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Bündnistreffen: Gemeinsam gegen den Naziaufmarsch am 12. Oktober in Göppingen

Für den 12.Oktober 2013 planen Faschisten wieder einen Aufmarsch in Göppingen. Unter dem Deckmantel einer angeblichen "Kapitalismuskritik" wollen sie zum wiederholten Male ihre menschenverachtende Hetze auf die Straße tragen.

Auch vergangenen Oktober versuchten die Faschisten durch Göppingen zu marschieren. Ein antifaschistisches Bündnis rief damals zur Blockade des Aufmarsches auf. Durch den entschlossenen Widerstand mehrerer hundert AntifaschistInnen musste die Nazidemonstration letztlich nach einer Kürzung der Route abgebrochen werden.

An diesen Teilerfolg möchten wir anknüpfen und auch in diesem Jahr gemeinsam vielfältige Gegenproteste organisieren. Aus diesem Grund laden wir euch zu einem ersten Bündnistreffen zur Koodinierung der Proteste ein. Dieses wird am 31. Juli 2013 um 19 Uhr im Linken Zentrum Lilo Herrmann in Stuttgart (U1 / U14, Haltestelle Erwin-Schöttle-Platz) stattfinden.

Den Naziaufmarsch am 12.Oktober in Göppingen verhindern!

Antifaschistische Aktion (Aufbau) Stuttgart & VVN-BdA Kreisverband Esslingen

Aufruf zur Konferenz "Hinschauen. Aufstehen. Handeln."

Immer wieder versuchen Faschisten, auch hier in Baden-Württemberg, durch Kundgebungen oder Demonstrationen die Öffentlichkeit zu erreichen – doch wo sie auftreten werden sie mit antifaschistischem Widerstand konfrontiert.

Gerade Ziviler Ungehorsam in Form von Blockaden schaffte es dabei in den letzten Jahren immer wieder, Naziaufmärsche zu verhindern oder stark einzuschränken.
Die wohl erfolgreichste Geschichte ist die des ehemals größten regelmäßigen Naziaufmarschs in Europa, der jedes Jahr im Februar in Dresden stattfand: Zwei Jahre in Folge blockierten über zehntausend Antifaschtinnen und Antifaschisten die angemeldete Demonstrationsroute so, dass es 2012 nicht einmal mehr zu einem Aufmarschversuch kam.

Auch in Baden-Württemberg gab es in den letzten Jahren erfolgreiche Blockaden: In Heidelberg und Karlsruhe konnten die Nazis keinen Meter laufen, in Mannheim musste die Demoroute stark verkürzt werden und in Pforzheim wurde ein Großteil der Faschisten davon abgehalten, zum Kundgebungsort zu gelangen.

Doch angekündigte Blockadeaktionen sind leider nicht immer erfolgreich. Denn wo Oberbürgermeister mancherorts in der ersten Reihe der Blockade sitzt, versuchen Stadtverwaltungen anderenorts durch Geheimhaltung, Allgemeinverfügungen und Hetzkampagnen jeglichen spürbaren Protest zu unterbinden. Großeinsätze der Polizei und massenhafte Ingewahrsamnahmen zeigten dieser Aktionsform in der Vergangenheit immer wieder Grenzen auf.

Ein trauriges Beispiel hierfür ist der 06.10.12 in Göppingen, denn er zeigt auch: Wo Nazis ungehindert durch die Innenstadt marschieren können und ihnen der Weg mit Pfefferspray und Schlagstock freigeprügelt wird, folgen weitere Aufmärsche. In Göppingen ist für den 12.10.13 bereits die nächste Nazidemonstration angemeldet. Doch auch diese wird nicht ohne direkten Gegenprotest stattfinden. Im Hinblick darauf heißt es:

Hinschauen und sich in Workshops und an Infotischen über Nazistrukturen und organisierte antifaschistische Arbeit in Baden-Württemberg zu informieren!

Aufstehen und mitdiskutieren, über Chancen und Genzen von antifaschisitschen Blockaden!

Handeln, wenn Nazis auf die Straße gehen wollen – ob am 12. Oktober in Göppingen oder anderswo!

