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Alfred-Hausser Preis für "Was geht mich Eure Geschichte an?"

Auf ihrer Landesdelegiertenkonferenz am vergangenenWochenende verlieh die "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes –“ Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten" (VVN-BdA) mittlerweile zum dritten Mal ihren Alfred-Hausser-Preis.

Der Preis, der nach dem Widerstandskämpfer und späteren Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden der VVN-BdA benannt ist, ging in diesem Jahr an die Klasse 8 a der Adalbert-Stifter-Schule in Ulm, für ein Projekt, in dem sich Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund der Geschichte des frühen Konzentrationslagers Oberer Kuhberg in Ulm genähert hatten. „Was geht mich eure Geschichte an?“ ist der Titel eines Videoclips und zweier Rapsongs, die die Schülerinnen und Schüler zu diesem Thema selbst erarbeitet haben, und die nun mit der Preisverleihung der Verfolgtenorganisation gewürdigt wurden.

Herbst 2009: Ulmer Hauptschüler insbesondere aus Einwandererfamilien sollten sich aktiv und in ihrer eigenen Sprache mit der NS-Zeit auseinandersetzen und damit beschäftigen, was dieser Teil deutscher Geschichte für sie heute bedeutet.

Die Jugendlichen erkundeten das ehemalige KZ Oberer Kuhberg in Ulm und lernten historische Hintergründe kennen. Sie verarbeiteten ihre Eindrücke in Texten, machten Filmaufnahmen vom KZ-Gelände und von Orten, die ihnen heute wichtig sind.

Sie brachten Hoffnungen und Wünsche, ihre Vorstellungen von Freiheit, Familie und „Sich wehren" in die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit mit ein. Auf dieser Grundlage produzierte ein Teil der Klasse unter Anleitung von den Musikcoaches zwei Hip-Hip-Stücke, deren Texte sie selbst schrieben und im Studio aufnahmen. Der andere Teil drehte unter medienpädagogischer Anleitung dazu ein Video...



Eine Kooperation des Dokumentations-Zentrum Oberer Kuhberg mit der AdalbertStifter-Schule, der e.tage medien.bildung im Stadtjugendring sowie der Popbastion.

Höre auch die Audio-Dokumentation der Preisverleihung aufgenommen vom freien Radio Rhein-Neckar Bermuda Sonar.


Antifaschistische Infotische am 30. Oktober in Neuhausen auf den Fildern und Leonberg

Am Samstag, den 23. Oktober organisiert das Antifaschistische Aktionsbündnis Stuttgart und Region zusammen mit lokalen antifaschistischen Gruppen öffentliche Kundgebungen mit Infotischen in Neuhausen auf den Fildern und in Leonberg.

In beiden Kundgebungsorten sehen sich alternative und linke Jugendliche seit einigen Monaten zunehmend ausufernder Gewalt von Seiten neonazistischer Gruppierungen ausgesetzt.
So tat sich eine Clique regional bekannter und organisierter Neonazis in den Sommermonaten diesen Jahres in Neuhausen durch gezielte Erpressungen, Bedrohungen und Gewalttaten gegen einzelne alternative Jugendliche hervor.

In Leonberg und Umgebung stehen rechte Übergriffe gegen Migranten auf öffentlichen Festen schon seit Jahren auf der Tagesordnung. Im Januar und Juli diesen Jahres wurden TeilnehmerInnen öffentlicher Kundgebungen der Antifaschistischen Initiative Leonberg dort durch teilweise bewaffnete Neonazis angegriffen. Die Initiative in Leonberg gründete sich Anfang diesen Jahres um mit Aufklärungsarbeit gegen die neonazistische Szene und rassistisches Gedankengut vorzugehen.

Mit den beiden aufeinanderfolgenden Kundgebungen am 30. Oktober soll ein deutliches und motivierendes Zeichen gegen die Einschüchterungsversuche von Rechts gesetzt werden. Die Organisatoren betonen dabei den regionalen Charakter der Veranstaltungen. In ihrem Aufruftext halten sie dazu fest: „Nur wenn wir uns über Stadtgrenzen hinweg zusammenschließen, gemeinsam informieren, aufklären und den Nazischlägern Schritt für Schritt ihren Einfluss auf der Straße nehmen, können wir sie nachhaltig zurückdrängen.“

Im Vorfeld der Kundgebungen verteilten Unterstützer bereits mehrere Tausend der Aufruf-Flugblätter in beiden Orten.

