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30 Jahre DIDF: "Miteinander Leben, Miteinander Arbeiten und Miteinander Tanzen"

Seit nunmehr über 30 Jahren engagiert sich die DIDF - Stuttgart für die Intergration der in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund und für ein friedliches solidarisches Miteinander. Als Migrantenselbstorganisation sieht die DIDF ihre Aufgabe nicht darin, Betroffenheitspolitik zu betreiben, sondern gezielt die Interessen von ArbeitnehmerInnen, Erwerblosen, von jungen als auch älteren Mitmenschen zu tragen.

DIDF sieht seine Arbeit als Brücke, worauf die gemeinsamen Interessen und Bedürfnisse von Menschen sowohl mit deutscher und als auch nichtdeutscher Herkunft zu vereinen und zu bündeln. In einer Zeit, in der die Sorgen und Probleme der Bevölkerung steigen, wird zugleich das Bedürfnis nach besseren Lebensbedingungen stärker. Der momentane Zeitgeist in Deutschland und weltweit zeigt eindringlicher denn je die Notwendigkeit, den Kampf für Völkerverständigung und Gleichberechtigung der Menschen und Kulturen gemeinsam zu führen.

Das sich viele Menschen gegen Armut und Privatisierung,Prespektivlosigkeit stellen, gibt Hoffnung. Bei einem internationalen Kulturfest sollen gemeinsam gefeiert und   und ein Zeichen für Ssolidarität und Völkerverständigung gesetzt werden.

Hierzu sind alle Freunde, Vertreter der Organisationen, Initiativen und Gruppen mit denen in der Vergangenheit gegen Arbeitslosigkeit, Sozialabbau, Militarisierung, Rassismus und für Solidarität und Völkerverständigung gearbeitet wurde, herzlich eingeladen.

12. Dezember 2009, ab 17:00 Uhr, DGB Haus Stuttgart, großer Saal

Stuttgart: Mehrere tausend Teilnehmer bei Bildungsstreikdemo

Die Zahlen der TeilnehmerInnen bei der heutigen Demonstration in Stuttgart schwanken zwischen 2500 (SWR) und bis zu 10.000 nach unterschiedlichen Veranstalterangaben.

"(...) Heute fand die landesweite Demonstration im Rahmen des bundesweiten Bildungsstreiks in Stuttgart statt. 6000 Studierende, Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende demonstrierten lautstark für bessere Bildung und Ausbildung. Sie fordern u.a den freien Zugang zum Wissen, Abbau aller Gebühren, bessere Finanzierung des Bildungssektors und Demokratisierung von Schulen und Hochschulen.
Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, ist auch an der Stuttgarter Uni ein Hörsaal seit bereits einer Woche (seit 16.11.) besetzt. Die Besetzung richtet sich hier auch explizit gegen den Masterplan.
„Der starre Zeitrahmen in den Bachlorstudiengängen lässt keinerlei Zeit und Freiräume zur tiefergehenden Bechäftigung mit Inhalten und kaum Zeit für gesellschaftliches Engagement“, so Lena Spohn, die im ersten Semester auf Bachelor studiert. Diese und weitere Erfahrungen zeigen, dass selbstbestimmtes Lernen durch sog. Reformen, wie dem Bologna-Prozess immer weiter eingeschränkt wird, was die Protestierenden verhindern wollen. (...)"
Pressemitteilung AK Bildung

"(...) Dabei kam es zu einem Ausbruch von Polizeigewalt gegen Studierende und SchülerInnen. Nachdem die Demonstration offiziell aufgelöst worden war, versperrte die Polizei den DemonstantInnen den Heimweg zum Hauptbahnhof. Die Protestierenden riefen immer wieder „Keine Gewalt!“ und hielten ihre Hände als Zeichen ihrer Friedfertigkeit in die Höhe. Die BeamtInnen jedoch, die von Anfang an mit großer Aggression aufgetreten waren, gingen mit Schlagstöcken, Tritten, Faustschlägen, Pfefferspray und Tränengas gegen die Jugendlichen vor. Sie versuchten, den Demonstrationszug zu teilen und ritten mit Pferden in die Menge. Es kam zu diversen Festnahmen. (...)" Via Bildungsstreik HD

