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70 Jahre Befreiung von Paris. Teil 2: Die Barrikade an der Rue de la Huchette.

Im August 2014 jährt sich zum siebzigsten Mal die Befreiung von Paris von der Nazityrannei.
Vom 19. bis 25. August 1944 erhob sich die Bevölkerung von Paris gegen die deutsche Besatzungsmacht.

Die folgende Artikelserie erhebt nicht den Anspruch, eine exakte Chronologie, noch eine umfassende politische Analyse der Ereignisse zu liefern. Vielmehr werden kurze Porträts der Menschen, ihrer Stadt und deren Geschichte gezeichnet, die schlaglichtartig die Geschehnisse erhellen sollen.


Die Barrikade an der Rue de la Huchette.
Die Barrikade an der Rue de la Huchette.
21./22. August 1944. Die Barrikade an der Rue de la Huchette.
Beatrice Briand steht heute nicht hinter ihrer Theke, wo sie sonst das rationierte, harte Brot der Besatzung verkauft. Die Bäckerin aus der Rue de la Huchette steht heute hinter einer Barrikade : im gepunkteten Sommerkleid, mit der Armbinde der Resistance, einen erbeuteten Stahlhelm auf dem Kopf. An einem Ledergürtel, der so wenig zu ihrem Sommerkleid passt wie der Stahlhelm, hängt eine Stielhandgranate und eine Pistolentasche mit Inhalt.

Ihre Barrikade ist eine von 600, die schon vor dem Aufruf des Befreiungskomitees von Paris am 22.8.1944 wie Pilze aus dem Boden schiessen. Dieser Aufruf endet mit dem historischen Appell der Pariser Commune von 1871: „Tous aux barricades!“ - Alle auf die Barrikaden!.

Mitten im August an einem Montagabend von zarter Farbe
ein Montagabend, verhängt von Wolken
in einem Paris, so rein wie Eischnee
Mitten im August, unser Land auf den Barrikaden
Paris wagt, den Blick zu heben
Paris wagt, Sieg zu rufen
Mitten im August, an einem Montagabend

Wenn man das Licht erblickt hat
wie kann es da Nacht werden an diesem Abend
wenn die Hoffnung von den Pflastersteinen, den Fronten, den erhobenen Fäusten emporsteigt
dann geben wir die Hoffnung
dann geben wir das Leben
den Versklavten, die verzweifelt sind
Paul Eluard

Beim Barrikadenbau
Beim Barrikadenbau
Am selben Tag veröffentlichen die Zeitungen der Resistance, die inzwischen frei erscheinen können, Instruktionen, wie die Barrikaden gebaut werden sollen. Die Gewerkschaft der Maurer stellt die entsprechenden Instrukteure.

Beim Barrikadenbau
Beim Barrikadenbau
Männer, Frauen, Junge und Alte, reißen das Straßenpflaster auf, schleppen Pflastersteine, führen Sandsäcke, die ursprünglich zum Schutz vor Luftangriffen gedacht waren, einer neuen Bestimmung zu.

Wo schon asphaltiert ist, wird die Asphaltdecke mit Spitzhacken vom Untergrund getrennt und in die Barrikade eingebaut. Alleebäume werden gefällt, alles was nicht niet- und nagelfest ist, findet Verwendung beim Barrikadenbau.

Madame Briands Barrikade ist Teil eines Systems von Befestigungen aller Art, die das Viertel um die Kirche Saint Severin für die Besatzer unbetretbar gemacht haben. Genauso wie die Barrikaden am Place St. Michel und an der Kreuzung Boulevard St. Michel/ Boulevard St. Germain trägt sie zudem dazu bei, den Besatzern, die im Jardin de Luxembourg stationiert sind, den direkten Weg zur Polizeipräfektur zu versperren. Wie erfolgreich die Barrikaden kämpfer dabei sind, zeigen die Spitznamen „Todeskreuzung“ und „Deutschenfriedhof“.

So werden Holzklötze auf die Straße geworfen, mit Benzin übergossen und angezündet, die entstehende Hitze verformt den Asphalt, er wellt sich. Die Lastwagen der Besatzungsmacht, die versuchen, diese Buckel zu überfahren, stürzen entweder um oder können ihren Weg nur beschädigt und sehr langsam fortsetzen. Sie werden an der Ecke Rue Petit Pont/Quai St. Michel von Widerstandskämpfern erwartet, die ihnen mit Cocktails Marke Joloit-Curie den Rest geben.

Die Barrikade ist eine französische Erfindung, 1588 wurden die ersten gebaut -“ vor allem aus Fässern: Französisch „barrique“, daher der Name Barrikade.

Auch bestimmte Orte, an denen Barrikaden errichtet wurden, haben sich tief in das historische Gedächtnis der Pariser Bevölkerung eingegraben.

