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Waffenstillstand in Syrien gebrochen!

Trotzdem Glückwunsch an alle zum islamischen Opferfest!

In nominell christlichen Ländern gab es bis zum ersten Weltkrieg immer wieder die Gewohnheit, über Weihnacht alle Schießerei einzustellen. In welchem Umfang das damals eingehalten wurde, ist heute schwer feststellbar. Immerhin: es wirkte versöhnlich. Alle Versprechungen vom Frieden auf Erden - so oft hinweggeschüttelt - erhielten doch einen Abglanz von Wahrheit. Drei Tage lang. Es war doch eine Gelegenheit, sich zu erinnern, dass das Menschenleben auch ganz anders eingerichtet hätte werden können. Mit ein wenig zusätzlicher Erinnerung daran, dass es den Erbhass zwischen den beteiligten Menschengruppen - Völkern - ohne mediale und staatliche Anpustung gar nicht gegeben hätte. Und dass es selbst in jenen Tagen voll Schlamm und Schrapnell noch andere Gelegenheiten zur Herzenserhebung gab, als Ernst Jüngers Steigerungen in den "Stahlgewittern".

Die Berufung auf das Opferfest, also den Gehorsam des Stammvaters aller Juden und Araber - Ibrahim oder Abraham - sollte in unserem Andenken nicht hinter Weihnacht zurückstehen. Verehrung gilt dabei nicht so sehr dem Willen des Vaters, seinen einzigen Sohn zu opfern, an dem doch der Fortbestand der Menschheit hing, sondern der Bereitschaft des Höchsten, das Opfer zu beenden und das Menschengeschlecht in seine Gnade zu übernehmen.

Was sollte an diesem Bezug auf das Drama zwischen Gott und Mensch verächtlicher sein als an dem auf Weihnachten? Nach den bis jetzt empfangenen Nachrichten: alles. Kaum ein Wort wird verwendet zum Lob derer, die sich immerhin bemühten, dem Versprechen des eigenen Glaubens treu zu bleiben! Vielmehr bemühen sich fast alle Sender die üblichen Klischees gegenüber dem Islam tiefer einzubrennen! Die lügen sich doch alle nur gegenseitig an. Ist nichts dahinter.

Solange das die allgemeine vorgeschriebene selbstverständliche Haltung bleibt, ist auf den Friedenswillen der angeblich christlichen Länder noch weniger zu bauen als auf die immerhin nachlesbaren Verheißungen der christlichen wie der muslimischen wie der jüdischen frohen Botschaften

Wenn die grauen Wölfe heulen ...

Einladungsflyer
VVN-BdA Kreisverband Esslingen und KOMMA Jugend und Kultur laden ein zur Vortrags- und Diskussionsveranstaltung:

Welche Wurzeln haben türkische rechtsradikale Ideologien? Wie arbeiten die Ülcücüs und Bozkurtlar? Welche Vernetzungen bestehen, auch zu deutschen Parteien und Jugendorganisationen? Welche Bedeutung überhaupt hat dies heute in Deutschland? Was kann man dagegen tun?

Welche Wurzeln haben türkische rechtsradikale Ideologien? Wie arbeiten die Ülcücüs und Bozkurtlar? Welche Vernetzungen bestehen, auch zu deutschen Parteien und Jugendorganisationen? Welche Bedeutung überhaupt hat dies heute in Deutschland? Was kann man dagegen tun?

Vortrag und Diskussion mit Mieste Hotopp-Riecke und Nurettin Alphan Tuncer von „Zweiheimisch - Twice yerli“

Dienstag, 6. November 2012, 19 Uhr Komma

Diese Veranstaltung wird unterstützt von:

ADHF (Almanya Demokratik Halklar Federarsyon)

Antifaschistische Aktion (Aufbau) Stuttgart

Antifaschistische Jugend Rems-Murr

DIDF Baden-Württemberg e.V.

DIDF Jugend Baden-Württemberg e.V.

Halkevi-Volkshaus Kirchheim Teck e.V.

Initiative Rems-Murr-nazifrei!

VVN-BdA Kreisvereinigung Stuttgart e.V.

Weiler schaut hin! e.V.