"(...) Bereits nach kurzer Zeit breitete sich der auf eine Straßenseite beschränkte Demonstrationszug auf die komplette Straße aus. Dort kam es zu einer ersten Auseinandersetzung zwischen Polizei und Demonstrierenden. Aufgrund einer Straßenblockade wurde die Versammlung später vorzeitig aufgelöst. Die Demonstrierenden wurden jedoch unter Einsatz von Gewalt durch die Polizei daran gehindert, die Kreuzung, auch als Einzelpersonen, zu verlassen. Die Demonstrierenden versuchten daraufhin, geschlossen die Demonstration fortzusetzen, wurden jedoch auch daran gehindert. Schließlich teilte sich der Demonstrationszug und es gelang den noch rund 1000 Menschen, auf zwei unterschiedlichen Wegen in Richtung Innenstadt zu laufen. Dabei wurden sie von der Polizei aufgehalten, die inzwischen Verstärkung erhalten hatte, darunter auch berittene PolizeibeamtInnen. Diese versuchten, die Demonstrierenden zurückzudrängen, indem sie in die Menge ritten. Auf lautes Pfeifen und „Keine Gewalt“-Rufe der Demonstrierenden hin bedrohte die Polizei diese mit Schlagstöcken und setzte Pfefferspray ein.

Die Polizei hinderte die Demonstrierenden mit erneutem Schlagstock und Pfeffersprayeinsatz daran, in die Königstraße zu gelangen. Anschließend setzten circa 300 Menschen die Demonstration entlang der Eberhardstraße fort. Wenige hundert Meter weiter kesselten die PolizeibeamtInnen die verbliebene Menge ein. Dabei kam es zu massivem Gewalteinsatz seitens der Polizei gegen die Demonstrierenden. Mit Faustschlägen und Tritten schlug sie Demonstrierende, darunter Minderjährige, nieder. Nach kurzen Verhandlungen wurde es den Eingekesselten gestattet, den Platz in Kleingruppen zu verlassen. Sie trugen Verletzungen an Beinen und Füßen, sowie an Bauch und Kopf davon. Es gab mehrere Festnahmen."(...)
Via LinksUnten

"(...) Ein spontane Demo durch die Königsstraße kam aber dennoch zu stande und so lief man bis zum Weihnachtsmarkt vor dem Schlossplatz und machte die Glühweingesellschaft aufmerksam auf die Ziele des Bildungsstreiks. Bei weiteren kleinen Demonstrationen um den Landtag kam es zu Zusammenstößen zwischen Streikenden und PolizistInnen. (...)" Via 'solid Ludwigsburg

"(...) Insgesamt nahm die Polizei zehn Personen vorläufig fest, die unter anderem gegen das Vermummungs- und Bewaffnungsverbot verstoßen hatten. (...)" Polizeibericht, via Stuttgart-Journal

"(...) Dieser linke Haufen fühlt sich nur mit Gewalt richtig wohl. (...)" Via Liberale Hochschulgruppe Hohenheim


Weitere Infos:

Bildungsstreik Baden-Württemberg und Bildungsstreik Stuttgart

Roland Hägele hat die Demonstration fotografisch begleitet.

Foto: Roland Hägele


Weitere Bilder von Patrick G. Stößer - RealFragment

Stuttgart Untertürkheim: Nichts ist vergessen und niemand!

Am kommenden Sonntag, 22.11.2009 findet ab 11 Uhr auf dem Friedhof Stuttgart Untertürkheim eine Gedenkfeier zur Erinnerung an die ermordeten antifaschistischen Widerstandskämpfer aus der Region bei der Gedenkstätte für die Widerstandsgruppe Schlotterbeck statt. Es spricht Ilse Kestin, IG Metall Stuttgart, Landessprecherin VVN/BdA

Was mir heute wichtig erscheint #163

Besetzung: Hunderte Arbeiter der insolventen Wadan-Werften haben am Donnerstag das Betriebsgelände in Wismar besetzt, um für den Erhalt des Unternehmens zu demonstrieren.