Barrikade Rue Saint-Florentin/Rue Rivoli 1871
Die Barrikade Rue Saint-Florentin/Rue Rivoli 1871
Einer dieser Orte ist die Kreuzung Rue de Rivoli / Rue Saint Florentin am Place de la Concorde. Sie erstreckte sich vom Marineministerium auf der einen Seite bis zur Begrenzungsmauer der Tuillerien auf der anderen Seite.

Und dort wurde sie bei jeder Erhebung des Volkes wieder errichtet: 1830, 1831, 1848, 1871 und natürlich 1944.
1871, während der Pariser Commune, verband sich allerdings zum ersten Mal in der Geschichte der Pariser Aufstände die Intuition des Volkes mit den Fähigkeiten eines professionellen Baumeisters, Napleon Gaillard, genannt der Oberst des Barrikadenbaus.

Die Rue Saint-Florentin/Rue Rivoli heute
Die Rue Saint-Florentin/Rue Rivoli heute
Ergebnis war eine Befestigungsanlage mit einem acht Meter starken Erdwall, drei Schießscharten für Kanonen und einem riesigen Graben davor, der so tief war, dass alle Gas- und Wasserleitungen freigelegt worden waren.

Tragischerweise war alle Mühe und Arbeit vergebens. Die Versailler Truppen umgingen die Barrikade: Nachdem ihr erster Angriff über die Place de la Concorde im Geschosshagel der Communarden scheiterte, rückten sie über die Rue de la Paix vor und kamen so in den Rücken der Verteidiger.

Die Barrikaden von 1944 hatten die Funktion, weitere Truppenbewegungen zu erschweren, wenn nicht zu unterbinden und die Beweglichkeit der Besatzer immer mehr einzuschränken, sie in ihren Kasernen zu isolieren. So war in der Rue de Rivoli u.a. der Sitz des Oberbefehlhabers für den Großraum Paris, General von Cholditz, im Hotel Meurice untergebracht.

Dieser Plan wurde mit aller Konsequenz durchgeführt. „Chacun son boche -“ jedem seinen Deutschen“: Wo immer sich Besatzer sehen ließen, wurden sie unter Feuer genommen.
Neben der direkten Wirkung (man schätzt, dass schon vom 11.-15. August über 500 Besatzer außerhalb direkter Kampfhandlungen getötet wurden) haben diese Attacken eine enorme psychologische Wirkung: Sie demoralisieren die Besatzer, der Feind beginnt diese Stadt, die ihn einschließt, deren großteils unbewaffnete Volksmassen ihn zu erdrücken drohen, zu fürchten.

Teil 1 der Serie "70 Jahre Befreiung von Paris" erschien in diesem Blog am 20. August 2014. Der dritte Teil erscheint am 24. August.

Nach Motiven aus den Arbeiten von Jacques Duclos, Albert Camus, Paul Eluard, Larry Collins, Dominique Lapierre, Alain Rustenholz, Evelyn Mesquida, Yves Barde, Dominique Manotti und Mireille Mathieu.

Fotos: Musee Carnavalet Paris, Musee Resistance/Deportation Lyon, privat

Sacco und Vanzetti Presente!

Sacco (rechts) und Vanzetti (links) als Angeklagte, mit Handschellen aneinander gefesselt
In der Nacht vom 22. auf den 23. August 1927 wurden im Staatsgefängnis von Charlestown, Massachusetts die beiden aus Italien in die USA eingewanderten Arbeiter Ferdinando „Nicola“ Sacco und Bartolomeo Vanzetti, die sich der anarchistischen Arbeiterbewegung angeschlossen hatten, hingerichtet.

Morde an Revolutionären und Arbeiterführern mit Hilfe der Justiz sind eng mit der Geschichte der USA verbunden: Die Chicagoer Arbeiterführer Parsons, Spies, Engels und Fischer wurden am 11. November 1887 als Reaktion auf die große Streikwelle Opfer der Klassenjustiz. Die Tradition setzte sich mit den in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts trotz weltweiter Solidaritätskampagnen hingerichteten anarchistischen Arbeitern Sacco und Vanzetti fort. Auch heute gehört die Todesstrafe zu den Mitteln der rassistischen Klassenjustitz in den USA.

„Ich habe nicht nur mein ganzes Leben lang kein wirkliches Verbrechen begangen, wohl einige Sünden, aber keine Verbrechen, sondern auch das Verbrechen bekämpft, das die offizielle Moral und das offizielle Gesetz billigen und heiligen: Die Ausbeutung und Unterdrückung des Menschen durch den Menschen. Wenn es einen Grund gibt, warum Sie mich in wenigen Minuten vernichten können, dann ist dies der Grund und kein anderer.“

