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Hama Hobel. Tag 3.

Heute habe ich wieder weiter an meinem Hobel 1 gearbeitet.

Als erstes habe ich nach einer berechtigten Schelte eines Forenkollegen beschlossen, den letztes Mal gefertigten Kulissenstein als Briefbeschwerer zu verwenden: Für alle Gleitgeschichten lieber ein selbstschmierendes Metall verwenden, also entweder "Rotguss, Bronze oder "Sondermessing" wie CuZn31Si1 oder CuZn37Mn3Al2PbSi. Feld-Wald-und-Wiesen- Legierungen wie MS58 und MS63 sind hier vollkommen ungeeignet". Leider ist das Material noch nicht geliefert worden, sonst hätte ich daran weiter gearbeitet und mich auch eingehender mit den trotzdem nötigen Schmierkanälen beschäftigt, wozu ich einige Hinweise erhalten habe.

Statt dessen habe ich an der Vorschubspindel vom Werktisch weiter gearbeitet. Ich habe am 2. Tag ja eine neue Trapezspindel mit der Antriebswelle verheiratet, daher ist auch eine neue Spindelmutter (aus Bronze höhöhö!) notwendig. Das Ding habe ich zusammen mit der Trapezspindel erworben, da man für das Geld Essen gehen kann, ist nur ein Versuch in der Bearbeitung möglich, sonst bleibt die Küche kalt. Als erstes habe ich eine Bezugsfläche auf Umschlag angefräst, durch die ich eine Bohrung setze.



Es folgt ein passendes Gewinde. Das dient später dazu, den Nutentisch mit der Spindelmutter zu verbinden. Da die Spindel am Anfang und am Ende des Tisches gelagert und auch durch diese Mutter passen muss, sollte hier schon genau gearbeitet werden, damit diese nicht klemmen. Ein paar Hundertstel Millimeter reichen auf die Länge. Gerechnet habe ich die Differenz der alten Welle zur neuen sowie den Abstand der Nutentischunterseite zur Spindelmitte.



Da der Spindelkanal des Kreuztisches leider keine dicken Spindelmuttern zulässt, musste ich die Spindelmutter etwas abmagern. Bronze hat die Angewohnheit sich unter Druck zu verformen. Aus dem Grund habe ich mir aus dem Rest der Trapezspindel einen Anschlagdorn gefertigt, der während der weiteren Bearbeitungsschritte in der Spindelmutter bleibt, damit ich die ordentlich spannen kann.



Nachdem die Spindelmutter soweit abgespeckt war, musste ich die Passung um das eingangs gefertigte Gewinde drehen. Faul, wie ich nun mal bin, habe ich auf die Planscheibe verzichtet und das Teil einfach im Dreibackenfutter gespannt. Ok. mittels mitlaufender Spitze ausgerichtet und gesichert.



Man sieht jetzt auch, weshalb ich die Spindelmutter nicht einfach abdrehen konnte: Die Passung liegt höher als der Durchmesser der Spindelmutter 8-)

Ich habe trotzdem hinten und vorne ein wenig abgedreht, da der Guß des Werktisches am Anfang und Ende etwas weniger Platz lässt enger toleriert ist.



Die Spindelmutter läuft ohne Kollision von vorne bis hinten durch den Werktisch. Das reicht mir so.



Als nächstes habe ich einen frischen Kaffee geholt und an der Kinematik der Übertragungswelle zum Werktisch gearbeitet. Hier fehlt maschinenseitig einiges, so daß ich die Bauteile auf der Grundlage von Fotos meiner Forenkollegen, die einen ähnlichen Hobel haben, rekonstruiere. Ich habe noch ein paar Stangen 1.0503 ex. C45k Stahl herumliegen. Daraus habe ich die 2 letzten Teile des heutigen Tages gefertigt, die Exzenterflansch und die Klemmschraube für die Tischvorschubstange.

Erst einen Klotz auf der Bandsäge abgelängt, plangedreht und einen Teil auf den ungefähren Durchmesser des gußeisernen Lagerflansches des Maschinenkörpers gebracht. Dann die Aufnahme für die Welle vorgebohrt und auf 20 H7 aufgedreht, so daß ich später meine Antriebswelle 20 j6 da noch rein klopfen kann.



Dann auf die Fräse mit der Exzenterflansch, ausgemittelt und mit einem 10er Schaftfräser Maß genommen und vorgeschlitzt...



Danach mit einem T-Nutenfräser die T-Nut geschruppt...



... dann mit einem Schlichtfräser geschlichtet. (War nicht nötig, aber der Fräser braucht auch seine Existenzberechtigung). Übrigens konnte ich die Fräser -gebrauchte, nachgeschliffene Industrieware - sehr preiswert in der Bucht schießen.

Das Teil umgedreht und für die Bohrung für den Kegelstift, der die Exzenterscheibe auf der Welle festhält, mit dem Kantentaster Maß genommen...



Dann die Klemmschraube für die T-Nut gedreht und die Nutenseite mit dem Teilapparat angefräst.



Passt, genau so, wie ich mir das vorgestellt habe. Da ich mir das originale Gußteil, das die Übertragungswelle hält, nicht nachbauen kann, verwende ich ein Uniballgelenk. Das lässt mir darüber hinaus noch einige Möglichkeiten offen. (Millimeter vor allem).





1 Siehe auch:

Hama Hobel. Tag 1

Hama Hobel. Tag 2

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