Chance: "Jedes Stück von Springer und Murdoch, das hinter einer Bezahlwand verschwindet, steigert die Qualität des Internets." Blogbar zur Frage, mit welchen Methoden die Verlage mit ihren Texten umgehen.

Solidarität: "(...) Wir verurteilen es auf das Schärfste, dass eine fristlose Kündigung ausgesprochen wird, weil ein Beschäftigter sein Recht auf freie Meinungsäußerung in Anspruch nimmt. Es kann nicht sein, daß die freie Meinungsäußerung am Werkseingang abgegeben werden soll.(...)" Die IG Metall Mitgliederversammlung bei Festo zeigt sich solidarisch mit dem bei der Dettinger Firma "Dietz-Motoren" fristlos gekündigten Betriebsrat Günther Albrecht und ruft dazu auf, "(...) Günther bei seinem Gütetermin am 22.12.2009 um 9.30 Uhr in der Strohstr. 5, 73728 Esslingen zu unterstützen."

Abgemahnt: "Nach dem bundesweit bekannt gewordenen Fall von Günther Albrecht, der fristlos gekündigt wurde, weil er sein Recht auf freie Meinungsäußerung in Anspruch genommen hat, bekommt nun Karin Katzer, Vorsitzende der Vertrauenskörperleitung der IG Metall bei Metabo eine Abmahnung. Erneut richtet sich ein Betrieb in der Verwaltungsstelle der IG Metall Esslingen gegen demokratische Rechte der Beschäftigten. (...)" Weiter bei StattWeb: "Nürtingen: Sofortige Rücknahme der Abmahnung gegen die VKL-Vorsitzende der IG Metall-Vertrauensleute bei Metabo"

Zweifelhaft: Bildungsministerin Schavan hat den protestierenden Studenten eine Bafög-Erhöhung in Aussicht gestellt. Wann dies geschehen soll, bleibt allerdings unklar. Ob sich die Protestierenden mit solchen durchsichtigen Manövern zufrieden geben? Das wird sich bald zeigen. Morgen ist landesweite Bildungsdemo in Stuttgart.

Gleichsetzung: Der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Butterwegge nahm  in der “jungen Welt- das Rechts=Links Gesülze zum Anlaß, die “Fatale Gleichsetzung- der bürgerlichen Politiker ausführlich zu beleuchten.

8Cola8Bier: "Wegen des Aufdrucks "A.C.A.B." auf seinem Sweatshirt ist ein 15-Jähriger bei der Bildungsdemo am Dienstag festgenommen worden. Er musste sich im Präsidium nackt ausziehen." berichten die "Nürnberger Nachrichten. Schlimm: Das haben ihm seine Eltern eingebrockt.

Dazwischengehen: Das Bundeskabinett hat vorgestern die Verlängerung der Auslandseinsätze von See- und Seeluftstreitkräften am Horn von Afrika (OEF) und im Mittelmeerraum (OAE) speziell vor dem Libanon (Unifil) sowie der Beteiligung am ISAF Einsatz in Afghanistan beschlossen. Der Deutsche Bundestag muss dem noch zustimmen. Auf dessen Abstimmverhalten will die Friedensbewegung mit verschiedenen Aktionen Einfluss nehmen. Beispielsweise mit der Demonstration gegen die Verlängerung des Kriegseinsatzes in Afghanistan am 28.11. in Stuttgart.

Angemeldet: Am kommenden Montag gibt es wieder eine Demonstration gegen das Projekt Stuttgart 21 um 18 Uhr am Nordausgang des Stuttgarter Hauptbahnhofs.  Diese werden ab sofort jeden Montag bis einschliesslich 21.12. wiederholt. Inzwischen sind die Proteste angemeldet, so daß es keinen Anlaß geben sollte, ältere DemoteilnehmerInnen abzuführen.