Bartolomeo Vanzetti

Vor 22 Jahren: The Truth Lies in Rostock

Heute vor 22 Jahren begann in Rostock - Lichtenhagen ein "Volksfest" der ganz besonderen Art: Eine Woche lang, vom 22. bis zum 26. August 1992, griffen mehrere hundert junge Rechtsradikale die Flüchtlingsunterkunft und ein von vietnamesischen VertragsarbeiterInnen bewohntes Haus im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen an. Unterstützt wurde der Mob von über tausend "ganz normalen" Deutschen, die Polizei griff kaum ein. Es handelte sich um die massivsten rassistischen Ausschreitungen der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Der von Mark Saunders und Siobhan Cleary produzierte Dokumentarfilm „The truth lies in Rostock“ dokumentiert die Ereignisse. Er entstand 1993 unter maßgeblicher Beteiligung von Menschen, die sich zum Zeitpunkt der Geschehnisse im attackierten Wohnheim befanden. Deshalb zeichnet sich die Produktion nicht nur durch einen authentischen Charakter aus, sondern versteht sich auch Jahre danach als schonungslose Kritik an einer Grundstimmung in der bundesrepublikanischen Gesellschaft, die Pogrome gegen Migranten oder einfach nur „anders aussehende“ überhaupt erst möglich macht. Nicht umsonst sorgte der Film auch in der Linken für eine heiße Debatte um die Frage, in wieweit die rassistischen Übergriffe mit der „Wiedervereinigung“ Deutschlands und dem darauf folgenden nationalistischen Taumel zu tun hatten.




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Quellen: FAU-FFM / Umbruch Bildarchiv / gegen0310 / Antifa SFA - Soltau Fallingbostel Walsrode / Filmquelle

Freitag: Wie die Linke zerfiel...

Friedenstaube als Zeichen vieler Friedensdemonstrationen
Freitags Unterüberschrift: Pazifismus kann tödlich sein. Warum man als Linker für Kriegseinsätze sein muss.

Ganz so schlimm ist dann der Artikel von Michael Jäger zwar nicht. Auch enthält er sich allen Blödsinns, den ein Alt-Außenminister zugunsten der deutschen Militärindustrie ausstreut. Jägers Argument ist kurzgesagt das Altbekannte: Auch wenn du dich jeder Waffenlieferung - eigentlich Soldatenbeteiligung - enthältst, bleibst du schuldig. Denn was du auch tust, das Morden geht weiter. Argumentiert wird ganz mit Recht von der Tatsache her, dass alles mit allem zusammenhängt. Der Kausalität nach. Nach der eben nicht die gute Absicht zählt, sondern der bloße Handlungsertrag. Und der sieht im Augenblick sicher so aus, dass es immer welche gibt, die Krieg führen wollen. Also muss man dagegenhalten. Also statt bloßer Enthaltung gleich Waffen liefern. Am besten gleich Soldaten dazu.

Wo liegt trotz allem das Falsche in dieser ja überaus bekannten Herleitung des Waffenzwangs? Wohl gerade in der Beziehung auf bloße Kausalität. Wenn diese nämlich die einzige Warte ist, auf die zu achten wäre, dann freilich hätte Jäger recht. Allerdings müsste gerade er dann zugeben, dass die Pazifisten keinen eigenen Willen hätten. Keinen Wunsch, den ewigen Kreislauf der Dinge, wie sie eben sind, zu durchbrechen. In Wirklichkeit ist aber dieser Wille das erste: den Kriegslauf zu verhindern. Auch wenn er im Augenblick zu überwiegen scheint. Es gilt aber genau das: die Erscheinung des für unmöglich Gehaltenen. Der Anblick desjenigen, der sich dem bösen Weltlauf widersetzt. Ganz gleich, was daraus folgen mag.

Als der wirkliche heilige Franziskus sich dem Heerlager der Muslime in Ägypten näherte, um diesen Frieden zu predigen, wurde er elend verprügelt. Und der Krieg lief auf beiden Seiten weiter wie bisher auch.

Trotzdem. Im Anblick des blutenden, verkrümmten Leibs des Heiligen gewann die Idee ihre Leuchtkraft. Nicht ob der Krieg jetzt zu Ende ging, war entscheidend - sondern der Anblick der Möglichkeit, dass er überhaupt enden sollte. Diese Möglichkeit darf niemals sterben. Um ihretwillen muss es möglich bleiben, der Anflut von Verzweiflung und Angst zu widerstehen. Die wahren Bilder von allem Blutdurst dürfen das noch wahrere Bild einer künftigen Überwindung des Elends nicht verdecken.

Und deshalb: Was Merkel, Steinmeier und Gabriel noch aushecken mögen zugunsten ihrer verbesserten Stellung in der Welt - es muss möglich sein, diesen Gewaltphantasien sich zu widersetzen. Bis zum letzten Augenblick.

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

ARGENTINIEN
Arbeiter einer US-amerikanischen Druckerei in Buenos Aires besetzen den Betrieb und produzieren weiter.