Kundgebungen:
Samstag, 23. Oktober
11:00 Uhr - Neuhausen Schlossplatz
14:00 Uhr - Römergalerie Leonberg

Quelle: Pressemitteilung 26.10.2010

Mahnwache am Freitag, 24.09.2010, gegen den Nazitreffpunkt "Linde" in Schorndorf-Weiler

Mahnwache in Weiler © Roland Hägele
Wir dokumentieren den Aufruf zur Teilnahme an der Mahnwache und Kundgebung gegen den Nazitreffpunkt „Linde“ in Schorndorf-Weiler:

"Obwohl dem NPD-Funktionär Jürgen Wehner die Gaststättenerlaubnis entzogen wurde, werden die Räumlichkeiten in der Winterbacher Str. 8 weiterhin von regionalen und überregionalen Faschisten aus dem Umfeld der NPD genutzt. Jürgen Wehner wurde unter anderem wegen illegalem Waffenbesitz und Urkundenfälschung rechtskräftig verurteilt –“ der NPD-Treff ist geblieben!

Aus diesem Grunde ist ein weiterer Protest gegen die rechtsradikalen Umtriebe in der „Linde“ absolut notwendig und berechtigt.

Gemeinsam arbeiten wir nun in einem regionalen Bündnis gegen diese Umtriebe und gegen die gesellschaftliche Akzeptanz der Nazinachbarschaft.

Es gilt auch weiterhin: WEILER SCHAUT HIN!"


Freitag, 29.10.2010, 18:30 Uhr auf dem Lindenplatz (gegenüber der Winterbacher Str. 8), 73614 Schorndorf-Weiler, mit einem Redebeitrag zum Thema „Kein Platz für Faschisten! Weder in Weiler, noch anderswo“.

Unterstützeraufruf zur antifaschistischen Demonstration in Schorndorf / Weiler am 27.11.2010

Die Initiative „Kein Nazizentrum in Weiler, noch anderswo“ hat ihren Aufruf zur Demonstration am 27.11.2010 veröffentlicht und ruft dazu auf, sich als Unterstützer zu melden und zur Demonstration zu mobilisieren:

Kein Platz für Faschisten! Weder in Weiler, noch anderswo!

Im Jahre 2006 erwarb der NPD-Funktionär Jürgen Wehner das Gaststättengebäude "Linde" in Schorndorf-Weiler. Unter Parteileitung wurde es schnell zu einem faschistischen Propagandazentrum ausgebaut, das mit billigem Bier und rechten Veranstaltungen vor allem Jugendliche anlocken sollte. Dabei wurde nicht nur mit massenhaft Hetze der NPD hantiert, sondern auch vor Schiessübungen im Keller des Hauses, dem öffentlichen Ausstellen eines Hitler-Portraits und direkten Angriffen auf AntifaschistInnen vor dem Gebäude nicht Halt gemacht.

Im Jahre 2008 konnten AntifaschistInnen aus Weiler nach langem Ringen den Entzug der Gaststättenlizenz für Jürgen Wehner erreichen. Doch auch nach diesem Teilerfolg bleibt die "Linde" weiterhin ein wichtiges Standbein der NPD in der Region, dient als Lagerort für Propaganda und als Veranstaltungsort für Schulungen und interne Nazifeiern. Und auch Jürgen Wehner tritt bei den Landtagswahlen 2011 erneut als NPD-Kandidat für Schorndorf an.

Die anwachsende Naziszene im Rems-Murr Kreis besteht zu großen Teilen aus unorganisierten Jugendlichen, die bei Festen und öffentlichen Veranstaltungen durch Pöbeleien und gewalttätige Übergriffe auf MigrantInnen und Andersdenkende auf sich aufmerksam machen. Sie sind es, die mit der "Linde" für die Nazipartei geworben werden sollen und schon jetzt in ihrem Dunstkreis verkehren. Die "Linde" ist jedoch kein Einzelfall.