 

Mehr Information: Blockadekonferenz 2013

Zivilcourage

Dietrich Schulze
Foto: Michael Schulze von Glaßer
Das Magazin antifa der VVN-BdA für antifaschistische Politik und Kultur führte in der in Kürze erscheinenden Juli / August Ausgabe 2013 ein Gespräch mit Dietrich Schulze, Initiative gegen Militärforschung an Universitäten.

antifa: Wie sieht es in der Bundesrepublik aus in Bezug auf die Zusammenarbeit von Hochschulen und Militär?

Dietrich Schulze: Militärforschung im natur- und geisteswissenschaftlichen Bereich ist eine flächendeckende Erscheinung. Nur zwei aktuell heiß diskutierte Beispiele. In München entsteht auf dem Gelände einer ehemaligen militärischen NS-Versuchsanstalt der zivilmilitärisch-industrielle Forschungskomplex BICAS für die Entwicklung von autonom agierenden Kampfdrohnen. In Kiel haben Uni und Institut für Sicherheitspolitik (ISPK) ein Konzept zur Aufstandsbekämpfung in den Ländern des globalen Südens entwickelt. Aus Feldforschungen in Afghanistan wird die „Enthauptung aufständischer Gruppen durch Ausschaltung von  bedeutenden Führern" als wirksames Instrument abgeleitet.

antifa: Die Kooperationen haben doch sicher auch mit Geld zu tun?

Dietrich Schulze: Bleiben wir bei Kiel. Die Uni hat in den letzten Jahren 2,7 Mio. Euro von BMVg und NATO eingenommen. Die Not der gezielten Unterfinanzierung der Hochschulen machen immer mehr Uni- Verantwortliche zur Tugend der Fremdfinanzierung und Fremdsteuerung durch Wirtschaft und Rüstung.

antifa: Seit einigen Jahren formiert sich dagegen eine so genannte Zivilklauselbewegung. Was ist darunter zu verstehen?

Dietrich Schulze: Eine Zivilklausel ist die Selbstverpflichtung der Uni bzw. die Bestimmung im Landeshochschulgesetz, nur für friedliche, zivile, nicht-militärische Zwecke zu forschen und zu lehren. Ausgehend von einer erfolgreichen Urabstimmung im Januar 2009 an der Uni Karlsruhe ist in nur vier Jahren eine beachtliche Bewegung entstanden. Inzwischen gibt es fünf weitere Abstimmungen der Studierenden in Köln, Frankfurt a.M., FU Berlin, Kassel und Kiel. Zu den vor 2009 bestehenden fünf Zivilklauseln sind mindestens sieben Neue dazu gekommen.

antifa: Gab es zu den Aktionstagen im Juni auch Aktionen an Hochschulen?

Dietrich Schulze: Die Aktionstage für militärfreie Schulen und Hochschulen waren aus vielerlei Gründen nicht so kräftig unterstützt wie noch im Herbst 2012, wo es z.B. eine Demo in Stuttgaıt vor dem Kultusministerium (Kündigung des Kooperationsabkommens Schule/Bundeswehr) und dem Wissenschaftsministerium (landesgesetzliche Zivilklausel) gab. Dennoch innovative Aktionen wie die Kundgebung in Stuttgart gegen die geplante Bundeswehr-Briefmarke.

antifa: Wie kann man als Student oder Lehrender in dieser Bewegung aktiv werden?

Dietrich Schulze: An vielen Unis gibt es Zivilklausel-Arbeitskreise bei den ASten. Es gibt auch über die Uni hinausreichende Bündnisse an den Hochschulorten. Wichtig ist es, selber tätig zu werden, bei allen Problemen, die das bei dem heutigen verschulten Studium persönlich mit sich bringt. Bei den Lehrenden herrscht die urdeutsche oft intelligent verbrämte Anpassung vor. ISPK-Direktor Joachim Krause geht soweit, den studentischen Vorwurf der Kriegsforschung als paranoid zu bezeichnen.

antifa: Der Direktor hat Dich Anfang Juli in einer Veröffentlichung persönlich angegriffen

Dietrich Schulze: Ja, er schimpft: „Diese Kampagne wird bundesweit von Gruppen und Personen koordiniert, die aus dem linken (oft linksextremen), antimilitaristischen Spektrum stammen ( wie das „imi " ın Tübingen oder Dr. Dietrich Schulze aus Karlsruhe, der ansonsten auch noch für den VVN-Bund der Antifaschisten auftritt; einer Organisation, die der Verfassungsschutz in Baden- Württemberg wohl nicht zu Unrecht als „linksextremistisch beeinflusst" qualifiziert)." Das kann ich nur als Ermutigung begreifen.