ATIF (Föderation der ArbeiterInnen aus der Türkei in Deutschland)

YDG (Neue Demokratische Jugend)

Neue Frau

Eine Unterstützung der Veranstaltung ist weiterhin möglich, bitte per Mail an: esslingen@vvn-bda.de

Der NSU und die deutschen Zustände

Ein Jahr nachdem die Terrorzelle des NSU aufgeflogen ist, lässt sich eine vorläufige Bilanz ziehen. Waren es wirklich verirrte Einzeltäter, wie von Seiten der Polizei und der Verfassungsschutzämter immer wieder behauptet wurde? Trotz dieser Behauptung, die über Monate aufrecht gehalten wurde, gehen Ermittlungsbehörden inzwischen von einem Umfeld des Trios von 100 Personen aus.

Wie lässt sich dieses Umfeld beschreiben? Woher kommt es, dass Verfassungsschutzämter über Jahre behaupten konnten es gäbe keine Gefahr von einer rechten Terrorgruppe?

Diesen und weiteren Fragen geht Janka Kluge in ihrem Vortrag über den NSU nach.

Montag, 29. Oktober 2012, 18:30 Uhr, Gewerkschaftshaus Stuttgart, Raum 245, Willi-Bleicher-Str. 20, 70174 Stuttgart

Referentin: Janka Kluge

Veranstalter: ver.di Bezirk Stuttgart

Anmeldebedingungen: Eintritt frei. Anmeldung nicht erforderlich.

Weitere Veranstaltungen unter:
www.stuttgart.verdi.de/bildung

Ein Leserbrief an die Redaktion der Heilbronner "Stimme"

In der Heilbronner Tageszeitung "Stimme" ist unter der Überschrift „Juristisches Tauziehen um Polizeikessel“ in der Berichterstattung über den Heilbronner Polizekessel vom 1. Mai 2011 zu lesen: „Auch der Kläger Thomas Trüten war auf dem Platz, konnte diesen aber verlassen, weil er sich mit einem Presseausweis freies Geleit verschaffte. Obwohl Trüten Organisator einer der Gegendemonstrationen war, ging er dann nicht zum angemeldeten Versammlungsort.“

Leider wird in dem Artikel nicht erwähnt, warum die von mir angemeldete Verammlung nicht stattfinden konnte, deshalb bat ich die Redaktion um Veröffentlichung meines Leserbriefes:

"Viele BürgerInnen, darunter auch viele GewerkschafterInnen, die an der von mir angemeldeten Versammlung am 1. Mai teilnehmen wollten, waren leider im "Polizeikessel" vor dem Heilbronner Hauptbahnhof seit 9.30 Uhr über viele Stunden im Polizeigewahrsam eingesperrt.

Unter den Eingekesselten waren auch einige der OrdnerInnen, so dass ich mich strafbar gemacht hätte, wenn ich entgegen der Versammlungsauflagen die Versammlung ohne diese OrdnerInnen durchgeführt hätte.

Im "Polizeikessel" befanden sich darüberhinaus auch vorgesehene RednerInnen und KünstlerInnen, die das muskalische Rahmenprogramm bestreiten sollten.

Außerdem befanden sich auch etliche der benötigten Transparente und fast das gesamte Informartionsmaterial im "Kesselgewahrsam".

Viele der eingekesselten GewerkschafterInnen waren so auch daran gehindert, sich zuvor an der traditionellen Versammlung der Gewerkschaften zum 1.Mai zu beteiligen. Beim DGB sollte im Übrigen auch mit Infomationsmaterial für die Versammlungen am nachmittag geworben werden.

Im Gegensatz zu allen anderen 450 bis 500 am 1. Mai vor dem Bahnhof von der Polizei eingeschlossenen Menschen, konnte ich mich nur aus dem Kessel heraus begeben, weil ich im Rahmen meiner journalistischen Tätigkeit vormittags über die Versammlungen am 1.Mai berichten wollte und im Besitz eines Presseausweises bin.

Ohne die Teilnahme der "Eingekesselten" hätten wesentliche Teile der Demonstration und Kundgebung schlichtweg nicht stattfinden können.

Aus diesem Grund hatte ich ab Mittags versucht, vor dem Hauptbahnhof in Kontakt mit der Polizeiführung vor Ort zu kommen, um die geplante Demonstration in dem vorgesehen Umfang durchführen zu können und zu erreichen, das die Eingekesselten an der von mir angemeldeten Versammlung teilnehmen können. Meine Verhandlungen mit den nach langem Suchen von mir aufgefundenen Verantwortlichen der Polizeiführung führten leider zu keinem Erfolg.

So konnte meine vorgesehene Demonstration, deren Verbot erst am Tag vorher in zweiter Instanz vom Verwaltungsgerichtshof Mannheim aufgehoben wurde, nicht durchgeführt werden.