Bundesweit versucht die NPD sich mit eigenen Gebäuden Verankerung in der Bevölkerung zu verschaffen und ihr menschenverachtendes Gedankengut mit Kulturprogramm und politischen Schulungen zu verbreiten. Sie ist inzwischen die stärkste Kraft im faschistischen Lager und rekrutiert Rechte aus verschiedenen Lagern.

Schon einmal konnten die Faschisten, gestützt und gefördert von großen Teilen der deutschen Wirtschaft, die Macht in diesem Land an sich bringen. Es folgten Jahre der unmenschlichen Ausbeutung und Unterdrückung, ein rassistischer und antisemitischer Massenmord an Millionen von Menschen und ein unvergleichlich zerstörerischer Weltkrieg. Nun gilt es die Lehren aus der Geschichte zu ziehen!

Wann immer die heutigen Nazis sich zeigen, ist es unsere Aufgabe, ihrem Treiben entschlossenen Widerstand entgegenzusetzen und ihre rassistische und völkische Hetze zu entlarven. Ihre Organisationen müssen durch unseren Druck verboten und aufgelöst werden.

Je länger wir ihre Politik dulden, desto besser werden sie sich aufstellen und verankern - je weniger wir sind, desto skrupelloser werden sie.

Gemeinsam, laut und unnachgiebig sind wir in der Lage die Nazis zurückzudrängen. Mit fortschrittlichen Antworten auf zunehmende soziale Missstände können wir ihnen den Nährboden für ihre menschenverachtende Hetze entziehen.


Gemeinsam und konsequent gegen die Linde und die Naziszene im Rems-Murr Kreis!

Am 27. November 2010 auf die Straße gegen Rechts! Heraus zur antifaschistischen Demonstration in Schorndorf um XX Uhr, vor dem Bahnhof!


Organisationen und Einzelpersonen, die als Unterstützer auf dem Flyer und auf den Plakaten erscheinen wollen, wenden sich bitte bis Freitag, 22.10.2010, an folgende Adresse: presse@weiler-schaut-hin.de

Gedenkt der verprügelten Werte!

Auf jedem Zeitungsblatt, in jeder Fernsehsendung muss man sich mehr anstrengen, um die handelnden Figuren auseinanderzuhalten. Da treten ja keineswegs nur Merkel und Mappus auf - die kennt man soweit. Immer öfter treten mehr oder weniger hoheitsvoll Wesen auf wie das "Lohnabstandsgebot". Oder stolz und entschieden rauscht unsere "christlich-jüdische" Vergangenheit vorbei. Die "Zivilgesellschaft" lässt sich von keinem Tisch vertreiben. Sie alle unangefochten und raumgreifend. Hinter diesen aber oft eine Gruppe, nie isoliert auftretend, immer eng aneinandergedrängt. So ungefähr wie ein paar Apostel nach Christi Verschwinden. "UNSERE WERTE". Richtige Wunden sieht man ihnen nicht an, aber sie schauen dauernd so verängstigt um sich, als kämen gleich ein paar um die Ecke, mit Dachlatten und schweren Schmiedehämmern. Um ihnen ein frühes Dämmerlein zu bescheren. Wer sind die bloß - die Werte, unsere Werte, und ihre oft benannten Feinde?

Wert - auf keinen Fall etwas plump Vorhandenes, wie ein Ziegelstein oder ein Kraut am Wegesrand. Zusammenschlagen kann man sie nicht wie einen Brocken Erde.

Am ehesten könnte man die Werte wohl als Wollungen ansehen. Als von allen Maßgeblichen angeforderte Willensanstrengungen oder wenigstens- Willensäußerungen. Als etwas, das von jedem verlangt werden kann, der sich unter uns breitmachen will. Also nicht nur Wollungen, sondern auch Sollungen.

In ihrer Gestalt als wohlanständige Forderungen laufen die Werte nirgends Gefahr. "Edel sei der Mensch, hilfreich und gut". Welcher Buddhist, Muselman, Atheist und Christ der verschiedensten Ausrichtungen möchte da nicht zustimmen? Wenn es bei solcher angenehmen Allgemeinheit bleibt.