Ebenso wie Faschismus und Krieg gehören Antimilitarismus und Antifaschismus zusammen. Und weiter schreibt er: „Diese Art von Kooperations- und Kontaktverboten (mit dem Ziel der gesellschaftlichen Ausgrenzung bestimmter Institutionen und Personen) erinnert fatal an Zeiten, in denen Universitäten in Deutschland nicht mit Menschen oder Institutionen kooperieren durften, weil diese jüdisch waren."

Eine unglaubliche Gleichsetzung, die von ihm selbst inzwischen zwecks Vermeidung von Konsequenzen klammheimlich gelöscht worden ist.

antifa: Gibt es denn auch Beispiele für Zivilcourage?

Dietrich Schulze: Alle Welt spricht über den Mut der Whistleblower Assange, Manning und Snowden. Es gibt auch im Wissenschaftsbereich der Bundesrepublik Whistleblower. Am 17. Juni trat die Ethnologin Irma Kreiten im Rahmen der Eröffnung einer Whistleblower-Ausstellung der Linken im ver.di-Haus Karlsruhe erstmals an die Offentlichkeit. Verantwortliche der Universität Tübingen hatten mit schmutzigen Mitteln versucht, sie in Kriegsforschung einzuspannen. Dagegen hat sie sich gewehrt. Unter der Diskriminierung, auch wegen mangelnder Unterstützung, hat sie jahrelang gelitten und sich jetzt durchgerungen, reinen Tisch zu machen. Eine mutige und bescheidene Persönlichkeit, von deren „Weltpremiere“ alle sehr bewegt waren.

Die Fragen stellte Regina Girod

Zur Person: Dr.-Ing. Dietrich Schulze war von 1966-2005 im Kernforschungszentrum Karlsruhe (jetzt KIT Campus Nord) tätig, anfangs als wiss. Mitarbeiter in Hochenergiephysik-Projekten und später als Betriebsratsvorsitzender. Er ist Mitbegründer der Initiative gegen Militärforschung an Universitäten, Beiratsmitglied der Naturwissenschaftlerlnnen-Friedensinitiative sowie DFG-VK- und BdWi-Mitglied.

Seit der Offnung der VVN zur WN-BdA ist er als Antifaschist aktiv, zurzeit als Kreisvorstandsmitglied in Karlsruhe.

Mehr Informationen:
Aktueller Reader zum Fall
Web-Dokumentation der Initiative
Whistleblowerin Irma Kreiten
• Das Papier Krause-ISPK-Kiel (Synopse)
• Darauf eine Parodie Zivilklausel-“Rädelsführer" für NRhZ
Pressespiegel beim AStA.
• Ein Beitrag dazu im Freitag.

Stuttgart: Soliparty mit Dirt Effect

Am Samstag, den 20. Juli findet eine Soliparty im Linken Zentrum Lilo Herrmann ab 22 Uhr statt.

Am 04. Juni 2011 besetzen mehrere AntirassistInnen die Bühne der rechtspopulistischen und rassistischen "Bürgerbewegung PAX Europa" auf dem Schlossplatz in Stuttgart. Die erfolgreiche Aktion führte zu mehreren Verurteilungen. Der Erlös der Party kommt den Verurteilten zugute.

Es spielen Dirt Effect und im Anschlus daran legen die DJ Legenden Sigrid und Oi auf.

Lotta #52 erschienen

Die antifaschistische Fachzeitschrift LOTTA ist mit ihrer zweiundfünfzigsten Ausgabe erschienen. Schwerpunktthema ist dieses Mal:

"Drinnen" oder "Draussen" Der Mythos Ausstieg aus der extremen Rechten

Außerdem in dieser Ausgabe:

• Die "Alternative für Deutschland"
• Die "Identitäre Bewegung" in Deutschland
• Der "Fordstreik" 1973
• Interview zur Keupstrasse

U.v.m.