Strategiesuche:
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Die NPD sucht nach neuen Ideen für ihre künftige politische Arbeit und will im Januar eine "Strategiekommission" einberufen. NPD-Chef Udo Voigt kündigte an, der Parteivorstand werde sich über die Ergebnisse dieser Kommission "ernsthafte Gedanken" machen. Nebenbei empfiehlt Voigt seine Partei nicht nur als einzige Alternative für Deutschland, sondern auch für eine "Neuordnung in Europa". (...)" via redok. Kennen wir alles. NPD verbieten!

Vorverurteilung: "Mit unverhohlener Freude reagierten einige Presseorgane auf die Festnahme des 23jährigen Tobias und die folgenden Razzien in der Liebigstraße. Tobias wurde als „Fackel-Chaot“ u.ä. bezeichnet, bevor auch nur eine Haftprüfung stattgefunden hatte. Sein Bild prangte auf der Titelseite der „B.Z.“ Seine Familienverhältnisse, sein beruflicher Werdegang und seine angebliche Adresse wurde in mehreren Zeitungen veröffentlicht.(...)" Einige notwendige Klarstellungen zur Presseberichterstattung über die beiden Berliner Hausprojekte Liebigstr. 14 und Liebigstr. 34

Überproportional: Besonders betroffen von Arbeitslosigkeit sind MigrantInnen: "Laut einer Studie der Universität Duisburg/Essen beträgt der Anteil der Hartz IV Bezieher mit Migrationshintergrund bei rund 28 Prozent. Zum Vergleich liegt der absolute Anteil von Migranten, die in Deutschland leben, bei 20 Prozent. Den Auftrag zur Erstellung der Studie gab das Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Die Studie sollte erstmals die Wirkungen der "Grundsicherung für Arbeitsuchende" bei Migranten erforschen. (...)" Mehr Information: "Immer mehr Migranten in der Hartz-IV-Falle"

Streiks: Bei Labournet gibt es zwei Publikationen, die einen einigermaßen aktuellen Einblick in die wachsende Zahl der Auseinandersetzungen im Iran geben, die dort unter extrem schwierigen Bedingungen stattfinden. Zum einen über paykare-no, das ist der Hungerstreik von 1500 Arbeitern von Wagon-Pars in Arak" - wird in der einleitenden Anmerkung der paykare-no Ausgabe vom November 2009 (pdf-Datei) von der Redaktion geschrieben, nachdem dort ausgeführt wurde, dass man sich bemüht, auch die jeweils zum Verständnis nötigen Hintergrundinformationen zu leisten. Die Arbeiterkämpfe der vergangenen Woche bieten die "Iran-News November 2009" (pdf-Datei) mit einem Schwerpunkt auf der Auseinandersetzung der Zuckerarbeiter.

Was mir heute wichtig erscheint #162

Arbeitsplatzvernichter: Mann & Hummel (Ludwigsburg) hat laut SWR die Vernichtung von 400 Arbeitsplätzen angekündigt.

Unibrennt: Derzeit sind Hörsäle an 80 Unis besetzt! 64 in Deutschland, 11 in Österreich (davon 5 in Wien, inkl. Boku), 3 in der Schweiz (und Genf soll folgen) und 1 in GB (London). Ebenfalls in der Liste: 1 in USA in Champaign, Illinois - diese wurde heute nach 2 Tagen Besetzung jedoch beendet.
Ebenfalls besetzt, aber nicht in der Liste: Tirana (Albanien), Lubin (Polen) und möglicherweise Belgrad (Serbien), von dort sind bisher kaum Informationen nach außen gedrungen. (via Facebook) Zuckerbrot und Peitsche: Während einerseits immer mehr Kultusminister und Politiker bürgerlicher Partein versuchen, die Proteste zu vereinnahmen, ist einen Tag nach Auseinandersetzungen zwischen Polizei und rund 150 Demonstranten vor dem Essener Rathaus eine rege Diskussion um den Einsatz der Bullen Sicherheitskräfte entbrannt. Zahlreiche Jugendliche wurden in Polizeibussen auf die Wache gebracht.

