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Mali: Überfalljäger bejammern Überfall!

Kämpfer der Touareg auf ihrem Vormarsch nach Süden in Richtung Mopti.

Foto: Magharebia / WikiPedia
Lizenz: Creative Commons Attribution 2.0
Kaum 24 Stunden nach begangener Tat sehen sich die Täter vor gleich zwei Untaten. Und heulen auf. Widerstandskämpfer der angefallenen Truppen haben zurückgeschlagen. Und wurden von algerischen Schrapnells ihrerseits getroffen - Opfer und Täter gleichermaßen. An der Benennung wird noch gearbeitet.

Genau so, wie nach bewährtem Muster Hollande zuschlug, um alle anderen Westler zum Mitmachen zu zwingen, handelten die Angegriffenen. Und die algerische Staatsführung. Alle drei ohne einen Augenblick zu zögern. Und ohne die Vorgesetzten in den USA und anderswo zu fragen.

So grauenhaft die Ergebnisse sein mögen - sie waren vorauszusehen. Wenn einmal die moralischen Vorzeichen weggelassen werden könnten. Die pauschal als Terroristen gekennzeichneten und ganz verschiedenen Gegner verstanden es, überraschend zusammenzuhalten. Ein einziger Blick auf die Karte hätte alle Risiken enthüllt. Aber im Bann der Benennungskraft schien alles erlaubt. "Terroristen" geschieht es immer von vornherein recht. Und die sind ohnedies nur schwach und böse.

Das Schlimmste daran: Jetzt wird auf allen Seiten gerächt. Was im Klartext hieße, wenn es möglich wäre: Vernichtung gedröhnt und gedacht. Wieder den einheitlichen Staat Mali herstellen - ohne Störer. Dass es den nie gegeben hat, darf dann nicht weiter beunruhigen.

Quälend die menschlichen Leiden. Quälender noch,dass der Wehrmachtsbericht der öffentlichen und privaten Sender kaum etwas von diesen Leiden durchlässt. Am schlimmsten aber der Anblick der Herrschenden, die besinnungslos weitermachen. Blind und verquollen allen Folgerungen des gemeinsamen Irrsinns zustimmen.

Ein Artikel der FAZ erinnerte am Ende an eine Zeit, die noch nicht lange vergangen ist, aber völlig vergessen scheint. Als 1956 die französische Regierung nach der totalen Niederlage von Dien Bien Phu ihre kapitulieren mussten, wäre noch Frieden möglich gewesen. Nach härtesten Verlusten. Der Frieden kam nicht. Stattdessen traten die USA in einen Krieg ein, der dreißig Jahre dauern sollte. Bekannt geworden als die mörderische Epoche des Vietnamkriegs. Muss sich denn alles wiederholen?

nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

CHILE
Wandel Camila Vallejo ist mit den Studierendenprotesten in Chile zum Star der internationalen Linken geworden. Nun will die überzeugte Kommunistin fürs Parlament kandidieren.

BOLIVIEN
Bolivien hat nach langem Streit eine Ausnahmeregelung im UN-Abkommen über Betäubungsmittel von 1961 durchsetzen können. Mehr als 50 Jahre lang hatte das Vertragswerk das unter anderem in dem Andenstaat traditionelle Kauen von Kokablättern geächtet.

Nardi Suxo Iturry leitet seit 2006 das Ministerium für Antikorruption in Bolivien. Die 50-Jährige hatte sich vor ihrer Berufung ein Renommée als Menschenrechtlerin erarbeitet und ist Juristin. Ein Interview.

ECUADOR
Wegen der bevorstehenden Präsidentschaftswahl hat sich Ecuadors Staatschef Rafael Correa beurlauben lassen, um sich ganz dem Wahlkampf widmen zu können. Während Correas unbezahltem Urlaub bis zum offiziellen Ende des Wahlkampfs am 14. Februar werde Vize-Präsident Lenin Moreno die Amtsgeschäfte führen, teilten die Behörden in Quito am Dienstag mit. Die Präsidentschaftswahl findet am 17. Februar statt.

KOLUMBIEN
Die Friedensgespräche zwischen Vertretern der kolumbianischen Regierung und der FARC-Guerilla sind am Montag in Havanna fortgesetzt worden. Die Regierung forderte zum Auftakt der neuen Gesprächsrunde die Vertreter der linksgerichteten "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) auf, rasch zu einem Ergebnis zu kommen.

Die kolumbianische Staatsanwaltschaft hat angeordnet, eine alte Untersuchung gegen Ex-Präsident Álvaro Uribe wegen seiner Verstrickungen in den Paramilitarismus wieder aufzunehmen.

KUBA
Am Montag sind in Kuba die im Oktober des vergangenen Jahres beschlossenen neuen Reiseregelungen in Kraft getreten.
Zusätzlich benötigen Kubaner jedoch für die meisten Länder Einreisevisa, die jedoch nur sehr restriktiv vergeben werden, so auch von der BRD. Dies zeigt die Heuchelei, mit der bürgerliche Medien die neue Regelung kommentierten.

PARAGUAY
Anibal Carrillo Iramain als Präsidentschaftskandidat der Frente Guasú bestätigt. Linke in Paraguay weiter gespalten.

VENEZUELA
Venezuelas Präsident Hugo Chávez hat den ehemaligen Vizepräsidenten Elías Jaua zum neuen Außenminister ernannt.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog. Beitrag vom 18.11.2013
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