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Immer wieder Montags. Oder: Die Tretmühle.

Erich Kästner 1961
Foto: von Basch
Lizenz: [CC BY-SA 3.0 nl]

Die Tretmühle

Rumpf vorwärts beugt! Es will dich einer treten!
Und wenn du dich nicht bückst, trifft er den Bauch.
Du sollst nicht fragen, was die andern täten!
Im übrigen: die andern tun es auch.

So bück dich, Mensch! Er tritt ja nicht zum Spaße!
Er wird dafür bezahlt. Es ist ihm ernst.
Tief! Tiefer! Auf die Knie mit deiner Nase!
Das Vaterland erwartet, dass du-™s lernst.

Zunächst bist du noch etwas steif im Rücken.
Sei guten Muts! Es ist nicht deine Schuld.
Gib acht, wie prächtig sich die andern bücken!
Das ist nur eine Frage der Geduld.

Und muss so sein. Und ist der Sinn der Erde.
Der eine tritt -“ wie die Erfahrung lehrt -“
Damit ein anderer getreten werde.
Das ist Gesetz. Und gilt auch umgekehrt.

Du sollst für Laut- und Leisetreter beten:
„Gib Himmel, jedem Stiefel seinen Knecht!
Beliefre uns mit Not! Denn Not lehrt treten!“
Wer nicht getreten wird, kommt nie zurecht.

Geh vor den Spiegel! Freu dich an den Farben,
die man dir kunstvoll in die Rippen schlug!
Die Besten waren-™s, die an Tritten starben. -“
Rumpf vorwärts beugt! Genug ist nicht genug!

Erich Kästner, 1929

k9 - combatiente zeigt: revolution - politischer filmabend "LA GUARDERIA"

Dienstag, 23.1.2018 -“ 19.00 h -“ Größenwahn

combatiente zeigt: revolution - politischer filmabend

"LA GUARDERIA"

von Virginia Croatto - 71 min. - 2015, spanisch mit engl.ut.

La película:

En 1978, la organización revolucionaría Montoneros que confrontaba a la dictadura en Argentina, decide reagrupar a sus militantes exiliados en diferentes partes del mundo, para volver a entrar al país y realizar acciones de desestabilización del gobierno de facto. Sin embargo no podían volver con sus hijos, pues era sabido que estos serían considera- dos objetivo militar. Por lo que idean crear La Guardería, una casa en La Habana, donde estuvieran seguros y al cuidado de compañeros de la misma organización.

Más de treinta niños pasaron por esa casa, donde todos se consideraban primos y tíos. Muchos aprendieron a hablar, dieron sus primeros pasos y se educaron en las escuelas cubanas, mientras esperaban que sus padres volvieran por ellos. En 1983, con el regreso de la democracia, se abrió la posibilidad de volver a Argentina, haciendo que la Guardería cerrara sus puertas. Finalmente vuelven a ese país mítico del que tanto les hablaron, por el que sus padres lucharon y hasta perdieron la vida.

Pero se confrontan con que la realidad es muy diferente a sus sueños. Hoy los adultos que fueron esos niños nos cuentan sus recuerdos, fantasías y análisis de lo que fue su particular niñez.

Über die Regisseurin:
Virginia Croatto kam zunächst als Produzentin zum Dokumentarfilm (El Último Hombre/Der letzte Mensch, Fotografías de la Pampa/Fotografien aus der Pampa). Sie schloss sich der Gruppe "Cineambulante" (ambulantes Kino) an, mit dem sie kleine Dörfer Argentiniens bereiste, um dort gratis Filme vorzuführen. Sie ist seit deren Gründung Mitglied der argentinischen Vereinigung von Dokumentarfilmern und ist Jurymitglied der Wettbewerbe INCAA (argentinische Filmförderung). LA GUARDERÃŒA ist ihr Debüt als Regisseurin.

Über den Film La Guardería:
1978 beschließt die revolutionäre Organisation "Montoneros", die sich gegen die Militärdiktatur in Argentinien stellte, ihre exilierten Mitglieder in verschiedenen Teilen der Welt aufzurufen, sich wieder zusammenzuschließen, und die de facto-Regierung mit verschiedenen (teils bewaffneten) Aktionen zu destabilisieren. Klar war allerdings, dass sie nicht mit ihren Kindern würden zurückkehren können, da diese dort zu gefährdet gewesen wären. So entstand die Idee einer "Guardería" (Kindergarten) in einem Haus in Havanna, wo sie in Sicherheit leben konnten und von Compañeros derselben Organisation gehütet werden würden.

