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Offener Brief der VVN-BdA an den Stuttgarter OB Schuster

Im folgenden dokumentieren wir einen offenen Brief der "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten (VVN-BdA)", Kreisverband Stuttgart an den Stuttgarter OB Schuster und an die Stadträtinnen und Stadträte. Anlass für den offenen Brief ist ein Antrag von 4 Stuttgarter Gemeinderäten gegen eine Beteiligung der VVN-BdA an einer Veranstaltung, die im Rahmen der im Stuttgarter Rathaus gezeigten Ausstellung „Demokratie stärken -“ Rechtsextremismus bekämpfen, Baden-Württemberg für Toleranz und Menschlichkeit“ stattfinden soll. Siehe dazu auch: "Toleranz à la CDU? Geschichtsvergessenheit im Stuttgarter Gemeinderat".

Wir fordern unsere Leser auf, sich solidarisch zu erklären:

Sehr geehrter OB Schuster,
sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte, wie uns bekannt wurde, haben vier CDU-Stadträte (Dr. Klaus Nopper, Alexander Kotz, Rudolf Joachim, Fabian Mayer) am 2. Februar einen Antrag an den OB gestellt und um Aufklärung darüber gebeten, dass bei einer Veranstaltung, die im Rahmen der Ausstellung „Demokratie stärken -“ Rechtsextremismus bekämpfen“, eine Referentin mitwirkt, die Mitglied der VVN-BdA ist. Dieser Angriff richtet sich gegen die Veranstaltung des Stadtjugendring (SJR), die am 2. März im Club Schocken sein wird, sich mit der rechten Musikszene beschäftigt und den Titel „Rechtshörig?!? -“ die rechte Musikszene“ trägt. Die Referentin ist nicht nur eine profunde Kennerin der rechten Szene, die häufig zu Vorträgen eingeladen wird, sondern sie arbeitet auch seit vielen Jahren im Arbeitskreis „Antifaschistische Stadtrundfahrten und Stadtrundgänge“ mit.
Der Antrag der CDU-Stadträte ist überschrieben mit „Rechtsextremismus bekämpft man nicht mit Linksextremismus“. Für sie ist die VVN-BdA „linksextremistisch“ und deshalb sei es nicht zu akzeptieren, „dass solche Veranstaltungen in Kooperation und unter dem Schirm der Landeshauptstadt ausgerichtet werden.“

Wir wenden uns ganz entschieden gegen diesen Angriff auf die VVN-BdA und den Stadtjugendring als Veranstalter. Beide Organisationen leisten seit Jahren weit über Stuttgart hinaus wichtige Bildungs- und Aufklärungsarbeit über die Naziverbrechen. Das haben sie schon zu einer Zeit getan, als viele Stadtoberen dies noch lieber beschwiegen haben.
In der VVN-BdA haben sich nach der Befreiung die Opfer des Nazifaschismus zusammengeschlossen. Die Erfahrung Faschismus und das Glück, überlebt zu haben, waren ihnen Zeit ihres Lebens Verpflichtung. Die Opfer waren es, die über die Naziverbrechen nicht geschwiegen haben, obwohl die Mehrheitsgesellschaft damals lieber vergessen wollte. Die VVN-BdA hat lange bevor es in Ludwigsburg die Zentrale Stelle gab, Beweise gesammelt und maßgeblich dazu beigetragen, dass wenigstens ein Teil der Täter zur Rechenschaft gezogen werden konnte. Die Spruchkammerakten in den Archiven sind voller historischer Belege dafür. Und die VVN-BdA hat sich Zeit ihres Bestehens für die Interessen der Opfer und für die Entschädigung der ZwangsarbeiterInnen eingesetzt.

Auch das lange bevor es die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ und den Entschädigungsfond gab. Sie war zentrale Anlaufstelle für alle NS-Opfer aus dem In- und ganz besonders aus dem Ausland. Sie erhielten Hilfe bei ihrem Gang durch den Bürokratendschungel. Ebenso war der Kampf gegen alte und neue Nazis schon immer ein zentrales Feld der VVN-Arbeit.

