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"Demo für Alle" - Polizei geht massiv gegen Gegendemonstranten vor

Marsch der ewig Gestrigen
Über 1000 Menschen bei der Auftaktkundgebung des Bündnisses gegen die "Demo für Alle", ein super Konzert von Mal Élevé und die lautesten und entschlossensten Proteste der letzten zwei Jahre standen gestern weniger Teilnehmern auf Seiten der rechts gerichteten "Demo für Alle" gegenüber.

Die entfesselte Polizeigewalt, unglaubliche Aggresivität und Brutalität machte einmal mehr deutlich: Ohne Schlagstöcke, Pferdestaffel, Pfefferspray und rohe Gewalt sowie die Schützenhilfe unzähliger Polizisten bekommen die Rechten in Stuttgart keinen Fuß auf die Straße.

Vom Ausmaß der uniformieren Gewalt zeugt die gestern erschienene Pressemitteilung der Demosanitäter, die von mindestens 107 Verletzten in ihrem Umfeld und von der Behinderung ihrer Arbeit durch die Polizei berichtet:

"Am heutigen Sonntag sicherte die Sanitätsgruppe Süd-West die Gegenproteste gegen die als homophob geltende Demo für Alle ab. Dabei kam es mehrfach zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Gegendemonstranten, sowie einigen Nazis.

Lena Schmidt, Pressesprecherin der Sanitätsgruppe Süd-West fasst die Vorkommnisse zusammen: "Nachdem es bereits zwischen Schloss- und Schillerplatz zu ersten Auseinandersetzungen gekommen war, bei denen es die ersten Verletzten gab, ging die Polizei am Wilhelmsplatz unverhältnismäßig und oft ohne ersichtlichen Grund gegen die Gegendemonstranten vor. Angesichts der Fülle der Patienten in diesem kurzen Zeitraum unter Behinderungen durch die Polizei war eine effiziente Patientenversorgung nur schwer zu realisieren. Der öffentliche Rettungsdienst musste zur Bewältigunge der Situation zusätzliche Kräfte des Ehrenamtes hinzuziehen. Ich möchte an dieser Stelle einige Punkte monieren, die unseren Einsatz zusätzlich erschwerten, mich zunächst aber bei den vielen freiwilligen Helfern bedanken, die uns in dieser Situation tatkräftig zur Seite standen. Angeforderte Rettungsmittel wurden von der Polizei nicht bis zu den Patienten durch gelassen. Offensichtlich verletzte Personen, die zum öffentlichen Rettungsdienst wollten, wurden von der Polizei weiter mit Pfefferspray massiv angegangen. Auch Sanitätskräfte gezielt gestoßen und mit Pfefferspray bedroht. Gegen Ende wurde der Verkehr auf der Straße durch die Polizei wieder frei gegeben, obwohl sich zu diesem Zeitpunkt noch Patienten und behandelndes Personal auf der Straße aufhielten. Zusammenfassend müssen wir mit Erschrecken feststellen, dass die Polizei auf die medizinische Versorgung von Verletzten am Wilhelmsplatz kaum Rücksicht genommen hat."

Insgesamt wurden im Umfeld der Einsatzkräfte der Sanitätsgruppe Süd-West mindestens 107 Patienten behandelt, von denen mindestens 17 zur Weiterbehandlung einen Krankenhaus zugeführt werden mussten. Neben Pfefferspray überwogen u.a. chirurgische Verletzungen durch direkte Gewalteinwirkung. Es gab mehrmals den Verdacht auf leichte Schädel-Hirn-Traumata, sowie mehrere allergische Reaktionen und einen Krampfanfall nach Pfeffersprayeinwirkung.

Die Sanitätsgruppe Süd-West bedankt sich beim öffentlichen Rettungsdienst und Katastrophenschutz für die tolle Zusammenarbeit angesichts widriger Umstände."

Bereits seit knapp zwei Jahren finden immer wieder rechte und homophobe Märsche unter dem Label "Demo für Alle" mit teilweise mehreren tausend Teilnehmenden in der Stuttgarter Innenstadt statt.

Im Sommer 2015 hat sich das Bündnis gegen die "Demo für Alle" konstituiert um gemeinsam und spektrenübergreifend gegen die rechten Hetzer in unserer Stadt aktiv zu werden.

Das Bündnis besteht aktuell aus dem Antifaschistischen Aktionsbündnis Stuttgart & Region, den Jusos Stuttgart, der Grünen Jugend Stuttgart, der ver.di Jugend Stuttgart, ZK Stuttgart, der IGM-Jugend Stuttgart, der Antifaschistischen Aktion (Aufbau) Stuttgart, den PIRATEN Stuttgart, der Giordano-Bruno-Stiftung, der PARTEI, der VVN-BdA Stuttgart, der Partei die LINKE, der NAJU, der Initiative Frauenkampftag Stuttgart sowie engagierten Einzelpersonen.

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