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Marsch für das Leben

Foto: neuköllnbild / Umbruch Bildarchiv Berlin
Beim "Marsch für das Leben" zogen am 17. September 2016 mehrere tausend Teilnehmer*innen durch Berlin und stießen auf gleich zwei Gegendemos.

Alle Jahre wieder laden sehr fromme Christenmenschen zum sogenannten "Marsch für das Leben" nach Berlin. Da wird dann die Abtreibung gegeißelt, der Weg zum rechten Glauben propagiert, und der eine oder
andere Bischof schickt ein Stoßgebet gen Himmel. Frau von Storch von der AfD nimmt auch immer teil und zieht ein noch sauertöpferisches Gesicht als sonst, weil sich das unter frommen Christen so gebührt.

Fromme Christen tragen das Kreuz der Menschheit. Weil sie Märtyrer sind, lassen sie sich zu Beginn ihrer Demo ein weißes Holzkreuz aushändigen, damit das auch jeder sieht. Denn ein Martyrium, das man nicht sieht, ist ja irgendwie ein großer Haufen Bockmist.

Nun gibt es aber auch jene Leute, die den sehr frommen Christenmenschen seit Jahren bei ihrem Aufmarsch in die Suppe spucken und dieser geballten Frömmigkeit ihren Protest entgegensetzen. Das sind die
Feminist*innen und ihre Büttel. Seit Jahren blockieren sie die fromme Demo, rufen laut ihre Parolen und sehen wie immer sehr ungewaschen aus... vor allem innen, vor allem aus frommer Christensicht.

So war es denn auch dieses Jahr. Mehrere hundert Protestler versammelten sich zu einer Gegendemo am Anhalter Bahnhof und begleiteten lautstark den Marsch für das Leben, der auf der Reichstagswiese begann und endete.
Dieser wurde rigoros von der Polizei abgeschirmt, so dass es nur zu einer Straßenblockade kommen konnte. Der Gegenprotest fand daher vor allem jenseits der zahlreichen Hamburger Gitter am Antreteplatz und entlang der Demoroute statt.

Im Zuge der Abschlußkundgebung wurden dann noch ein paar Leute in Gewahrsam genommen, weil sie zu laut waren, mit Kondomen um sich warfen oder unbotmäßig ein weißes Holzkreuz mit sich herumtrugen.

Einige Fotos beim Umbruch Bildarchiv Berlin.

Videoinstallation # Innere Sicherheit : Polizeigewalt

Innerhalb der Photoszene 2016 wurde unsere Ausstellung "# Innere Sicherheit : Polizeigewalt" im "Studio NOVO Artspace in Köln" im Festivalguide der Photokina bis zum 25. September international angekündigt. Nun hat der Galerist die Fotoausstellung und Videoinstallation sowie auch das Plakat zur Photoszene nach der Vernissage ohne Rücksprache und entgegen der Vereinbarung entfernt. Besucher hatten sich gemeldet und darüber beschwert, dass die Ausstellung nicht mehr vorhanden sei. Einen solchen "kreativen" Umgang mit Vereinbarungen sowie der ebenso kreative Umgang mit Öffnungszeiten sind wir nicht gewohnt, und wir werden uns für die Zukunft einen anderen und verlässlichen Partner suchen. Wir bitten alle um Entschuldigung dafür, dass diese Videoinstallation nur noch im Internet zur Verfügung steht. Als Entschädigung für Besucher, die umsonst kamen und die noch Interesse an unserem Thema haben, werden wir möglichst bald eine komplette Ausstellung im lokalen Umfeld anbieten.

https://www.r-mediabase.eu/index.php?view=category&catid=863&option=com_joomgallery&Itemid=519

https://www.r-mediabase.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=224:videoinstallation-innere-sicherheit-polizeigewalt&catid=102&Itemid=567

R-mediabase präsentiert zur Internationalen Photoszene 2016 eine Auswahl von Fotografien und eine Videoinstallation zum Thema # lnnere Sicherheit : Polizeigewalt. Die Fotografien zur Installation stammen: Christian Martischius - Hans-Dieter Hey - Heino Pflaum - Hubert Perschke - Jan Große-Nobis - Jochen Vogler - Paul Lovis Wagner - Pay Numrich - Reiner Engels - Sara Sun Hee Martischius und Thomas Trüten. Konzept, Umsetzung und Schnitt: Martin Bauer, Tonabmischung: Hans-Dieter Hey, Full-HD, 12 Minuten, Hürth, 2016

35. Todestag von Klaus-Jürgen Rattay

Heute ist der 35. Todestag von Klaus-Jürgen Rattay. Aus dem Anlass der Verweis auf eine Doku des Ermittlungsausschusses aus dem Jahr 1982 und eine Dokumentation des RBB zu den damaligen Vorgängen.