Mehr als 30 Kinder wurden für längere oder kürzere Aufenthalte dort hin gebracht. Die anderen Kinder wurden Cousins / Cousinen und die Kindergärtner*innen Onkel und Tanten genannt. Viele lernten dort laufen und sprechen, später schreiben und gingen zum Teil in kubanische Schulen, während sie auf die Rückkehr ihrer Eltern warteten.

1983, mit der Rückkehr der Demokratie, wurde die Guardería geschlossen. Die Kinder kehren zurück in das "mythische" Land, von dem so viel gesprochen worden war, für das ihre Eltern gekämpft hatten und in dem einige umgebracht wurden oder für immer verschwanden. Sie müssen feststellen, dass die Realität ganz anders aussieht als sie es sich erträumt hatten. Heute, als Erwachsene, erzählen die Kinder von damals ihre Erinnerungen und Phantasien und analysieren die speziellen Umstände ihrer Kindheit.

Der Film kommt über Julie August, sie ist am Filmabend da und kann zum Thema aktuelles vermitteln.

Julie August, Grafikerin und lange Jahre Offspace-Galeristin in Berlin (Galerie 18m, Schöneberg), lebt seit etwa 4 Jahren mit ihrer Frau in Buenos Aires und versucht seitdem, mit Ausstellungen mit argentinischen Künstlern in Berlin und mit deutschen Künstlern in Buenos Aires kulturelle Brücken zu schlagen.

Paulina Tovo, eine der Protagonistinnen des Films kommt am 23. und sie steht auch für ein Gespräch nach dem Film zur Verfügung. Sie lebt seit Jahren in Berlin.

eintritt frei!

combatiente zeigt geschichtsbewußt: revolucion muß sein!

filme aus aktivem widerstand & revolutionären kämpfen

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

BRASILIEN
Es sind bereits fast 1.000. Wie in Santa Cruz im nordöstlichen Bundesstaat Rio Grande do Norte (Foto) sind in ganz Brasilien "Volkskomitees zur Verteidigung der Demokratie" tätig geworden. Sie setzen sich für das Recht des früheren Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva von der Arbeiterpartei (PT) ein, als Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen 2018 anzutreten.

CHILE
Franziskus in schwerer Mission: In Chile entschuldigt sich der Papst für den jahrelangen sexuellen Missbrauch durch Geistliche. Immer weniger Chilenen bezeichnen sich als katholisch.

Daten zu Chiles Wirtschaft manipuliert: Jahrelang hat die Weltbank Chile zu schlecht eingestuft. Sie wollte damit wohl einen Milliardär politisch unterstützen. Der ist jetzt Präsident.

Sklavenarbeit unter Palmen: Schuften für süsse Gummibärchen

ECUADOR
Die staatliche Erdölgesellschaft von Ecuador, Petroamazonas, hat den Start von Bohrungen in einem neuen Teil vom „Block 43“ im Yasuní-Nationalpark bekanntgegeben, einem der Orte mit der weltweit größten Biodiversität. Damit beginnt die zweite Phase des kontroversen Ishpingo-Tambococha-Tiputini-Projektes (ITT), das 2016 im Osten des ecuadorianischen Amazonasgebietes gestartet worden war.

MEXIKO
Die Linke in Mexiko erreicht schon zum achten Mal das Ende eines Wahlkampfes, dieses Mal mit der Aussicht auf einen Sieg am 1. Juli dieses Jahres.

VENEZUELA
In Caracas haben venezolanische Sicherheitskräfte am Montag (Ortszeit) eine Terrorzelle zerschlagen. Die bewaffneten Paramilitärs um den ehemaligen Offizier Óscar Pérez hatten sich offiziellen Angaben zufolge in einem Wohnhaus im Stadtviertel El Junquito verschanzt, das von einem Großaufgebot von Polizei und Nationalgarde umstellt wurde. Während man noch über ihre Kapitulation verhandelt habe, sei das Feuer auf die Polizisten eröffnet worden, teilte das Innenministerium Venezuelas in einem Kommuniqué mit, das im staatlichen Fernsehen verlesen wurde.

Mit stehendem Applaus und dem lateinamerikanischen Schlachtruf der Linken "El pueblo unido jamás será vencido" (das einige Volk wird niemals besiegt werden) verabschiedete die Rosa-Luxemburg-Konferenz am Nachmittag die Berliner Erklärung"Solidarität mit Venezuela bleibt unsere Sache".

