Zum Jahreswechsel schicke ich immer eine SMS an ein paar Freunde und Verwandte. Ab dem 1.1. bleiben die
Verbindungsdaten verschiedenen
Interessierten dann für ein halbes Jahr erhalten. Wer
keine Lust auf deren Schnüffelei hat, dem empfiehlt sich vielleicht die
Zusammenfassung des Vortrags von
Roger Dingledine. Er ist der Gründer des Anonymisierungsnetzwerks
Tor (The Onion Routing) und sprach gestern beim
24. Chaos Communication Congress (24C3) in Berlin. Sein Beitrag setzt sich auch mit der Frage der
Internettelefonie über Tor auseinander. Eins vorweg: SMS geht leider (noch) nicht.
Zum Surfen empfiehlt sich Tor bekanntlich ja ebenfalls, interessant ist hier besonders die
Verwendung der
Firefox Erweiterungen
FoxyProxy und
NoScript sowie der
CookieCuller. Wer sich näher mit den zugrundeliegenden Techniken befassen möchte, dem sei ein Blick in das Buch
"Anonym im Netz -“ Techniken der digitalen Bewegungsfreiheit" von
Jens Kubieziel empfohlen. Darin wird auch auf die entsprechende Konfiguration von ICQ Clients sowie weiterer Dienste wie anonymer Email eingegangen. Eine Ergänzung, die das auch noch aus dem Blickwinkel von politischen Aktivisten behandelt, ist das
Handbuch zur Computersicherheit der
Rosa Antifa Wien.
Nichts zu
verbergen? Das bekannte Beispiel von
Jean Charles de Menezes, der ebenfalls nichts zu
verbergen hatte, ist sicherlich eine drastische Ausnahme. Dann könnte eventuell der (fiktive) Beitrag
"The Ballad of Joe Kuhl" denjenigen, die zu unbeschwert mit ihren Daten umgehen, die Augen öffnen. Denn zu einem
Leben unter Beobachtung führt bekanntlich, wer falsche Wörter benutzt.
Schlimm, schlimm. Via
gonorrea bin ich dann auch noch einen passenden
musikalischen Beitrag einer bekannten
Berliner Band gestoßen. Das richtet dann wieder auf. Traurig aber wahr. ;-)