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2. erweiterte Auflage: Der NSU-VS-Komplex

13 Jahre blieb der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) unentdeckt. Zehn Morde wurden begangen, zehn Mal verschoben die Behörden verschiedener Bundesländer die Mordhintergründe ins -ºausländische Milieu-¹. Zehn Mal will man keine -ºheiße Spur-¹ gehabt haben. Dennoch legte man alle zehn Morde in die Blutspur des -ºorganisierten Verbrechens-¹.

Nachdem die Existenz des NSU nicht mehr zu leugnen war, reihte sich eine Panne an die andere. Dass in allen Behörden Beweise verschwinden, Akten verheimlicht, Falschaussagen gemacht, ganze Aktenberge geschreddert werden, beweist, dass weder -ºBehördenwirrwar-¹ noch -ºKommunikationschaos-¹ herrsch(t)en, sondern der gemeinsame Wille, unter allen Umständen zu verhindern, dass etwas ans Licht kommt, was den bisherigen Erklärungen widersprechen würde.

Ab wie vielen Pannen muss man von einem System sprechen? Wenn über zwei Dutzend V-Männer hervorragende Kontakte zur neonazistischen Organisation -ºThüringer Heimatschutz-¹ und zu den späteren Mitgliedern des NSU hatten, waren staatliche Stellen nicht etwa auf dem -ºrechten Auge blind-¹, sondern ließen sehenden Auges zu, dass über sieben Jahre hinweg zehn Morde begangen werden konnten. Eine Spurensuche.

2. aktualisierte und erweiterte Auflage -“ Oktober 2013

Hier gibt es das Inhaltsverzeichnis (PDF)

Wolf Wetzel: Der NSU-VS-Komplex. Wo beginnt der Nationalsozialistische Untergrund -“ wo hört der Staat auf?

ISBN 978-3-89771-548-6

Unrast-Verlag

Seiten: 180 Ausstattung: broschiert,

14 Euro



Via

We Are Still Here: Bilddokumentation des American Indian Movement

Die Journalistin und Schriftstellerin Laura Waterman Wittstock und der Fotograf Dick Bancroft zeichnen seit 40 Jahren die Geschichte des American Indian Movement (AIM) auf. Sie haben diese Jahre in dem Buch "We Are Still Here: A Photographic History of the American Indian Movement" dokumentiert.

Das Video zeigt Teile der Eröffnungsveranstaltung zum Erscheinen des Buches, bei dem neben traditioneller Musik und Essen auch Aktivisten aus diesen Jahren zu Wort kommen wie der AIM Mitbegründer Clyde Bellecourt. Bellecourt erinnerte an die Depression und Niedergeschlagenheit, den Jahren der anhaltenden Armut und Missbrauches und der Repression durch die Polizei, die einige indianischen Aktivisten schließlich dazu veranlassten, die Sache in die eigenen Hände zu nehmen. Es ging ihnen dabei nicht nur um bessere Lebensbedingungen für Native Americans inner- und außerhalb der Reservate, sondern auch um die Wiederbelebung ihrer Kultur und der Respektierung durch die Regierung und die Einhaltung der geschlossenen Verträge.



Im Jahr 1972 reisten Bellecourt und andere nach Washington um in dem "The Trail of Broken Treaties" die Absetzung der korrupten Beamten des Bureau of Indian Affairs zu verlangen. Dieser Protest war jedoch erfolglos und mündete in die Besetzung von Wounded Knee durch Mitglieder des AIM, bei der diese elf Geiseln nahmen. Zu diesem Zeitpunkt kamen die Fotos von Bancroft und die Worte von Laura Waterman Wittstock ins Spiel. Dick Bancroft hatte eine Kamera als Geburtstagsgeschenk von seiner Frau bekommen und wurde als inoffizieller Reporter innerhalb der AIM angesehen. Er war darin der einzige, der eine Kamera besaß und die Möglichkeit, Fotos anzufertigen.

"Mit der Aktion wollten sie die Absetzung des Stammesvorsitzenden von Pine Ridge, Dick Wilson, erreichen. Durch die gute Medienarbeit des AIM waren viele Reporter amerikanischer und internationaler Medien am Ort des Geschehens und berichteten täglich für ein weltweites Publikum.

Als die Forderung nach der Absetzung der gewählten, aber der Korruption und Vetternwirtschaft verdächtigten Regierung von Pine Ridge erfolglos blieb und das FBI stattdessen einen Belagerungsring um die Besetzer in Wounded Knee zog, riefen diese nach mehrmaligem Scheitern von Verhandlungen mit einem stellvertretenden Attorney General der USA schließlich die unabhängige Oglala-Nation aus. Die Besetzung dauerte 71 Tage. Am 8. Mai kapitulierten die Aufständischen, nachdem der besonders in den Nachtstunden aufflackernde Beschuss durch ein Großaufgebot von FBI-Agenten und Nationalgarde am 26. April 1973 zum Tod des Oglala Lakota Buddy Lamont durch einen Scharfschützen geführt hatte. Es gab weitere Opfer während der Aktion und etwa sechzig Tote in den Jahren danach, als Dick Wilson und seine Anhänger blutige Rache nahmen. (...)