Sympathie für Terroristen: Deutsche Leitmedien stilisieren venezolanische Rechte zu Freiheitskämpfern.

Venezuelas Regierung hat mit einem Bericht an die US-Börsenaufsicht (SEC) neue offizielle Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes vorgelegt.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 19. Januar 2018

Mumia Abu-Jamal: Neue Anhörung auf den 27. März angesetzt

Via Prison Radio gibt es Neuigkeiten zur Entwicklung im Fall Mumia Abu-Jamal, siehe auch: "Mumia Abu-Jamal muss weiter warten" in der Tageszeitung "junge Welt":

"Judge orders New District Attorney to address his request to “find out what happened to the missing Memo by taking action,- including a suggestion that they might depose the former ADA to get the answers.- He noted that he would require a status conference on 2/26/18, to hear details of their efforts. “I do not want to have another hearing in two months, and be in the same place. These questions need to be answered.-

Mumia Abu-Jamal, represented by Sam Spital of the NAACP and Judith Ritter, Professor at Widner, was in court in Philadelphia challenging his criminal conviction. Common Pleas Court judge Leon Tucker opened court with a query to the DA about his order that the prosecution produce testimony regarding a missing letter by former DA Ron Castille. This evidence, or evidence of a similar nature, could be a key to Mumia-™s criminal defense appeals being reinstated.

In the courtroom were Mumia's attorneys, Bret Grote and Robert Boyle, who represent Mumia in "Abu-Jamal v. Wetzel", as well as Ramona Africa, Claude Guillaumaud-Pujol, Jacky Hortaut of the Collectif Francais "Liberons Mumia", Mirrelle Fanon Mendes-France from the Franz Fanon Foundation, and over 100 others.

In the courtroom were Mumia's attorneys, Bret Grote and Robert Boyle, who represent Mumia in "Abu-Jamal v. Wetzel", as well as Ramona Africa, Claude Guillaumaud-Pujol, Jacky Hortaut of the Collectif Francais "Liberons Mumia", Mirrelle Fanon Mendes-France from the Franz Fanon Foundation, and over 100 others.

As many of you know, in January a new District Attorney Larry Krasner was sworn in. Representing his office, Tracey Cavanaugh (Interim Supervisor of the PCRA Unit) and Nancy Winkelman (Interim Supervisor of the Law Department) asked the Judge for a continuance, in order to allow the new DA and staff to review the 18 outstanding “Williams-™ cases- of which Mumia-™s is one. They also asked for time because they are seeking to “formulate an office policy for their approach to these cases-. Certainly, a new approach would be welcome, given the intransigence of the previous office under now imprisoned former DA Seth Williams.

The U.S. Supreme Court precedent in William v. PA (2016) reversed the imposition of Terrence William-™s death sentence because former DA Ron Castille failed to recuse himself when he was sitting on the PA Supreme Court.
Pam Africa with Mumia

The order addressing the missing memo has a history. Judge Leon Tucker ordered the DA to turn over any evidence of former PA Supreme Court Justice Ron Castille's "personal involvement" in Mumia Abu-Jamal's criminal appeals when he was District Attorney or an Assistant District Attorney. When they could not “find- any documents, Judge Tucker ordered that they deliver to his office the entire file of 31 boxes. Judge Tucker found a reference to a specific letter written by Castille, which the DA states now that they have lost. This action follows in the wake of the U.S. Supreme Court admonishing the PA courts in the Williams case, for not recognizing that a judge must recuse themselves on cases they themselves actively prosecuted.

The parsing of concepts and words for the court revolve around "personal involvement". Was former DA and former PA Supreme Court Chief Justice Ron Castille a key shot caller on Mumia-™s case; was he “personally involved-? We know he personally signed years of briefs and appeals against Mumia. We know that this was the most high profile case in the office. And we know that information already released has Castille advocating to the then Governor Casey that the death penalty should be quickly imposed, especially for murders involving police officers as victims.

The question is simply, did District Attorney Ron Castille actively involve himself in decisions regarding Mumia-™s case? And did he, as a PA Supreme Court Justice, review those very same decisions? And if so, was he professionally required to recuse himself, or could he remain unbiased regarding those decisions? Some courts have even stated that any appearance of bias requires recusal.

At stake is the reinstatement of over a decade of Mumia Abu-Jamal-™s appeals. This action could lead to an order granting a new trial. The legal path to freedom starts right here in the Common Pleas court chamber of Judge Leon Tucker."