Rechtlos: Schuften für einen Euro die Stunde - solche Zustände sind immer öfter auch in Deutschland zu beklagen. Besonders häufig davon betroffen sind Menschen, die sich ohne einen gesicherten Aufenthaltsstatus in der Bundesrepublik befinden. Seit über einem Jahr versucht ver.di Hamburg mit der Beratungsstelle MigrAr, Arbeitnehmern/innen ohne Papiere zu einem gerechten Lohn zu verhelfen.

Repression: Laut einer Pressemeldung von "scharf-links" hat der Präsident des Oberlandesgerichts Düsseldorf eine Verleumdungsklage gegen die Herausgeberin des Portals, Edith Bartelmus-Scholich eingereicht. Hintergrund des Strafbefehls ist ein Prozessbericht der "Roten Hilfe" über das Verfahren von Faruk Ereren. Offenbar ohne ein gerichtliches Verfahren erließ die Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl wegen "Verleumdung" in Höhe von sage und schreibe 12.000 Euro.

Schwabenhass: Der Schwabenhass hat Tradition in Prenzlauer Berg. Jetzt sorgen neue Plakate für Furore.

Sitzung: Morgen ist Welttoilettentag.

Festkommers: "1000 Rechtsextreme Burschenschafter werden am 21. November in Wien erwartet. Zu einem auf Neonazi-Seiten beworbenen Kommers steht, wie in Wien mittlerweile bei rechtsextremen Großereignissen üblich, wieder die Hofburg zur Verfügung. Davor findet für die angereisten Burschen und alten Herren ein Symposium im Palais Palffy statt. Zu einem Begrüßungsabend wird am Freitagabend in die Bude der deutschnationalen “Olympia- geladen.

Antifaschist_innen rufen für Freitag zu einer Demonstration zur “Olympia- auf - Treffpunkt: Freitag, 20. November, 19 Uhr, U-Bahn-Station Gumpendorfer Straße."
Aufruf: Gruppe AUA Weitere Infos zum Beispiel bei der Rosa Antifa Wien


Bedauerlich: Irgend jemand hat das Mail-Konto des Holocaust-Leugners Irving gehackt und ihm damit eine Lesereise verhagelt. Wenn das mal keine gesundheitlichen Probleme gibt. Hey, der Rieger wartet schon!

Gedenkdemo: Am 21. November 1992 wurde der Hausbesetzer und Antifaschist, Silvio Meier, am U-Bahnhof Samariterstr. von Neonazis erstochen. Im Gedenken an ihn findet deshalb jedes Jahr eine antifaschistische Demonstration in Berlin statt. Die Silvio-Meier-Gedenkdemo thematisiert aber auch jährlich Themen wie die Bedrohung von Hausprojekten, die regelmäßigen Repressionswellen gegen linke Strukturen durch Staat und Polizei sowie die Verdrängung sozial Schwacher durch die Kiezumstrukturierung. Aufruf, gefunden bei bei racethebreeze. Bei Che ist eine lesenswerte Diskussion im Gang. IndyMedia vermeldet eine Straßenumbenennung.

Abrücker: US-Präsident Obama kann das umstrittene Gefangenenlager Guantánamo nicht wie zugesagt im Januar dicht machen. Einen neuen Termin für dessen Schließung will er dieses Mal nicht nennen. Versprechen kann sich jeder mal.

Bildungsstreik: Der Beginn einer neuen „Studentenbewegung“?

Hörsaalbesetzung K2 UNI Stuttgart Foto: Roland Hägele
In vielen Städten in Deutschland fanden heute Bildungsstreikdemos statt. Letztes Jahr waren es am knapp 100.000, im Sommer dieses Jahres dann über 200.000. Zwar gingen heute insgesamt weit weniger Studis und vor allem SchülerInnen auf die Straßen, doch die Forderungen änderten sich im Vergleich kaum, was vor allem an dem notorischen Nichtre(a)gierens der Herrschenden liegt. Auffällig jedoch, dass die Methoden radikaler und konkreter werden. An mittlerweile unzähligen Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen werden seit Tagen Hörsäle besetzt, täglich kommen neue hinzu. Die großen Tageszeitungen fragten fast alle einträchtig in den letzten Tagen, ob das der Beginn einer neuen „Studentenbewegung“ sei.