Das ist für mich ein weiterer Grund, diesen Eingriff in das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit am 1. Mai auch juristisch anzufechten.

Als langjähriger Gewerkschafter finde ich es unerträglich, wenn gerade am 1.Mai, wenn weltweit GewerkschafterInnen für Ihre Rechte eintreten, die Teilnahme an Gewerkschaftveranstaltungen verhindert wird.

Entgegen den öffentlichen Verlautbarungen der Polizeiführung wurde somit nicht das Demonstrationsrecht aller Versammlungen geschützt.

Geschützt wurde das Versammlungsrecht der Rechten, während das Versammlungsrecht von GewerkschafterInnen und AntifaschistInnen im Kessel eingesperrt war.

Dies ist umso erschütternder, wenn wir uns daran erinnern, dass einen Tag nach dem 1. Mai 1933, die Gewerkschaftshäuser besetzt, die Gewerkschaften verboten und GewerkschafterInnen inhaftiert wurden.

Auch in Heilbronn.

Mit freundlichem Gruß,

Thomas Trüten"

Stuttgarter Kesselklage: Gericht vertagt Verhandlung auf unbestimmte Zeit!

Gericht vertagt Verhandlung auf unbestimmte Zeit!

Heilbronner Kesselklage noch nicht entschieden

Mit einer Solidaritätskundgebung wurden die fünf Klägerinnen und Kläger bereits vor Verhandlungsbeginn am Verwaltungsgericht in Stuttgart empfangen. Die vollbesetzte Verhandlung begann um 11 Uhr und dauerte den ganzen Tag.

„Nach mehreren Stunden ohne die Möglichkeit auf's Klo zu gehen, spannten wir Transparente auf, um wenigstens ein geringes Maß an Privatsphäre beim Pinkeln zu gewährleisten, wir wurden ja die ganze Zeit gefilmt“, gab einer der Kläger zu Protokoll.

„Nur in meiner Eigenschaft als Pressevertreter mit Presseausweis war es mir möglich, den Kessel zeitweise zu verlassen“, berichtete ein anderer Kläger.

Die Verhandlung wurde auf unbestimmte Zeit vertagt, da den Klägern zum Teil erst am Verhandlungstag eine DVD mit Videomaterial vom Gericht zugegangen war.

Für den Arbeitskreis Kesselklage bleibt es inakzeptabel, dass insbesondere an einem 1. Mai Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter und andere Antifaschistinnen und Antifaschisten in Gewahrsam genommen, den Nazis jedoch der Aufmarsch ermöglicht wurde.

Laut Landesverfassung von Baden-Württemberg gilt der 1. Mai „dem Bekenntnis zu sozialer Gerechtigkeit, Frieden, Freiheit und Völkerverständigung“.

„Die Tatsache, dass antifaschistische Demonstranten und Gewerkschafter eingekesselt und der Möglichkeit beraubt wurden, zu den rechtmäßigen (Mai-)Kundgebungen zu gelangen, ist allein für sich schon ein Unding“, so Ben Brusniak, ein Sprecher des AK Kesselklage. „Wenn die gleichen Personen später dann mit der offiziellen Begründung, sie würden die Sicherheit der Nazis gefährden, festgesetzt werden, ist das nur noch dreist“, so der Sprecher des Arbeitskreises weiter. Faktisch wurde mit dem Kessel die Durchführung einer antifaschistischen Demonstration am Nachmittag verhindert.

Wir werden auch künftig bei Verhandlungen und Klagen präsent sein sowie unsere politische Arbeit verstärken. Die Arbeit des AK Kesselklage ist wichtiger denn je, wenn die Polizei – wie jüngst in Stuttgart und Göppingen – lieber kesselt anstatt legitimen Protest zuzulassen.

Download der Pressemitteilung vom 25.10.2012 im PDF Fomat

Via AK Kessel



nachschLAg: Ein unvollständiger Wochenrückblick

ECUADOR
Das Regionalgericht der Provinz Sucumbios in Ecuador hat grünes Licht für die Konfiszierung von Gütern der US-Firma Chevron sowie ihrer Tochterfirmen und Aktien gegeben.

KUBA
Kubas Revolutionsführer widerlegt zum wiederholten Mal Gerüchte über sein Ableben.

Havanna erleichtert Besuchsreisen: Landsleute, die sich ohne Bewilligung im Ausland aufhalten, dürfen normal in Kuba einreisen.