Argentinien will den Gläubigern der Staatsschuld die Verlegung der Zahlungen nach Buenos Aires anbieten. Auf diese Weise solle die Blockierung der Auszahlungen in New York umgangen werden, die der US-Richter Thomas Griesa gegen Argentinien im Streit mit den Hedge-Funds verhängt hat.

BOLVIEN
Seit acht Jahren regiert Evo Morales als erster indigener Präsident Bolivien. Er hat sich die "Dekolonisierung" seines Landes zum Ziel gesetzt. Auf der Suche nach einer neuen kulturellen Identität entdecken die Künstler und Intellektuellen die Kultur der Anden für sich.

BRASILIEN
Nach dem Unfalltod des brasilianischen Präsidentschaftskandidaten Eduardo Campos tritt offenbar die Umweltschützerin Marina Silva an seiner Stelle bei der Wahl an. Als Herausforderin des Staatsoberhaupts Dilma Rousseff gehe Silva den Weg der Sozialistischen Partei PSB weiter.

CHILE
Lange galt es als in Stein gemeißelt: das binominale Wahlsystem in Chile. Es stammt aus der Diktatur Pinochets und es bedurfte einer Drei-Fünftel-Mehrheit, um es aus den Angeln zu heben. Nach einer langen Sitzung stimmte das Abgeordnetenhaus dieser Tage für die Abschaffung des alten Wahlgesetzes. 86 Abgeordnete votierten dafür und gaben dem Vorhaben die notwendige Drei-Fünftel-Mehrheit. Lediglich 28 stimmten dagegen.

KOLUMBIEN
Im Rahmen der Friedensgespräche zwischen der FARC-Guerilla und der kolumbianischen Regierung sind erstmals auch Opfer des Konfliktes angehört worden. Eine erste Delegation von 12 Betroffenen war dafür am vergangenen Samstag nach Havanna gereist, um Zeugnis abzulegen. Begleitet wurden sie von Vertretern der Nationalen Universität Kolumbiens, der Vereinten Nationen sowie der katholischen Bischofskonferenz.

KUBA
Kubas Zentralbank hat die Ausgabe neuer Geldscheine der Landeswährung Kubanischer Peso (CUP) mit zusätzlichen Sicherheitsmarken angekündigt. Die Maßnahme betrifft Neu-Emissionen von Banknoten im Wert von 100, 50 sowie 20 Pesos. Bereits zirkulierende Scheine behalten ihre Gültigkeit.

VENEZUELA
In Venezuela hat der Prozess der Gründung von sogenannten Präsidialen Räten für Kommunale Regierung (Consejo Presidencial del Gobierno Popular con las Comunas) begonnen. Diese neue Struktur soll in allen Bundesstaaten des südamerikanischen Landes die Rolle der Basisbewegungen in der Planung der öffentlichen Angelegenheiten stärken. Die Räte sind als Schnittstelle zwischen sozialen Bewegungen, regionalen und bundesstaatlichen Autoritäten konzipiert

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 22. August 2014

70 Jahre Befreiung von Paris. Teil 1: Die Polizeipräfektur von Paris zwischen Resistance und Kollaboration.

Im August 2014 jährt sich zum siebzigsten Mal die Befreiung von Paris von der Nazityrannei.

Vom 19. bis 25. August 1944 erhob sich die Bevölkerung von Paris gegen die deutsche Besatzungsmacht.

Die folgende Artikelserie erhebt nicht den Anspruch, eine exakte Chronologie, noch eine umfassende politische Analyse der Ereignisse zu liefern. Vielmehr werden kurze Porträts der Menschen, ihrer Stadt und deren Geschichte gezeichnet, die schlaglichtartig die Geschehnisse erhellen sollen.


Statt einer Chronologie

„Nun ist der Aufstand eine Kunst ebenso wie der Krieg oder andere Künste und gewissen Regeln unterworfen (...) Der Aufstand ist eine Rechnung mit höchst unbekannten Größen, deren Wert sich jeden Tag ändern kann.“ (Karl Marx: Revolution und Konterrevolution).

Der Aufstand beginnt, lange bevor der erste Schuss fällt:

Protestkundgebungen der Frauen gegen die Schließung der Bäckereien, die Unterbrechungen in der Gasversorgung etc. Streiks in einzelnen Betrieben, die Protestkundgebungen bekommen immer größeren Zulauf, bewaffnete Gruppen der Resistance schützen sie. Die Eisenbahner treten in den Streik, der schon bald Züge des Aufstands annimmt: Gleise werden zerstört, deutsche Eisenbahner angegriffen, ausgedehnte Sabotageakte.

Der Streik greift auf andere Berufsgruppen im öffentlichen Dienst über: Postbeamte, Metro-Beschäftigte. Die illegale CGT ruft zum Generalstreik auf. Einheiten der Resistance überfallen Waffenlager- und Transporte der Besatzungsmacht, um sich zu bewaffnen.

Die großen Ausfallstraßen werden mit 10 Tonnen Krähenfüßen, „Reifentod“ genannt, zeitweilig unpassierbar gemacht.