In den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten hat sich die Erinnerungslandschaft sehr zum Positiven verändert. Stadt und Land haben die Opfer endlich anerkannt und sich der historischen Schuld und Verantwortung gestellt. Das war nicht immer so! Endlich gibt es auf dem Gelände des Inneren Nordbahnhofs eine Gedenkstätte, es gibt die Ausstellung über den Widerstand des 20. Juli (Stauffenberg-Gedenkstätte) im Alten Schloss und hoffentlich bald einen Gedenk und Lernort im ehemaligen „Hotel Silber“. In fast allen Stadtteilen gibt es Stolpersteininitiativen, die die Opfer dem Vergessen entreißen und bleibende Spuren auf den städtischen Gehwegen hinterlassen. Es gibt die AnStifter, die Initiative „Hotel Silber“, die Stiftung Geißstrasse, das Mauthausen Komitee Stuttgart etc.pp. und es gibt viele Menschen, die sich den neuen Nazis in den Weg stellen. Im Zuge dieser Entwicklung wurde die VVN-BdA zu einer von vielen Gruppen und Organisationen und ihre Mitglieder arbeiten zum Beispiel bei den Stolpersteininitiativen und auch bei der Initiative „Hotel Silber“ mit. Das umfangreiche Archiv der VVN-BdA war und ist eine wertvolle Quelle für alle, die nach Spuren von Opfern und Tätern suchen.

Deshalb war, ist und bleibt die VVN-BdA eine kompetente Partnerin in der Erinnerung an die Naziverbrechen, in der kritischen Auseinandersetzung mit dem Nazifaschismus und natürlich im Kampf gegen den Neofaschismus.

Am 8. Mai 2010 jährt sich die Befreiung vom Nazifaschismus und das Ende eines blutigen Vernichtungskrieges zum 65sten Mal. Dies nehmen wir zum Anlass, daran zu erinnern, dass wir diesen wichtigen Sieg jenen Menschen verdanken, die damals ihre ideologischen Differenzen überwunden und sich gegen die Nazimacht zusammengeschlossen haben.
Der opferreiche Kampf der Alliierten Streitkräfte und der zahlreichen Widerstands- und Partisanengruppen verdient nicht nur unsere Anerkennung, sondern er hat uns auch mit auf den Weg gegeben, dass man gegen alle ultrarechten politischen Tendenzen, egal wie sie sich nennen, zusammen stehen muss, wenn man nicht untergehen will.
Aus der Geschichte lernen!

Entgegen vieler Legenden, die besonders gern von konservativer Seite erzählt werden, wurde die Weimarer Demokratie nicht das Opfer rechter und linker Gegnerschaft. Der jungen Demokratie haben die Demokratinnen und Demokraten gefehlt und mächtige rechtskonservative Zirkel haben bereits 1918 systematisch gegen den Aufbau stabiler demokratischerVerhältnisse intrigiert. Spätestens Ende der 1920er Jahre haben sie dann zusammen mit Bankern und Stahlmagnaten die NSDAP offen und offensiv gefördert. Der Faschismus war ihnen damals lieber, als mehr Demokratie und mehr soziale Gerechtigkeit. Dabei ist es aus heutiger Sicht unerheblich, ob all jene, die die Nazis aus taktischen Erwägungen und für ihre jeweiligen politischen und wirtschaftlichen Interessen unterstützt haben, auch wissen konnten, dass Europa wenig später von Konzentrationslagern übersät und von einem Vernichtungskrieg überzogen werden wird. Heute weiß die Welt, was Faschismus bedeutet.

Aber auch die deutsche ArbeiterInnenbewegung, die SPD, die KPD und alle anderen linken Organisationen tragen historische Verantwortung. Anstatt gegen den drohenden Faschismus zusammen zu stehen, haben sie sich gegenseitig bekämpft. Diese Uneinigkeit machte den Weg frei für die Nazidiktatur. Verantwortlich sind aber auch die Vielen, die zugeschaut und sich nicht eingemischt haben. Denn auch wer schweigt, macht sich mitschuldig.