Doku: Riot Grrrl. Als die Mädchen die Macht übernahmen

"In den frühen 90er Jahren setzten sich junge Amerikanerinnen mit Musik für den Feminismus ein und wurden Anführerinnen einer popkulturellen Bewegung. Sie nannten sich Riot Grrrls und gründeten Bands wie Bikini Kill oder 7 Year Bitch. Die rebellischen Aktivistinnen kämpften selbstbewusst und aufreizend gekleidet gegen die männliche Vorherrschaft in Musikbusiness und Gesellschaft. (...)" Mehr dazu bei arte



Normale Irrationalität

"Im Gegensatz zum anspruchsvollen Charakter sozialistischer Bildungs- und Weltbildarbeit, die durch das Streben geprägt ist, den gesellschaftlichen Dingen auf den Grund zu gehen, haben es rechte Gruppierungen wesentlich leichter, ihre Parolen und identitätsstiftenden Ideologien zu vermitteln, weil sie an die schon angesprochenen alltagspraktischen Selbsttäuschungen und ein ganzes Arsenal stigmatisierender Vorurteile anknüpfen können. Und ist der Adressat ihres Bemühens weltanschaulich verunsichert und orientierungslos, sorgt er sich um seinen Arbeitsplatz und hat er Angst vor dem sozialen Abstieg, bietet ihm die Rede, dass die "Ausländer" ihm seinen Arbeitsplatz streitig machen und die "Flüchtlinge den Sozialstaat bedrohen" scheinbar plausible Antworten: Auf die beängstigenden Erfahrungen antwortet ein inhaltlich zwar reduktionistisches, subjektiv jedoch überzeugendes "Interpretationsmodell". Gerade weil sie meist simpel strukturiert sind, besitzen solche Erklärungen eine hohe Überzeugungskraft: Sie reduzieren die komplexe, oft durch ihre Undurchschaubarkeit beängstigend wirkende Welt auf einfache Muster und weisen innerhalb dieses Ordnungsrahmens allen Menschen eine klar definierte Position zu. Das kann beruhigend wirken.



Es werden Identifikationsvorgänge stimuliert, durch die Ohnmachtsgefühle kompensiert werden können. Auch wer realistischerweise seinen Platz nur in den unteren gesellschaftlichen Schichten sieht, "weiß" durch nationalistische Zurechnungen ("stolz ein Deutscher zu sein") nicht nur, dass er irgendwo hingehört, sondern auch, dass er immer noch etwas "Besonderes" ist, denn "für die Ausgestoßenen, die den Eindruck haben, ganz am Boden angekommen zu sein, ist die Entdeckung eines weiteren, noch tieferen Bodens als der, auf den sie selbst gedrückt worden sind, eine seelenrettende Erfahrung, die ihnen ihre menschliche Würde und den Rest an Selbstachtung zurückgibt".³ Man schottet sich durch die Abwertung und Verunglimpfung von den Fremden ab, um einen psychischen Schutzraum zu gewinnen, der den vollständigen Verfall des eigenen Selbstwertgefühls verhindert."



Zitat aus Werner Seppmann, "Es geht ein Gespenst um in Europa. Rechte Formierungen zwischen Rechtspopulismus und Neofaschismus. Linke Alternativen" (Vorabdruck) "junge Welt" vom 09.01.2018

Porsche, der Dieselskandal und die Meinungsfreiheit. Ein Nachtrag.

So sieht ein Sieg auf ganzer Linie aus:

Porsche musste beide Kündigungen gegen Siegmar Herrlinger (wir berichteten) zurücknehmen, die Gerichtskosten übernehmen und das Arbeitsverhältnis besteht bis Ende des Jahres -“ dem Renteneintritt von Sigmar Herrlinger -“ regulär weiter und wird ordnungsgemäß abgerechnet.

Mächtig aufgeblasen hatten sich die Herren von Porsche, von „Schmähkritik“ an der „wunderbaren Arbeitswelt“ von Porsche war die Rede.

Zum guten Schluss haben öffentlicher Druck und Solidarität ihnen aber die Luft abgelassen.

Da standen sie nun im Regen und mussten die Kündigungen zurücknehmen, wollten sie nicht Gefahr laufen, auch noch ein Urteil zu kassieren, das schwarz auf weiß dokumentiert, dass man auch bei Porsche sagen darf, was wahr ist.