„Ist der Aufstand einmal begonnen, dann handle man mit der größten Entschiedenheit und ergreife die Offensive (...) kurz, nach den Worten Dantons, des größten bisher bekannten Meisters revolutionärer Taktik: de l'audace, de l'audace, encore de l'audace (Kühnheit, Kühnheit und nochmals Kühnheit)“. (Karl Marx: Revolution und Konterrevolution).

Kampfgruppen der Recistance greifen deutsche Abteilungen an, die Bezirksrathäuser werden besetzt, dann die Bahnhöfe, Fabriken, Radiostationen, Zeitungsdruckereien.

Ab jetzt wird geschossen.

14.- 19.August 1944: Die Polizeipräfektur von Paris zwischen Resistance und Kollaboration.

Am 14. Juli, dem Tag, an dem 1789 der Sturm auf die Bastille den Beginn der Französischen Revolution einleitete, strömen im Jahr 1944 gegen 18 Uhr Menschen auf die Rue de Belleville, der Tricolore und dem Klang der Marseillaise folgend. Die Teilnehmer eines Festes zum Nationalfeiertag auf dem Boulevard Belleville lassen die Zahl der Demonstranten rasch auf 20.000 anschwellen.

Die Polizei bildet mit Fahrzeugen eine Barriere, die Fahrer stellen ihre Mannschaftswagen aber so auf, dass sie der Menge den Durchgang ermöglichen. Tausende rufen: „Die Flics zu uns!“

Als Inspektoren der brigade speciale (einer Sondereinheit zur „Bekämpfung des Kommunismus“) versuchen, sich der Tricolore zu bemächtigen, haben die Flics genug: sie verlassen ihre Fahrzeuge, verweigern ihren Vorgesetzten den Gehorsam und nehmen selber an der Kundgebung teil.

Etwas Ungeheuerliches hatte sich ereignet.

Panik ergreift die vorgesetzten Polizeioffiziere. Der Kommissar des 20. Arrondisements fleht die Demonstranten an „ihn nicht zu erschiessen, aber auch die Marseillaise nicht mehr zu singen.“

Was war geschehen?

Innerhalb der Pariser Polizei hatten sich Widerstandsgruppen der Resistance gebildet, die schon seit längerem eine verdeckte Arbeit innerhalb des Polizeikorps leisteten -“ wie man am 14.Juli sehen konnte -“ mit Erfolg.

So war es möglich, einen Monat nach den Juli-Ereignissen, am 14. August die drei wesentlichen Widerstandsbewegungen innerhalb der Polizei -“ die front national de liberation, Police et Patrie (Polizei und Vaterland) und Honneur de la Police (Ehre der Polizei) zu vereinen im Comite de liberation de la police (Befreiungskomitee der Polizei).

Der Anlass für diesen Zusammenschluss war unmittelbar praktischer Natur:
Der Besatzungsmacht war die Zersetzungsarbeit der Resistance im Polizeikorps nicht verborgen geblieben. Sie plante deshalb, die Polizei zu entwaffnen und die Polizisten zu internieren.

MG-Stellung am Eingang der Präfektur
Dem kommt das Befreiungskomitee zuvor:
Für den 15. August ruft es alle Polizisten zum Generalstreik auf. Unter Mitnahme ihrer Dienstwaffen gehen die Polizisten nach Hause. Präfektur und die Kommissariate in den Bezirken bleiben verwaist. Von nun an sieht man in den Straßen keine Polizisten mehr.

Am 19. August, morgens um 7 Uhr bietet sich dem unbefangenen Betrachter ein erstaunliches Bild:
Über den zu dieser Tageszeit gewöhnlich menschenleeren Platz vor Notre Dame eilen hunderte vom Männern mit Baskenmützen oder Schirmkappen, in Jacken, Pullovern oder in Hemdsärmeln auf die hohen Türen der Polizeipräfektur am anderen Ende des Platzes zu.

Die Flics kehren zurück, aber nicht um ihren Dienst wieder anzutreten, sondern um die Präfektur zu besetzen.

Paris erhebt sich
und es öffnet seine Gefängnisse
Paris im Fieber
das es auf seine Weise heilt:
Paris wird zornig
Man muss sie sehen, die rostigen Gewehre
die aus den Fenstern zucken.
Auf die Barrikaden
die aus dem Boden schießen
Jedem seine Granate
sein Messer oder die bloßen Hände

(Mireille Mathieu)

Als zum ersten Mal seit vier Jahren, zwei Monaten und vier Tagen die Tricolore wieder über der Polizeipräfektur weht, kann sich auch Abbe Robert Lepoutre, der eigentlich die Frühmesse in Notre Dame zu lesen hätte, dem nicht entziehen und lässt sich von der Flut mitreißen, die sich zur Präfektur hin ergießt.