Der deutsche Faschismus zog eine Blutspur durch Europa und die Wunden sind noch lange nicht verheilt. Viele Millionen Menschen wurden Opfer der menschenverachtenden NS-Ideologie, des Antisemitismus,des Rassismus und der politischen und sozialen Ausgrenzung. Nur wenig Verfolgte hatte das Glück die Hölle der Konzentrationslager und Zwangsarbeit zu überleben. Viele dieser Überlebenden haben sich nach der Befreiung in Opferverbänden, zum Beispiel in der VVN-BdA, zusammen eschlossen und es sich zur Lebensaufgabe gemacht, alles für eine zukünftige Welt ohne Krieg und Faschismus zu geben. Damit wir in einer besseren Welt leben können, haben sie über ihre Erfahrungen gesprochen, obwohl der Rückgriff in die Erinnerung, an das Grauen, immer sehr schmerzhaft war.

Zwei Botschaften lagen ihnen besonders am Herzen: Gegen den Faschismus müssen alle ideologischen Differenzen überwunden werden und alle, für die Menschlichkeit und Menschenwürde keine Worthülsen sind, müssen sich der faschistischen Gefahrfrühzeitig gemeinsam entgegen stellen. Alle die schweigen und alle die verharmlosen, tragen Verantwortung und machen sich mitschuldig. Denn wenn die Diktatur erst einmal errichtet ist, dann ist es zu spät.

Heute sind nur noch wenige unter uns, die den Faschismus erlebt haben. Ihre Botschaft muss uns Nachgeborenen Verpflichtung sein.
Einmal Faschismus war genug!!!

Wir lassen uns im Kampf gegen Neofaschismus heute nicht erneut entzweien!
Wir fordern die vier CDU-Stadträte auf, ihren Antrag umgehend zurück zu ziehen!
Von den Stadträtinnen und Stadträte erwarten wir eine unvoreingenommene Zusammenarbeit mit der VVN-BdA!


Solidaritätserklärungen bitte richten an:
baden-wuerttemberg@vvn-bda.de
vvn-bda-stuttgart@web.de

Dresden 13. Februar - Nazis erfolgreich blockiert!

Das wird jetzt ein langer Bericht mit sehr vielen Fotos.

Eines gleich mal vorneweg, egal was die Medien für Bilder zeigen und schreiben, die Menschenkette, auch wenn sie kleines Zeichen war, hat nicht einen Nazi aufgehalten. Das ist alleine der Verdienst zig tausender Antifaschisten die stundenlang auf der Neustädter Elbeseite ausharrten und mit ihren Einsatz dafür sorgten, das die Nazis nach 5 Stunden wieder abziehen mussten.

WAS FÜR EIN TAG! WAS FÜR EIN ERFOLG!

Erstmals ist es heute in Dresden gelungen, den Naziaufmarsch zum 13. Februar komplett zu verhindern. Nicht nur, das mit gerade mal 5000 Nazis viel weniger anreisten als befürchtet, sie kamen keinen Schritt weit. Damit ist das Konzept von „Dresden Nazifrei“ und „No pasarán“ mit durchschlagendem Erfolg aufgegangen. Ich weiß gar nicht, wie ich meine Freude ausdrücken soll, es ist einfach der Wahnsinn! Zigtausende, wohl 10-15000 Antifaschisten aus Dresden, aus allen anderen Bundesländern und aus dem Ausland schafften endlich, woran die vergangenen Jahre scheiterten.

Aber ich will meine ganz persönlichen Eindrücke von Anfang an schildern.

9 Uhr war ich am Albertplatz, zu welchem bereits gestern mobilisiert wurde. Da waren bereits mehrere hundert Menschen im Haltestellenbereich anwesend. Die Polizei machte zwei Durchsagen, dass die Kundgebung / Demonstration nicht genehmigt ist und das doch bitte alle in Richtung Altstadt gehen sollte. Aber Hallo! Wozu sind wir denn gekommen? Einzig und allein von einer Person mit Megaphon einer bestimmten Partei, ich will sie gar nicht nennen, ich sag nur: „Echter Sozialismus“, kam die Ansage, das man gegen die Forderungen der Polizei protestiert, man sei gegen den Faschismus da, aber werde wohl dann unter Protest in die Altstadt gehen. Oder sollte ich mich etwa verhört haben? Meine Fresse!