Der Versuch, ein Exempel zu statuieren, um die Kritik aus der eigenen Belegschaft mundtot zu machen, war jedenfalls grandios gescheitert.

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

ARGENTINIEN
Am 4. Januar haben in Argentinien landesweit die Staatsangestellten gestreikt. Die Beamtengewerkschaft ATE und der Gewerkschaftsdachverband Autonome CTA hatten dazu aufgerufen. Grund ist der massive Stellenabbau im staatlichen und staatsnahen Bereich, der allein seit Dezember zu 1.200 Entlassungen geführt hat.

Seit dem Amtsantritt von Präsident Macri sollen 3.000 argentinische Journalistinnen und Journalisten wegen regimekritischer Texte ihre Arbeit verloren haben. Auch Fernsehsender mussten sich dem Druck der Regierung beugen. Doch die argentinischen Medienschaffenden kämpfen für ihre Pressefreiheit.

BOLIVIEN
Nach 46 Tagen haben die Ärzte in Bolivien ihren Streik beendet, nachdem sie mit der Regierung von Präsident Evo Morales eine Einigung erzielt haben.

ECUADOR
Seit dem 6. Januar hat Ecuador eine Vizepräsidentin, nachdem der bisherige Vizepräsident Jorge Glas offiziell nicht mehr das Amt bekleiden kann. Die bisherige Übergangspräsidentin Maria Alejandra Vicuna wurde mit 70 von 69 erforderlichen Stimmen ins Amt gewählt.

HONDURAS
Tausende Honduraner sind am vergangenen Samstag dem Aufruf des Wahlbündnisses der Allianz der Opposition gefolgt und haben friedlich in der nördlichen Industrie- und Handelsstadt San Pedro Sula gegen einen mutmaßlichen Wahlbetrug und Repression protestiert.

KOLUMBIEN
Am Dienstag ist in Kolumbien der im Vorfeld des Papstbesuchs im vergangenen Jahr ausgehandelte Waffenstillstand zwischen der Regierung des konservativen Präsidenten Juan Manuel Santos und der linken Guerillaorganisation Nationale Befreiungsarmee (ELN) ausgelaufen.

In Cartagena sind am Donnerstag (Ortszeit) der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos und Vertreter der ehemaligen FARC-Guerilla zusammengekommen, um nach einem Jahr die Umsetzung des Friedensvertrages zwischen beiden Seiten auszuwerten.

KUBA
In Kuba wird 2018 ein Generationenwechsel in der Führung des Landes stattfinden -“ der sozialistische Weg bleibt davon unberührt.

In Kuba sind im vergangenen Jahr die Kapazitäten für die Versorgung mit Solarenergie weiter ausgebaut worden. So wurde jetzt berichtet, dass in der Zentralprovinz Sancti Spiritus ein Photovoltaik-Solarpark errichtet worden ist und ein zweiter kurz vor der Fertigstellung steht.

VENEZUELA
Venezuela hat am Wochenende vorübergehend alle Schiffsverkehrs- und Flugverbindungen mit den Karibikinseln Curaçao, Aruba und Bonaire unterbrochen.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 12. Januar 2018

Auch Auszubildende dürfen bei Warnstreikaktionen und Streiks mitmachen

Metalltarifrunde 2007
Anlässlich der aktuellen Tarifrunde in der Metallindustrie heute mal ein Hinweis der IG Metall zu den Rechten von Azubis in Sachen Streiks:
Mit dem Ende der Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie geht nun die Tarifrunde in die heiße Phase. Die IG Metall-Mitglieder machen mit Warnstreiks Druck für die Forderungen der IG Metall. Auch Auszubildende dürfen bei Warnstreikaktionen und Streiks mitmachen.
Da in der Metall-Tarifrunde die Arbeitgeber die Forderungen der IG Metall bislang alle ablehnen und auch noch die Arbeitszeiten verlängern wollen, ruft die IG Metall bundesweit zu Warnstreiks auf. Die IG Metall fordert 6 Prozent mehr Geld, auch für Auszubildende, und eine Wahloption für Beschäftigte, ihre Arbeitszeit für bis zu zwei Jahre auf 28 Stunden reduzieren zu können. Auszubildende sollen zudem vor Prüfungen jeweils einen Tag bezahlt frei bekommen.