2000 -“ 3000 Polizisten verfügen nun immerhin über geistlichen Beistand.

Der Hof der Präfektur ist jetzt voller bewaffneter Männer, es herrscht eine fieberhafte Stimmung.
Eine Gruppe von Männern löst sich aus der Menge und stürmt in den zweiten Stock des Südflügels. Dort ist der Sitz des zentralen Nachrichtendienstes, reseignements generaux.
Ein langer Gang, verdreckter grünlich-grauer Anstrich, Glastüren links und rechts und am Ende des Flurs Raum 36.

Dort sind Eisenringe in die Wände eingelassen, um die Gefangenen fest zu ketten. Zwei schwere Holztische, auf denen sie mit Ochsenziemern verprügelt wurden:

Hier trieben die brigades speciales No.1 und No.2 ihr Unwesen. 3500 Widerstandskämpfer/innen wurden hier während der vier Jahre der Besatzung verhört, gefoltert und dann der Gestapo oder dem SD ausgeliefert zur Deportation in deutsche Konzentrationslager.

Jetzt erinnert nur noch verkrustetes Blut an die Qualen der Opfer.

Die Büros sind leer, die Schreibtische ausgeräumt, die Folterknechte haben sich bei ihren deutschen „Freunden“ verkrochen.

Einige Stunden später beginnt der deutsche Panzerbeschuss der Polizeipräfektur.

Champagner und Kaliumchlorat

Plakat mit Anleitung für den Cocktail Joliot-Curie
Im Hof der Präfektur werden die Brandflaschen abgefüllt
Am 19.August betritt ein schüchterner Mann mit zwei schweren Koffern als einer der letzten die besetzte Polizeipräfektur.

Er begibt sich sofort in das Laboratorium der Polizei und entnimmt seinen Koffern acht Flaschen Schwefelsäure und mehrere Kilo Kaliumchlorat.

Im Labor für Kernchemie, wo seine Schwiegermutter das Radium entdeckt hatte, hat er eine Explosivmischung für Wurfflaschen entwickelt, die in den Händen der Aufständischen zu einer gefürchteten Waffe werden sollten.

Er hieß Frederic Joliot-Curie und hatte 1935 den Nobelpreis für Chemie erhalten.

Das Rezept für seinen „Cocktail Joliot-Curie“ konnte man bald auf einem Plakat an allen Straßenecken von Paris lesen.

Der Cocktail Joliot-Curie im Einsatz
Die Mischung stimmte, allein in der Präfektur mangelt es an leeren Flaschen, um sie ab zu füllen.

Unter Führung von Monsieur Joliot-Curie steigen deshalb einige Männer in den Keller der Präfektur zu den Champagnervorräten des verhafteten ehemaligen Polizeipräsidenten Amedee Bussiere.

Ohne zu zögern, aber mit einem kleinen Bedauern, entkorken sie eine Flasche nach der anderen, gießen den kostbaren Inhalt auf den Boden und füllen die Flaschen der Kellerei Pierre Taittinger mit der explosiven Mischung.

Die Ironie der Geschichte wollte es, dass Pierre Taittinger, Besitzer der gleichnamigen Kellerei, nicht nur der Gründer der größten rechtsradikalen Bewegung im damaligen Frankreich, der „Jeunesse patriotes“, war, sondern auch einer der schlimmsten Kollaborateure der Vichy-Regierung.

Jetzt flogen seine Champagnerflaschen den Nazis um die Ohren und leisteten so einen,wenn auch unfreiwilligen, Beitrag dazu, dass die Präfektur nicht von den Besatzern gestürmt werden konnte.


Nach Motiven aus den Arbeiten von Jacques Duclos, Albert Camus, Paul Eluard, Larry Collins, Dominique Lapierre, Alain Rustenholz, Evelyn Mesquida, Yves Barde, Dominique Manotti und Mireille Mathieu.

Fotos: Musee Carnavalet Paris, Musee Resistance/Deportation Lyon, privat

Fischer: Das deutsche Strafrecht löst jedes Problem

Joschka Fischer
Foto: Andrzej Barabasz

Lizenz: GFDL

Alle grübeln. Dem Schein nach über die Verhinderung von Völkermord. Oder sonst viel Bösem. In Wirklichkeit: Wie können wir trotz des Verbots von Waffenhilfe in Krisengebieten doch wieder Waffen liefern. Zum Bekenntnis des deutschen Vorkämpfertums und der notleidenden Waffenindustrie.

Alle zögern noch. Da kommt unser Ex-Außenminister Fischer und löst das Problem spielend. Er beruft sich nicht auf das seinerzeit so beliebte "right to subsist". Nein, diesesmal muss das deutsche Strafrecht herhalten.

Dort steht doch eindeutig, dass jeder verpflichtet ist, sich schweren Verbrechen in aller Welt entgegenzustellen. Mit den Mitteln, die er eben zur Verfügung hat. Und was gäbe es wohl Schlimmeres, als den Völkermord des "islamischen Staates" gegen wen auch immer. Im Augenblick gegen die Jeziden.