"Bei einer Demonstration gegen die Räumung von acht besetzten Häusern („Lummerland ist abgebrannt"), geriet Klaus-Jürgen Rattay am 22. September 1981 auf die Fahrbahn, wurde von einem Bus der BVG erfasst und tödlich verletzt. Einige Hausbesetzer behaupteten nach dem Unfall, er sei von der Polizei auf die Fahrbahn gedrängt worden. Diese Aussagen wurden im anschließenden Gerichtsverfahren nicht bestätigt. Der Staatsschutz behauptete seinerseits, Rattay sei mit einem fotografierten Demonstranten identisch, der unmittelbar vor der Räumung in der Winterfeldtstraße Barrikaden mit Benzin angezündet habe. Augenzeugen und Betroffene fanden sich zu einem Schweigemarsch zusammen, hielten eine Mahnwache mit Kerzen ab und legten am nächsten Tag eine Gedenkstätte für ihn an. Auch im Ausland, insbesondere in Amsterdam, kam es in Verbindung mit den Berliner Vorfällen zu Ausschreitungen. Die Berliner Polizei räumte wenige Tage später erneut ein besetzes Haus in der Pohlstraße 59 im Bezirk Tiergarten.
Drei Wochen nach dem Tod Rattays bildete sich eine „unabhängige Untersuchungskommission", der unter anderen Bundesverfassungsrichter a. D. Martin Hirsch, Professorin Uta Ranke-Heinemann und Pfarrer Jörg Zink angehörten. Nachdem die Ermittlungen noch im Dezember desselben Jahres eingestellt worden waren, bemühten sich die Eltern des Neunzehnjährigen vergebens um Wiederaufnahme des Verfahrens, die im August 1982 abgelehnt wurde.

Ein Augenzeuge gab dem Tagesspiegel am Abend der Vorfälle eine ganz andere Darstellung: Rattay habe zu der Menge gehört, die von der Polizei in der Bülowstraße in Richtung Potsdamer Straße getrieben worden sei. Als der Bus kam, habe er auf der Kreuzung gestanden, zunächst mit dem Rücken zu dem Fahrzeug, dann mit dem Gesicht. Der Busfahrer sei voll auf ihn zugefahren und habe Rattay frontal erfaßt. Bis zu diesem Zeitpunkt sei der Bus nicht mit Steinen beworfen worden. Der Bus sei trotz des Anpralls weitergefahren, habe dann zwar kurz abgebremst, aber seine Fahrt fortgesetzt, bis er von Passanten gestoppt wurde. Erst dann sei er durch Steinwürfe beschädigt worden. Diese Version, daß Rattay ohne weiteres überfahren worden sei, veröffentlichte am Abend auch ein "Ermittlungsausschuß" unter Berufung auf 25 Zeugen." (Quelle: Youtube)


Siehe auch:
Unterschiedliche Angaben zu dem Todesfall auf der Potsdamer Straße
Häuser, Hass & Strassenkampf - Die Revolte der Westberliner Hausbesetzer
Sie stehen mit Ihren Füßen darauf


Häuser, Hass und Strassenkampf - Die Revolte der Westberliner Hausbesetzer from r_3ne on Vimeo.

I am Troy Davis. You are Troy Davis. We will not stop fighting for justice.

Vor fünf Jahren wurde Troy Davis hingerichtet. "Der Kampf für Gerechtigkeit endet nicht mit mir. Dieser Kampf ist für alle Troy Davise, die vor mir kamen und die nach mir kommen werden. Ich bin guter Verfassung und voller Gebete und in Frieden. Aber ich werde bis zu meinem letzten Atemzug nicht aufhören zu kämpfen."

Vor 43 Jahren: Ermordung von Victor Jara

Am heutigen 16. September vor 43 Jahren wurde der chilenische Sänger, Musiker und Theaterregisseur Víctor Lidio Jara Martínez mit mindestens 44 Schüssen von Soldaten des am 11. September 1973 in Chile gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Salvador Allende putschenden Militärs ermordet.

Victor Jara wurde nach dem Putsch zusammen mit vielen Dozenten und Studenten ins Estadio Chile verbracht, wo er erst dort von einem Offizier erkannt und, wie auch viele seiner Leidensgenossen, gefoltert wurde.

Unter diesen Umständen entstand sein letztes Gedicht (eigentlich ohne Titel, meist aber nach der Anfangszeile Somos cinco mil, „Wir sind fünftausend“, genannt). Später brachen ihm seine Peiniger die Hände, damit er nicht mehr Gitarre spielen konnte. Als Reaktion auf die hämische Aufforderung der Soldaten, er solle doch singen, wenn er ein Sänger sei, erhob Víctor Jara noch einmal seine Stimme, um das Lied der Unidad Popular Venceremos -“ „Wir werden siegen“, anzustimmen. Daraufhin wurde er zusammengeschlagen und schließlich mit einem Maschinengewehr getötet.



Erst mehr als 30 Jahre später wurde Anklage gegen die verantwortlichen Militärs erhoben. Jaras sterbliche Reste wurden im Juni 2009 exhumiert. Nach dem rechtsmedizinischen Gutachten von Ende November wiesen sie zahlreiche Knochenbrüche und 44 Schusswunden auf. Im Dezember wurden Jaras Überreste auf den Zentralfriedhof von Santiago überführt. Tausende Chilenen defilierten am Sarg vorbei, darunter Präsidentin Michelle Bachelet.