Warnstreiks sind wichtig
Mit Warnstreiks demonstrieren Metallerinnen und Metaller ihre Entschlossenheit, für ihre Forderung zu kämpfen. Und das stärkt die Verhandlungsposition der IG Metall. Das ist so ähnlich, wie ein Warm-Up vor einem sportlichen Wettkampf. Ist trotz Warnstreiks eine Einigung immer noch nicht möglich, kann die IG Metall das Scheitern der Verhandlungen erklären. Dann ruft sie ihre Mitglieder zur Urabstimmung über unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen auf. Also über einen Streik.

Warnstreik und Streik - Dein gutes RechtDie Chefs versuchen es immer wieder und behaupten, Auszubildende hätten kein Streikrecht. Das ist Unsinn: Auszubildende dürfen nicht nur, sie müssen sich für ihre Rechte stark machen! Bereits 1984 hat das Bundesarbeitsgericht nämlich entschieden, dass auch Auszubildende ein Streikrecht haben und sich somit an Warnstreiks oder Streiks beteiligen dürfen. Und Niemand darf sie daran hindern! Das ist ja auch nur logisch. Denn auch Deine Ausbildungsbedingungen, beispielsweise die Höhe der Ausbildungsvergütung werden in Tarifverträgen geregelt. Deshalb müssen Auszubildende auch Einfluss darauf haben, wie ihre Ausbildungsbedingungen gestaltet werden.

Warnstreik- und StreikteilnahmeWer streikt, tut nichts Unrechtes. Im Gegenteil: Das Streikrecht ist durch das Grundgesetz und durch internationale Abkommen garantiert. Die Teilnahme an Warnstreiks und Streiks gefährdet nicht den Ausbildungszweck. Im Gegenteil: Sie kann dazu dienen, Dich an die Realitäten des Arbeitslebens heranzuführen. Im Falle des Falles gilt für Dich, was für alle Arbeitnehmer gilt: Streiken darf nur, wer von seiner Gewerkschaft dazu aufgerufen wird. Wenn also die IG Metall mit einem Flugblatt zum Warnstreik aufruft, geht die Post ab. Mehr zum Thema "Warnstreik" findest Du unter: www.igmetall.de/warum-warnstreiks.

Abmahnung ist nicht
Dein Chef darf Dich für die Teilnahme an einem Warnstreik oder Streik nicht bestrafen. Und auf gar keinen Fall darf er Dich abmahnen oder gar mit der Kündigung drohen. Im Rahmen eines Tarifabschlusses wird in der Regel zudem eine "Maßregelungsklausel" vereinbart, die sicherstellt, dass alle, die sich an Streiks beteiligt haben, vor jeglicher Disziplinierung geschützt sind.

Unterstützung bei StreikFür die Dauer eines Warnstreiks darf der Chef Dir das Geld für die ausgefallene Zeit anteilig von Deiner Ausbildungsvergütung abziehen. Bei einem unbefristeten Vollstreik bekommst Du als Mitglied während dieser Zeit von der IG Metall Streikgeld. Für eine Streikwoche gibt es das 14-fache Deines Durchschnittbeitrags. Wie viel das genau ist, kannst Du online mit unserem Leistungsrechner ausrechen. Oder Du fragst Deine Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV), Deinen Betriebsrat (BR) oder DeineIG Metall vor Ort.

Berufsschule an Streiktagen
Berufsschultage sind keine Streiktage - das gilt auch für Warnstreiks. Wenn die Berufsschule und der Arbeitgeber jedoch keine Einwände haben, kannst Du auch an diesen Tagen an Streiks teilnehmen.

Ausbildung im bestreikten Betrieb
Bist Du als Auszubildender in den Arbeitskampf eines bestreikten Betriebes nicht direkt einbezogen, muss Deine Ausbildung weiterlaufen. Gegebenenfalls durch eine passende Umgestaltung, wie das Vorziehen des Werkunterrichts.

Wer drin ist, ist besser dran
Es gibt viele gute Gründe, Mitglied der IG Metall zu sein. Einer der wichtigsten: Nur als Mitglied hast Du einen Anspruch auf tarifvertragliche Leistungen, wie höhere Einkommen, mehr Freizeit/Urlaub, Weihnachts- und Urlaubsgeld oder Übernahme nach der Ausbildung.

Was die IG Metall speziell Azubis und (dual) Studierenden bietet, erfährst du hier.

Alle Leistungen auf einen Blick findest Du unter www.igmetall.de/leistungen.Noch Fragen?

Dann wende Dich an Deine JAV, BR oder an die örtliche IG Metall. Mehr Infos zu Jugendthemen gibt es unter: www.igmetall.de/jugend.

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