Auf einmal brach bei der Polizei große Hektik aus und fast alle ihre Einsatzwagen verschwanden Richtung Bahnhof Neustadt. Damit war die Kreuzung Albertplatz freigegeben. Es dauerte keine Minute und die Leute befanden sich alle auf der Straße. Und wieder war es diese gewisse Partei, die erst mal einen Gesprächskreis mit Offenen Mikrophon aufführen musste, ehe sie dann 10 Minuten später nachkam. Hörte man ihnen aber zu, hätte man denken können, sie alleine hätten die Proteste auf die Beine gestellt.



Na egal, der Albertplatz war besetzt und damit in unserer Hand. Wir waren da nicht mehr wegzukriegen. Kurz darauf kamen auch zwei Lautsprecherwagen und die Menge an Menschen nahm immer mehr zu. Damit war klar: Hier kommt kein Nazi mehr durch! Der Polizei blieb nur noch übrig die Antonstraße Richtung Bahnhof Neustadt komplett abzusperren. Ein erster Erfolg! Eine Spontankundgebung gegen das Demonstrationsverbot der Linken in der Neustadt wurde genehmigt.



Zu den Zeitpunkt kamen auch weitere Erfolgsmeldungen über den Ticker. Die Hansastraße ist dicht. Damit waren zwei mögliche Hauptrouten der Nazis blockiert. Auch von kleineren Blockaden in den Nebenstraßen hörte man. Und noch immer kamen mehr Antifaschisten auf die Plätze.



Viele bekannte Freunde liefen mir über den Weg, sogar aus Hannover. Gut fand ich auch, zwei Fahnen der Piratenpartei zu sehen. Gegen 11 Uhr wollte ich dann die Seiten wechseln. Also nicht zu den Nazis sondern vom Albertplatz zur Hansastraße. ;-)

Das war gar nicht so einfach. Mehrere antifaschistische Kleingruppen waren in der Neustadt unterwegs, aber eine Unterquerung der Bahnlinie gelang erst 2-3 Kilometer weiter nördlich. Aber sie gelang.



Auf der Hansastraße dann... Mehrere tausend Blockierer. Leider bot sich mir aber erst mal ein weniger schönes Bild. Zwischen Polizei und Antifaschisten gab es eine hektische Hetzjagd. Die Gründe waren mir unbekannt aber zum Glück wurde es schnell wieder friedlich.



Und dann standen und saßen da wirklich unzählige Menschen dicht gedrängt vor einer Polizeiabsperrung. So war es geplant. Menschen aus allen Ecken. Sogar tschechische Fahnen und Genossen des KSM waren da. Und trotz Kälte und Schneematsch eine Bombenstimmung. Warmes Essen und Getränke gab es in einer mobilen VoKü.



Und immer wieder die bange Frage, wird es für die Nazis doch noch eine Route geben? Dann der Schreck: Das das AZ Conni wurde überfallen. Keiner konnte etwas Genaueres sagen. Aber klar war: Jetzt erst Recht. Wir werden heute nicht weichen. Dann hieß es, mehrere hundert Nazis kommen die Großenhainer Straße herunter. Das war nicht gut. Dort befindet sich der Klub Roter Baum und Büros der Linkspartei. Viele Antifaschisten liefen ihnen entgegen, die Blockade wurde trotzdem nicht kleiner. Letztendlich nahmen die Nazis aber doch eine andere Route.

(Weiter bei mir selber)

Dresden: Die Menschenkette macht's. Oder?

Erstmals wurde heute in Dresden der größte europäische Faschistenaufmarsch von vielfältigem antifaschistischen Widerstand verhindert. No Way, dazu zählt für mich auch der Protest aus bürgerlicher Ecke. Die Frage, wie wirkungsvoll unterschiedliche Protestformen sind, stehen auf einem anderen Blatt. Dazu eine einfache Frage: Stand die Menschenkette zu irgendeinem Zeitpunkt den Nazis irgendwo im Weg? Die Menschenkette war auf der Südseite der Elbe. Alles wichtige spielte sich auf der Nordseite ab, dort wäre die Menschkette wichtig gewesen...

Was war aber der Anlass für die Pleitetruppe des Tages, die Nazis, beleidigt abzuziehen?