Nach dem Ende der Besetzung wurden viele der AIM-Aktivisten und deren Unterstützer angeklagt und vielfach zu Haftstrafen verurteilt." (Wikipedia)

Dies war jedoch nicht das Ende der Repression gegen die native Americans. 1975 kam es im Reservat zu einer Schießerei an der Jumping Bull Ranch, bei der zwei FBI Agenten sowie ein AIM-Aktivist erschossen wurden. Von den vier AIM-Mitgliedern, die aufgrund der Schießerei verhaftet wurden, wurden zwei freigesprochen, bei einem das Verfahren eingestellt und der vierte, Leonard Peltier in einem gesonderten und umstrittenen Verfahren zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Verfahren erhielt weltweites Aufsehen...

Noch heute sitzt Leonard Peltier im Gefängnis, die Bedingungen in den Reservaten haben sich kaum geändert, die Arbeitslosenquote im Pine Ridge Reservat liegt heute bei 85 %...



Verlag: Minnesota Historical Society (15. Mai 2013)
210 Seiten, EUR 29,50
Sprache: Englisch
ISBN-10: 087351887X
ISBN-13: 978-0873518871

Flasch: Untergrabung des christlichen Glaubens!

"Warum ich kein Christ bin". Flasch, hochgelehrter Kenner aller Bücher der Antike und des Mittelalters, bekennt in einer seiner letzten Aussagen, dass er trotz intimster Kenntnisse des Christentums diesem nicht mehr angehören möchte. Und das ohne jeden sichtbaren Hass. Aber mit durchsichtiger Verachtung all jener, die sich für Christen halten, aber keine sind.

Das Buch könnte die entsetzlichsten Aufregungen verursachen, wenn es bekannter wäre. Denn Flasch weist mit Schärfe nach, dass alle angeblichen Glaubensbekenntnisse der "bekennenden" Gläubigen auf nichts beruhen. Auf nichts? Dann nämlich, wenn wir uns auf die Beweise einlassen, die es sonst auf der Welt gibt für alle gewöhnlichen Kenntnisse, die wir alle gleichermaßen auf der Welt erkennen.

Flasch geht den Zeugnissen nach, die gerade Augustinus und Thomas v. Aquin herantragen, also solche, die sich den Ergebnissen der Wissenschaft ihrer Zeit am meisten nähern. So führen beide einen Hauptbeweis an: die Ausdehnung der christlichen Lehre. Konnten beide mit einer gewissen Oberflächlichkeit behaupten, dass Christentum sich über die Welt hin ausbreite, so ist von diesem Argument nichts mehr übrig geblieben. Das gleiche gilt von der Definition des Wissens an sich. Beide gehen aus von der Übereinstimmung des Gewussten mit dem Wissen an sich. Nur was wäre das im konkreten Fall? Was ist die Natur der Sache? Wenn sie am Ende nur im Bewußtsein des Schöpfers zu finden ist, also Gottes, wie kommen wir dann an dieses Bewußtsein heran? Ist dieses selbst nur letzte Einbildung, ist die ganze weitere Darlegung des Beweises hinfällig.

Flasch argumentiert sehr sorgfältig. So zeigt er auch, wie die nachaugustinischen Gelehrten mit ihrer Rede vom Sprung in den Glauben nur scheinbar mehr sagen als die Alten. Denn dieser Sprung setzt immer wieder voraus, dass wir schon wissen, was sich ja eben verbirgt. Bleibt am Ende nach den Lehren der Romantiker einfach das Gefühl der schlechthinnigen Abhängigkeit von einem Anderen, dem wir uns hingeben müssen. Gerade das, sagt Flasch, reicht aber allenfalls für den jeweils Einzelnen selbst. Nicht aber für eine ganze Gemeinschaft.

So enthüllt Flasch mit immer neuen philosophischen Versuchen, dass die katholischen und evangelischen Denker sich immer neu selbst betrügen. Wie intensiv ihre Haltung auch sein mag.

Wozu dies hochgelehrte Buch? Es dient wohl der letzten Selbstbefreiung des Autors. Darüber hinaus - und das ist für uns das Wichtigste - erweist es, dass die gesamte katholische und evangelische Glaubenslehre auf nichts gegründet ist. Auf keinen Fall auf einer Grundordnung der Welt, die jetzt endlich in Ordnung gebracht werden sollte. Wenn wir uns nur den diversen Kirchenvätern unterwerfen könnten. Es ist in Wirklichkeit nichts daran - genaugenommen: dahinter - als Schein. Grausames Munkeln eines Herdengefühls, das immer weiter treibt. Aber nie an ein Ende kommen kann.

Flasch hat hier ein letztes Buch verfasst, das schärfer ins Fleisch schneidet als viele andere, verbittertere. Es zerstört alte Gewissheiten. Und führt zur entscheidenden Frage: Was denn dann sein soll?

Kurt Flasch: Warum ich kein Christ bin: Bericht und Argumentation.
3. Auflage 2013. 280 Seiten
Gebunden 19,95 €
15,99 € Kindle-Ausgabe
C.H.BECK ISBN 978-3-406-65284-4
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