Zur endgültigen Aufklärung des Todes von Víctor Jara hat im Dezember 2012 die chilenische Justiz die Festnahme von acht tatverdächtigen Ex-Militärs angeordnet. 42 Jahre nach Jaras Ermordung wurden zehn ehemalige chilenische Militärangehörige, darunter auch der ehemalige Lieutenant Barrientos, der heute in Florida lebt und nach Chile ausgeliefert werden könnte, des Mordes angeklagt.

Quelle: WikiPedia

Ingewahrsamnahme von Journalisten anlässlich des AfD-Parteitages - Gericht stellt Polizeitaktik über Pressefreiheit

Fronttransparent der Demonstration
Quelle: Instagramm

„Dieses Urteil ist ein Freibrief für die Polizei, Berichterstattung von Demonstrationen durch Verhaftung von Journalisten zu verhindern“, kritisiert Siegfried Heim, Leiter des ver.di-Landesfachbereichs Medien eine Entscheidung des Landgerichts Stuttgart. In einem jetzt bekannt gewordenen Beschluss bestätigte die 10. Zivilkammer einen Beschluss des Amtsgerichts Nürtingen und erklärte die Ingewahrsamnahme eines Fotojournalisten für rechtmäßig. Dieser hatte am 30. April über die Demonstrationen rund um den Stuttgarter Bundesparteitag der rechtspopulistischen AfD berichtet.

„Das Gericht hat polizeitaktische Entscheidungen über das Grundrecht der Pressefreiheit gestellt“, so Heim weiter. Er verweist darauf, dass der von ver.di rechtlich unterstützte Fotojournalist verhaftet wurde, nachdem er an einer Polizeikontrollstelle seinen Presseausweis gezeigt hatte. Außerdem enthalte das Urteil keine rechtliche Abwägung dazu, dass der Journalist auch im Polizeigewahrsam mehrmals auf seine Berufstätigkeit hingewiesen hatte und trotzdem elf Stunden unverhältnismäßig lange festgehalten und an der Berichterstattung gehindert worden war.

Quelle: Pressemitteilung von ver.di, 14. September 2016


Siehe auch: Pressemitteilung der vier festgenommenen Fotografen während der Dokumentation der Proteste gegen den AfD-Bundesparteitag

Dakota Pipeline: 38 Festnahmen bei Standing Rock Protesten - Angriffe auf Pressefreiheit

Bei den "Water is Life" Protesten gegen die Dakota Pipeline in North Dakota wurde die Journalistin und Produzentin von Democracy Now!, Amy Goodman wegen illegalem Betretens der Baustelle festgenommen. Ihr droht nun eine Anklage wegen schweren Landfriedensbruchs. Gegen den Bau der 1.609 Kilometer langen Rohölpipeline von North Dakota ins südliche Illinois gibt es seit Jahren erbitterte Proteste. Aufgrund dessen wurde das Bauvorhaben von der US Regierung vorerst gestoppt.

Sie und ihre Mitarbeiter dokumentierten Hunde- und Pfeffersprayangriffe durch die Security der Pipeline auf die Sioux, die aus der nahegelegenen Standing Rock Indian Reservation stammen und in der Umgebung von Cannon Ball, North Dakota gegen den Bau und die Gefahr für das Trinkwasser durch die Pipeline bzw. den Bau derselben protestierten.

"Dies ist ein inakzptabler Angriff auf die Pressefreiheit," sagte Amy Goodman in einer Stellungnahme. "Ich ging meiner Arbeit nach, als wir den Angriff der Pipeline Security auf die Protestierenden dokumentierten, die ihre Hunde auf die native People von der Leine ließen und Pfefferspray einsetzten.-

Das Video von Democracy Now! ging letzte Woche weltweit durch das Netz.

In Zusammenhang mit den "Water is Life" Protesten sind bislang 38 Menschen in Standing Rock festgenommen worden.



Eigene Übersetzung / via Native News Online / Democracy Now!

11. September: 43 Jahrestag des Putsches gegen Salvador Allende

Heute vor 43 Jahren - am 11. September 1973, wurde der sozialistische Präsident Chiles Slavador Allende durch einen faschistischen Putsch gestürzt. Angeführt wurde der Putsch von Pinochet - vorbereitet und ermöglicht durch die CIA, die kein sozialistisches Chile für ihre imperialistischen Ausplünderungen in Lateinamerika gebrauchen konnten. Salvador Allende und seine Regierung verbesserten die Situation der armen Massen in Chile und führten viele wichtige demokratische und fortschrittliche Maßnahmen ein. Der letztlich von der CIA geleitete Putsch kostete tausenden fortschrittlichen Chilenen das Leben, Folter und das "Verschwinden Lassen" waren gängige Methoden des faschistischen Terrors. Tausende wurden zur Flucht gezwungen.

Wir gedenken heute den Opfern des Putsches in Chile und sagen: Nie wieder Faschismus!



Text: Siempre Antifa

Siehe auch:
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