Einen kleinen Vorgeschmack, auf wessen Konto die bürgerlichen Medien in den nächsten Tagen diesen tollen Erfolg verbuchen wollen, gibt die aktuelle Medienpropaganda, die praktisch gleichgeschaltet die Blockaden als das Werk der "linken, linksautonomen Antifa" zuschreibt, die auch für schreckliche Gewalttaten wie umgeworfene Mülleimer verantwortlich sei.







Dagegen gibt es auch andere Berichte:









Dresden 13.02.2010 from Antifa Genclik on Vimeo.



Meldungen der Blockadebündnisse:

Naziaufmarsch blockiert - AK Antifa Dresden
Dresden nazifrei! Dank Massenblockaden! - Blockadebündnis
“Nazifrei--Blockaden erfolgreich: Aufmarsch verhindert - Blockadebündnis

Weitere Berichte:

Danke! - Alternative Dresden News
Saukalt, aber erfolgreich - Lafontaines Linke
Neonazis total blockiert - NPD-Blog Info
Dresden: Rechter Aufmarsch blockiert -telepolis
Engagierte Blockierer verhindern Naziaufmarsch in Dresden - wie war es bei den Nazis? - Netz gegen Nazis
Europas Rechte trauern in Dresden - jungle World
Nazis in Dresden: Keinen Meter gelaufen - redok
Dresden 13. Februar -“ Nazis erfolgreich blockiert - Medien verschweigen und verdrehen Tatsachen - redblog
Dresden 13. Februar -“ Nazis erfolgreich blockiert - woschod
Massenblockaden stoppen Nazi-Aufmarsch in Dresden - Pressemitteilung der Gruppe FELS - Für eine linke Strömung
13. Februar "Dresden Nazifrei!" - Nazi-Aufmarsch erfolgreich blockiert! - Endstation Rechts
Eine Oberbürgermeisterin spaltet ihre Stadt Jayne auf Der Freitag
Sie kamen nicht durch! Edith Bartlemus - Scholich auf Scharf-Links
Niederlage für die Rechten - taz
Dresden -“ Massenblockaden: Ablauf - Bericht auf IndyMedia

.../...

Wie wird das auswärts gesehen?

BBC Bericht
Washington Post
Polizeibericht aus Sachsen
ABC News
Neo-Nazi march blocked in Dresden - Jewish Telegraphic Agency
Neonazi-Aufmarsch in Dresden verhindert - Neue Züricher Zeitung
.../...

Fotos von:

Recherche Ost
Woschod
Netz gegen Nazis
P.M. Cheung
trassloff
Anne Meyer

.../...

Auf die Meldungen der rechten Seiten verlinken wir nicht. Die Deppen stellen sich als die wahren Demokraten dar, die nur wegen der Polizei nicht marschieren durften, die Blockaden haben damit gar nichts zu tun. Ein paar Kostproben aus dem Faschoportal "Alterm*dia":

"Wenn man bedenkt, dass die Roten sich aus dem gesamten BRD Gebiet zusammenkarren lassen mussten ist es doch ziemlich armseelig was die auf die Beine stellen"
"Erstaunlich, wie die offiziellen Medien lügen! Danke, für die Aufklärung!GEZ, wird abgemeldet!"
"da fahr ich die halbe Nacht nach Dresden und stehe dann stundenlang an einem bekloppten Vorstadtbahnhof. Nie wieder lasse ich mich von den Zecken so demütigen! Schon bei Rieger in Wunsiedel war das nur peinlich..."
"Warum ich nicht mehr hinfahre? Unsere Führer machen mich krank und wütend. Stehen wir einmal (war es 2006?) mit 5000 Mann stundenlang vor der Brücke, eine Handvoll Bullen steht davor, lange noch keine Wasserwerfer usw. in den Straßen. Unsere Führer liessen uns stehen, anstatt den lockeren Durchmarsch anzuordnen."
"Als wir einen Umweg nehmen mussten, weil uns die Polizei nicht durchlassen wollen, kam aus einer Seitenstraße plötzlich eine Gruppe Vermummte entgegen. Es war eigentlich weniger als wir, vielleicht 30-40 und wir 100. Aber sie waren wesentlich sportlicher und entschlossener. Als wird versuchten wegzukommen, sind einige Kameraden ausgerutscht oder haben sich gegenseitig über den Haufen gerannt. Sie wurden brutal zusammengeschlagen."