Einen Fehler hat Fischers Rechtfertigung allerdings. Warum gilt die gesetzliche Verpflichtung erst jetzt? Es braucht nur die eigenste Erinnerung eines jeden, um sich an Verbrechen aller Art zu erinnern, seit 1945, aber auch und gerade seit den achtziger und neunziger Jahren. Und doch haben Schröder und sein Vize Fischer damals sich nicht am Irakkrieg beteiligt. Obwohl der Führer des Irak sich an ziemlich ähnlichen Verbrechen beteiligte, wie sie heute dem "Islamischen Staat" vorgeworfen werden.

Weil damals noch mit Recht Fischer und Schröder sich an einen wirklichen Fortschritt in der Interpretation der Rechte jedes Einzelnen erinneten. Und sie gegen die Rechte der Staaten untereinander abgrenzten. Nur so lassen sich überhaupt Verantwortlichkeiten bestimmter Personen kennzeichnen. Im umgekehrten Fall - der jetzigen Interpretation eines Fischer - wäre wirklich jeder aufgerufen, sich mit allem, was er hat, für nahe und ferne Rechte einzusetzen. Und am besten gegen die Vertreter der eigenen Regierung, die sich nicht in jedem Fall sofort ins Zeug legten, um fernes Unrecht zu bekämpfen. Wohlwollend könnte man meinen, Fischer sei wieder in seine Frühzeit zurückgefallen. Und deklamiere heimlich immer noch "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht.". Anders haben die Mitglieder der RAF es auch nicht gesehen.

In Wirklichkeit setzt der allgewandte Fischer aber zu erdnäheren Argumenten zurück: Der Beitrag endet nämlich: Die Bedenken in der deutschen Politik gegen Waffenlieferungen versteht der erste grüne Außenminister (1998-“2005): „Sicher ist die Frage berechtigt, wo gelieferte Waffen einmal landen können. Aber solche Fragen sind in einem Augenblick zweitrangig, in dem vor aller Augen ein Völkermord droht. Das ist dann der politische Ausnahmezustand, der manche Regeln außer Kraft setzt. Realpolitisch wird Kurdistan der letzte verbleibende Stabilitätsfaktor im Irak sein.“-‹ So ein Auszug des Beitrags von Fischer in der heute erschienen Welt am Sonntag.

Denkt man diesen Satz des Realpolitikers zu Ende, dann heißt er im Klartext: Kämpft ruhig mal, ihr Kurden. Wenn das erledigt ist, gucken wir dann, wie wir euch die Waffen wieder abnehmen. Oder ihnen mit eigenen besseren entgegentreten.

So gesehen, ist der heutige Berufsredner Fischer vielleicht doch einfach auf die Bedingungen der deutschen Waffenindustrie eingegangen?

Wir bleiben dabei: Kooperationsvereinbarung mit der Bundeswehr kündigen

Anlässlich der heute unterzeichneten neuen Kooperationsvereinbarung zwischen Kultusminister Andreas Stoch und Oberst Michael Kuhnvom Landeskommando Baden-Württemberg betont Roland Blach, Sprecher der Kampagne „Schulfrei für die Bundeswehr -“ Lernen für den Frieden“ und Landesgeschäftsführer der DFG-VK Baden-Württemberg: „Wir bleiben dabei: Die Kooperationsvereinbarung mit der Bundeswehr ist ersatzlos zu kündigen. Die Privilegien, die der Bundeswehr auch mit der neuen Vereinbarung zugestanden werden, müssen beendet werden. Der „rote Teppich“ für die Bundeswehr muss eingerollt werden.“
Hagen Battran, für die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mitglied im Kampagnenrat, ergänzt: „Grundlegende Änderungen gegenüber der bisherigen Vereinbarung hat es nicht gegeben. Trotzdem hat unsere wiederholt vorgetragene Kritik u.a. dazu geführt, dass nicht mehr die Schule, sondern die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Anwärter bzw. Referendare selbst- und eigenverantwortlich über die Inanspruchnahme der Angebote der Jugendoffiziere zur politischen Bildung entscheiden.“

Ganz im Sinne des Verfassungsgebots aus Art. 12 Landesverfassung, die Erziehung der Jugend „zur Brüderlichkeit aller Menschen und zur Friedensliebe“ zu garantieren, verstärkt die Kampagne ihre Bemühungen, Friedensbildung inhaltlich, personell und institutionell in den Schulen, Hochschulen und Lehrerbildungseinrichtungen des Landes sowie in den Bildungsplänen nachhaltig zu verankern. Aus Sicht der Kampagne ist es dazu unerlässlich, die eigenständige Leitperspektive „Friedensbildung“ in die laufende Bildungsplanreform aufzunehmen.

