seit ihrer Gründung 1947 ihre Aufgabe in der antifaschistischen Arbeit, im Mahnen gegen Rechts, gegen Rassismus und Ausgrenzung. Wir unterstützen alle demokratischen Bemühungen für Frieden, Toleranz und Menschlichkeit, aber wir treten auch entschieden für ein Engagement gegen Rechts ein.

Unsere Landesgeschäftsführerin, Frau Kluge, hat als Rednerin an der Kundgebung auf dem Marienplatz teilgenommen.

Als sich im Anschluss an die Kundgebung ein (nicht angemeldeter) Demonstrationszug formierte, ging sie zunächst mit. Da sie erkennen konnte, dass die Polizei diesen Demozug aufhalten würde und sie nicht eingekesselt werden wollte, wich sie an den Straßenrand zurück. Von dort aus hat sie die Aktionen der Demonstranten und Polizisten beobachtet.

Ein Polizeibeamter fiel durch ein besonders aggressives Verhalten auf. Sie wollte ihn darauf ansprechen und versuchen zu deeskalieren. Aber statt mit ihr über die

Situation zu sprechen ging dieser Beamte auf sie los, zog sie an den Haaren und schlug ihr ins Gesicht, bis er von einem Kollegen weggezogen wurde (dies wird durch eine Reihe von Fotos belegt).Jetzt ist es sicher richtig, dass von den Polizeikollegen Entscheidungen in Sekundenschnelle verlangt werden, es sollte aber auch dem Polizeikollegen allein beim Hinsehen klar gewesen sein, wen er vor sich hatte:

Nämlich eine 59-jährige Frau, nicht gewalttätig, auch kaum körperlich in der Lage sich gegen einen bis zu den Zähnen bewaffneten Beamten zu stellen. Ich erwarte von einer gut ausgebildeten Polizei, dass sie in der Lage ist, die Situation richtig zu beurteilen und einzuschätzen, auch wenn die Nerven blank liegen.

Ein Verhalten, wie es von dem Polizeikollegen an den Tag gelegt wurde ist unentschuldbar!

Wir haben Frau Kluge geraten Anzeige zu erstatten.

Diese Entgleisung lässt sich sicherlich nicht mit „einem Augenzwinkern“ abtun, wie kürzlich die Behinderung der Presse bei einem Infostand der Identitären Bewegung. In einer Pressemeldung des „Schwäbischen Tagblatts“ wird Frau Kluge als Verantwortliche für die Kundgebung bezeichnet.

Der Journalist beruft sich dabei auf die Pressestelle der Polizei Stuttgart. Das ist nicht richtig. Die VVN-BdA war nicht Organisator der Veranstaltung.

Mit freundlichen Grüßen

Ilse Kestin, für den geschäftsführenden Landesvorstand



Quelle: Offener Brief vom 4. September 2018, veröffentlicht bei der VVN-BdA Kreisvereinigung Esslingen

JA zur menschlichen Lebens- und Liebesvielfalt! Gewaltfrei, kreativ & vielfältig: NEIN zum Hass-Bus der sog. „Demo für Alle“

Gemeinsam Lachen, Lieben, Feiern & Kämpfen:

JA zur menschlichen Lebens- und Liebesvielfalt

Gewaltfrei, kreativ & vielfältig: NEIN zum Hass-Bus der sog. „Demo für Alle“


So 9. September 2018, 18 bis 22.30 h: Party „Vielfalt für Alle“ im Kings Club Stuttgart, Calwer Str. 21
Fr 14. September 2018, 14.30 bis 15.30 h: Kundgebung gegen den Hass-Bus auf dem Sporerplatz (Hinter der Markthalle)

Am Freitag, 14. September von 15 bis 18 Uhr, wird der sogenannte „Bus der Meinungsfreiheit“ der sogenannten „Demo für Alle“ auf seiner Deutschlandtour Halt auf dem Stuttgarter Marktplatz machen. Ziel des Busses ist jedoch nicht „Meinungsfreiheit“: Es geht vielmehr um die Diskreditierung von Bildungsplänen in Bezug auf die Akzeptanz von verschiedenen sexuellen Orientierungen sowie geschlechtlicher und menschlicher Vielfalt.

Die der AfD und fundamentalistischen Religionsgruppen nahestehende Gruppe vertritt dabei homo- und transfeindliche, antiemanzipatorische und antifeministische Positionen. Sie ist Teil eines europaweiten Netzwerks von reaktionären, radikal-religiösen, rechtspopulistischen und rechtsextremen Gruppierungen, welches ein Familien- und Sexualbild der 50er Jahre vertritt und fordert, errungene Fortschritte wie die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare wieder zurückzunehmen. Das Bündnis Vielfalt für Alle ruft dazu auf, gegen diesen „Straßenarm der AfD“ friedlich, kreativ und vielfältig zu protestieren.

Zuvor, am Sonntag, den 9. September 2018, lädt das Bündnis Vielfalt für Alle zur Party „Vielfalt für Alle“ von 18 bis 22.30 Uhr im Stuttgarter Kings Club ein. Alle, die Vielfalt lieben, sind herzlich willkommen. Die mittlerweile 4te Ausgabe der PARTY VIELFALT FÜR ALLE MIT QUIZ UND ÜBERRASCHUNGEN informiert dieses Mal zum Thema „Gesundheit und Aufklärung“. Besonders freuen wir uns über den Gastauftritt der „Zackigen Zicken“ vom Sportverein Abseitz. Für kleine Überraschungen und Gute-Laune-Musik ist an diesem Abend gesorgt. Der Eintritt ist frei. Die Spenden kommen dem GesundheitsLaden e.V. zugute.

Veranstalter und Ort: KINGS CLUB | Calwer Str. 21 | 70173 Stuttgart

Weitere Informationen: www.vielfaltfueralle.info, https://www.facebook.com/buendnis.vielfalt.fuer.alle/

Quelle: Pressemitteilung

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