Mir kommen die Tränen.

Polizei bricht Nazi-Veranstaltung nach Massenblockaden ab - Bündnis “Dresden-Nazifrei”mobilisierte über 10.000 Menschen

Polizei bricht Nazi-Veranstaltung nach Massenblockaden ab
Bündnis “Dresden-Nazifrei-mobilisierte über 10.000 Menschen

Begeisterte Stimmung an den Blockade-Punkten in der Dresdner Neustadt: Die Polizei beendet um 17.00 Uhr die Nazi-Veranstaltung.

Für das Bündnis “Nazifrei -“ Dresden stellt sich quer!- ist die Verhinderung des Naziaufmarschs ein großer Erfolg. “Über zehntausend Menschen aus Dresden und aus der ganzen Bundesrepublik haben den Sammelpunkt der Nazis mit Massenblockaden abgeriegelt -“ Dank an alle, die mitgemacht und sich nicht einschüchtern lassen haben.-, erklärte Bündnis-Sprecherin Lena Roth. “Es war nicht einfach, es gab Verletzte durch Nazi-Angriffe und es war saukalt -“ aber es hat sich gelohnt.- Erstmalig, so betonte Roth, sei es gelungen, den größten Naziaufmarsch Europas zu stoppen. Ausschlaggebend für den Erfolg seien die Vielfalt und die Entschlossenheit des Bündnisses “Nazifrei -“ Dresden stellt sich quer!- sowie das klare Blockade-Konzept gewesen.

“Die Strategie der Einschüchterung im Vorfeld hat den Dresdner Behörden nichts genützt. Im Gegenteil: Auch im Anschluss an Orosz-™ Menschenkette strömten noch tausende Menschen in die Neustadt, um die Blockaden zu unterstützen.-, erklärte Roth weiter.

Zu den Massenblockaden hatte auf Initiative des antifaschistischen Bündnisses “No pasaran- ein bundesweiter Zusammenschluss von zivilgesellschaftlichen Initiativen, Parteien, antifaschistischen Gruppen und Gewerkschaften aufgerufen. In den vergangenen Wochen hatten die Dresdner Behörden Plakate des Bündnisses beschlagnahmen und Kundgebungen verbieten lassen, hatten Nazis Anschläge auf UnterstützerInnen der Blockaden verübt und hatte die Polizei stolz die Anschaffung amerikanischer Spezialwaffen gemeldet. (...)


Mehr zum Verlauf des Tages

Radio Stream von Coloradio

Bilder und mehr im Laufe des Abends...

Ein Track noch zur Heimreise:

Kein Meter! Wie von Baden-Württemberg nach Dresden kommen?

Spätestens seit dem Wegfall der alljährigen Heß-„Gedenkveranstaltungen“ im oberfränkischen Wunsiedel entwickelte sich Dresden zum zentralen Aufmarschort für die extreme Rechte aus weiten Teilen Europas. Als offizieller Anlass für das faschistische Schaulaufen dient der Jahrestag der Bombardierung Dresdens am 13. Februar 1945. Anknüpfend an die spezifische Erinnerungskultur vieler Menschen in Dresden versuchen die Nazis den Jahrestag für ihren Geschichtsrevisionismus zu nutzen. Durch Begriffe wie „Bombenholocaust“ wird mittels einer Begriffsumdeutung versucht, die Shoa zu relativieren oder gar zu leugnen.

Nach dem im letzten Jahr ca. 7000 Neonazis aufmarschierten und antifaschistische Interventionen mangels Taktik und Personenzahl weitgehend erfolglos blieben, entstand schnell ein breites Bündnis aus unzählig vielen Organisationen und Einzelpersonen.

Auch aus der Region werden sich viele Personen in Bussen aufmachen, um sich den Nazis in den Weg zu stellen. Wir werden zum Teil auch dabei sein, wollen im Vorhinein unser bestmöglichstes tun, um noch unentschlossene und unorganisierte Personen mit nützlichen Informationen zu versorgen.