Auf der Berliner Demo wurde heute mehrmals gerufen „Streik in der Schule, Streik in der Fabrik -“ Das ist unsere Antwort auf diese Politik“. Außerdem kamen einige GebäudereinigerInnen, um sich erstens für die Solidarität in ihrem Kampf vor einigen Wochen zu bedanken, und sich zweitens ihrerseits solidarisch zu erklären.

Wenn es gelänge, eine breite solidarische Allianz der „Unzufriedenen“ auf die Beine zu stellen, könnten sich die Hoffnungen oder Befürchtungen der deutschen Tageszeitungen bestätigen. Wichtig wären jedoch gemeinsame konkrete Forderungen. Größere Demonstration, Aktionen zivilen Ungehorsams und besetzte Unis sind zwar alles Anzeichen für steigende Wut, aber nicht mehr als ein ganz kleiner Anfang. Aus der kurzen und unkontrollierten Wut muss eine lange und konkrete werden, die dann wirklich bedrohlich für die Herrschenden erscheint. Das kann nur gelingen, wenn gezielt nach den Widersprüchen gesucht wird, die aus der derzeitgen gefühlten Unterdrückung eine bewusste macht. Dabei gilt es, grundlegende Strukturen in Frage zu stellen.

Es reicht nicht aus, mehr Geld für Bildungs und die Abschaffung von Studiengebühren zu fordern. Das alles erscheint denen, die es treffen soll, kaum bedrohlich. Bedrohlich wirken solche Aktionen erst dann, wenn sie die herrschenden Regeln fundamental angegreifen. Wird weiterhin nur das momentan Mögliche gefordert, bewegen wir uns immer weiter weg vom einst geforderten Unmöglichen. Die Spirale muss durchbrochen werden, das geht nur mit eigenem entschlossenem Handeln.

"Stuttgart 21": Zwischenfall bei Montagsdemo

Als Ergebnis der Ignoranz des alten Gemeinderates kam es bei den Kommunalwahlen im Sommer zu einer erheblichen Veränderung der parlamentarischen Kräfteverhältnisses. Trotzdem führte das nicht zu einer Einstellung des Projektes, das von einer großen Mehrheit der Bürger abgelehnt wird. Gegen das Großprojekt "Stuttgart 21" versammeln sich daher seit einigen Wochen immer mehr Menschen zu einer "Montagsdemo".

Gestern waren es 250 Teilnehmer bei der Protestaktion. Dabei kam es zu einem Zwischenfall: "Zehn Minuten vor Ende der halbstündigen Veranstaltung greift die Polizei durch: Eine ältere Dame wird von zwei Polizisten abgeführt, weil sie sich weigert, ihre Personalien feststellen zu lassen."

Roland Hägele war mit Kamera dabei und hat die Proteste fotografisch festgehalten.

Nazikonzert in Wangen voller Erfolg - Dank an die deutsche Polizei!

Am Freitag 13.11.2009, fand im Kulturhaus Arena Stuttgart-Wangen ein Konzert der Neonazi-Musikgruppen "Kategorie C" und "Weissgluht" mit 300 bis 500 Besuchern statt. Warum die Betreiber der ARENA den menschenverachtenden Ideologien der Neonazis eine Plattform bieten, bleibt einstweilen offen. Nicht offen bleibt das Verhalten der Polizei: Sie drangsalierte einmal mehr die zwischen 40 und 60 Gegendemonstranten, erteilte im Vorfeld Platzverweise und setzte einen großen Teil von ihnen ohne besondere rechtliche Handhabe so lange fest, bis die Neonazis ihr Konzert beendet hatten. Da kann man nur gratulieren - der Polizei, die offenbar in Zivil im Saal war, aber dann die Hitlergrüße freundlich übersah und den Nazis ein gelungenes Konzert bescherte - und der Arena für eine gute Abendkasse.


Via Peter Grohmann


Siehe auch:
Pressemitteilung der Stuttgarter Polizei zum Kategorie C-Konzert" via Infoladen Ludwigsburg
Kategorie C Konzert Schleusungspunkt bekannt

Was mir heute wichtig erscheint #161

Billigheimer: Im Zeichen der Krise muss es schon manchmal der billige Jakob sein. Auch bei Beerdigungen.