Während die einen künftig leichter ausreisen können, kommen andere liebend gern auf die Karibikinsel - als Urlauber. Aus einem Bericht des Nationalen Statistikbüros (ONEI) geht hervor, dass Kubas "Industrie ohne Schornsteine", der Tourismus, "gesunden Zuwachs" aufweist.

Der Hurrikan "Sandy" hat am Donnerstag den Süden Kubas erreicht. Zuvor hatte der Sturm bereits zwei Menschen auf Jamaika und in Haiti das Leben gekostet.

VENEZUELA
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat am Donnerstag die Fortschritte Venezuelas in der Ernährungssicherheit und Armutsbekämpfung gelobt.

Experten prognostizieren anhaltendes Wachstum. Wirtschaftliche Entwicklung aber stark abhängig von Staatsausgaben und Verschuldung

Ein Gemeinschaftsprojekt von Einfach Übel und redblog, Ausgabe vom 26.10.2012

Grußwort des Stuttgarter Bündnisses für Versammlungsfreiheit an die TeilnehmerInnen der Kundgebung am 25.10.2012 zur Verhandlung gegen den Heilbronner Polizeikessel vom 1. Mai 2011

Wir dokumentieren das heute von einer Vertreterin des Stuttgarter Bündnisses für Versammlungsfreiheit an die TeilnehmerInnen gerichtete Grußwort der Kundgebung am 25.10.2012 zur Verhandlung gegen den Heilbronner Polizeikessel vom 1. Mai 2011.

Liebe Anwesende,
hunderte AntifaschistInnen, darunter GewerkschafterInnen, Jugendliche, alte und junge Menschen, wollten am 1. Mai 2011 gegen einen Naziaufmarsch in Heilbronn protestieren. Sie wurden jedoch unmittelbar nach Ankunft vor dem Heilbronner Bahnhof von annähernd 4000 Polizisten festgesetzt.

Während die Polizei so den Naziaufmarsch ermöglichte, verfügte das Heilbronner Ordnungsamt eine versammlungsfreie Zone im mittelbaren und unmittelbaren Umfeld des Bahnhofes. Unser Bündnis, das über einhundert Organisationen repräsentiert, kritisierte das Verhalten und Vorgehen der Polizei in der Bahnhofsvorstadt als provozierend, nicht friedlich und grenzüberschreitend. So wurden

• bereits morgens um 08:00 Uhr ca. 200 Menschen die in Richtung Hauptbahnhof demonstrierten, festgenommen. Ebenfalls am Morgen wurde eine Blockade auf der Route der Nazis von der Polizei geräumt und in Gewahrsam genommen.

• die mit der Bahn angereisten Gegendemonstranten sahen sich ca. 1000 Polizisten gegenüber. Ab 10:15 Uhr wurde der größte Teil dieser Demonstranten eingekesselt und ab 16:13 Uhr in „Freiluftgewahrsam“ genommen. Wobei die Polizei sich weigerte, der Bundestagsabgeordneten Karin Binder von der LINKEN den richterlichen Beschluss vorzulegen. Bis zum heutigen Tage wurde diese richterliche Verfügung keinem - außer der KlägerInnen des heutigen Verfahrens - der in „Freiluftgewahrsam“ Genommen vorgelegt.

• eine angemeldete antifaschistische 1. Mai Demonstration dadurch unmöglich gemacht, dass die TeilnehmerInnen sich zum Großteil in Gewahrsam oder im Polizeikessel vor dem Bahnhof befanden. Verhandlungen des Anmelders dieser Demonstration und der Karlsruher Bundestagsabgeordneten Karin Binder mit der Einsatzleitung über einen ungehinderten Zugang zur Demo verliefen ohne Ergebnis: Wer aus dem Kessel heraus wollte, musste sich durchsuchen lassen.

Der Generalverdacht gegen jeden der Eingekesselten blieb aufrecht erhalten. Erst im Laufe des Abends, nach Abreise der Nazis, wurden die festgenommen AntifaschistInnen freigelassen. Dabei wurde jeder/jede Einzelne durchsucht, die Daten erfasst und abgefilmt.

Während der Polizeieinsatz dazu führte, dass die Bahnhofsvorstadt zur „Protest- und demokratiefreien Zone“wurde, konnten die neonazistischen und faschistischen Gruppierungen ihre menschenverachtende, volksverhetzende Propaganda – inklusive Zeigen des „Hitlergrußes“, sowie die Bedrohung von Journalisten und Attacken auf diese ungestört durchführen.