Die "Lotta" ist zum Einzelpreis von 3 Euro oder im Abo zu beziehen:

"LOTTA"
Am Förderturm 27
46049 Oberhausen

Zur Webseite

Ludwigsburg: Gemeinsam auf die Straße zum ROCK GEGEN RECHTS 2013!

Auch in diesem Jahr veranstaltet das Rock gegen Rechts Bündnis Ludwigsburg bestehend aus verschiedenen politischen Gruppen und Einzelpersonen eine Demonstration und ein Konzert gegen Neo-Nazis und „rechtes Gedankengut“.

Die Morde des NSU beschäftigen seit über einem Jahr die Öffentlichkeit, Untersuchungsausschüsse und mit Beginn des Prozesses in München nun auch die Justiz. Das, was im Vorfeld der oft zitierten lückenlosen Aufklärung an die Oberfläche kam, löste in der öffentlichen Wahrnehmung Reaktionen aus, die von verwirrtem Erstaunen bis zur völligen Fassungslosigkeit reichten. Die involvierten Behörden von Verfassungsschutz, Polizei und Innenministerien geben teilweise nur eingeschränkt Auskunft, Akten wurden vernichtet – auch (oder gerade?) nach bekannt werden ihrer Wichtigkeit. Mit dem Ergebnis, dass selbst die PolitikerInnen der Untersuchungsausschüsse oft sprachlos der ganzen Misere gegenüberstehen und von mangelndem Aufklärungswillen sprechen. Ist es möglich angesichts der ganzen Missstände in den Behörden noch von Pannen oder individuellen Fehlern zu sprechen? Für uns stellt sich die Frage, ob nicht der Verfassungsschutz gänzlich aufgelöst werden muss!

Den Bezug des NSU zu Ludwigsburg, ihre Kontakte in die Region und ihre Besuche in der Stadt sind bundesweit medial bekannt geworden. Besonders Erschreckend dabei ist die Erkenntnis der starken Bewaffnung der Neo-Nazis und ihre Verbindung zur Blood and Honour Struktur, einem verbotenen militanten Neo-Nazi Netzwerk. Mit dem Ende des NSU hat sich aber die Problematik noch lange nicht erledigt. Im Kreis Ludwigsburg gibt es auch weiterhin aktive Neo-Nazis, die gerne mal eine Hakenkreuzfahne zu Hitlers Geburtstag an einer Brücke aufhängen (Sachsenheim), ihre Schrebergärten mit der Reichskriegsflagge „schmücken“, rechte Parolen sprühen und Aufkleber ihrer menschenverachtenden Propaganda im Stadtbild unterbringen.

Gemeinsam wollen wir deutlich machen: Auch im Kreis Ludwigsburg ist kein Platz für rechtes Gedankengut. Wir wollen ein breites Bündnis von Menschen aus vielen verschiedenen Gruppen der Gesellschaft, das eine klare Grenze gegen Parolen und Aktionen der Neo-Nazis zieht. Wir wollen gemeinsam demonstrieren und feiern! Die Menschenkette gegen Rechts am selben Tag wie unsere Aktionen begrüßen wir solidarisch im breiten gesellschaftlichen Kampf gegen Rechts!

UnterstützerInnen: Attac Besigheim/Ludwigsburg, DemoZ, DGB Jugend, Flint Ludwigsburg, GEW, Junge IG Metall Ludwigsburg, IG BCE, Jusos Ludwigsburg, Libertäres Bündnis Ludwigsburg, Linksjugend ['solid] BaWü, Mathausenkomitee Stuttgart, Stolpersteine Ludwigsburg, VVN/BdA Ludwigsburg

Die Streetparade startet um 15:00 Uhr am Busbahnhof Ludwigsburg, direkt gegenüber dem Bahnhofsgebäude.

Folgende Bands und Solo-Künstler sorgen für den “Rock” beim “Rock gegen Rechts”:

  • Good-For-Nothing
  • Die Grüne Welle
  • Minutes From Memory
  • The Phantomics
  • The Truth About Schmidt

(Entspricht nicht der Auftrittsreihenfolge)

Quelle / mehr Infos

cronjob