Gewaltneigung: Nicht nur "die Berliner Linksradikalen" sind gewalttätig, nein, es gibt insgesamt eine
"sehr hohe Gewaltneigung" unter den Einwohnern der Hauptstadt. Meint der Sozialforscher Dieter Rucht im DRadio Gespräch.

Einschränkung: "Hunderte Linksautonome liefern sich Auseinandersetzungen mit der Polizei. Steine fliegen. Wenige Hundert Meter weiter formieren sich rund 6000 Neonazis zum europaweit größten Aufmarsch von Rechtsextremisten. Ort: die Dresdner Innenstadt. Anlass: der 13. Februar 2009. Damit sich solche Szenen nicht wiederholen, haben CDU und FDP im Landtag den Entwurf für ein neues Versammlungsgesetz vorgelegt." (SZ-Online) Hat ja am letzten Wochenende ganz gut in Bayern geklappt, mit dem Versammlungsrecht die Protestmöglichkeiten gegen Nazi Aufmärsche einzuschränken. Für wie blöd werden die Menschen eigentlich gehalten?

Übergriff: Auf der Demonstration zum Gedenken an den Tod Conny Wessmanns am 14.11.09 in Göttingen wurde Benjamin Laufer von der Polizei geschlagen, geschubst und getreten.

Ignoranz: "Derzeit sind über 30 Hochschulen in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Serbien, England, Albanien und Polen besetzt -“ Tendenz steigend. Ein breites Bündnis aus Studierenden, SchülerInnen, Auszubildenden, Lehrenden und UnterstützerInnen hat für die nächsten Tage weltweit weitere Proteste angekündigt, die Mehrzahl für Dienstag, den 17.11.2009. Die zum Teil durch die Medien bereits veröffentlichten Kritikpunkte werden z.Zt. in den geschaffenen Freiräumen diskutiert und konkretisiert. Immer mehr gesellschaftliche Stimmen bekunden den Protestierenden ihre Solidarität, darunter Parteien, Gewerkschaften und wissenschaftliche Verbände. (...)" Pressemitteilung zur Räumungsandrohung in Göttingen

Machtdemonstration: StattWeb dokumentiert die Abschlussbetrachtung der OrganisatorInnen der Freiburger Demo für Autonome Zentren und gegen Faschismus vom 14.11. Siehe auch: Reflektion zur Repression bei der Autonomen Antifa Freiburg mit zahlreichen Verweisen auf Presseberichte.

Unrealistisch: Kriegsminister Guttenberg will den Kriegseinsatz in Kundus realistischer beurteilen, doch eine neue Afghanistan-Politik bleibt er schuldig


Anstieg: Selbst bei einem leicht positiven Wachstum wird die Arbeitslosigkeit voraussichtlich im nächsten Jahr um mehr als 600 000 ansteigen. Dazu das DGB-Papier: Krise mit deutlichen Spuren auf Arbeitsmarkt und in kommunalen Haushalten Download PDF

Erfolgreich: Über 1.000 Zuckerrohrschneider der iranischen Zuckerfabrik Haft Tapeh beendeten Samstag ihren Streik mit einem vollen Erfolg. Er begann am 9. November um 11.00 Uhr vormittags und hatte die sofortige Auszahlung des Jahresbonus zum Ziel. Viele der Zuckerrohrschneider sind Saisonarbeiter und haben nur fünf bis sechs Monate Arbeit. Der Erfolg ist umso bemerkenswerter, weil viele Führer der Gewerkschaft nach vorgehenden Streiks und Auseinandersetzungen inhaftiert wurden und nach wie vor im Gefängnis sind. (www.iwsn.org)

Jahresthema: Auf drei Seiten verteilt kann man die Ausstellung der Arbeiterfotografie "Licht und Schatten des Alltags", wie sie im Club Voltaire in Frankfurt zu sehen war, nochmal im Web ansehen (Seite1, Seite2, Seite3)
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