„Wir treten im kommenden Schuljahr dafür ein, dass sich Schulen auch in Baden-Württemberg nach dem Vorbild von Schulen anderer Bundesländer durch entsprechende Beschlüsse für militärfrei erklären“macht Blach klar.

Quelle: Pressemitteilung 14. August. Dort ist auch ein kritischer Kommentar sowie einige bisher nicht veröffentlichte Dokumente von Dr. Dietrich Schulze verlinkt.

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

LATEINAMERIKA
Die Regierungen von Mexiko, Guatemala und den USA wollen Migranten den Weg per Bahn in die Vereinigten Staaten erschweren. Dazu stellten sie nun das “Programm Südgrenze- vor, mit dem das sicherheitspolitische Vorgehen der drei Staaten besser koordiniert werden soll.

BOLVIEN
Der bolivianische Staat hat das Unternehmen Transierra, das Erdgas nach Brasilien transportiert, für 133 Millionen US-Dollar übernommen.

BRASILIEN
Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff hat den laufenden Wahlkampf nach dem Unfalltod ihres Herausforderers Eduardo Campos unterbrochen und eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Der Präsidentschaftskandidat der sozialdemokratisch ausgerichteten Sozialistischen Partei Brasiliens (PSB) war am Mittwoch in einem Kleinflugzeug abgestürzt.

CHILE
Ein Gericht hat den chilenischen Staat zur Zahlung einer Entschädigung in Höhe von 185 Millionen chilenischen Pesos (cirka 240.000 Euro) verurteilt. Diese geht an die Familie des 1974 während der Diktatur Pinochets (1973-1990) entführten und seitdem verschwundenen Anselmo Radrigán.

KOLUMBIEN
Die Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerilla-Organisation Farc gehen in die entscheidende und wohl auch sensibelste Phase. In der kubanischen Hauptstadt Havanna beginnt in dieser Woche die nächste Verhandlungsrunde zwischen den beiden offiziellen Delegationen und endlich finden auch die Opfer des jahrzehntelangen Konfliktes Gehör.

Der vergangene Woche für seine zweite Amtszeit vereidigte Präsident Kolumbiens, Juan Manuel Santos, hat am Montag, 11. August 2014, seine neue “Regierung für den Frieden- präsentiert.

Bei einem Ende letzter Woche beendeten Streik von Bananenpflückern und Bauern in der kolumbianischen Plantagenregion Urabá im Departamento Antioquia ist Medienangaben zufolge ein Mann im Alter von 33 Jahren durch Polizeikugeln ums Leben gekommen. Bei der gewaltsamen Räumung durch Sicherheitskräfte einer Straßenblockade in Richtung der Großstadt Medellín waren mindestens 24 Demonstranten verletzt worden sein.

KUBA
Am Mittwoch beging Fidel Castro seinen 88. Geburtstag. Am Vorabend des Jubiläums eröffnete in Berlin die Ausstellung “Fidel ist Fidel- mit Fotografien von Roberto Chile in Berlin seine Türen.
Eine identischen Ausstellung wurde am José-Martí-Denkmal in Havanna eröffnet.
"Fidel es Fidel", bis 12. September, Galerie Art Stalker, Kaiser-Friedrich-Str. 67, 10627 Berlin, Eintritt frei

Eine Woche nach ihrer Enthüllung hat die jüngste Subversionsaktion der US-Entwicklungsbehörde USAID gegen Kuba in den USA selbst und international eine Welle der Kritik ausgelöst. Wie die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) am Montag letzter Woche aufdeckte, hat die US-Behörde seit 2009 in Venezuela, Costa Rica und Peru Jugendliche angeworben und sie in geheimen Missionen für einen Sold von 5,41 Dollar pro Stunde auf die sozialistische Karibikinsel geschickt, um dort eine Jugendopposition aufzubauen und Aufstände anzuzetteln.

MEXIKO
Nach vorläufigen Angaben der mexikanischen Statistikbehörde INEGI sind im vergangenen Jahr fast 23.000 Menschen eines gewaltsamen Todes im Land gestorben. Das sind durchschnittlich 62 Morde pro Tag. Gegenüber dem Jahr 2012 bedeutet dies einen Rückgang von 12,45 Prozent, aber immer noch eine äußerst hohe Mordrate von 19 Personen pro 100.000 EinwohnerInnen.

PANAMA
Vor 100 Jahren wurde der Panamakanal eröffnet. Die Vorgänge bei dessen Bau und die Rolle der USA sind ein Lehrstück imperialistischer Politik.

VENEZUELA
Venezuela setzt im Kampf gegen den grassierenden Benzin- und Warenschmuggel nach Kolumbien testweise auf die Hilfe seiner Armee. Für ein einmonatiges Pilotprojekt seien 17000 Soldaten mobilisiert worden, um die 2200 Kilometer lange Grenze zum Nachbarland zu überwachen.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 15. August 2014

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