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen, deshalb ist ein fortschrittliches Versammlungsrecht, das alle demokratischen und friedlichen Formen des Protestes incl.
friedlicher Blockaden zulässt, dringend erforderlich.

Artikel 139 GG ist in Bezug auf neonazistische und faschistische Aufmärsche anzuwenden.

Obwohl es diese juristische Grundlage gibt werden immer wieder Naziveranstaltungen zugelassen und AntifaschistInnen in der Wahrnehmung ihres demokratischen Grundrechtes, dagegen zu protestieren gehindert. Zuletzt kam es am 30.7. in Stuttgart und am 6.10. in Göppingen zu Naziaufmärschen und Kesseln und anderen Repressionen gegen AntifaschistInnen. Wir kritisieren die Rechtsprechung der Verwaltungsgerichte sowie die Auffassung der Polizei als deshalb als „geschichtslos.“

Das Stuttgarter Bündnis für Versammlungsfreiheit unterstützt deswegen die heutige Klage und fordert das Gericht auf, den Heilbronner Kessel als Angriff auf das Recht auf Versammlungsfreiheit zu verurteilen. Darüber hinaus fordern wir, die in Zusammenhang mit dieser Polizeiaktion bereits ergangenen Urteile gegen AntifaschistInnen aufzuheben, diese zu rehabilitieren und die Kosten zu erstatten.

(Es gilt das gesprochene Wort)

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“Lebendiger Protest gegen Neonazis - für die Verteidigung der Grundrechte!”

Flyerausschnitt

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“Wir solidarisieren uns mit den Kläger(inne)n, die sich gegen die Polizeikessel von Heilbronn 2011 und Stuttgart 2012 wehren”, teilt Bernhard Strasdeit, Landesgeschäftsführer der LINKEN in Baden-Württemberg mit. Die Klage richtet sich gegen die Einkesselung und Verhaftung von antifaschistischen Demonstrant(inn)en. Ein erster Prozess soll am 25. Oktober 2012 vor dem Stuttgarter Verwaltungsgericht stattfinden.

Heike Hänsel, Bundestagsabgeordnete der LINKEN erklärt: „Es ist inakzeptabel, dass immer wieder Demonstrant(inn)en, die ihren Protest gegen Nazis friedlich auf die Straße tragen, ohne Anlass stundenlang eingekesselt und in Gewahrsam genommen werden. Dies stellt eine eklatante Verletzung der grundgesetzlich garantierten Versammlungsfreiheit dar. Ordnungsbehörden und Polizei pflegen vielfach ein völlig abwegiges Feindbild von Antifaschisten, die als gewaltbereit hingestellt und nicht selten grundlos und brutal drangsaliert werden.“

Hänsel weiter: „Angesichts des unaufgeklärten NSU-Skandals richtet sich das Handeln der Behörden gegen die Falschen und entspricht häufig nicht dem demokratischen Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel.

Verwunderlich ist, dass sich über ein Jahr nach dem Antritt der grün-roten Landesregierung nichts an dieser Praxis geändert hat, wie sich jüngst in Göppingen zeigte. Für DIE LINKE geht es bei der Unterstützung der so genannten Kesselklage nicht nur um ein deutliches Zeichen gegen Rechts, sondern auch um die Verteidigung der demokratischen Grundrechte.“

Quelle: Pressemitteilung, 22.10.2012

Via AK Kesselklage

In Esslingen ist kein Platz für rechte Gewalt und Rassismus!

Am Samstag 27.10.2012 veranstaltet das Bündnis Courage gegen Rechtsextremismus ab 13 Uhr am Postmichelbrunnen eine Kundgebung mit dem Motto „In Esslingen ist kein Platz für rechte Gewalt und Rassismus“.

Redebeiträge kommen unter anderem vom Verein Interkulturelles Forum und dem DGB.

Als kulturelle Beiträge sind geplant: Esslinger Rapper Fresh Daniels, Trommelgruppe, Tanz & Gesang vom Interkulturellen Forum.

Quelle: VVN-BdA Esslingen

"Keine Experimente!". Von Adenauer zu GRÜN - ein Reue-Rücklauf.