Busse aus der Region

Freiburg

In der Nacht auf den 13. Februar fährt ein Bus aus Freiburg zu den bundesweiten antifaschistischen Aktionen nach Dresden. Er kehrt am späten Abend zurück. Die Ticketpreise belaufen sich auf 25 € bzw. 30 € (Soli). Bestellt werden können die Tickets unter info[at]antifaschistische-linke.com.

Heidelberg

Aus Heidelberg/Mannheim wird ein Bus fahren. wird in der Nacht zum 13.2 losfahren, um pünktlich gegen 9 -“ 9:30 Uhr in Dresden anzukommen. Die Tickeptreise belaufen sich auf 20 €. Wer nach Dresden fahren will, schreibe DRINGEND schnell und verbindlich eine Mail an: dresden[at]sds-heidelberg.de

Heilbronn

Um die antifaschistischen Gegenaktivitäten zu unterstützen, wird aus Heilbronn ein Bus nach Dresden fahren. Der Bus wird über Schwäbisch-Hall nach Dresden fahren. Abfahrt in Heilbronn ist am frühen Morgen, noch am selben Abend wird man in Dresden wieder Richtung Süden aufbrechen. Die Ticketpreise belaufen sich auf 15 €. Bestellt werden können die Tickets unter rl-hn[at]gmx.de.

Karlsruhe

Die Busse aus Karlsruhe scheinen schon voll zu sein. Vielleicht werden noch neue Busse bestellt, einfach eine Mail an karlsruhe[at]solid-bw.de senden.

Konstanz

In Konstanz haben sich verschiedene Organisationen und Einzelpersonen zusammengeschlossen, um sich gemeinsam an Protestaktionen gegen den Naziaufmarsch in Dresden am 13. Februar zu beteiligen. Es wurde ein Bus organisiert, der am 12.2. (Abfahrt ca. 22 Uhr am Döbele) von Konstanz nach Dresden fährt und am 13.2. um 18 Uhr wieder von Dresden aus in Richtung Konstanz startet. Die Ticketpreise belaufen sich auf circa 30 €. Karten können unter protest-vom-see[at]web.de bestellt werden.

Stuttgart

Laut der Antifa (Aufbau) konnten Karten zu 20 €  / 25 € nur bis zum 5.2. bestellt werden, vielleicht hilft eine direkte Mail jedoch doch noch weiter: antifa-aufbau[at]mail.com. Vielleicht hilft es auch in den Verkaufsstellen nachzufragen: Infoladen Stuttgart im Subversiv, Infoladen Ost in den Falkenräumen, Infoladen Ludwigsburg im DemoZ.

Tübingen

Busse sind u.a. von Tübingen und Stuttgart geplant! Infos unter info[at]solid-sds.de (Tübingen) und info[at]solid-stuttgart.de.

Was nehme ich mit nach Dresden?

- Warme Kleidung und Schuhe, da evtl. mehrere Stunden Straßen und Plätze blockiert werden.

- Getränke, Essen, kleine Kanne Tee, Wasser, Lunchpaket, Snacks.

- Stadtplan von Dresden.

- Eine isolierte Sitzunterlage, z.B. ein Stück einer alten Camping-/Isomatte.

- Ausweis, Kleingled, Stift und Papier.

- Verbandsmaterial und ggf. Medikamente.

- EA-Nummer: 0351 - 89 960 456

Informationen am Aktionstag

Handy-Ticker (WAP): http://ticker.hopto.org

Twitter: twitter.com/13februar

Aktionsradio: 98,4 und 99,3 Mhz (am 13.2. ab 12 Uhr)

Nützliche Stadtpläne:

Diverse nützliche Stadtpläne


Siehe auch
Infos des AK Antifa Dresden

Gesamtverzeichnis der Busse

Erstveröffentlichung bei StattWeb

Infoverantaltung über Dresden am 1. Februar in Kirchheim/Teck

Flyer
Am heutigen 1. Februar wird es eine Infoveranstaltung über den Naziaufmarsch in Dresden mit Informationen zu den zu den diesjährigen Gegenaktivitäten aus Stuttgart und Region geben.

01. Februar 19:00 Kirchheim Teck Volkshaus (Alleenstraße 92)

Veranstalter / Mehr Informationen: Offenes antifaschistisches Bündnis Kirchheim/Teck (OAB)
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