Geht es also bei den Gefährdungen der "WERTE" um die Erfüllung der Forderungen, die wir als "unsere Werte" an andere stellen. Bescheiden manchmal auch an uns selbst. Dass die Forderungen regelmäßig unerfüllt bleiben, ist mit der Fragestellung schon vorausgesetzt.

Werden Wesen anderer "Kulturkreise" (Seehofer) oder gar genetisch anfällige - Sarrazin - beschuldigt, unsere Werte zu schänden, so meinen die Ankläger offenbar, dass Muslime oder zusammenklumpende Russen die Forderungen der Werte undurchführbar machen. Während wir - die Eingeborenen unserer Kultur und Erben sie recht und schlecht erfüllen?

Wenn das nur kein Irrtum ist. So fordert etwa einer unserer "Werte" von uns, erst Kenntnisse über andere zu erwerben, bevor wir sie verurteilen. Zugleich reden wir mit geschwollenen und schöngeschwungenen Lippen - unangekränkelt von jedem Zweifel - vom "Islam" an sich. Tun dabei so, als wüssten wir nicht, dass zu dieser Glaubensrichtung außer Sunniten und Schiiten auch die Sufis gerechnet werden - oder die Alewiten. Die Sufis haben seit langer Zeit von den kriegerischen Traditioen anderer Gruppen sich entschieden abgewendet. Die Alewiten, die in unserer Gegend ein großes Zentrum in Offenburg unterhalten, haben sich die letzten zwanzig Jahre regelmäßig als Unterstützer linker Demonstrationen hervorgetan. Es gab in Offenburg 1. Mai's, die wären ohne Rede- und Tanzbeiträge der Alewiten endgültig im treuherzig Hergebrachten ersoffen.

Oder die "Scharia". Wenn wir Frau Schwarzer unvorsichtig lange zuhören, stellt die Scharia ein Hexeneinmaleins für eingefleischte Übeltäter dar. Vergessen wird bei solchen Gesamtverfluchungen, dass etwa auch die Regelungen des Zinsverbots Teil der Scharia sind. Kunstvoll umgehen Banken, die diesem Gebot folgen, die Abnahme eines Zinses. Dafür wird dann eine Form der Gewinnbeteiligung an gemeinsamen Geschäften eingesetzt. Das ändert natürlich den Kapitalismus kein bißchen - und es gibt sicher inzwischen Tabellen, mit denen man in DAX oder DOW JONES umrechnen kann. Nur - weh tun kann man mit dieser Methode auch nicht mehr als durch die - betont westliche - kapitalistische Gewinnsucht ohnedies geschieht. Dass Steinigen als Strafe für Ehebruch verurteilt gehört, versteht sich von selbst. Hat aber mit der Scharia nur wenig zu tun. Beweis dafür? Sie wird keineswegs in allen islamischen Ländern gefordert und vollzogen.

Fazit: Werte bekommen vor allem dadurch Beulen und Schrunden, dass - wir - ihre Bekenner sie selbst nicht befolgen. Dafür aber andere verdächtigen, dass sie bei Tag und Nacht an nichts denken, als "unsere" Werte zu würgen. Damit stünde allen Seehofers, Schwarzers und Sarrazins ein einfacher Tip zur Werterettung zur Verfügung: Kehre jeder vor seiner eigenen Tür.

Nichts frisst unsere "Werte" mehr an als die schleichende Heuchelei ihrer Verteidiger.

Lotta #40 erschienen

Titelseite Lotta #40
Die antifaschstische Fachzeitschrift LOTTA ist mit ihrer vierzigsten Ausgabe erschienen.

Schwerpunkt diesmal:

Studierende rechts aussen
Extreme Rechte und Rechtsentwicklung in den Studierendenschaften

Außerdem in der Ausgabe:

Gentrification: Aufwertung und Verdrängung in den Städten
Neue Strategien gesucht: Der sechste "nationale Antikriegstag" in Dortmund
Abgesang: Die DVU im Endstadium - Fusion mit der NPD oder Siechtum

"LOTTA"
Am Förderturm 27
46049 Oberhausen
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