Montage: redblog
Überall greller Jubel. Der erste grüne OB in einer Landeshauptstadt. Beim Nachrechnen verliert das Geräusch an Intensität. Nachdem die Bahnhofsgegner und die SPD ihre Kandidaturen zurückgezogen hatten, hätte wesentlich mehr für Kuhn herausspringen müssen. Dreiundfünfzig Prozent machen gewaltig was her. Immerhin bei weniger als fünfzig Prozent Wahlbeteiligung muss aber jeder zweite sich aufs Fernsehglotzen konzentriert haben, nichts aufs Aktiv-Wählen. Wenn das auch mehr ist als in anderen Großstädten.

Wesentlicher aber die erratbaren Absichten des neuen Ob für seine Amtsführung. Die "Stuttgarter Zeitung" hat ihm die Devise untergeschoben: "Keine Experimente". Ob die nun wirklich ein Plakat oder Flugblatt zierte, der Gesamtplanung der Kretschmann-Kuhn-Clique entspricht sie genau. Bekanntlich stammt der Spruch aus Adenauers angriffslustigsten Kampfzeiten. So idiotisch er wörtlich gelesen auch ausfallen mag,er hat den großen Erfolg, die wirklich Wählenden ab dem Augenblick der Wahl jeder Verantwortung zu entladen. Ich wähle jetzt, dass ich selbst nichts mehr zu entscheiden habe. Opa kümmert sich.

Nichts könnte deutlicher den Reue-Rücklauf der GRÜNEN kennzeichnen. Soweit damals schon wahlfähig, müssen alle damals vom Impuls vorwärtsgetrieben worden sein: raus aus dem Mief der frühen CDU-Hegemonie.

Ihr primärer Ansatz: den Klassenkampf zu erweitern auf Gebiete, die den klassischeren ML-Gruppen wohl in der Praxis, nicht aber in der Theorie aufgefallen waren. Dass nämlich die Unterdrückung breitester Schichten nicht nur reduziert werden darf auf Geld- und Mietenfragen. Sie betrifft auch die Beraubung durch Entzug von Lebensmöglichkeiten. Die jahreüberdauernde Gegnerschaft gegen die Frankfurter "Startbahn West" gewann Wert und Wucht gerade auch aus der allen einsichtigen Erkenntnis, dass durch den Wegfall des Stadtwaldes die Reproduktionsmöglichkeiten einer riesigen Mehrheit beschnitten wurden. Alles angehängte traumverhangene Naturmystische, was es gab, wurde im Lauf der Zeit abgestreift. Leider damit auch der sehr berechtigte Blick auf die Klasse, welche beraubt wurde, und die räuberische selbst.

Und vor allem die Erinnerung daran, dass hinter dem einschläfernden Wahlmotto Adenauers sich sehr viel an angsterregender Veränderung verbarg, Wehrpflicht, Monopolisierung trotz der wohlfeilen Versprechen des damaligen Wirtschaftsministers Erhardt. Unter dem Bahrtuch der damaligen Demokratie regte sich viel, das Angst hätte machen können und müssen. Wenn man nur genauer hingeschaut hätte.

Mit den Rückwärtsbewegungen im andauernden Politikergeschäft der Firma GRÜN wurde immer weiter auf den aufgeklärten Publikumsgeschmack gesetzt, bis schließlich ein mehr oder weniger erfundenes bürgerliches Lager zum hauptsächlichen Ansprechpartner werden sollte. Das ging natürlich nur mit stark umwindelten Pfoten. Bis die Windeln nicht mehr heruntergingen. Ja, nicht einmal mehr als Behinderung empfunden wurden.Und so musste es so weit kommen, dass Adenauer, der einmal Geflohene, als Schutzpatron der letzten grünen Garde vorausschwebte.

PS: Kretschmanns und Kuhns Herumschwadronieren um den Bahnhofsbau spricht Bände. Ob nun kritisches Begleiten oder gleich ein einfaches "Na ja", es würde sich doch wenigstens empfehlen, offensiv auf den Punkt vorzubereiten, wenn in einem Jahr oder allenfalls zweien der Bahn das Geld ausgeht, das ursprünglich ausgesetzt worden war. Nach allen Erlebnissen mit öffentlichen Bauten - vergl. zuletzt Flughafen Berlin - müsste ein wahres Gotteswunder eintreten, um den Stuttgarter Bau ohne weitere Verschuldung zu Ende zu bringen. Und ob selbst ein voranfliegender Sankt Adenauer das für seine neuesten Getreuen erflehen könnte beim Herrn, scheint doch immerhin recht zweifelhaft.

Bei aller neuen Glaubensbereitschaft

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